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2>er Ministerpräsident sich eingehender über die Gründe der Ablehnung der geheimen Stimmabgabe ausgelassen hätte. Das ist viel Tadel und wenig Lob. Tic „Tägl. Rundsch." verkündet nach der Rede als ihr Leitmotiv: „Soll die Reform zustande kommen, so kann es nur durch eine Einigung zwischen Konservativen und Natio nalliberalen geschehen, die beide der Verantwortung der Stunde bewußt sind und in der Kommission zunächst die Möglichkeit eines Uebsreinstimmens prüfen werden. Das Zentrum steht der Vorlage kühl gegenüber; es hat sich auf das geheime Wahlrecht festgelegt und wird vor den Reichs- tagswahlen sicherlich nichts tun, was den geschädigten Ruf seiner Volksfrcundlichkeit noch mehr herabstimmcn könnte; aber es wird auch keinen Uebereifer präsentieren, dieses geheime Wahlrecht auch wirklich durchzusehen. Als Feinde seder wirklichen erreickcharen Reform haben sich wieder die Sozialdemokraten gezeigt, die durch ihr wüstes Ge baren im Abgeordnetenhaus»: nur Erbitterung bei den bürgerlichen Parteien hervorgerufen haben und durch di? Massendemonstrationen, zu denen sie ihre Anhänger am Sonntag verleiten wollen, nur die Sache der Reform sck)ädigen und den guten Willen der Konservativen, die doch die Gebenden sein müssen, beirren können." Das „Verl. Tagebl." nennt die Rede des Minister präsidenten „einen einzigen Protest gegen Neuerung und Fortschritt" und sagt dann: „Mit dein Mute der Verzweiflung klammerte sich dieser fleißige Bureauarbeiter, den die Fülle der auf ihn einstürmenden Eindrücke zu überwältigen droht, an das Bestehende. Und weil er richtig beobachtet hat, daß ein Teil der andrängenden Gedankenflut aus dem Reiche stammt, bringt es der fünfte Reichskanzler fertig, eine Rede gegen das Reich zu halten! Er sagte es vorsichtig zwar in der Form, aber doch mit einem vernehmlichen Unterton von Verärgerung: das Reich möge Preußen ge fälligst in Ruhe lassen. Und alles, was er dann zum Lobe Preußens und des preußischen Wahlrechtes sagte, richtete unbewußt die schärfsten Spitzen gegen das Reich und daS Reichstagswahlrecht. Wer kümmert sich denn eigentlich um die Parlamente? fragte Herr v. Bethmann-Hollweg! Tie Tatsache, daß die Wahlbeteiligung im Reiche ständig und gleichmäßig gestiegen ist, stellenweise bis über 99 Pro zent, während sie in Preußen in erschreckendem Maße ab nimmt, stellenweise bis auf 2 Prozent, findet dieser Staatsmann offenbar ganz in Ordnung! Höchstens spricht sie ihm zugunsten des „bewährten" preußischen Wahl rechtes." „Pfui!" überschreibt der „Vorwärts" den Leitartikel und überschlägt sich dann in den bekannten Phrasen der Sozialdemokratie. — In die Kriegstrvmpetc stößt wieder einmal General K e i m. In der „Tägl. Rundschau" Nr. 60 vom 5. Februar verzapft er seine Weisheit. Herr Keim höhnt eingangs über die „Schwärmerei vom Weltfrieden", über „eine Ueber- schätzung von Kultnrwerten, die schon der grundgelehrte Paul von Lagarde bereits vor zickanzig Jahren als Kultur schwindel bezeichnet»:", ferner über die „wehleidige (!) Auffassung von Humanität", die eine nicht unbedenk liche politische Begriffsverwirrung ungerichtet. Sie sei um so gefährlicher, als wir nicht das feste nationale Gefüge besitzen, wie andere Völker, nicht den gleichen Nationalstolz. Tiese Erscheinungen weisen nach Keim „einen unmännlichen dekadenten Zug auf, der nicht selten gleichbedeutend sei mit dem Niedergang? eines Volkes". Herr Keim belehrt uns dann, daß „unsere ganze Zukunft, politisch, sozial, national, kulturell, wirtschaftlich davon abhängt, ob wir den nächsten Krieg gewinnen oder verlieren". Keim wettert dann über die „internationalen Friedensschwätzer" und fährt fort: „Deshalb müßten gerade jene Kreise in Deutschland, denen wirklich an Erhaltung des Friedens gelegen ist. alles daran setzen, um diese Furcht vor der lleberlegenheit unseres Heeres wirksam zu erhalten. Sie tun aber das Gegenteils?!) und rücken dadurch die Gefahr eines Krie ges allenfalls unter Umständen näher. Deshalb ist das Geschrei über den deutschen Militarismus eigentlich ein Armutszeugnis für das politische Verständnis der unent wegten Friedensfreunde." Herr Keim verfällt aber in denselben Fehler, indem er unser Heer und Volk dem französischen gegenüber als minderwertig hinstellt. Er sagt: „Es wird übersehe», daß wir gar nicht mehr das Volk in Waffen sind, sondern die Franzose», die ihre Volkskraft militärisch i» viel größerem Umfange ansnutzen wie Deutschland! Unsere 25 Millionen Bewohner mehr kom men deshalb im Kriegsfälle nur in sehr geringerem Maße (!) zur Geltung." Heißt das nicht geradezu die Franzosen auf Deutschland Hetzen, das als militärisch rückständig und schwach hingestellt wird? Es wäre wirktich an der Zeit, daß diese säbelrasseln- dcn Offiziere a. D. in die richtigen Schranken gewiesen wür den. Nicht nur, daß sie durch ihr fortwährendes Kriegsge- jchrei und Säbelgerassel Unruhe und Erregung in das deutsche Volk tragen, — wir laufen auch Gefahr, daß sie das Ausland durch ihr unsinniges Geschrei über die Minder wertigkeit des deutschen Volkes geradezu anreizen, einen Krieg vom Zaune zu brechen und über uns herzusallen. Und diesem frivolen Treiben sollte energisch ein Riegel vorge schoben werden. — „DaS Zentrum", nnd der Kulturkampf. Die Redaktion der Wochenschrift „Das Zentrum" schreibt »nS: „Die Angriffe, die in einem Teil der Zeutrumk. prcsss gegen die ncue politische Wochenzeitnng «DaS Zentrum" ge.icksict worden sind, beruhen auf falschen Voraussetzungen. In dem vielbesprochenen Politischen Feuilleton „Eine eulweitelo Münz--" wird keineswegs die Forderung ausgestellt, die deutschen Katholiken sollten den Kulturkampf vergessen. Es heißt v'elmshr dacin; „die Erinnerung an den sogen. Kulturkampf soll damit nicht ariSgelöscht werde». Wird es nicht mit anderen Bedeutungen belastet, da»,, kann der geschichiliche Sinn de» Wortes Kultmkomps rein und klar aurgcprägt werden". Auch der sogen, „schleichende" Kulturkampf ist an mehreren Stellen als bestehend anerkannt: «Der Geist des Kulturkampfs tst noch lebendig", „Mißstände und Uebergriffe. die vom alten Kulturkampsgrlste ein- gegeben sind". „Benachteiligungen und Kränkungen de» katholischen VolkstcilS" usw. Der Sinn de» Feuilleton» ist: Damit der wahre Kulturkampf recht gewürdigt wird, werfe man das Schlagwort „Kulturkampf" nicht beim geringfügigsten Anlaß achtlos umher." Diese Verteidigung ist nicht sehr glücklich, denn die in der gesamten katholischen Presse beanstandeten Sätze finden sich in dem genannten Feuilleton und lassen sich gar nicht anders deuten, als es allgemein geschehen tst. Die Verteidigung wendet sich gegen Aufstellungen, die wir nie machten, unsere Kritik bleibt bestehen. Wenn jetzt dem „Sinn des Artikels" eine mildere Fällung zu geben der- sucht wird, so spricht eben der Wortlaut eine andere Sprache. Wir wollen nur hoffen, daß die neue Zeitschrift zu be gründeten Aussetzungen keinen Anlaß mehr bieten möge, sondern in der Zentrumtzjugead jenen G^ist aufrecht er halten möge, der in der parlamentarischen Geschichte deS Zentrums sich überall und unverkennbar zeigt. Einen anderen Zwcck hatte unsere Kritik nicht. Oesterreich U»g«r». — Die Bildung einer «euer» Regtennrs«partki Khuen- HedervaryS soll am Sonntag den 27. Februar erfolgen, indem der jetzige allliberale nationale Geselligkeitsklub in eine politische Partei umgewandelt wird und einen neuen Namen erhält. — Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, ist eine Aktion im Gange, um eine einmütige energische Stellung nahme deS Abgeordnetenhauses gegen die Einführung der Schisfahrtsabgaben herbeizusühren. ES besteht die Absicht, in der ersten Sitzung des Abgeordnetenhauses einen Dringlichkeitsai trag einzubringen, der von allen Vertretern der Donau- und Elbegebiete unterzeichnet werden wird. Die Abgeordneten werden auch die anderen Parteien zum An'chluß aufforderu und die Regierung ersuchen, gegen die Einführung von Schisfahrtsabgaben in Deutschland nach drücklich zu Protestieren. — Zur Rekonstruktion de» Kabinette». Wie aus polnischen Kreisen gemeldet wird, verlangt der polnische Klub nur eine teilweise Rekonstruktion. Nach diesen Mel dungen soll der Ackerbauminister der jetzige Leiter deSlelbcn zum Sektionschef Pop, zum tschechischen Landmannsmtnister Hofrat Dr. Paronbek ernannt werden. Das Arbeits- Ministerium soll cin südslawischer Beamter bekommen. Zu gleicher Zeit soll Dr. Schreiner durch einen deutschen Be amten ersetzt werden. Rom. — Tie Herstellung diplomatischer Beziehungen zwischen drin Heiligen Stuhl und der englischen Regierung ist Gegen stand einer Bill, die bald nach dem Wiederzusammentritt des Unterhauses dort eingebracht wird. Es ist dies eine Folge der gegenwärtigen einflußreichen Stellung der eng lischen Katholiken. Italien. — Zn der Deputirrteukammer entwickelte der Minister- Präsident Sonnino unter lebhafter Aufmerksamkeit deS Hauses sein Regierungsprogramm. Er kündigte vor allem die Vorlage betreffend die Schiffahrtssubventionen an. Der Ministerpräsident kündigte weiter ein Gesetz über das Staatsbürgerrecht an. das die Interessen der Italiener im Auslande, die schon den fünften Tcil des italienischen Volkes uusmachten, schützen solle. Der Kriegsminister werde Gesetze einbringen, die unter anderen die Aus bildung bei allen Waffengattungen auf 2 Jahre festsetzen. Auf dem Gebiete der Kriegsflotte wolle er das vom Parla ment bereits genehmigte Flottenprogramm bis zum Jahre 1913 oder 1914 durchführen. Die vom Ministerpräsidenten ferner angekündigte Reform der örtlichen Steuern bezweckt eine rationelle Verteilung verschiedener wichtiger Steuern zwischen Staat und Gemeinden. Das Projekt zur Reform dcs Elementarschulen bezweckt eine energische Bekämpfung des Analphabetentums. Die Kosten der Elementarschulen in den kleinen Gemeinden werden vom Staate übernommen. Die Gemeinden sollen lediglich die persönlichen Kosten tragen, dis sie schon bisher getragen haben, sowie die Kosten für Schullokale und Schulgeräte. Frankreich. — In der Deputirrteukammer erklärte der Kriegs- miuister im Verlaufe der Debatte über das Budget des Kricgsministeriums, die Lasten deS Heeresbudgets seien schwer; die Kredite würden aber mit strenger Sparsamkeit verbraucht werden. Der Pcogresstst Berry forderte die Schaffung einer Medaille für die lebenden Kämpfer von 1870. Der Antrag wurde schließlich mit 549 gegen 34 Stimmen angenommen. Der Kriegsminister hatte erklärt, er erachte die Schaffung einer solchen Medaille für unnütz, da sie die Erinnerung an eine Niederlage wachrnfen würde. Holland. — Die seinerzeit vom Präsidenten Roosevelt angeregte Konferenz zur Erhaltung der natürlichen Reichtiimer ist gesichelt. Die niederländische Regierung beschloß in Be- antwortung einer aus Washington vorliegenden Anfrage die Einladung der Vertreter der verschiedenen Staaten für Mai 1911 nach dem Haag. Eine Ehristnsstatnc im Haager Fricdenspalast. In de» Anden wurde vor einiger Zeit eine Kolossalstatue des Erlösers infolge eines Nationalgelübdes des argentinischen Volkes errichtet. Eine Reproduktion dieser Statue wird nun mehr dem internationalen Friedenspalaste im Haag, dein Sitze des internationalen Schiedsgerichtshofes der zivili sierten Staaten der Erde, angeboten. Die Idee geht von dein Verein „Für den Frieden" in Buenos Aires aus. Wie der „Osservatore Romano" schreibt, gehören die hervor ragendsten politischen Persönlichkeiten Südamerikas dieser Vereinigung an. Die genannte Vereinigung ließ zunächst durch den argentinischen Gesandten im Haag anfragen, ob das Geschenk einer Reproduktion der Statue angenehm sei. Nach erfolgter bejahender Antwort ließ der Präsident der Republik Argentinien der Vereinigung 30 090 Franken zur Deckung der Kosten der Aufstellung der Reproduktion der Erlöserstatuc in den Anden im Friedenspalaste im Haag überweisen. Wie das das Geschenk begleitende Dekret be sagt, will die argentinische Regierung durch diesen Akt dein keines" > > göttlichen Erlöser und dem internationalen Frieden seine Verehrung bezeugen. Griechenland. — Rhallis gedenkt sofort nach der Eröffnung dcr außerordentlichen Session einen Antrag aus Eioberufang der Natioualvrrsammlnug einzubringen. Nach der Annahme wird die königliche Botschaft publiziert werden, worauf die Auflösung der Militärliga erfolgen soll. Durch königliche Verordnung sollen alle'Professoren abgesetzt werden. Die- jenigen sollen wieder angcstellt weiden, die man für würdig hält. Aus Stadt und Land. Dresden, den 12 Aeknvcr 1?4»), —« Wetterprognose der Sönrgl. SäLs, Lavor-» werterwarte zu Dresden iüi den 12. Februar: Vom Pöhlberg: Gute Schlittenbahn bis Snnabe g. ii äame stark mir Rauhstoft behängen, glänzender Sonnenuntergang, Hrmmetk» färbung gelb, Bom Ktchtelberg: Vormittags und nachmittag? schwacher N bel, gute Schlittenbahn bis tu die Täler hinab starker, an» haltender Re f. grotzarttgec R uhsrost, glänzender Soun-nunt.r» gang, Abendrot. —* Wetterprognose der König l. Sächs. Lande?» wetterwarte zu Lresdeu stlr den 13 Februar: Eüdoitt che Winde, zevwelse aufhetlernd, ciwas läller, kein erheblicher Riederschlag, —* Se. Majestät der König wohnte früh 8 Uhr den Nekrutenbesichtigungeir beim 2. Bataillon des Schützen- regiments Nr. 108 bei. —* Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Fran Prinzessin Johann Georg reisten heule früh 7 Uhr 20 Minuten nach Berlin, um die dortige französische Aus- stellung zu besichtigen. Die Rückkehr erfolgt heute abend' —* Kath. Hoskirche. Sonntag den 13. Feb.uar: Messe für 8 Stimmen von K. Elt; Graduelle: Lorrpuli» von Casali; Offertorium: Lloclit-rbor von Casali. —* In den vornehmen Räumen des Ministerhotels an der Seestraße fand gestern abend aus Anlaß der im Jahre 1911 hier stattfindenden Internationalen Hygiene- Ausstellung eine glänzende Soiree statt, zu welcher Ihre Exzellenzen Herr und Frau Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt Einladungen an zahlreiche Persönlichkeiten hatten ergehen lassen. Die Teilnehmer wurden am Ein gänge der Repräsentationsräume von den hohen Gastgebern auf das liebenswürdigste begrüßt. Unter den geladenen Herren bemerkte man Ihre Exzellenzen die Herren Staats- minister, eine Anzahl Vertreter auswärtiger Staaten, u. a. den österreichisch-ungarischen Gesandten Durchlaucht Prinz zu Fürstenbcrg, den bayerischen Gesandten Graf Montgclas. den Berliner Gesandten Slantscheng aus China, die Geb. Obermedizinalräte Dr. Dietrich und Pros. Dr. Schinitt- niann aus dein preußischen Kultusministerium, den Kabi nettschef der Kaiserin Dr. v. Behr-Pinnow-Berlin, Wirkt. Geh. Rcg.-Rat Tr. Bunim, Präsident des Kaiserl. Gesund heitsamtes in Berlin. Prof. Tr. Spronk, Holland, ferner hervorragende Männer der Wissenschaft, wie Geheimer Medizinalrat Professor Fracnkel - Halle, Geheimer Rat Professor Dr. Rnbner-Berlin, Hofrat Professor Tr. Ragolt- Leipzig, Geh. Medizinalrat Tr. Gärtner-Jena, Geh. Rat Prof. Tr. Neißer-Breslan, Prof. Ezaplewski-Köln. Prof. Petrilschky-Tanzig, Generalarzt Tr. Tüins-Leipzig. Geh. Hosrat Prof. Tr. Gruber-München, Prof. Ktinger-Leipzig, Oberstabsarzt Prof. Tr. Nietner-Bcrlin, Geh. Mcdizinal- rat Tr. Finkler-Bonn, Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Lösfler- Greifswalde, sowie die Ausschußvorsitzenden des im großen Stile geplanten Internationalen Ausstellnngsunternehmens mit den Herren Geh. Kommerzienrat Lingner und Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Renk an der Spitze. Auch mehrere Mitglieder der städtischen Kollegien unter der Führung der Herren Oberbürgermeister Geh. Rat Dr, Beutler nnd Bürgermeister Tr. May, sowie die Kammerpräsidenten und einige Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Herr nnd Frau Staatsininister Graf Vitzthum von Eckstädt erwiesen sich als die liebenswürdigsten Gastgeber und zogen zahl reiche Herren in ein Gespräch. Erst nach KUH Uhr be gannen sich die Räume wieder zu leeren. Bei dcr heute vorm. Kl Uhr in der Aula der Techn. Hochschule unter dem Vorsitze des Herrn Geh. Kommerzienrates Lingner abge- haltenen Sitzung des Direktoriums und der Ausschüsse waren ungefähr 390 Delegierte der verschiedenen Länder nnd Staaten anwesend. Auch die Staatsminister Graf Vitz thum, Tr.- Otto und v. Metzsch und andere hohe Persönlich keiten waren anwesend. Herr Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler eröffnet,: die Tagung mit einer herzlichen Begrüßung im Namen dcr Haupt- und Residenzstadt Dres den. Sodann hieß Se. Exzellenz Herr Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt im Namen der Regierung die Männer der Wissenschaft und Industrie willkommen und wies darauf hin, welch großes Interesse Se. Majestät der König dem Unternehmen cntgegenbringe, dcr auch das Pro tektorat über die Internationale Hygiene-Ansstellimg über nommen habe. — Der Ehrenvorsitzende des Zcntralaus- schusscs, Herr Wirkt! Geb. Oberregiernngsrat Pros. Tr. B n in in , Präsident dcs Reichsgeslmdheitsaintes, hielt einen Vortrag über die „Bedeutung einer Hygiene-Ausstellung für die Gegenwart", besonders für die Bevölkerung, die dar aus ein Verständnis für manchc Regierungsinaßregeln er halte. In einem zweiten Vortrage sprach Herr Geheimer Medizinalrat Professor Dr. R n b »er, Direktor des Psycliv' logischen Instituts der Universität Berlin, über den gegen wärtigen Stand der hygienischen Wissenschaft. Sodann folgte der höchst interessante Bericht des Herrn Geheimen Kommerzienrates Lingner über die Entwickelung und den Gesamtplan der Ausstellung. Sie umfaßt fünf große Abteilungen: die wissenschaftliche, die historische, die popu läre, die Sportabteilnng. und in alle eingreifend die In dustrie. Der Vortragende krörterte den Umfang der einzel nen Abteilungen nnd gab an der Hand einer großen Wand karte ein Bild von den Baulichkeiten nnd der Einteilung. Im Eingänge der Rede sprach er jenen Faktoren und Behör den de» tiefen Dank aus, die bei den Verhandlungen hilfreich den Plan verwirklichen halfen. Wir kommen auf diesen Be richt nochmals zurück. Ter Direktor der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege Dresden, Herr Geheimer Me dizinalrat Professor Dr. Renk, entwickelte den Plan der