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Dr. v. Meyer und Rektor Geh. Rat Prof. Dr. Lllenberger bet. Außerdem waren noch der hiesige spanische General- konsul Herr Geh. Kommerzienrat v. Lüder und mehrere Mitglieder de« Ausstellungsdirektoriums nrtt Herrn Geh. Kommerzienrat Lingner an der Spitze anwesend. Die Honneur» erwiesen Se. Exzellenz Herr Senator Dr. Pultdo. ferner die Herren Militärarzt Dr. Perez und Dr. Lyicote. Auch mehrere Mitglieder der englischen, japanischen und chinesischen Au»stellung»kommisston waren anwesend. Zu nächst ergriff Exzellenz Dr. Pultdo da« Wort, um in französischer Sprache die Grundzüge der spanischen Sonder- auSstellung darzulegen und der sächsischen Staatsregierung sowie der Ausstellungsleitung für ihr Entgegenkommen zu danken. Im Namen der sächsischen Staatsregierung dankte Herr Geh. LegationSrat v Stieglitz gleichfalls in sranzö- stscher Sprache und sprach seine Freude über die Teilnahme der spanischen Regierung an der Ausstellung au«. Namen« des AuSstellungSdtrektorium» dankte Herr Geh. Kommerzien rat Lingner für die anerkennenden Worte des spanischen Regierungskommissars und hob hervor, daß die Eröffnung der spanischen SonderauSstellung mit ganz besonderer Freude begrüßt werde. Man sei höchlichst Überrascht zu hören, mit welch erstaunlicher Energie die Regierung und die Gemeinden in Spanien an die Verbesserung hygienischer Einrichtungen herangegangen seien. Spanten habe hier- durch ein geradezu grandioses Vorbild geltesert. das geeignet sei. die Sympathien, die der Deutsche ohnehin für Spanten schon hege, noch bedeutend zu erhöhen. Zum Schlüsse dankte der Redner der spanischen Staatsregierung und der spanischen Kommission, um dann den Pavillon in die Obhut der Ausstellung-leitung zu übernehmen und für eröffnet zu erklären. Olympische Spiele bringt der nächste Sonntag in Gestalt der leichtaihlettschen Meisterschaften des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Bereine, für die ungewöhnlich zahl- reiche Nennungen eingegangen sind. Aus Stadt und Laad. Dr««d«n. den 10 August l»t —* Der Vorstand der Abteilung Dresden der deutschen Kolouialgrsrllschaft hat in einer am Montag stattgesundenen Sitzung die Gerüchte von einer Abtretung Togos besprochen und mit Entschiedenheit gegen jeden Handel mit deutschem Gebiet Einspruch erhoben. —* Wegen der Honorarfordernngeu der VolkSschullrhrer bei de» Metsterkursrn hat das Ministerium des Innern an die Gewerbekammer eine Zuschrift gerichtet, worin eS heißt, daß eine Vergütung von 2—2.50 Mk. für die Stunde in der Regel als hinreichend anzusehen sei. —* Der Verband der Mrtallivdustrielleu in der Kreis- Hauptmannschaft Dresden teilt heute mit, daß seine General- Versammlung vom 8. August einstimmig beschlossen hat. 00 Prozent der Gesamtbelegschaft zur Unterstützung der zurzeit bestreikten Verbandüftrmen auSzusperren. Es wäre sicher zu einer Einigung mit den streikenden Arbeitern ge- kommen, denen weitgehende Zugeständnisse (Arbeitszeit- Verkürzung und Lohnaufbesserung) gemacht wurden, wenn sie nicht unter dem Drucke de« Deutschen Metallarbeiter- Verbandes auf Mindestlöhnen und Tarisverträgen bestanden hätten, Forderungen, die die Firmen nach den VerbandS- Leschlüssen und im Selbsterhaltungsinteresse ein für allemal nicht bewilligen können. —In der „Täglichen Rundschau" vom 1. d. M. war unter Bezugnahme auf das Eisenbahnunglück in NiedergörSdorf die inzwiscl)en auch in andere Zei tungen übergegangenc Zuschrift eines Reisenden aufgenom men, die ein Gespräch mit einem sächsischen Zugschaffner zum Gegenstände hat und jenes Unglück zum Anlaß von Vorwürfen gegen die sächsische StaatSeisenbahnverwaltnng nimmt, die ihr Zugspersonal so stark dienstlich überlaste, daß man sich wundern müsse, wenn nicht öfter Unfälle vor kämen Hierzu erklärt die Gcncraldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen: Wenn cs schon befremden müsse, daß der Einsender den Unfall in Niedergörsdorf, den er dem sächsischen Personal beizumcssen scheint, zum Anlaß nehme, die Verhältnisse der gänzlich unbeteiligten sächsischen Ver- waltung zu kritisieren, so dürfte man es geradezu frivol nennen, wenn auf Grund eines offenbar auch mißverständ lich aufgefahten Gespräches mit einem Schaffner, der in Fragen der Betriebssicherheit gar nicht sachverständig sei, gegen eine Verwaltung so schwere Vorwürfe erhoben wür den und die Oessentlichkeit beunruhigt werde. Für die Ve- triebssicheryest komme bei dom Zugpersonale der Lokomo tivführer und keineswegs das Sck-affnerpersonal in Be tracht, dessen Verhältnisse übrigens auch nicht zutreffend ge- schildert würden. Was die Frage der Ueberanstrengung be treffe, so habe das auf dieser Strecke fahrende Lokomotiv- personal in je sechs aufeinanderfolgenden Tagen vier Dienstschichten von zusammen rund 59 Stunden zu leisten. Davon entfallen indessen nur 22 Stunden auf den wirkliclien Führer- und Fenermannsdienst auf der Strecke, während rund 22 Stunden auf die wesentlich weniger anstrengende Tätigkeit vor Beginn und nach Beendigung der Fahrt (zum Beispiel Untersuchung der Lokomotive, Kohlen- und Wasser- aufnahme) und die übrige Zeit von 15 Stunden auf dienst- lose Pausen während der Tienstjchichten entfallen. Tie Ruhezeiten zwischen den einzelnen Dienstschichten betrage» rund 13. 10, 22 und 10, das sind zusammen 87 Stunden und werden sämtlich ans der .Heimatstation verbracht. Die durchschnittliche täglick-e Dienstschichtdauer beträgt demnach rund 9^4 Stunden." Diese Angabe, die ein gutes Bild für die Art der Diensteinteilung der Lokomotivführer bei den sächsischen Staatscisenbahnen gibt, dürfte genügen, um zu charakterisieren in welch leichtfertiger Weise hier der Ver waltung der Borwurf gemacht worden ist, die Betriebs sicherheit durch zu weitgehende Belastung deS hierfür in Be tracht kommenden Zugpersovals zu gefährden. —* Wetterproguos, der König l. Vaan. Lande«, «etterwarte ,n vre,den für dev 10. August: Nördliche »«de. Zaachine de, vewötku,«. etwa« kühler ,„röchst Gemüter, lerRegeu. Lnftbewrguaa: Erd-oden vüdost 2 «XIMeler . Ostsüdost 2. loco Meter Höhe Ostsüdost s löOO Meter Höhe »ordoft «. »200 Meter Höh« »or oft S Srkuadeameter, 2S 0 Meter »« «oUeagreozr. —* „Helden der Pflicht* betitelt sich der neue Roman, mit dessen Erstdruck wir morgen beginnen werden. Er ist au« der Feder der beliebten Romanschklftstellerin „Erich Friesen*. Unsere Leler haben bereits mehrere ihrer Romane mit großem Beifall ausgenommen und werden un» gewiß Dank wissen, daß wir den vorliegenden Roman erworben haben. Er zeichnet sich durch lebensvolle Charakter- schilderung aus und ist von Anfang bis zu Ende spannend und interessant geschrieben. —* Ein Sonderzug zu bedeutend ermäßigten Preisen wird am 15. d. M. von Lerpztg und Dresden nach Wien über Tetschen mit Anschluß nach Budapest verkehren. Die Fahrkarten haben zwei Monate Gültigkeit. —* Zoologischer Garten. Die Arbeiten auf dem geräumigen Wirtschaft-Hofe hinter den Bärenzwingern sind nun soweit gefördert, daß die nach dort verlegte Tribüne in Benutzung genommen werden kann; daher wird am Sonnabend dieser Woche Herr Richard Havemann, der mit seinen Tieren den ganzen Sommer hindurch den Zentral- käsig de« neuen Felsenpanoramas belebt hat, mit den Vorstellungen seiner Raubtierschule beginnen. Wer Gelegen heit gehabt hat, Herrn Havemann während deS Sommers zwischen seinen Tieren zu beobachten, weiß, daß eö sich bei seinen Vorführungen nicht um wilde Dressur handelt, sondern, wie schon die Bezeichnung alb Raubtierschule an deutet. um ein liebe- und verständnisvolles Eingehen auf die Eigenart seiner Lieblinge Wa» sich in dieser Hinsicht erreichen läßt, kann man jetzt auch an den Fortschritten der Seelöwen im großen Felsentetche verfolgen. Die amüsanten Tiere lernen buchstäblich von Tag zu Tag, ja man möchte sagen von Vorstellung zu Vorstellung und bieten so ständig neue Ueberraschungen. Am nächsten Sonntage gelten übrigens den ganzen Tag hindurch die billigen Eintrittspreise, jede Person 25 Psennige. Von nachmittags 4 bi« abends 10 Uhr konzertiert die Kapelle des König!. Sachs, t. (Leib-1 Grenadier-Regt». Nr. 100. ' Von der Elbe. Am Dienstagabend zeigte der Dresdner Pegel — 230 Zentimeter, am Mittwoch früh — 233 Zentimeter. Seit Ende Juli bewegt sich der Dresd ner Pegel in Anbetracht des ganz geringe» WasserstandeS mit nicht unerheblichen Schwankungen 220 Zentimeter unter Null. Trotzdem hat die Personenschiffahrt ihren Verkehr, allerdings in eingeschränktem Maße, bis Dienstag abend aufrecht erhalten, von Mittwoch den 9. d. M. an aber der höheren Gewalt schweren Herzens Weichen »lüssen. Nach dem min unsere schmucken Personendampfer ebenfalls nicht mehr ans der Elbe Verkehren und nur ab und zu ein ver einzeltes Floß in langsamen, Tempo stromabwärts treibt, bietet die Elbe leider wieder das verwaiste Bild wie im Jahre 1901. Unermeßlich ist der Schaden, der durch die traurige .Hitzekalamität allerseits in die Erscheinung tritt, Tausenden von Schiffsleuten das Brot entzieht, die Som- mersriscl-en entvölkert und den Verkehr in unserer schönen Elbgegend geradezu lahmlegt. —* Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in BudweiS — 22, Pardubitz — 90. Brandeis — 38, Melnik -s- 18, Leitmeritz — 100, Aussig — 84, Dresden — 228 Zentimeter. —* Das Landgericht verurteilte den Kaufmann Otto Hermann Schinieder, der als Expedient der Bau genossenschaft Hellerau 2500 Mark unterschlagen hatte, zu neun Monaten Gefängnis und zweiJahrenEhrenrechtSverlust. —* Der P o t i z e i b e r i cht meldet: In einem An salle von Schwermut erhängte sich gestern nachmittag in der Friedrichstadt die Ehefrau eines Eisenbahn-Subaltern- bcamteii. Adsrf, 9. August. Im benachbarten Sohl ist gestern da» Wohnhaus des Instrumentenmachers Schaller voll ständig niedergebrannt. Bärenstriu, 9. August. Ein Schadenfeuer zerstörte das direkt neben der Kirche gelegene Zickmannsche Wohnhaus. Von dem Mobiliar konnte nichts gerettet werden. Chemnitz, 10. Anglist. Vor einigen Tagen ist am Wil den Kaiser bei Kufstein ein Ehemnitzer Lehrer etwa zehn Meter tief abgestürzt, wobei er eine starke Muskelzerrung davontrug. Tic Absturzstelle war von der nächsten Hütte nur unter den größten Schwierigkeiten zu erreichen, so daß an einen Transport des Verletzten nicht z» denken war. Ungefähr acht Tage lang »inßte deshalb der Tourist unter freiem Himmel kcmipieren, bis sein Zustand sich so weit ge bessert hatte, daß er nach der nächsten -Hütte zurückkehren konnte. Langenbuch, 9. August. DaS zum russischen Land- kreise Langenbuch gehörige Gut des Besitzer« Werner ist gestern vollständig ntedergebrannt. Vom Mobiliar konnte fast nichts gerettet werden. Leipzig, 9. August. Heute vormittag brach in der Nähe von Liebertwolkwitz in den Waldungen bei Oberholz ein Feuer au», das infolge der herrschenden Trockenheit mit großer Schnelligkeit um sich griff. Die Feuerwehren sind zu schwach, um der Katastrophe Einhalt zu gebieten. Es siebt zu befürchten, daß da« ganze UniversitätSholz den Flammen zum Opfer sällt. — Drei Erkrankungen an Typhus sind in den letzten Tagen durch schlechtes Trinkwasser hier vorgekommen. Malter, 9. August. 13 Meter hoch abgestürzt ist hier beim Bau der ne»en Eisenbahnbrücke ein italienischer Maurer samt dem Gerüst. Er kam trotz der beträchtlich-m Höhe mit einem Bruche de« linken Oberarme« und kleineren Verletzungen davon. Der Unfall ereignete sich infolge deS Reißen» eine« Seiles. Meißen, 10. August. Der Dampfer „Könizstein" der Tächstsch-Böhmlschen DampfschiffahrtS-Geselllchaft, die be kanntlich gestern ihren Dienst vollkommen etnstellen mußte, geriet vorgestern nachmittag unweit der hiesigen Eisenbahn brücke auf Grund und rannte sich am vorderen Teile leck, so daß da» Vorderschiff ganz erheblich sank. Der Schiffs- belatzung gelang e» schließlich, da» weitere Einströmen von Wasser zu verhindern. Renktkchr», 9. August. Die hiesige Gartenstadt- genossenschaft errichtet gegenwärtig wieder zwei Vier- famtltenhäuser, nachdem sie in den beiden letzten Jahren zwei Wohnhäuser für je ackü Familien und ein Wohnhau» für vier Familien erbaut h> ' Plnuttz, 9. August. Im Zustande geistiger Unzu- rechnungSsähtakett versuchte hier eine BergarbettrrSfrou sich und ihr vier Monate alte» Kind im Dorsteiche zu er tränken. Beide konnten noch gerettet werden, worauf die Bedauernswerte der Heilanstalt Loldttz zugesührt wurde. Rcrdederg, 10. August. Die von ihrem Manne getrennt lebende Ehrslau Eisold wurde heute srüh aus dem Wege zu ihrer Arbeitsstätte von ihrem Manne überfallen, der ihr einen Schuß in die Backe betbrachte. Die schwerverlctzte Frau mußt« sich in ärztliche Behandlung begeben. Der Täter ist flüchtig. Ries», 9. August. Der Lustmord in Oppttzsch an der 56 Jahre alten FeuermannSehefrau Auguste Paultne Sielzner ist geschehen, während der Ehemann der Ermordeten aus Nachtschicht war, die von 0 Uhr abends bi» 0 Uhr morgen» währte. Durch die sofort eingetettelen Erhebungen wurde von mehreren in Frage kommenden Personen der in Oppitzsch wohnende 22jährige Ztegelarbeiter Mykyta Jwanenko au» Mokra in Rußland der Tat überführt. Er ist geständig. WtttgruSderf, 9. August. Eine Baugenossenschaft zur Errichtung billiger Arbeiterwohnhäuser ist hier begründet worden. Der Genossenschaft gehören bereit« 75 Mitglieder an. Zittau, 9. August. Die Königliche AmtShauptmann- schast hat mit Unterstützung der Aerzte tm ganzen Bezirke Auskunftsstellen sür Lungenkranke eingerichtet, die der Bekämpfung der trotz aller Maßnahmen noch immer weit- verbreiteten Tuberkulose dienen sollen. Gemeinde- und Vereinsuachrichteu. 8 Leipzig. Der Christlich.nationale Metall- arbeiterverband hält am Sonnabend, den 12. August abends 8^ Uhr in der Grünen Eiche in Leipztg-Ltndenau, Demmeringstraße 22, eine Mitgliederversammlung ab. Aus der Tagesordnung steht ein Rcserat des BezirkSleiter» H. Reichert, Chemnitz, über: Der Kampf in der Metall industrie; welche Ausgaben erwachsen uns daraut? De» weiteren crsolgt die Aufnahme neuer Mitglieder. National- gesinnte Arbeiter sind hierzu eingeladen. Neues vom Lage. Osnabrück, 9. August. DaS Automobil de» Prinzen Heinrich von Preußen, in dessen Begleitung sich sein Ad jutant Korvettenkapitän v. Usedom befand, ist, von Holland kommend, bei Kloppenburg gegen einen Baum gefahren. Der Chauffeur erlitt einen Schädelbruch. Der Adjutant wurde leicht verletzt. Prinz Heinrich selbst ist unversehrt Elberfeld, 9. August. Al« am 19. Juni Wethbischos Dr. Müller in Elberfeld in der St. LaurenttuSktrche predigte, wurde er wiederholt durch taute Rufe wie Unsinn u. a. unterbrochen. Der Störer deö Gottesdienste« wurde vom Kirchenschweizer aufgefordert, das Gotteshaus zu verlassen; er «übersetzte sich aber und mußte gewaltsam auü der Kirche entfernt werden. Der Täter, der Schuhmachermeister Wilhelm Gantenbrink, wurde von der Htraskammer jetzt zu einer Woche Gefängnis verurteilt. DaS Gericht billigte ihm mildernde Umstände zu weil er damals angetrunken gewesen war. Der Staatsanwalt hatte einen Monat Gefängnis beantragt. Böckum, 10. August. Auf der Zeche Hannibal ereignete sich heute früh um 5 Uhr ein schwere« Unglück. Bet der Leutesörderung riß daß Seil. Der Korb, in welchem sich 45 Bergleute befanden, stürzte ab. 25 Mann wurden teil» schwer, teils leicht verletzt, die übrigen blieben unverletzt. Düsseldorf, 9. August. In Ree« ertranken zwei Personen im Rhein, darunter ein 80jähriger Invalide. Landsberg a. d. W . 9. August. In Kielet (Reg.- Bez. Posen) starb vor einigen Tagen der Bäckermeister Verlieh. Jetzt wurde die Schwiegertochter unter dem Ver dachte des Mordes verhaftet. Helgoland. 9. August. Auf dem Unterland« fielen einem ans unbekannter Ursache ausgebrochenen Feuer die Bäckerei von Eiter« und da« danebenltegende Hotel Berliner Hof zum Opfer. Drei Personen erlitten hierbei Ver letzungen. eine so schwere, daß an ihrem Auskommen ge- zweifelt wird. Gibraltar, 9. August. Der französische Dampfer „Emir", der um 3 Uhr früh von Gibraltar nach der marokkanischen Küste abging. ist fünf Metten östlich von Tarifa gesunken. 93 Personen sind dabet ertrunken. Von den Passagieren wurden 15, van der-Mannschast zwölf Personen gercttet. Marseille, 10. August. Von den ertrunkenen Rei senden des untergegangeneu Dampfers „Emir" waren 86 Marokkaner und 6 Europäer, darunter ein Postbeamter. Konstanttnopel. 9. August. Die Veibtndung mit den Räubern des deutschen Ingenieur« Richter wurde bergestellt. Ein Teil der Räuber befindet sich auf türkischem Gebiet, der andere in Griechenland. Bisher ist e« nicht gelungen, festzustellen, ob Richter noch am Leben ist. Buenos Aires, 7. August. Richter Dr. Seru hat sechs Angeklagte, die kürzlich ein deutsche« Mädchen ver gewaltigt hatten, zu Zuchthausstrafen von 1l'/z bis 12'/, Jahren verurteilt. Diese exemplarische Strafe hat einen guten Eindruck gemacht- und zeugt von dem Ernst, von dem sich die Justiz in Argentinien leiten läßt. Telegramme. Berlin, 10. August. Die Statistische Korrespondenz veröffentlicht die vorläufige Ernteschätzung sür die wichtigsten Körnerfrüchte in Preußen nach dem Stande von Anfang August wie folgt. Die im Dezember t9lO bekanntgegebenen Ernteergebnisse sür 1910 sind in Klammern betgesügt. Winterweizen 2092398 (2182120), Sommerweizen 255354 <300860>, Winterroggen 0 122332 (7971039). Sommer roggen 01940(00675), Sommergerste 1561 145 (1688743), Hafer 4902448 (5291018) Tonnen. Weißeiifels, 10. August. Der 10 Jahre alte Präparant Willi Jrmscher aus Langenberg in Reuß hat sich in seiner .Heimat erschossen. In einem Briefe belwuptet er, daß er vom Anstaltsarzte unziemlich behandelt worden sei. weshalb er sich gezwungen sehe, aus dem Leben zu scheiden. Jrmscher war ei» Vierteljahr wegen eines Herz leidens beurlaubt und hat die Tat vermutlich in einem Zu stande nervöser llebcrrdizung begangen. Edenkoben. 9. August. In dem Prozeß gegen die Winzer, die sich im Mär, d. I. gegen die Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der Rebschädlinge aus gelehnt hatte», wurde ein Winzer freigesprochen; drei