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dieser Frage beschäftigt uni» die Diskontierung der Buch- sorderungen einstimmig abgelehnt habe. — Nach einem Schlußworte des Referenten wurde die Resolution einstim mig angenommen. Hierauf beschäftigte sich der Handwerks und Gcwerbekammertag mit der Arbeitslosenver sicherung. Der Syndikus der Handwerkskammer Augs burg, Dr. Purpus. legte der Versammlung folgende Re solution vor: „Der Deutsche Handwerks- und Gewerbe kammertag vertvirft prinzipiell jede Arbeitslosenversichs- rung, die auf einer anderen Basis als der Selbsthilfe be ruht. Insbesondere sei die Verwendung gemeindlicher Mit te! eine Ungerechtigkeit gegenüber denjenigen Ständen, die, wie der Handwerker und der Kleingewerbetreibende, noch schwerer um ihre Existenz ringen, als der gewerbliche, ge lernte Arbeiter. Insbesondere verwirft der Deutsche Hand werks- und Gewerbckammertag die Anwendung des soge nannten Genter Systems, das nicht nur eine einseitige Be vorzugung der organisierten Arbeiter bedeutet, sondern auch eine direkte Förderung der den Arbeitgebern schroff grgeniiberstehenden Organisationen der Arbeitnehmer mit sich bringt. Den Schuh gegen Arbeitslosigkeit und die Für sorge für die Arbeitslosen sieht das deutsche Handwerk in anderen Maßnahmen, die einen vorbeugenden Charakter tragen und das Uebel an der Wurzel fassen. In erster Linie in einer sorgfältigen Pflege und einem systematischen Aus bau des Arbeitsnaclpveises sowie in der Bereitstellung öffentlicher Mittel zu Notstandsarbeiten." An das Referat knüpfte sich eine längere Diskussion, die das Ergebnis hatte, daß die Resolution mit allen gegen vier Stimmen ange nommen wurde Als letzter Gegenstand kamen die Mono poltendenzen in der elektrotechnischen Industrie zur Ver handlung. Der Vorsitzende der Handwerkskammer Straß- bura, Billardfabrikant Schleiffer-Straßburg, legte der Ver- sammtung eine Resolution vor, in der die deutlich erkenn baren Bestrebungen der sogenannten elektrotechniscl)en Großfirmen, die Herstellung elektrischer Erzeugnisse und die Errichtung elektrischer Anlagen zu monopolisieren, als den Handwerkerinteressen feindlich abgelehnt werden. Da mit waren die Arbeiten des Kongresses beendet. — „Oesterreich-, Katholisches Sonntagsblatt" veröffent licht in Nr. 'bl vom 20. August in Form eines Artikels einen anonyme» Brief an die Redaktion der „Augsburger Posrzeitg.", der auch ungerechte Angriffe gegen die Zen- tnimsfraktion enthält, die entschieden zurückgewiesen wer den müssen. In diesem Artikel werden u. a. die Fragen ansgeworfen: l Wo ist die Zurechtweisung der Zentrums- sraktion für die »nkatholische Haltung bei den Angriffen im Reichstage gegen den Papst der Borroinäusenzyklika? 2. Wo ist die Zurechtweisung der Zentrumsfraktion für ihre Felonie, mit der sie bei der letzten Kultnsdebatte im preußischen Abgeordnetenhause den Gegnern der Kurie ostentativ zur Seite trat? Die ausgesprochenen Vorwürfe gegen die Zentrnms- sraktione», die in diesen beide» Fragen enthalten sind, sind durchaus unbegründet. Sie stellen den Höhepunkt der Un- ehrlichkeit und Nnwahrhaftigkeit dar. Es ist eine Nieder tracht. wenn dem Zentrum Felonie vorgeworfen wird. Wer die Verhandlungen im Reichstage und im preußischen Abgeordnetenhanse verfolgt hat, wird entrüstet sein über die Verleumdung des Zentrums durch das „Kath. Sonn- tagsblatt". Tie Haltung der Zentrumsfraktionen war kor rekt in jeder Beziehung, und die Zentrumspresse muß die niederträchtigen Verdächtigungen des Sonntagsblattes mit aller Entschiedenheit znriickweisen. In Oesterreich hetzt eS gegen die Christlichsozialen, die nicht katholisch genug sind, im Deutsche» Reiche ans gleichem Grunde gegen das Zen trum. Ein solches Vorgehen ist direkt gemeingefährlich. Wir wissen zwar, daß es unter den 25 Millionen deutscher Katholiken natürlich auch Ouerköpfe und Eigenbrödler gibt. Aber deren Ansicht ist doch nicht die maßgebende. So lange die deutschen Bischöfe und der NnnzinS in München gegen die kirchenpolitische Haltung des Zentrums und der deut schen Katholiken nichts einznwenden haben, so lange braucht man keine Richter zu dulden, die kein Mandat haben und sich leibst znin Richter answerfen. Wer aber in Mainz er leben konnte, wie begeistert sich das Volk um die Bischöfe scharte die Beifallsstürme für Bischof Kirstein-Mainz und Fanlbaber-Speyer übcrlrafen alle anderen Kund gebungen dem ist nicht bange um de» deutschen Katholi zismus und der huldigt einem gesunden Optimismus, ohne laß er blind gegen die Schattenseiten ist. Die Arbeitsfreu digkeit ist daher auch in Mainz gehoben worden, und darum gebt die erneute Bitte an die katholischen Blätter des Aus länder-, diese »icht durch Aufnahme falscher und unwahrer Berichte zu lähmen. Wohin sollen die Katholiken der Welt kommen, wenn immer in einem Lande über die Glaubens genosse» des 'Nachbarlandes abgeurteilt wird? Dann lie fern die .Katholiken das wenig erbauliche Schauspiel, daß sie stets untereinander in den Haaren sich liegen, daß die Gegner sich freuen und daß der gemeinsame Feind, das internationale Freimanrertnm, dabei die testen Geschäfte inacht. Die Ausgaben des Katholizismus d»r Gegenwart sind in jedem Lande so groß, daß alle Mitarbeiten müssen, und je mehr der einzelne positiv arbeitet, um so weniger Zeit hat er znm Nörgeln und Spintisieren. Unsere Bischöfe und der Papst solle» dann die Wächter sein, damit kein Heer hänfen auf falsche Fährte gerät. Das ist die große Lehre von Mainz und der Segen des .Katholikentages, den uns tremde Blätter nicht verkümmern sollen. — Es kriselt weiter. Eine von 1000 Eisenbahnband werkern und -arbeiten! besuchte Versammlung in Berlin protestierte gegen de» durch den Haller Telegiertentag des Trier-Berliner Eisenbahnerverbandes vollzogenen Aus schluß des bisherigen Verbands-Vorsitzenden Severin. Zu gleich ivnrde auch in der schärfsten Weise gegen das Be strebe» der jetzigen Verbcindsleitnng Einspruch erhoben. Angesichts des fortwährenden Krakeels in diesem angeb lich „neutralen", in Wirklichkeit aber stark mit sozinldemo- tratischen Elementen durchsetzten Staatsarbeitergebilde ist es nur zu natürlich, daß die Mitglieder in großer Zahl den Trier-Berliner Verband verlassen und sich dem Elbcrfelder Zcntralverband deutscher Eisenlxihnhandwerker und -drbeiter (Mitglied deö Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften) anschließen. — S»zi«ldem»kr«tische Laudtag»«bßeord«ete «»d Ge- «eiudevertreter. Aus dem Bericht des sozialdemokratischen Partetvorstande» ist ersichtlich, daß die Sozialdemokratie in den Landtagen von 1.9 Bundesstaaten 188 Abgeordnete hat und zwar in: Sachsen 26. Bayern 21. Hamburg 20. Baden 20, Loburg-Gotha 8, Schwarzburg.Rudolstadt 7, Sachsen-Altenburg 7, Preußen 5. Hessen 6. Neuß j. L 6, Bremen 16. Württemberg 16, Lübeck 12. Sachsen-Meiningen 9. Oldenburg 4. Sachsen-Weimar 4. Schaumburg-Lippe 1, Lippe 1. Anhalt 1. In Bälde wird Elsaß Lothringen dazutreten. Die Zahl der sozialdemokratischen Gemeinde vertreter ist in einem Jahre von 7 729 auf 8 910 gestiegen. — Sozialdemokratische KämpfeSweisr. In einer eigens zur Bekämpfung der christlichen Bäckerarbciterorganisation in Karlsruhe einberufenen Versammlung sagte der Wort- sichrer der sozialdemokratischen Bäckerarbeiter „Genosse" Fischer: Wenn den Christlichen das Fell verhauen wird, so ist das recht. Als diese Drohung und indirekte Aufforde rung zu Gewalttätigkeiten von einem Redner der christlichen Gewerkschaften entsprechend gekennzeichnet wurde, da erhob sich Fischer und erklärte unter dem Beifall seiner Genossen, daß er das Durchprügcln der christlichen Arbeiter überall da anempfehle, wo sich diese der roten Mehrheit nicht fügen wollten. Die sozialdemokratischen Gewerkschaftsmacher er ziehen also auch weiterhin ihre Mitglieder in der roten Heilslehre, deren oberster Grundsatz lautet: „Willst du nicht mein Bruder sein, so hau ich dir den Schädel ein." — Woher hat die Sozialdemokratie ihr Geld? Diese Frage beantwortet der neueste Kassenbericht des Partei- vorstandeS folgendermaßen: Von 1 357 000 Mark entfallen auf Parteibeiträge 911000 Mark und auf Zinsen 47 000 Mark. Der „Vorwärts" lieferte einen Ueberschuß von 139 000 Mark, die Buchhandlung desselben von 40 000 Mark, der Wahre Jakob von 30 000 Mark, das Hamburger Echo („Nordische Wasserkante") von 80 000 Mark. — Diese Riesensummen müssen die Zentrumsanhänger ansporncn, für ihre Partei auch größere Geldopfer zu bringen. — Wohin fließen die sozialdemokratischen Partei- gclder? Von 1 427 000 Mark Einnahmen im Jahre 1910 sind 490 000 Mark als Kapitalsanlage hinterlegt worden, also nahezu eine halbe Million, um für Kriegszeiten eine Reserve zu haben. 897 000 Mark wurden ausgegeben, und zwar für allgemeine Agitation 290 000, für Wahlagitation 59 000 Mark, für Presseunterstützung 71000 Mark, für Ge hälter 59 000 Mark, für Pressebureau 61000, für Partei schule 60000 Mark, für Archiv 6700 Mark, Arbeiterunter- stntzung 4682 Mark, für Rheinland-Westfalen 29 600 Marl. Es gibt keine andere Partei, die ähnliche Leistungen auf- weisen kann. Kr««kreich. — Der Ministerpräsident begab sich am 24. August nach Rambouillet zum P>äsidenten FallisreS und hatte mit ihm eine lange Unterredung über die deutsch, sranzösische Marokko-Angelegenheit. Der Botschafter dürfte sich anfang- nächster Woche nach Berlin begeben. P»rtUA«l. — An der Wahl des Präsidenten der Republik nahmen 217 Deputierte teil. Auf Manuel d ' Arriaga fielen 121 und auf Bernardino Machado 86 Stimmen. Arriaga verpflichtete sich auf die Verfassung mit der Erklärung: „Ich versichere feierlich auf meine Ehre, die Verfassung der Republik mit Aufrichtigkeit und Treue zu wahren und zu beobachten, die Gesetze zu erfüllen, das allgemeine Wohl ergehen der Nation zu fördern, die Integrität und Unab hängigkeit des portugiesischen Vaterlandes zu sichern und zu verteidigen." Nach dem Eide auf die Verfassung hielt Arriaga eine kurze Ansprache, in der er riet, die Irrungen der Vorfahren zu vergessen, und in der er die republikanische Partei anfforderte, einig zu sein. Das Kabinett wird die Geschäfte weiter führen bis zur Bildung des neuen Kabi netts. Am Abend waren die öffentlichen Gebäude und mehrere Privathäuser beleuchtet. Ueberall herrscht voll kommene Ruhe. Arriaga war früher Advokat und ist seit der Revolution Oberstaatsanwalt. Türkei. — Ucker die Freilassung Richters ist auch heute noch nichts neues zu erfahren. Sie soll sich dadurch verzögert habe», daß die türkische Behörde trotz der Vorstellungen des deutschen Konsuls die Verfolgung nicht einstellte. Die Ränder waren bereits mit einem vom deutschen Konsul ge dungenen Unterhändler einig, Richter gegen 3000 Pfund sreiznlassen, erhöhten dann aber ihre Forderung auf 4000 Pfund, das sind 38 000 Mark, die vor einigen Tagen ohne Wissen der türkischen Behörde bezahlt worden sind. Dem „Lokalanz." wird noch gemeldet, daß der Räuberhauptmann Lolios sich stets auf türkische!» Boden aufhielt, während Strati in Tirnavos weilte, somit von den griechischen Be hörden leicht hätte verhaftet werden können. Es erscheint ziemlich sicher, daß die griechisch Nationale Gesellschaft bei der Entführung die Hand im Spiele hatte. In amtlichen Kreisen wird erklärt, die Freilassung Richters sei auss- schlicßlich den sehr ernsten Vorstellungen zu danken, die die deutsche wie türkische Negierung in Athen erhoben haben. Als die griechischen Behörden Anstalten machten, den Rän dern energisch zu Leibe zu gehen, begriffen diese, daß sie Richter nicht weiter auf griechischem Boden in Sicherheit halten könnten und brachten ihn deshalb an die türkische Grenze, wo sie ihn freiließen. Persien. — Der Bürgerkrieg. Die Führer der Schahsewennen gingen mit Modjeljal eS Snltaneh an der Spitze zum Exschah über. Die Zitadelle ist von den Behörden verlassen worden. Als die Regier,mgStruppen erfuhren, daß der Gouverneur von Ardebtl sich weigere, dorthin zu ziehen, stürmten sie unter dem Kommando Modjeljal eS Sultanehs, d-r unter dem Jubel der Bevölkerung einzog. mit den Schahsewcnnensührer die Zitadelle. Darauf wurde zu Ehren Mohammed Alis ein Salut geschossen. Die Lokalpolizet ist aufgehoben und der Schutz den regulären Truppen anvertraut worden. Das russische Detachement, welche» in der Nähe Ardebtl» lagert, kommandierte Patrouillen zum Schutze der russischen Untirtmen in die Stadt. Aas Stadt und Laad. »»»«den. den 2» «ugost 1«1 —* Neue Bestimmungen für den Handel mit Schlacht vieh, sowie für die Feststellung von Preis und Gewicht an den Schlachtviehmärkten zu Dresden, Leipzig. Chemnitz, Zwickau und Plauen sind soeben vom Königlichen Mini sterium des Innern veröffentlicht worden. Die neuen Be stimmungen sollen am 1. September 1911 in Kraft treten. Aus denselben ist folgendes hervorzuheben: Zum Handel mit Schlachtvieh (Rindern, Kälbern, Schafen und Schwei nen) werden an den Schlachtviehmärkten zugelassen: o) Händler, die aufgekaufte Tiere zum Verkauf stellen, b) Kommissionäre, die zu den Märkten nur für Rechnung Dritter verkaufen und e) Züchter und Master von Schlacht vieh. Die Verwaltungen der Vieh- und Schlachthöfe sind berechtigt, von den unter a) und d) aufgeführten Personen amtliche Gewerbeausweise zu fordern. Der Handel ist zu lässig: a) nach Lebendgewicht mit oder ohne Tara, d) nach Schlachtgewicht oder e) nach Stücken (freihändig). Bei dem Schweinehandel nach Lebendgewicht mit Tara ist diese mit 20 Prozent zu berechnen. Dieser Handel ist dem Handel nach Schlachtgewicht gleich zu erachten. Verboten ist: a) der Handel nach Notiz, b) der mehrmalige Verkauf derselben Tiere während eines Marktes und e) der Handel mit Schlachtvieh am Marktorte außerhalb des Marktplatzes (Schlachtviehhofes) an dem dem Markttage vorangehenden und nachfolgenden Tage, sowie am Markttage selbst. Das Verbot unter e) erstreckt sich nicht auf den Verkauf von Schlachttieren aus den in Gebieten der oben genannten Städte gelegenen Betrieben von Schlachtviehzüchtern und Mästern unter Beschränkung auf die Tiere, die zur Nutzung oder Mästung aufgestellt sind. —* Der Sächsische Woh»u»gSbauverei« hat auch im letzten Sommer eine rege Tätigkeit entfaltet. So dürsten tn der Kolonie Lockwitz die Arbeiten ans dem Baublocke 2 mit 14 Anwesen bereits tm nächsten Monat abgeschlossen werden. Auf dem Baublocke 3 sollen 11 und auf den Baublöcken 4 und 6 40 Anwesen erbaut und bis Mitte nächsten Jahres fertig gestelltwerden. Auch tn der Kolonie Kletnpestiz sind die ersten Häuser fertig, doch konnten hier leider nicht alle Wünsche nach eigenen Anwesen befriedigt werden. Infolgedessen sollen auf dem Baublocke 2 weitere 20 Anwesen erbaut werden, sodaß die Kolonie 46 Anwesen umfaßt. Die Kolonie Trachau umfaßt zwei Familienhäuser und einen Gruppenbau, der drei Einfamilienhäuser enthält. X* Die Zigarettenfabrtkatiou in Sachsen wird von 204 Betrieben besorgt. Von diesen arbeiten 68 ohne. 73 mit weniger als 6 und 73 mit 5 und mehr Gehilfen. 26 Fabriken arbeiten mit reiner Maschinenarbeit, 44 mit Maschinen- und Handarbeit. 134 mit reiner Handarbeit und 80 mit Heimarbeit. Die Menge der hergestellten Er- zeugnisse betrug 1910/11 4 441 101000 Stück (1909/10 3 635 043 000). Die Produktion tm Jahre 1910/11 hat also um 87 658 000 Stück Zigaretten zugenommen. Außer den Zigaretten wurden im Jahre 1910/11 noch 668 251 Kilogramm Zigarettentabak, 516 359 000 Stück Zigaretten hülsen und 187 690000 Stück Zigarettenblättchen in den 204 sächsischen Zigarettenfabriken hergestellt. —«Wetterprognose der Köntgl. «äs,. Lande« Setterwarte -u Dresden für den 28. August: Südöstliche' bis südwestliche Winde, wechselnde, meist zunehmende vewölkuug, zunächst trocken, leichte Regevsälle nicht ausgeschlossen. —* Berichtigung. In der Pfarrkirche zu Dresden- Neustadt findet am kommenden Sonntag keine Ver- sammlung deS 3. Ordens statt, wie gestern irrtümlich in einem Teile der Auflage unseres Blattes zu lesen war. '—* Die Königliche Technische Hochschule zu Dresden verfügt, was wenig bekannt sein dürste, über eine ganze Anzahl von Stiftungen, die in erster Linie zur Unterstützung wenig bemittelter Studierender bestimmt sind. Die bedeutendste dieser Stiftungen ist die Gerstkamp- Stiftung, aus der jährlich 23 700 Mark für Unterstützungen in Höhe von 300 bis 600 Mark für Studierende sächsischer Staatsangehörigkeit zur Verfügung stehen. Hieran schließt sich eine Stiftung der Stadt Dresden in Höhe von 10 000 Mark, die im Jahre 1902 errichtet worden ist und aus der jährlich 4 Stipendien zu 500 Mark, 5 Stipendien zu 400 Mark und 20 Stipendien zu 300 Mark verliehen werden. Auch die sächsische Indnstrie hat eine Stiftung in Höhe von 4600 Mark errichtet, aus der Beihilfen an solche würdige derzeitige oder ehemalige Studierende der Technischen Hoch schule gewährt werden sollen, die über das eigentliche Stu dienziel der Hochschule hinaus sich wissenschaftlich betätigen wollen. Die Beihilfen sollen in der Regel nicht unter 300 Mark betragen. Als wissenschaftliche Betätigung ist u. a. die Toktordissertation anznsehen. Aus der Friedrich-Sie- inens-Stiftung in Höhe von 3000 Mark sollen Beihilfen an einen nach Begabung, Fleiß und Charakter geeigneten der zeitigen oder ehemaligen Studierenden der Technischen Hochschule, der zu seiner weiteren Ausbildung zu reisen - oder einen längeren Aufenthalt im Auslande zu nehmen wünscht, gegeben werden. Der Empfänger soll abwechselnd der Hochbau-, Ingenieur-, mechanischen oder chemischen Ab teilung angehören oder angehört haben. Ans der Her- inann-Schönleiiis-Stiftnilg stehen jährlich 4700 Mark für Stipendien für dein Deutschen Rcicl-e angehörende Studie rende männliclvn Geschlechtes zur Verfügung. Hierbei sind solche Studierende zu bevorzugen, die durch Abstammung von dem Bruder des Stifters, Franz Schönlein, Schuh- iiicicherineister in Leipzig, mit dem Stifter verwandt sind. Außerdem stehen noch eine größere Anzahl kleinerer Stis- tungen für Stipendien, Unterstützungen, Darlehen an Stu dierende zur Verfügung. Eine Stiftung alter Polytech- niker in Höhe von 1200 Mark ist zur Erteilung von Preisen für die Bearbeitung gestellter Prcisaufgaben bestimmt. —« Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in BudwciS — 28. Pardubitz — 82. Brandet» — 50. MelMk -s- 18. Leitmsrih — 103, Aussig — 77. Dresden — 216 Zentimeter. X* „Meistbietend vermieten" will ein Haus- besttzer in Kötzschenbroda sein Haus. Tr erließ in einer Dresdner Tageszeitung folgende Anzeige: „Moderne Drei- izimmer-Wohnungen mit Balkon. 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