Volltext Seite (XML)
iers Ibr) zwei »lag: ,end: >r bl- Sllhr von -tes wa« 0 G. ,0 V. ,bv 6» .00 G. )0 G D G 20 G. „cO G- 00 <S- SN G- 00 G. 00 «». 2.25 G. 6 00 B' 5.25 B 25 G- 0.25 G. 14 00 <S. ,1.00 G- »3.75 G 7.00 G 01,00 S. 01.25 G. 61,00 «. >8 00 G. 85,25 ebB »1A .2 ^LMI Xl!kI8I ng von kfl/tk- Aft. Koston zsn IlostoGlo» 8 von vonlc- I unil flolr aut licv«0f. 8IM8e I«. ttMljf 3SI7 IS SN08SVN. ^ Moii 10 616 itZoltlioti! Zwritrs Blatt Früchte der Lnzyklika-Hehe. Sächsische V-lkSzett»»g vom 24. Juli 191V Nr. 1K7 Unlängst lasen wir im „St. Mathias-Gemeindeblatt" folgendes Urteil eines Protestanten über die Protestver- sammlung im Zirkus Busch zu Berlin: „Ich hatte gehofft, daß man auf den schlimmsten Vorwurf, den der Papst in seiner Enzyklika den Evangelischen macht, näher eingehen und ihn gründlich widerlegen würde. Der „Heilige Vater", wie ihn die Katholiken nennen, bezeichnete nämlich die Re formatoren als „Feinde des Kreuzes Christi". Da hatte ich erwartet, daß die Herren Redner die willkommene Ge legenheit benutzen, und vor der großen Versammlung ein begeistertes und begeisterndes Zeugnis ab leg e n und sichzu dem „ Kreuze Christi " alZ dem einzigen Grunde unserer Seligkeit bekennen würden. Aber in dieser Erwartung sollte ich mich bitter getäuscht haben. Man begnügte sich mit Pro testen, die dem Oberhaupte der katholischen Kirche nicht die geringsten Kopfschmerzen verursachen werden. Wie ein drucksvoll wäre es gewesen, wenn die große Versammlung sich einmütig erhoben und mit den Worten der unübertreff lichen Erklärung des zweiten Artikels von Dr. Martin Luther sich zu Christo, dem gekreuzigten und auferstandenen und zur Rechten Gottes erhöhtem Heilande bekannt hätte Man sprach wohl vom Evangelium, aber der Inhalt deS Evangeliums ist kaum erwähnt, nicht einmal sein Name, der doch über alle Namen, ist genannt worden. Ein Freund, dem ich von dem wenig befriedigenden Verlaufe der Protest- Versammlung Mitteilung machte, meinte: Ach. wenn doch die Herren Protestler lieber einmal in die Kirche gingen und jede Gelegenheit, sich durch Wort und Tat als treue evangelische Christen zu bekennen, freudig benutzten, das würde dem Papst und unseren katholischen Mitchristen mehr Respekt einflößen, als alle Resolutionen, die in der Luft Verhallen." Diese Worte finden so ziemlich auf alle Protestver> sammlungen des Evangelischen Bundes Anwendung: man protestierte fast nirgends durch ein Gelöbnis zn Christus, sondern nur immer negativ gegen Rom. Di? obige An sicht des protestantischen Einsenders drückt sich auch in einer Zuschrift aus, die ein Protestant im Anschluß an den Auf« satz iin „Reich" veröffentlicht; er schreibt: „Mir gab dieser Aufsatz viel zu denken. Der Schluß legt den Finger auf die Wunde, an der unsere Kirche blutet: Ter Ja- und Nein-Theologie! Die Protestver- sammlung hatte gar keinen Zweck, wenn sie, wie der Artikelschreiber sagt, den Grund des Glaubens gar nicht berührte. — Haben die Katholischen da nicht recht zu sagen „Da seht ihr, was sie sind!" In den Augen der Katholiken sind die Evangelischen Ungläubige, die den Herrn Jesum Christum nicht als Gottes Sohn und Erlöser bekennen. Die Priester stellen es ihren Gemeindemitgliedern stets so dar, was manch erlebtes Beispiel illustrieren könnte, und schüren dadurch den Haß. mindestens die Abneigung der Konfessionen gegen einander." Ter Artikelschreiber ist in einem großen Jrrtuin be- fangen, wenn er in den letzten Zeilen und den noch folgen den Sätzen den katholischen Seelsorgern den Vorwurf macht, daß sie nur diese ungläubige Richtung der evan gelischen Kirche ihren Gläubigen vor Augen führen. Vor allem meidet es der katholische Seelsorger, nach dem Bei spiel seiner protestantischen Amtsgenossen zum Inhalt der Predigt die andere Konfession zu machen. Wo aber der Prediger auf den Protestantismus zu sprechen kommt, liegt cs nahe, die schrecklichen Folgen zu beleuchten, welche das protestantische Hauptprinzip der vollkommen freien For schung ohne autoritative Glaubensnorm zeitigt. Es wäre ein schwerer Fehler, wenn der Seelsorger nicht zwischen christusgläubigen und christusungläubigcn Protestanten unterscheiden wollte; ja, die evangelische Kirche hat, Gott sei gedankt, noch Millionen von Christen, die wahrhaftige Bekenner des Kreuzes Christi sind. Mit Genugtuung be grüßen wir daher die Worte des protestantischen Artiklers im „Reich", wenn er gegen Seelsorger, die in den Prote stanten nur Ungläubige sehen, schreibt: „Weshalb reicht ihr dem nicht die Bruderhand, der mit euch auf demselben Grunde steht? Wißt ihr nicht, daß die evangelischen Christen nichts Gemeinsames haben mit Entwicklungstheorie und Monismus. Von U Erich Wasmann, Luxemburg.! Die monistische Weltanschauung hebt in den letzten Jahren immer kühner ihr Haupt empor. Sie behauptet, das Christentum mit seinen Dogmen sei veraltet, und es sei hohe Zeit, daß eine neue Weltauffassung auf modern naturwissenschaftlicher Grundlage an seine Stelle trete. Insbesondere aber, so behaupten die Vertreter des Monis mus, sei es Entwicklungstheorie, die Lehre von der Stammesentwicklung der lebenden Wesen, welche den alten Schöpfungsglaubcn beseitigt haben. Der vor drei Jahren unter dem Ehrenvorsitze Haeckels in Jena gegründete „Deutsche Monistenbund" hat den Kampf gegen das Christentum offen auf seine Fahne geschrieben und zwar im Namen der naturwissenschaftlichen Entwicklungslehre. Durch zahlreiche Flugschriften und populäre Vorträge sucht er der monistischen Weltanschauung in den weitesten Kreisen Eingang zu verschaffen und auch nach Oesterreich hat er seine Agitatoren entsandt, um im Bunde mit der „Los- von-Rom-Bewegung die Los-von-Gott-Bewegung" zu be treiben. Aber -er Kampf, den der moderne Monismus gegen die katholische Kirche führt, richtet sich in gleicher Weise auch gegen jedes christliche Bekenntnis: es ist der Kampf des Unglaubens gegen die christliche Weltanschauung, der Kampf des Atheismus gegen das Christentum! Das hat auch der protestantische Geheimrat Reincke, einer der hervorragendsten deutschen Biologen und Mitglied des preußischen Herrenhauses, richtig erkannt, als er in seiner Herrenhausrede vom 10. Mai 1907 den Bestrebungen des neuen deutschen Monistenbundes entgegentrat. Er be» zeichnete sie geradezu ctls gemeingefährlich, als eine Ge» denen, die wie die Bremer Pastoren, wie in dem Aufsatze richtig gesagt ist, vom Evangelium nichts mehr haben als den Einband?" Diese Absage an die ungläubigen Pastoren des Evangelischen Bundes zugleich wäre die beste Frucht des Enzyklikaprotestcs gewesen, wie es zum Schluß des Artikels heißt: „Uns aber, die ihre Knie beugen vor dem, der über alle Namen ist, soll dieser Angriff von Rom zur größeren Treue, Lauterkeit und Wahrhaftigkeit anspornen — denn dazu ließ ihn Gott zu." Der Ausspruch eines orthodoxen Pastors im hollän dischen liberalen Blatt „Telegraaf" verdient hierher gesetzt zu werden; er schrieb: ^ „Mit großer Aufmerksamken habe ich in den letzten Tagen in Ihrem Blatte die Mitteilungen in bezug auf die Borromäus-Enzyklika gelesen und sah sehr gut ein, daß mancher Protestant sich dadurch verletzt fühlte und prote stierte gegen die Art und Weise, wie da die Reformatoren schwarz gemacht w»»?den: freilich kam mir das Warnen vor der römischen Gefahr ein wenig übertrieben vor. Nachdem ich aber den Bericht über die Protestversammlung zu Rotter dam gelesen, kann ich nicht unterlassen, Sie um einen kleinen Platzraum in Ihrem Blatte zu ersuchen, um den Prote stanten zuzurufen: „Gebet acht, daß ihr nicht zu weit geht!" Ihr Herren Pastoren, ich schreibe dies mit Sorge, legen wir zuerst die Hand aufs Herz und gestehen wir, wie oft wir Protestanten einander selbst verhetzen, weil der eine nicht dieselben Lehren annimmt wie der andere, und darf dann euch das Auftreten des Papstes wundern? Ueberlegt es euch noch einmal gut, bevor ihr auf diesem Wege werdet eingestehen müssen, daß diese Proteste übertrieben waren." Nicht minder bemerkenswert sind die Worte des Hauptblattes der holländischen Protestanten, des „Stan- daard". der schreibt: „Man kommt immer mehr zur Ueberzeugung, daß es des Papstes Absicht nicht war, den Protestantisinus zu be leidigen und die Reformation anzuschwärzeu, wenn man sich die Mühe nimmt, die in der Enzyklika gegebene Ge schichte des Karl Borroinäus durchzulescn. Dann wird man ja bemerken, daß dieser Mann zwar gegen den Protestantis mus kämpfte, aber vor allem auf indirekte Weise, indem er in der römischen Kirche Reformen einsührte." Wenn sich die evangelische Kirche zu solchen Reforinen aufraffen, die ungläubigen Pastoren aus der Seelsorge ent fernen und »nieder die Gottessohnschaft Christi zum festen Grund ihrer Religion nehmen würde, dann wäre gewiß die Enzyklika auch zum Heile des Protestantisinus; sie würde ihr Ziel verfolgen: Omniri instnurnro in Oüristo. Aus Stadt und Land. (Iortsetzmrq au« dem Hauptblatt.) —* Zur Regelung der Bebauung für die sogenannten Kaufhallen am Antonsplatze bez. der Marienstraße und der Wallstraße ist vom Rate zu Dresden mit Zustimmung des Stadtverordnetenkollegiums ein zweiter Nachtrag zur Bauordnung für die Stadt Dres den festgestellt worden, der nunmehr auch die Genehmigung des Ministeriums des Innern gefunden hat. Gleichzeitig hat das Ministerium des Innern im Einverständnisse mit dem Finanzministerium die auf den Grundstücken zwischen der Marien- und Wallstraße einerseits und dein Antons platze andererseits ruhenden sogenannten Vererbungsbedin gungen aufgehoben. Für die erwähnten Grundstücke bleibt die Geschoßzahl auf dieselbe Zahl wie bei den bestehenden Gebäuden und zwar für die Zwischenhäuser 2 und für die Kopf- und Mittelhäuser 3 Geschosse, je mit einem Dach ausbau und die Hauptsimshöhe auf 8 Meter für die zwei- und auf 12 Meter für die dreigeschossigen Häuser beschränkt. Die in Fortsetzung der Webergasse von der Wallstraße bis zur Marienstraße vorhandenen Durchgänge sind lediglich als öffentliche Durchgänge für den Fußgängerverkehr in ihrer gegenwärtigen lichten Breite und Höhe zu erhalten. Ihre straßenmäßige Herstellung, Unterhaltung und Reini gung hat die Stadtgemeinde auf eigene Kosten zu überneh men. Für die Kaufhallengriindstllcke können zur Erzielung eines guten Gesamteindruckes der Bauweise bei baulichen Veränderungen und im Neubaufalle Ansichtszeichnungen fahr für die Kultur des deutschen Volkes; der Sieg dieser monistischen Weltanschauung würde für die gebildete Welt des 20. Jahrhunderts einen Rückfall in die Barbarei bedeu ten. Und in der Tat! Wenn man bedenkt, daß unsere ganze moderne Kultur auf den historischen Grundlagen beruht, welche das Christentum in Europa geschaffen hat, so kann man jenem scharfen Urteile Neinckes wohl nur beipflichten. Mit der christlichen Weltanschauung, mit dem Glauben an einen persönlichen Gott und Schöpfer und an eine Unsterb lichkeit der Seele, müßte auch die ganze christliche Weltord nung, die auf jenen Grundlagen aufgebaut ist, in sich selber zusammenstürzen. Um so notwendiger und wichtiger ist es, die gebildeten Kreise unseres Volkes darüber aufzuklärcn, in welchen» Verhältnis die naturwissenschaftliche Entwick lungslehre in Wirklichkeit zur christlichen Weltanschauung einerseits und zur monistischen andererseits steht; denn hieraus ergibt sich ja ganz-von selbst, was von den An sprüchen des Monismus zu halten ist, die er auf jene Ent wicklungslehre gründen will. Dieses Thema soll nun in Kürze in den nachfolgenden Zeilen behandelt werden.*) Was ist die naturwissenschaftliche Entwicklungstheorie? Welches sind ihr Wesen, ihre Beweisquellen, ihre Grenzen? Die naturwissenschaftliche Entwicklungstheorie oder Deszen denztheorie ist die Lehre von der Stammesentwicklung der organischen Arten. Zu ihrem Wesen gehört es also nicht, den ersten Ursprung des Lebens zu erklären. Ebensowenig *) Derselbe Gegenstand bildet onch den Jnbalt dreier Bor- träge, die der Verfasser im Oltober v. I. für die Innsbrucker NniveifitStSstudenten unter großer Beteiligung hielt; seither fl» auch im Sonderdruck erschienen untrr dem Titel: En lungStbeorie und MoniSmu«. sverlag der Tvrolta, Inns bruck 1910. Preis 50 Heller.) her find itwick» für die Gesamtfront der Hallengruppe im Maßstabe 1 :200 verlangt werden, deren wesentliche architektonische Grund lagen für alle betroffenen Einzelgrundstücke maßgebend bleiben sollen. Die Eigentümer der übrigen in derselben Gruppe liegenden Grundstücke sind iiber die Ansichtszeich nungen zu hören. —* Die Lohnstreitigkeitenim hiesigen Brauer gewerbe haben ihr Ende gefunden, da beide Parteien den neuen Vertrag unterzeichnet haben. —* Der Werk m ei st er Brandt, der kürzlich von einem Wirte an der Falkenbrücke, mit dem er in Streit geraten war, dermaßen aus dem Lokale geworfen »vurde, daß er einen Schädelbruch davontrug, ist den erlittenen Verletzungen erlegen. Der Fall wird ein gerichtliches Nach spiel haben. —* Ein weiblicher Leichnam ist in der Nahe der Uebigauer Fähre von Schiffern gefunden und ckn bas Land geschafft worden. In dem Mädchen, das wahrschein lich den Tod gesucht hat, »vurde eine aus Leipzig stammende und dort vermißte 19jährige Kontoristin festgestellt. —* Die Heidelbeerernte in den Waldungen der Sächsischen Schweiz ist nicht so reichlich ausgefallen, als man nach dem Blütcnansatze im Frühling erwarte»» konnte. Die kalten Junitage haben die Ernte ungünstig beeinflußt. Die Preiseibeerernte dagegen scheint besser »verden zu sollen, da der Beerenansatz durchweg gut ist. —* Ein vierjähriges Kind, das beim Spielen an der Elbe in den Strom fiel und fortgerissen »vurde, »vard vom Rentenempfänger Hartmann, der rechtsseitig gelähmt ist, noch rechtzeitig wieder aufs Trockene gebracht. Ans der Sächsischen Schweiz, 22. Juli. Die romantische Burgruine Rathen an der Elbe, die ehemalige Burg Alt- Rathen, kann im nächsten Jahre ein wichtiges Jubiläum begehen. Mit dem Jahre 1261, also vor 650 Jahren, beginnt nämlich die Geschichte dieser hoch über dem Elbstrome ge legenen Stätte, die als einer der schönsten Punkte des Elb tales bezeichnet »verden kann. Ans dem Jahre 1261, und zwar voin 29. November, stammt die erste noch vorhandene Urkunde, in der die Burg Rathen erwähnt wird. In dieser Urkunde beauftragt Papst Urban IV. den Propst zu St. Thomas in Leipzig, die Beschwerde des Bischofs zu Meißen über Eingriffe, welch? sich Hcnricus de Denin, TheodoricuZ de Raten, Rulicho de Binerstein usw. in die bischöflichen Mensalgllter erlaubt hatten, zu erörtern und zur Entschei dung zu bringen. Nach einem von Dr. Herbert Beschorner- Dresden in dem Werke: „Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz" veröffentlichten Ar tikel über die Burgen Alt- und Neu-Rathen wird auch bald darauf eine Steinburg-Ratheu und zwar als „Castrum Raten" erstinalig genannt. Es handelt sich um eine Ur kunde von» 6. Februar 1289, die den Länderaustausch zwi schen dem König Wenzel von Böhmen und Friedrich Demme betrifft. In dieser Urkunde wird bestimmt, daß, im Falle König Wenzel von Böhmen die eingegangenen Versprechun gen nicht hält, Namuldus de Nicmans, Burggraf auf dem Steine, dem jetzigen Königsteine und der Burg Rathen, dem Markgrafen gehorsam sein solle. Die Ruine Rathen befand sich vor Jahren in total verfallenem Zustande. Sie ist jedoch von dem jetzigen Besitzer Herrn Seifert wieder hergestellt »vorder»; die »nächtigen Keller wurden freigelegt und der prächtige, mit Ulmen und Linden bewachsene Burghof, von dem mau- eine entzückende Aussicht auf das Elbtal genießt, wieder zugänglich gemacht. An der westlichen Seite der Ruine hat Herr Stadtrat Baumeister Schümichen-Dresden ein mit einein Turine bekröntes Restaurations- und Hotel gebäude errichtet, das sich dem alten Gemäuer in glücklicher Weise anfügt. Leipzig. Der Bürgermeister von Altenburg, Klingner, ist auf entsetzliche Art ums Leben gekommen. Klingner wollte das Getriebe einer Holzbearbeitungsmaschine Nach sehen und »vurde hierbei von der rotierenden Kreissäge er faßt, die ihm den Kopf vom Rumpfe trennte. NeugerSdorf. Die hiesige Gemeindesparkasse erzielte im Jahre 1909 einen Reingewinn von 23 300 Mark. Diese Summe wird zu gemeinnützigen Zwecken in der Gemeinde verwendet. Darunter ist ein Posten von 1200Mark zur Gewährung eines Mtlchfrühstücks an Schulkinder. Hier sieht man wieder recht deutlich, daß Gemeindesparkassen doch einen Zweck haben und wie unsozial Gemeinde. gehört zu ihrem Wesen, die Entwicklung des Tier- und Pflanzenreiches einstaminig zu erklären, aus einer einzigen Urzelle heraus. Wir müsseu also hier die monistischen Voraussetzungen, welche keine sachliche Existenzberechtigung haben, von den wirklichen Ergebnissen der Forschung sorg fältig auseinanderhalten. Letztere bietet uns die Beweis- auellei» für eine Stammesentwicklung der organischen Arten. Aber sowohl die einzelnen Beweise, wie alle zu sammen, können nur einen geringeren oder höheren Grad der Wahrscheinlichkeit beanspruchen, weil die Entwicklimgs- lehre keine Erfahrungstvissenschaft ist. Die Stammesent wicklung der Lebewelt bleibt stets nur ein Gebäude von Hypothesen (Annahmen). Unter den Beweisquellen für die Deszendenztheorie nehmen die versteinerten (fossilen) Tier- und Pflanzenformen die erste Stelle ein, indem sie uns zeigen, »vie die Organismen der Vorwelt sich denjenigen Der Gegenwart immer inehr nähern, je jünger die geologische Epoche ist, welcher sie angehören. Auch die vergleichende Formenlehre, die vergleichende Lebcnskunde und die ver gleichende individuelle Entwicklungsgeschichte bieten mannigfache Beweisiuomcntc zugunsten einer Stainmes- entwicklung der Tiere und Pflanzen. Aber alle diese Be weisquellen sprechen nur für eine begrenzte Entwicklung innerhalb bestimmter Formenreihen, so daß wir dadurch zur Annahme einer vielstaminigen Entwicklung beider Reiche geführt werden. Die einstämmige monistische Entwicklung dagegen ist nichts als ein schöner Traum, dem keine Wirk lichkeit entspricht. Mit der christlichen Weltaufsassung steht die naturwissenschaftliche Entwicklungstheorie, wie sie hier geschildert »vurde, in keinem Widerspruch; im -Gegenteil, die Weisheit und Macht des Schöpfers tritt durch sie in ein um so herrlicheres Licht, indem er eine entwicklungsfähige Welt schuf.