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E« darf in keinem Vereins Vorstand fehlen Brei» 80 H, per Nachnahme88 H. luMina Kireiiilivll. r l'r<>. -,etiallol»4» »ock 4 N»,t»I lt !S, er.) I»e. e. n»v,r, d»rvk»4« N„»r»»d<>llda», »7 liekoe» :«lr nur** >ILN» »,»»» !<»ekn. v. rv»d»e, 0e»«a»»--r.. l),ppoia,»»»ia»»e s»„» Lei Lemguskme auf diese» Inserat gewähre beim Einkauf von Sola- n.r»Iderv»re» S°/o Rabatt. Altes Gold und Silber nehmezu höchrt«»?rei»t» 8ep»r»t«re» prompt und billig. «lost. Vasall, ,°L, 0>»«»8«n, t»nng«nS1n. L4l. Abonnenten der Sächsischen Volkszeitung Dresden »A., j>iNnitzer Strntze werbet weitere Abnehmer, verlanget Probenummern oder sendet Adressen von Mitbürgern ein, von denen Ihr annehnrt, -atz st« a«f christ» lichein Boden stehen und «in christliches Blatt beziehen können. Inserenten haben an der Sächsischen Volkszeitung Dresden-A., Fillnitzer Stratze ein nicht zu unterschätzendes Insertionsorgan. Die weite Verbreitung, sowie der Umstand, daß die Zeitung in vielen Vereinen von Hand zu Hand geht, wodurch der Leserkreis bedeutend größer als die Auflage ist, verspricht sicheren Erfolg. — Da schwindelhafte Anpreisungen streng fernaehalten werden, genießen unsere Inserenten das Vertrauen der Leser. — Inserate werden billigst berechnet, bei öfteren Einschaltungen entsprechenden Rabatt. — 40 — klare Empfinden, das sie noch besitzt, gipfelt in dem Gedanken: die Tante kann mich beschützen! Sie vermu.tct die Tante in der Bibliothek — also lieht sie dieselbe auch dort. Keiner ihrer Sinne funktioniert in diesem Moment normal. „Tante! Tante!!" schreit sie aufs neue in Todesangst auf. „Nimm mich in deine Arme! Rette mich vor etwas Schrecklichem!" Erik rst vom Stuhl aufgesprungen. „Liebes Fräulein Jngeborg —" beginnt er liebevoll, indem er seine Hand beschwichtigend auf ihr gesenktes Köpfchen legt — „Ihre Tante ist —" Er stockt. Wie, wenn die Nachricht, die Tante sei nicht zuhause, ihr ge störtes Gemüt noch mehr beunruhigte? Auch scheint sie ihn gar nicht zu hören oder wenigstens den Sinn seiner Worte nicht zu fassen. Tie Halluzination, das; die Tante auch heute an ihrem gewohnten Platz sitzt, beherrscht sie völlig. Mit flehender Gebärde will sie den Arm um Eriks Schulter schlingen und ihre Wange an die seine schmiegen. Das Blut steigt Erik zu Kopf. Wenn Jngeborg auch momentan nicht als normal Empfindende zu behandeln ist, so darf er doch niemals zugeben, daß sie unter dem Einfluß ihrer fixen Idee Handlungen begeht, die ihr wenn sie davon Kenntnis erhielte, überaus peinlich fein müßten. Mit einer geschickten Bewegung entzieht er sich der Liebkosung. Rasch steht er auf und nähert sich der Tür, um eine Dienerin zu rufen. Loch voll Todesangst schreit Jngeborg aufs neue auf: „Tante! Tante!! Bleib bei mir! Wohin willst du? Ach, rufe nicht Herrn Niels! Ich will ihn nicht sehen, bevor ich dir nicht alles gesagt habe —" Erik erschrickt. Welch neue fixe Idee bemächtigt sich des armen Mädchens? Einige Augenblicke überlegt er . . . Soll er Jngeborg in diesem beängstigenden Zustande den Dienstboten überlassen? Das wäre feige und erbärmlich, und Fräulein Arnoldsen würde es ihm nie verzeihen. Auch weiß er, daß sein Einfluß auf Jngeborgs kranken Geist ein vortrefflicher ist — noch größer, als der Einfluß der geliebten Tante. Zudem scheint sie sich jetzt auch zu beruhigen. Mit halbvcrschleierten Augen vor sich hinstarrend, ist sie in einen Sessel gesunken. Tos krampfhafte Schluchzen löst sich in sanfte Tränen. Erneute Zärtlichkeitsausbrüche. die nicht ihm. sondern der Tante gelten, sind kaum mehr zu befürchten. Nach kurzem Zögern beschließt er, wie schon einmal, auch jetzt allein mit dem unheimlichen Dämon fertig zu werden, der dieses arme Geschöpf zeitlveise wie mit eisernen Klammern umspannt hält. Und wie damals, will er auch heute auf ihre fixe Idee scheinbar ein- gehen, nm sitz desto eher bannen zu können. „Tante, liebe Tantel Warum sprichst du nicht zu mir?" klagt es plötz lich unter leisem Weinen von dem Sessel her. „Bist du böse auf mich? Ach, und dabei weißt du noch nicht einmal o Tante! Liebste, beste Tante? Hilf mir. mein Leid tragen!" Langsam nähert er sich ihr und legt die Hand auf ihren gesenkten Kopf. „Welches Leid, mein Kind?" Am ganzen Körper zitternd, birgt sie daS Gesicht in den Händen. - 47 - „Wie oft wollte ich es dir schon sagen!" kommt es zaghaft, abgebrochen hinter den kleinen Fingern hervor. „Nachts bin ich aufgestanden und habe mich an dein Bett geschlichen, um es dir ins Ohr zu flüstern. Ach. ich fand nicht den Mut dazu! Tante —" ihre Stimme sinkt zum Flüsterton herab — „Tante! Ich bin kein Kind mehr! Ich —" Sie stockt. Eine innere Stimme sagt Erik, daß das, was jetzt folgen soll, nicht für sein Ohr bestimmt ist. Unwillkürlich macht er eine heftige Bewegung, um sie am Weiterspreck>en zu hindern. Doch Jngeborg merkt nichts davon. Völlig beherrscht von dem Wahn, die Tante stände vor ihr, flüstert sie in bebender Erregung: „Ich — ich liebe ErikNiels!" Dem jungen Mann ist eS, als habe er einen Schlag ins Gesicht erhalten. Das hatte er nicht erwartet! Das nicht!! Voll unendlichen Mitleidens blickt er zu dem armen Kinde hinüber, das soeben — wie sie glaubt — ihr Geheimnis der geliebten Tante ander- traut hat. Mit gefalteten Händen sitzt Jngeborg da, das zarte Antlitz wie mit Blut übergossen, die Angen mit einein Schirumer von Verklärung in die Ferne gerichtet, als tauche vor ihr die rosige Fata Morgana eines unbekannten Glückes auf. Kurze Zeit verharren beide unbetveglich. Noch überlegt Erik, wie er in dieser sich für ihn immer peinlicher zu spitzenden Situation handeln soll Da werden draußen in der Halle Fußtritte hörbar. Und Stimmen. Erik atmet auf. Sollten die Damen schon zurück sein? Behutsam, von Jngeborg unbemerkt, öffnet er die Tür. Madame Worse hat bereits Hut und Mantel abgelegt und begibt sich soeben in ihr Zimmer, während Sigrid dem Diener einen Befehl erteilt. „Gnädiges Fräulein — auf ein Wort!" raunt Erik der Schlohherrin zu. Erschrocken wendet sie sich nach ihm um. „Sie sehen so verstört auS! Ist es etwas mit Jngeborg —?" .Ha. In einem ihrer Anfälle hat Fräulein Jngeborg mich für ihre Tante Sigrid gehalten und mir etwas anvertraut. Lassen Sie sie in dem Glauben, daß Sie nicht fort waren! Sie darf auf keinen Fall erfahren, daß ich —" LctseS Weinen von der Bibliothek her läßt ihn innehaltcn und mit der Hand nach der Tür weisen. Ein forschender Blick trifft sein ernstes Gesicht. Dann reicht sie ihm die Hand. „ES soll geschehen Ich danke Ihnen!" Leise tpitt Sigrid ein in die Bibliothek. Jngeborg hat ihren Kopf in die Polster des StzsselS gewühlt. Träne auf Träne rinnt unter den geschlossenen Lidern hervor. „Jngeborg!" flüstert Sigrid sanft. DaS Mädchen öffnet die Augen — scheue, furchtsame Augen, wie di« eines gehetzten WildeS. ^