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daß an der Veröfkentlichung dieser Artikel weder Msgr. Benign» noch ein anderer Prälat unniittetbaren oder nut telbaren Anteil habe. — 4« evangelische rheinische Pfarrer veröffentlichen folgende Ecklä.ung: „Nachdem der Fall Jatho in einem Sinne entschieden worden ist, der weite Kreise unsrer rheinischen Küche aufs tiefste bewegt und erschüttert, werden viele Glieder unserer Gemeinden fragen, ob nach dieser Entscheidung die freier gerichteten Pfarrer es noch wagen werden, sich offen zu ihrer Auffassung des Evangelium» zu bekennen. Und eS droht die ernste Gefahr, daß das Vertrauen zum Wahrheits mute unserer Pfarrer und unserer evangelischen Kirche noch mehr schwindet, als es schon bisher der stall war. Wir Unterzeichneten, den verschiedenen Richtungen angehörenden freien Pfarrer, halten es daher für unsere Pflicht, öffentlich einmütig zu erklären, daß wir unsere Ueberzeugung selbst- verständlich auch ferner vertreten werden." Kommentar überflüssig. — Richter ist noch immer in den Händen der Räuber. ViS jetzt war es nicht möglich, seinen Aufenthaltsort nuS- zukundschaslen. Nun meinen die „Hamburger Nachrichten", daß Deutschland berechtigt sei, selbst die nötigen Schritte zur Befreiung Richters zu tun und zu verlangen, daß die Türkei das von den Räubern geforderte Lösegeld zahle. Es wird diese Meinung damit begründet, daß die Türkei außerstande sei. die Netchssicherheit im eigenen Lande zu garantieren. Dann sei aber völkerrechtlich der Heimatstaat berechtigt, selbst Genugtuung und Entschädigung zu fordern. Theoretisch ist die Sache ja ganz schön. Aber in der Praxis würde das zu Unzuträglichkeiten zwischen zwei Staaten führen. Eine interessante Wnhlrechnung wird ii» „Tag" von dem frühere» »atioiialliberalei» Abgeordneten Böttger und dein Zentnimsabgeordiiete» Erzberger ausgemacht. Herr Böttger hat berechnet, daß durch das Zusammengehen von Nntiviialliberalen und Sozialdemokraten das Zentrum 1a bis 1k Mandate verlieren könnte, die konservativen 40, die Liberalen 21. Ter Abgeordnete Erzberger weist nach, daß diese Rechnung vollkommen nnzntcefiend ist. Ter mög liche Verlust des Zentrums sei weit geringer. Wenn die Sozialdemokraten überall den Freisinn unterstützen, so könnten Reckte und Zentrum nur nm 0 Mandate geschwächt werden, welche an den Freisinn sollen werde». Wenn der Freisinn dagegen ans anderen bürgerlichen Preisen keine Unterstützung finden würde, so verliere er mindestens 27 Mandate an die Sozialdemokraten. Wenn der Freisinn dagegen in der Stichwahl überall zugunsten des Sozial demokraten eintrate, so könnte die Rechte insgesamt 22 Wahlkreise verlieren, 12 davon aber veiliere allein die Reichsvarlei. Und das Schlnßreinltat von dieser Stichwahl parole wäre die nahezu völlige Ansreihung des Liberalis mus, Schwächung der .stonservativen und nngehenerer Man dalSznwachs für die Rativnalliberalen. — Pa« Schrecklichste für Herr« Rießer. Ans der Dortmunder Versammlung des Hansabundes sucht Präsident Rießer es zu rechtfertigen, warum der Hansabuud bet Stich- Wahlen keine Parole ausgcben könne. Er führt dabei aus: „Eine gemeinsame Parole für alle Mitglieder ist nicht nur ein Unding, sondern man kommt damit aus die schiefe Ebene; denn außer dem Agrarier würde auch der Zentrum', mann da sein, für den die Mitglieder zu stimmen hätten". Das scheint Herrn Rießer allerdings da» schlimmste zu sein, wen» er eine Parole auSzngeben hätte zugunsten des Zentrums. Auf die Stellungnahme des tzansabundes in Düsseldorf muß man daher besonders gespannt sein. — Sozialdemokraten al« hartherzige Arbeitgeber. Der sozialdemokratische Arbeitgeberverband hat im Fahre 1010 eine Einnahme von Uber 12 Millionen Mark. Die Beamten des Stuttgarter Hanptbureauö wünschten nur eine Gehaltszulage von 20 Mark monatlich. Die Kommission des Gewerkschastsverbandes lehnte dieses ab. schlag aber eine allgemeine Gehaltserhöhung »m lO"/„ vor. Die Generalversammlung des Gewerkschaftskongresses hat ober auch diesen Antrag abgelehnt und damit jede Gehalts erhöhung verworfen. Diesen Vorfall muß man sich me>ken, wenn die Sozialdemokraten wieder einmal für die Erhöhung der Gehälter cintreten. Oeslie„rcicy-N»tt«r». — Pattai, dem ehemaligen Präsidenten des öster reichischen Abgeordnetenhauses, wurde die Würde eines Geheimen Rates verliehen, niit der der Titel Exzellenz verbunden ist. — General Nogi in Wien. Der javanische General- Feldmarschall Graf Nogi, der in Wien weilt, hat gestern der Therestanischen Akademie cinen Besuch abgestattet. Die „P»l. Korr." schildert den General als sehr anspiuchs» los in seinem Auftreten und als Feind jeder Pose. Seit er in den Heeresdienst getreten ist, lebt er ausschließlich diesem Berufe und hält sich vom gesellschaftlichem Leben, insbesondere vom Politischen Getriebe fern. Seine Lebens- weise ist von äußerster Einfachheit und sein ganzes Denken und Handeln gilt strenger Pflichterfüllung. Er verliert auch in den schwierigsten Lagen nicht die Selbstbeherrschung und mit wahrer Scelengröße ertrug er den herben Verlust, den er während des letzten Krieges durch den Tod von zwei Söhnen, die unter seinen Befehlen standen, erlitt. Den Aufgaben seiner Stellung als oberster Leiter der AdclSmilitärschule in Tokio widmet er sich mit Hingebung und er befaßt sich mit allen Einzelheiten der Heranbildung der Zöglinge dieser Anstalt. Nogi ist überzeugungStreucr Katholik. — Der Deutsche Schulverein, der älteste und größte deutsche Schntzverein in Oesterreich, hat nach dem Fahre« berichte über das Fahr 1010 eine Mitgliederzahl von >8000t» n„d eine Fahreseinnalune von l 108 010 Kronen erreicht. Fn dieser Einnahme ist die der Verwaltung des Wiener Schnlvereins unterstehende Roseggersaiuiulnng noch nicht einbegrifsen. Für die letztere sind inzwischen Bausteine in Höhe von 2 802 000 Krone» geziichnet, von denen bereits 2 218 218 Kronen bar eingezahlt sind. Welche finanziellen Erfolge auch die planmäßige Kleinarbeit in einem Verein erzielen kann, zeigt der vom Wiener Schul- Vereine erreichte Absatz von allein 200 000 Osterpvstkarten. Dadurch wurde in wenigen Woclxm ein Betrag aufgebracht, der ausreicht, um zwei Schulen des Schulvereins ein Iah: hindurch vollständig zu erhalten. Rom. — Die Verdächtigungen der deutschen Bischöfe. Die „Difesa" tu Venedig läßt sich von ihrem vatikanischen Berichterstatter über die Aenßerungen der „Corrispondenza Romana" und die von verschiedenen Zeitungen daran geknüpften Glossen schreiben: „Unter anderem wird die Insinuation aufgestellt, Kardinal Fischer sei nach Rom gekommen, um sich von dem Verdachte des ModeniiönmS zu reinigen. Das ist eine große Ungehörigkeit, die zurückgewiesen werden muß. Kardinal Fischer war nach Rom gekommen, um die Inter essen seiner Diözese zu behandeln und er hat immer das Zeugnis höchster Achtung und Wohlwollens mit sich fort- genommen. Wenn eS mir gefiele, um anderen den Rang abzulausen, besser informiert zu scheinen als andere vattka- nische Korrespondenten, könnte ich die Meinung des Kardinals Fischer über gewisses inopportunes Eingreiferl von Publizisten in die religigiös-sozialen Streitigkeiten Deutschlands sagen. Dieses Eingreifen ist umsomehr inopportun, als es ein immer schwierigeres Milieu schufst zum Schaden der Eintracht und deS religiösen Friedens. Jeder bleibe auf seinem Posten und sei dem Papste be dingungslos gehorsam und unterworfen." Fjrnnkreich. — Die abrssioische Gesandtschaft, die von der Krönung«- seier in London nach ihrer Heimat zurückkehrte, überreichte dem Präsidenten Fallikres im Namen Meneliks den Groß kordon des Salomonordens, außerdem einen mit Goldblech belegten Heerschild, vergoldete Lanzen, einen Befehlshaber- säbcl, eine Art dreifacher Krone und einen KriegSmantel, der au» einer Löwenhaut besteht. — AuS Anlaß deS Natiooalfeste« am 14. d. M. fand in LongchampS in Gegenwart de« Präsidenten, aller Minister und des diplomatischen Korps eine Parade statt. Bei der Rückkehr des Präsidenten veranstaltete eine Anzahl Camelots du Rot eine Knndgebung. ES kam zu einer Schlägerei. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenomnren. Belgien. Zur» Frnnriistiiniirrcchtk. Seit einiger Zeit richtet die liberal-französische Blvckuppvsition in Belgien ihre An griffe nicht inehr ans das Schulgesetz, obwohl der neue Mi nisterpräsident es fast unverändert übernoinineii hat. Die' Bemnhnngen des blau roten Blockes sind vielmehr ans die Erlangung des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes ge lichtet, erstreben also die Abschuss»»»» des Mehrstimmen- rechteo. Belgien gibt den Familienvätern, von denen das Wohl und Wehe einer ganzen Familie abhängt, eine Stimme mehr nls den Fnnggeiellen und auch der strammste Demo krat kann diese Prämie Wohl begreifen. Tie Sozialisten wie die Liberalen profitieren von dieser Bestimmung mindc- slens ebenso »nie die Konservativen. Tie Liberalen haben ans keinen Fall einen Vorteil von der Einsnhrnng des all gemeinen gleichen Wahlrechtes und sie widerstreben ihn» ziemlich lange ans Furcht, daß die Sozialisten zuviel Zn NachS erzielen würde». Nun haben sie mit denselben einen Pakt einaegangen und marschieren zusammen. Fm katho lischen konservativen Lager hat dieser Pakt keine über mäßige Angst hervorgernfen, »»eil die belgischen Konier- vativen den Kontrakt mit dem Volke nicht verloren hohen und weil sie Müsen, daß trotz des Paktes viele Liberale nicht für die Sozialisten stimmen werde» und umgekehrt. Es könnte auch köstliche lleberraschnngen gebe». Einer der jetzigen Minister äußerte sich in bezeichnender Weise über die Sachlage: „Tie Katholiken Belgiens sürclsten das all gemeine gleiche Stimmrecht nicht. Vor allem, weil nniere Partei daraus kein« Nachteile erleiden wird. Tie Lide lalen dagegen »»erden ichlvere Verluste ansznweise» haben. Und dann, wer kann »ns verhindern, du Sache der Wahl- resvrm noch radikaler zu gestalte» und eine der Fordern» gen des sozialistischen Programms heriiberznnehme», »nun !ich die Einführung des Frauenstimmrechten. Es ist Mahr, daß die Sozialisten seit einiger .seit anS dieser Programm- fordernng nicht »»»ehr viel Wesens machen, »nie wenn sie be greife» würde», daß ihnen die Sache im katholischen Belgien gefährlich werden könnte. Sie spielte aber lange Zeit eine bedeutende Rolle in ihre»»» Programm und die Katholiken könnt?» sie hervorlwien, nm die Herren Vlockb'nte in Ver legenheit zu bringen." Es märe in der Tat interessant, die Sozialisten das von ihnen ansgestellle Programm be kämpfen zu sehen, »»eil sie sich keinen Vorteil dapon per- sprechen. § 'Ä Tpanieu. Ucber die religiöse Betätigung derKönigin entnehmen wir katholischen Blättern Spaniens interessante Angaben, die geeignet sind. Vorurteile zu zerstreuen. E« hatte sich ja um die Königin die Legende verbreitet, sie sek nur dem Namen nach katholisch und im Herzen dem ProüstaiitlSmuS ergeben. Andere behaupteten sogar, aus die Königin fei die antikirchliche Politik Spaniens zurückzuführen. Der Euchartstiiche Kongreß hat auch diese« Mißtrauen de« spanischen Volke» hinweggcfegt. Die Königin, die sich spontan zum Kongresse begab, konnte dort znm ersten Male zeigen, daß sie der katholischen Religion ganz ergeben sei. Eine so große Gelegenheit hatte sich noch nie ergeben. Mit Andacht kommunizierte die Königin. N ich der Feier wurde sie stürmisch vom Volke bejubelt, daß sich nun endlich einig iin Glauben mit seiner Herischerin fühlte. Der Enthusiasmus iin Volke kannte keine Grenzen. Er erreicht« den Höhepunkt, als ein Hundertjähriger, ein Baske, sich der Königin näherte und ihr ein« Rose überreichte mit den Warten, die Bröken würden Christus, Spanien und die katholische Herrschersamilie verteidigen. Dl« Königin küßte den Alten aus die Stirn, und der Alte küßte die Königin dreimal, einmal für sie selbst, einmal für den König und einmal für die Prinzen. Dann «ntsernte er sich mit dem traditionellem spanischen Gruße „Gegrüßt seist du, Maria!" worauf die Königin prompt erwiderte „Gegrüst seist du. unbefleckte Empsängnts", wie der Vvlkkbraucb e« will. Ein förmlicher Ozean des Jubels brach nun erst recht in der Menge los, schreibt eine» der Blätter. — Da« Mariuemiutstrrtnm beabsichtigt, die neuen russischen Dreadnought» mit vtcrzehnzölligen Geschützen au»zustatten. Sobald der Stapellauf der ersten vier Dread nought» erledigt ist, wird die Kiellegung von vier neuen Dreadnought« statlfinden, deren Fertigstellung innerhalb dreieinhalb Jahren erfolgen soll. Der Ingenieur der Puttlowwerke, Belasew, hat ein neue» Geschoß von furcht barer ExplostonSkcast erfunden, dessen P.üsung unerwartet gute Resultate ergeben hat. Da« neue Geschoß soll in der russischen Marineartillerie eingesührt werden. Türket. — Der Oberbefehlshaber der ln Albanien operierenden türkischen Truppen Torgut Schefket Pascha ist seine» Kommando» enthoben worden. An seiner Stelle wurde der frühere KorpSkommandeur in Erstndschan Essad Pascha zum Oberkvmnrandterenden in Albanien ernannt. Essad Pascha ist Albanier. Amerika. — Ern blutiger Straßeukampf fand bei einem am Mittwoch und Donnerstag erfolgten Zusammenstoß zwischen Regierungstruppen und Anhängern Madero» tu Puebla (Mex-ko) statt, lieber 40 Personen wnrden getötet, dar unter einige Frauen. Die Anhänger MaderoZ flohen aus die Berge, wo sie den Kamps sortsetzten. Der Anlaß zu dem Zasainmsnstvß soll ein Angriff betrunkener Ncvolutlonäre auf das Gefängnis gewesen sein. Aus Stadt und Land. Dresden, den ls. Juli teil. —' Se. Majestät der König hat sich heute früh C Uhr nach dem Jagdschloß Nehefeld begeben. —* Se. Exzellenz der Herr Staat-minlfler Graf Bihthum v. Eckstädt, Minister des Innern und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, hat heute einen mehr wöchigen Urlaub angetreten. —* Der 12. ärztliche Fortbildungskurs«« in Dresden findet vom 2. —14. Oktober d. I. statt. Es finden Vor lesungen über Auzenkrcmkheiten, Chirurgie, Gynäkologie. Haut- und Geschlechtskrankheiten, innere Medizin, Impfungen, Klnderkrankheiten. Ohren- und Kehlkopfkrankheiten. Ortho pädie und Massage, Pathologische Anatomie und über Psychiatrie statt. Außerdem findet auch vorn 2l. Juli bis 20. August d. I. in der König!. Frauenklinik z» Dresden ein Fortbildungskurs»»»? für praktische Aerzte statt, bei dein die Herren Oberarzt Prof. Dr. Richter. Assistenz arzt Dr. Bogt und Assistenzarzt Dr. Hornstein Operations- Übungen und Borträge halten werden, lieber den erst genannten Kursus erteilt Herr Professor Dr. Lindner. StadtkrankenhauS Dresden - Friedcichstadt und über den zweiten KuisuS die Dircktion der König!. Frauenklinik zu Dresden nähere Auskunft. " Wallfahrtsorte »nd Touristen. Unter diesem Titel schreibt ein bayrischer Pfarrer der „Germania": „Tie Soiinberger Zeitung" warf letzthin wegen des Wallfahrtsortes Vierzehnheiligen »ins Katholiken den Fehdehandschuh hi» und bemerkte: Der Touristenverkehr bringt den» Orte Vierzehiilinden und der dortigen Gegend alljährlich ein sehr schönes Stück Geld. Wenn alle diese Wanderer sich „in der hekannteii ehrfurchtswidrige» Hat Inng" nslv. bewege», dann möge »in» doch einst ch auf ihr Geld verzichte» und mitteilei» lassen: Ter Besuch und Zn tritt ist mir Gläubige» gestattet. Das ist jedenfalls das beste Mittel, nm beide Teile vor Vorwürfen zu bewahre». Als „Ritter ohne Furcht" greife» »vir den Hnr.dschnh auf und sagen: Ganz recht! Unsere WnllfahrtSorte sind nicht entstanden cils Tonristei»ziele, nm Touristen und ihr Geld niiziilocle», sondern nm den religiösen Bedürfnissen des katholische» Volkes Rechnung zu trage». Wir hätte» in sofern nichts dagegen, men» billig denkende Protestanten unsere Heiligtümer besuchen, als ein gegenseitiges Snh- tennenlerne» auch ei» gegenseitiges Sichverslehen zur Folge hat, »vorauf wir i» Deutschland doch immer hinarbeiten müssen. Wer aber sich nicht dazu verstehen kann, katho lischem Denken und Fühle» Rechnung zn tragen, der bleibe unsere»» Heiliglämern fern! Gerade mit Rücksicht ans die beginnende Reisesaison stehen »vir nicht an, wegen verschie dener bedanernswerler Vorkommnisse, über die selbst jedem Protestanten die Zvrnesröte ins Gesicht steigen muß, diesen Wniisch ansziisprechen. Fn den »ordbayrischen Wallfahrts orten herrnt hesondere Klage über die Touristen aus den sächsisch-thüriiigischen Bezirken. Warum? .Es kommt nicht selten vor, daß solche Touristen, den Hut auf dem Kopfe, mit hreuueuder Zigarre unsere Heiligtümer betre teu, die »vir Katholiken als Wohnstätte» des eucharistischen Gottes betrachte». ES kommt vor. das; solche Touristen die Ecken im Fuuern unserer Kirchen als Pissoir benützen. TnS Höchste hat sich letzthin ein Tonrist geleistet: hinter dem Hochaltar hat er eine Wallfahrtskirche wir würden, uns scheuen, es zn schreibe», wenn »vir unseren Wunsch nicht begründen müßten in un-rbörter Weise beschmutzt. Wir Katholiken halten unsere» Kirche»!»»-»» ilicht Verschlvs- sen, nm das Geld der Touristen zn bekommen: aber »vir verlange» wenigstens anständiges Benehme» in unseren Gotteshäuser». Wie waren einmal in Konstantinopel. Als die Reisegesellschaft die Hagia Sophia besuchte, »eichten die Oeberschnhe nicht für alle bekainstlich dars man eine Moschee nicht mit seinen Stieseln betrete» die airderen Reisende» mußten sich begneme», die Schuhe in der Ha»>> zu trage» und in ihren Strümpfen die Moschee zu besichti ge». »üdrigensalls der Eintritt nicht gestatlet wurde. Auch die protestantischen Reiieteilnehmer ninßle» sich dazu be- gneine». Was den Türken recht ist Achtung ihrer Re- ligionsverhältnisse ist den Katholiken billig. Tarn»» nochmals der Wunsch: Wer nicht jo »veil über sich Herr ist. daß er sich in fremdem Hanse anständig benimmt, der bleib' weg von katholischen Heiligtümer». Wir geben uns der Hoffnung hin, daß jedes anständige 'Blatt mit »ns m der 'Verurteilung der angeführte,» Tatsachen, für die jederzeit Zeuge» zur Verfügung stehen, sich eins weiß. Den» solche hedanernswerten Vorkommnisse dienen zn allem eher als zn konfessioneller Annähernng." —* (Lin König-wort! Die Dlözesnnversammlung der Ephorte Dresden-Land, welche die wachsende Tonntax«-