Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich nachm, mit Ausnahme der Eons- m Festtage. «ezngSpr-IS: Vierteljährl. 1 Mk. SO Pf. (ohne Bestellgeld). Post-Bestellnummer 8858. Bei autzerdeutschen Postanstalten laut Zeitungs-Preisliste. Einzelnummer 10 Pfennige. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit. Üucdaniclteirl, bedaklion uncl Sercdättrrteller Dresden, Pillnitzer Straße 43. Inserate werden die 6 gespaltene Petitzeile oder deren Raum mit 15 Pf. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rabatt. Redaktions-Sprechstunde: 11—1 Uhr. Fernsprecher: Amt l. Nr. 15 66. Np. Ä53. Katholiken: Leonhard. Freitag, den 6. November 1903. Protestanten: Leonhard. Ä. Die Grundsteinlegung zur Herz Jesu-Kirche in Dresden-Johannstadt. Der 4. November dieses Jahres wird in der Geschichte der katholischen Gemeinde Dresdens einen hervorragenden Platz einnehmen. An diesem Tage wurde die Grundstein legung der für den Stadtteil Dresden-Striesen-Johannstadt bestimmten Pfarrkirche in feierlicher Weise vollzogen. Das letzte katholische Gotteshaus wurde am 30. November 1855 seiner höheren Bestimmung übergeben — es war die Pfarr kirche St. Franziskus Laverius zu Dresden-Neustadt. Seit diesem langen Zeitraum hat sich die Zahl der katholischen Bevölkerung verzehnfacht; damals betrug sie 5000, jetzt zählt sie 45 000 Seelen. Wohl den stärksten Zuwachs er fuhr der Stadtteil Dresden-Johannstadt-Striesen, woselbst jetzt über 0000 Seelen wohnen. Wer die großen Ent fernungen der äußeren Stadtbezirke von der einzigen großen Pfarrkirche — der katholischen Hofkirche — in Betracht zieht, wird die brennende Notwendigkeit einer neuen Kirche gerade im Osten der Stadt anerkennen müssen. Im Jahre 1895 wurde in der Schumannstratze die schöne und geräumige 4. Bezirksschule errichtet; damals besuchten diese 430 Schüler, jetzt ist deren Zahl auf 900 angewachsen und der Bau einer zweiten Schule bereits beschlossen. In der kleinen Schnlkapelle genügten die Katholiken bisher ihrer religiösen Pflicht. Die Verdienste, welche sich Herr Hofprediger Brendler und Herr Kaplan Nentschka durch die Inan- grifsnahme des Projektes eines Kirchenbaues und durch die Bildung eines Komitees erworben, sind in dem im Grund stein für die Nachwelt niedergelegten Schriftstück ausdrücklich betont. Später nahm das geistliche Konsistorium die Bau sache in die Hand, das nunmehr als Bauherr fungiert. Im Jahre 1899 wurde ein Grundstück im Ausmaß von 3100 Quadratmetern um den Preis von 139 500 Mark erworben. Der nunmehr bereits verewigte Rcgierungsrat Menken in Berlin übernahm die Bau-Entwürfe. Der Benno-Kalender für 1904 (Verlag der Saxonia-Buchdruckerei) bringt ein nach dem Plane gezeichnetes Vollbild der pro jektierten Kirche; er enthält auch eine ausführliche Vorge schichte — freilich erzählt er nicht, mit welchen Hindernissen das Projekt zu kämpfen hatte, bis die behördliche Bewilli gung des vorgelegten Planes erfolgte. Es muß hier ganz besonders das große Entgegenkommen Sr. Exzellenz des Kultusministers v. Sehdewitz dankbar anerkannt werden. Das Baukomitce besteht gegenwärtig aus den Herren Apostolischen Provikar Maaz, Prälat Klein, Senats präsident Sopfert, Konsistorialrat Dr. jur. Mäher, Expositus Klötzl, Landrichter Or. jur. de Lasalle, Sekretär Junge, Privatus Schmidt, Schuldirektor Bergmann, Privatus Brosche, Superior Fischer und Hofkaplan Resak. Am Festplatze hatte sich ein sehr zahlreiches Publikum eingefuuden. lieber dem in gelben Ziegeln anfgeführten Grundstein erhob sich ein Zelt, in dessen Mitte ein impro visierter Altar stand. Taimenreiser und Blumen, sowie zahlreiche Fahnen in den reichsdeutschen, sächsischen und päpstlichen Farben bildeten die geschmackvolle Ausschmückung desselben. Auf dem dem Altar gegenüber befindlichen Podium hatten die Ehrengäste Platz genommen. Es war die katholische Pfarrgeistlichkeit Dresdens, sowie jene der Vororte zahlreich erschienen. Außerdem war eine Vertretung des Stadtrates und der Stadtverordneten, sowie eine große Anzahl der Gemeindemitglieder zugegen. Unter den zahl reichen Ehrengästen bemerkten wir den österr.-ungarischen Gesandten Exzellenz Freiherr Velicz von Laszlo-Falva, den österreichischen Legationsrat Graf Somsich und einen Vertreter der baher. Gesandtschaft, sowie Exz. Generalleutnant v. Niesewand, Major von Wrochem. Von den katho- lischen Vereinen bemerkten wir eine Deputation des Bürger vereins. des Kaufmännischen Vereins Columbus, der Ge sellschaft Erholung, des MeisttrvereinS. des Gesellenvereins, des Katholischen Preßvereins, des Silvinus, des Katholischen Männergesangvereins, des Kasino, des Jünglingsvereins usw. Die Weihefunktionen nahm der hochwürdigste Protonotar und Prälat Maaz unter Assistenz der Herren Superior Wischer. Expositus Klötzl und Kaplan Fuchs vor. Ein Lied eines Kinderchors unter Leitung des Herrn Lehrer Meher eröffuete die Feier. Sodann nahm Herr Expositus Klötzl das Wort zu folgender Ansprache, welcher er den Bibeltext: „Einen Grundstein will ich legen in Zion, einen kostbaren, einen teuren, wer an ihn glaubt, der wird selig werden", zugrunde legte. Warum ist dieser Platz festlich geschmückt? Warum sind wir im Festgewanve erschienen? Es gilt, die Grundsteinlegung zu einer neuen Gotteswohn stätte vorzunehmen. Eine ebenso seltene als für unsere Gemeinde hochbedeutsame Feier ist es demnach, so uns auf diesem Festplatze versammelt. Was soll nun hier geschehen? Das im Entstehen begriffene Gebäude soll einstens aus der Zahl der irdischen Wohnungen ausgeschieden und feierlich soll dies jetzt schon durch sinnvolle Ceremonien und fromme Gebete an gedeutet werden. Welche Aufgabe ist die meine? DaS sinnvolle der Weihehandlung in gemeinverständlicher Sprache klar zu machen, damit wir alle mit guten Wünschen für dieses GotteSwerk erfüllt werden. So wähle ich demnach aus den Gebete», welche die Weihe handlung begleiten, das umfassendste, cs lautet: „Im Glauben an Jesus Christus legen wir diesen Grund stein m diesen Grund im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes! Damit hier der wahre Glaube lebe lind die Furcht des Herrn und die brüderliche Liebe; und es sei dieser Ort geweiht dem Gebete, der Anrufung und dem Lobe des Namens desselben Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater und dein hl. Geiste lebt und regiert, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit." Wie in dem toten Bau Stein an Stein sich gliedert und in edlen hohen Pfeilern emporstrebt und mit seinen weiten Bogen dort hinanfweist, wohin unser Sinnen und Trachten gehen soll, so ist die allgemeine Kirche der lebendige Tempelbau, in welchem Christus der Grundstein, wir die Bausteine, und Glaube, .Hoffnung und Liebe die Pfeiler sind, welche in dem einen Höhepunkte Zu sammengehen, dahin der Heiland uns vorangegangcn ist und wir ihm Nachfolgen sollen. „„Im Glauben an diesen Herrn Jesus Christus legen wir den Grundstein in diesen Grund. Damit hier der wahre Glaube lebe."" — Nur im Glaube» vollendet sich des Menschen Geist! Mit dem bloßen Verstände werden wir niemals Gott er fassen, zu seiner Ewigkeit uns niemals erhebe», die Mittel und Wege, die dahin führen, nicht erkenne». Wir können nicht zur Unendlichkeit gelangen, da kam der Unendliche zu uns — er ist Fleisch und Blut geworden, auf daß unser Auge mühelos in seinem Anblicke weile, und der Verstand Nahe finde. — Die haben leicht spotten, so den Glauben für bankerott erklären, weil er die kleine Erde als Mittelpunkt der Welt anzunehmen scheint. Mit aller Ueberzenguug des Wissens und Glaubens entgegnen wir immer wieder: Ja! diese Erde ist der Mittelpunkt der sichtbaren Welt, zwar nicht vom Standpunkte der physikalischen Gesetze, son dern von dem höheren Gesichtspunkte der geistigen Ordnung — denn her nach diesem Jammertal kam der Gottmensch und auf dieser Erde wurde das Kreuz errichtet, darauf der Menschenerlöser gestorben ist! Und diese Religion des Kreuzes, von welcher der irdische Idealismus Schillers bekennt, daß sie allein in einem Kranze der Demut und Kraft doppelte Palme verknüpft, das Evangelinm des Heilandes im Einklänge mit den Ueberzeugungen der Jalfthunderte, mit der Sehnsucht des Menschengemütcs und oer Forderung unserer Verminst soll hier in dem künftigen Gotteshausc als wahrer Glaube leben. „„Wir legen diesen Grundstein in diesen Grund im Glauben an den Herrn Jesus Christus, damit hier der wahre Glaube lebe — poch auch die Furcht des Herrn und die brüderliche Liebe."" Die Furcht des Herrn, welche der Erkenntnis und Liebe Gottes entstammt. Vollendet sich des Menschen Geist in den: Glauben, so vollen det sich des Menschen Gemüt in der Liebe, in jener Liebe, die in Gott ihren Ursprung und in Gott ihr Ziel hat. Die irdische Liebe, die aus dem Fleische geboren, nur auf die Welt, ihre Ehre, ihre Freuden und Güter sich erstreckt, die nur das Eigene will und dar über hinaus nicht Gefühl und Empfindung hat, sie führt nicht zum Glück und Frieden, sie führt zur inner» und äußern Entzweiung, zu Haß und Bitterkeit. Nur die Liebe, die aus Gott ist und ans Gott alles bezieht und znrückführt, adelt unser Tun, macht süß unsere Opfer und beglückt selbst im Leiden, weil sie. wie der Apostel sagt, „Alles glaubt, alles trügt, alles duldet und damit die Welt überwindet." Doch während wir diese Grundsätze verkünden, leben wir in einer Zeit der Bitterkeit und Entzweiung, einer Zeit, der die Be griffe der christlichen Liebe abhanden gekommen sind, da man mit hl. Worten spielt und sie zum Deckmäntel neuer Zwietracht miß braucht, die nicht nur den kirchlichen und gesellschaftlichen Boden untergräbt, sondern ihre Störungen bis ins Heiligtum des Familien lebens hineintrügt. — Was ist angesichts dieser Tatsachen zu tun. — Nom sah eines Tages einen gewaltigen Abgrund sich öffnen, giftige Dämpfe stiegen empor und drohten alles zu vernichte». Man be fragt das Orakel und es gibt die Antwort: „Wenn ihr nicht das edelste, was ihr habt, dort hincinwerft, wird sich der Abgrund nicht schließen." Plan warf Schätze über Schätze hinein, der Abgrund fchloß sich nicht. Endlich sprang ein ruhmvoller Held — das ist das höchste beim Römer — gewappnet in den Schlund und dieser schließt sich! — Nebersetzen wir dieses Römische ins Christliche. — Ein Schlund — ein Abgrund öffnet sich vor uns: getrennt ist die Gesellschaft durch Haß und Verbitterung. — Werst Schätze über Schätze hinein. Alle Schätze, die das Wissen und der Forschergeist hervorgcbracht, werfet selbst den Glauben hinein! — Der Abgrund wird sich nicht schließen — nur ein Schatz kann das Wunder tun, das höchste so das Christentum besitzt — seine Liebe. — „pinn aber bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe — die größte ist aber die Liebe." Wo ist aber die Schule dieser Liebe? Da müssen wir wiederum nach dem Heiligen und Wunderbaren unser Auge wenden, der dürftig an äußern Besitz und Glanz von sich sagte, „die Füchse haben ihre Gruben, die Vögel ihre Nester, des Menschen Sohn hat nicht, wo er sein Haupt hinlegt." Wollte er diesem Haupte Ruhe gönnen, so lehnte er es an ein Brett im Schifflein seiner Jünger oder setzte sich ermüdet an das Geländer eines Brunnens. Um solcher'Armut war er verachtet — und dennoch schlug in seiner Brust ein Herz voll heiligster Liebe, einer Liebe, die alle Menschen umschloß, einer Liebe, die bisher unbekannt, dennoch die Menschheit eroberte. Dieses Herz, welches von dem ganzen Weltschmerze verwundet war. ist eben deshalb von einer großen, mitleidsvollen, heiligen himmlischen Liebe für uns Menschen erfüllt gewesen. Nur diese Liebe, soweit sic aus dem Herzen Jesu in die nnsrigen herüberströmt, kann der Abgrund schließen: und die große leidende Menschheit, und die große gekreuzigte Mensch heit. die verzweifelnde Menschhcit, diese große Unglückliche wird nicht anders versöhnt, getröstet und geheilt, als durch die Liebe Jesu. „„Wir legen diesen Grundstein in diesen Grnnd, damit hier lebe die brüderliche Liebe."" Bist du. Liebe Christi, schon ganz fremd geworden auf dieser Erde? O nein, du schlummerst nur im Mcnschenherzen, aber du wirst und mußt wachgerufen werden. „Nicht richten will, nicht verdammen, Untröstlich ist's noch allerwärts. Doch seh' ich manches Auge flammen, Und klopfen hör' ich manches Herz." Und manches Herz klopft auch in diesem erhebenden Augen blicke, klopft in wahrhafter Christusliebe, da wir hoffnungsvoll daranachen, dieses Gotteshaus der Liebe Jesu zu weihen. Wie viele kleine Scherflein sind znsammengefloffen, wie viele große Gaben, «m das zu ermöglichen, so wir jetzt schon schauen. Welch eine Gelegenheit, hier in diesem weihevollen Momente anszurufen: Seid herzlich bedankt für Eure Gaben, die ihr der Liebe Jesu aufgeopfert. — Und in diesem Dankgefühle eile ich zum Schlüsse: „und cs sei dieser Ort geweiht dem Gebete und der Auf rufung und dem Lobe des Namens desselben Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater und dem hl. Geiste lebet und regieret Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit." Wachset ihr Mauern und schließet euch zusammen in der Höhe, dann werden wir kommen und hier beten für die Gegenwart und Zukunft, ja, beten werden wir hier und nicht in unfruchtbare Streitigkeiten uns begeben, sondern durch Liebe lindern die schweren Leiden'der Zeit, erfüllt von Mitleid und Hoffnung, die heiligen und heilenden Worte des Einzigen gießen in die brennenden Wunden, so daß uns nur ein Gefühl beseelt: „Die Liebe Jesu drängt uns!" Amen. Der Rede folgte die Vorlesung folgender Urkunde durch Herrn Superior Fischer. Seit fünfzig Jahren hat Dresden einen großen Bevölkerungs zuwachs erfahren. In derselben Zeit vermehrte sich die Zahl der Katholiken von 5000 auf 48000. ohne daß gleichzeitig für sie ein neues Gotteshaus entstanden wäre. Ganz besonders breitete sich die Stadt links der Elbe nach Osten aus — Dresden-Johannstadt. Striesen, — wo sich auch viele Katholiken niederließen, so daß heute hier über 0000 Katholiken wohnen. Dieser Umstand hat es der geistliche» Behörde zur unabweis baren Pflicht gemacht, an den Bau eines in einfachem Stile ge haltenen aber doch geräumigen Gotteshauses zu denken. Auch haben einsichtige Männer der Gemeinde, darunter ins besondere Herr Hofpreoiger Adolf Brendler und Herr KaplaiOPmll Rcntschka diese Angelegenheit tatkräftig unterstützt, indem sie im Februar IM eine Schar von Männern znsammenriefen, um das Sammelwerk für ein Gotteshaus zu fördern. Mir der Errichtung der 4. katholischen Bezirksschnlc auf der Schumannsiraße begann vom Nikolanstage IM an ein regel mäßiger Schulgottesdienst in der Schulkapelle, woran sich auch die Gläubigen von Johannsladt nach Maßgabe des Raumes beteiligen konnte». Seil !00I wurde doppelter Schulgottcsdienst au Sonn tagen cingeführt. Im Jahre IM war ein Grundstück im Ausmaße von 8100 gm für 180800 Al. gewonnen, der Platz, worauf sich heute die Kirche von Dresden - Johannstadt erheben soll. Im März 1008 übernahm im Aufträge des hochwürdigen katholisch-geistlichen Konsistoriums zu Dresden als Bauherr die Bauangelegenheit ein Bankomitee, nachdem schon früher dem als Künffler bekannten RegierimgSbanmeister Menken in Berlin die Ausarbeitung der Pläne anvertraut und bei der städtischen Baupolizei die Bewilli gung zum Bau verrieben worden war. Nach glücklicher Erledigung der Bauverhandlungen und nach dem durch weirere Sammlungen und durch ein unter günstige» Be dingungen ausgenommenes Kapital die finanzielle Seite gesichert schien, wurde am 22. September >008 der erste Spatenstich getan und am 4. November 1008 die Grnndsteinweihe und Grundstein legung vorgeuommen. DaS neue Gotteshaus ist dein Wunsche vieler Geber ent sprechend dem heiligsten Herzen Jcsn geweiht. Die feierliche Grundsteinlegung fand heute, den 4. November 1008, als im ersten Jahre der Thronbesteigung Seiner Heiligkeit des Papstes Pius X. und im zweiten Jahre der Regierung Scnier Majestät des Königs Georg von Sachse», nach kirchlicher Vor schrift durch den vom heiligen Stuhl auf die Dauer der fchwcrcn Erkrankung des derzeitigen Apostolischen Vikars Bischof Or. Ludwig Wahl mit der Vikariatsverivaltung beauftragten hochwürdigsten Protonotar und Prälat Carl Maaz unter 'Assistenz des Vikariats rats und Pfarrers der Hoskirche Ferdinand Fischer, des Expositus in Johauustadt Franz Klötzl und des Kaplans von der Hofkirche Adam Fuchs statt. Au der Feier beteiligte» sich außer zahlreichen Mitgliedern der katholischen Gemeinde die Vertreter des König!. Kultusministeriums, des StadtratcS und der Stadtvertretung, der Schnliuspektion, die Vikariatsräte Prälat Eberhard Klein und Geheimer Hofrat Julius Lufft, die Konsistorialräte Hofkaplan Josef Pleivka und Lnndgerichts- direklor Or. Paul Viaoer, der Kousistorialassessor Pfarrer Heinrich Salm, der Vikariatssekretär Landrichter Or. de Lassalle, die anderen Pfarrer von Dresden und Umgebung und andere geistliche Herren, die Mitglieder des Baukomitees, der katholische Schulvorstand, die Direktoren der katholischen Schulen, die Vorstandsmitglieder der hiesigen katholischen Vereine, ingleichen die Baumeister Archi tekt Schlenzig aus Berlin, Baumeister Löbmann und 80 beim Baue beteiligte Arbeiter. Möge der Schutz des drcieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heil. Geistes gnädig walten über diesem Baue und über allen, die ihn leiten, daran wirken und arbeite». Möge die Gnade unseres Herrn und Erlösers Jesu Christi sein und bleiben bei der Gemeinde, die zu seiner Ehre an dieser Stätte sich versammeln wird, sein und bleiben mit seiner heiligen Kirche aus dem gesamten Erdkreise nnd ihrem erhabenem Ober haupte, unserem heiligen Vater Papst Pius X., möge sie auch segnend walten über dieser Stadl und ihren Bewohnern, über unserem teuren, weiteren und engeren Vaterlande, über unserem Allcrdurchlauchtigstcn König und Herrn nnd dem ganzen hohen Königshause, sowie über unserem hochwürdigsten geistlichen Ober hirten. Bischof Or. Wahl. Dresdcn-Johannstadt, den 4. 'November 1008. Sodann erfolgte die kirchliche Weihe des Grundsteines mit ihren schönen nnd tiefergreifendcn Gebeten und Zere monien nnd die Einmmiernng der das Dokument ent haltenden Büchse. Nach Beendignng der Gebete tat der hochivürdigste Herr Ordinarius mit dem Spruche: „Zur Ehre Gottes, zum Heile der Seelen erhebe sich über diesem Stein eine neue katholische Kirche" die ersten drei Hammer- schlage. Das König!. Kultusministerium hatte keinen Ver treter entsandt und sich entschuldigen lassen. NachdenHammcr- schlagen durch die Herren Superior Fischer, Expositus Klötzl. .Kaplan Fuchs nnd Pfarrer.Krähl ans Denben er folgten jene des österreichisch-nngarischen Gesandten Herrn Frhrn. Velicz v. Laszlo-Falva unter dem Spruche: „Mit dem allerhöchsten Wahlsprnche Viribnn unitiu bringe ich meinen Dank nnd meine Begrüßung allen den edlen Männern, die zn diesem heiligen Werke ihre Kräfte ver einigt haben und wünsche ihm Gottes reichsten Segen und Gedeihen."