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von Battenberg vom 20. bis 26. Januar im Palast La Rouge Foucauld in Biarritz statt. — Zum neuesten Armeeskandal wird gemeldet: Drei höhere Offiziere sind bereits verhaftet worden, doch sind deren Nanien noch nicht bekannt. Ein vierter Offizier hat sich durch die Flucht ins Ausland gerettet. Der Kriegs- niinister hat angeordnet, daß die Gerichtsverhandlung gegen die schuldigen Offiziere in voller Öffentlichkeit stattfinden soll. — Aus Schanghai wird den „Times" gemeldet, daß die Haltung der chinesischen Behörde ztveifellos zu neuen Ver wicklungen führen wird. Obwohl die von den europäischen Kriegsschiffen enksandten Abteilungen wieder an Bord gehen, bleiben doch die Schiffe selbst bis auf weiteres in Sckxmghai. Der englische Konsul verlangte die Verhaftung der fremdenfeindlichen Agitatoren, die jedoch geflüchtet sind. Die englische Regierung wird eine Entschädigung von der chinesischen Regierung verlangen. Rußland. — Privatmeldungen aus Rieshiza an der Warschauer Bahn. Gouvernement Witebsk, berichten: Am letzten Mitt- woch standen aufständische Letten ungefähr 18 Kilometer vor Nieshiza. Die Landbevölkerung flüchtet in die Stadt. Die Behörden sind machtlos, da sie den aufständischen Massen, die in drei Abteilungen von je 3000 Mann hcranziehen, nur eine Schwadron Dragoner und 30 Kosaken cntgegenstellen können. Ter jüdische Teil der Bevölkerung ist zur Ver- teidigung der Stadt bereit und beabsichtigt eine Miliz in Stärke von 600 Mann zu schaffen, doll) widersetzen sich die altgläubigen Bürger diesem Vorhaben. — Die Zeitung „Nuß" meldet von einer ernsten aufständischen Arbeiter bewegung im Ural. Der Mittelpunkt der Bewegung sei Slatoust mit seinen bedeutenden Geschützsabriken. Seit acht Tagen hätten Banden von Arbeitern die Republik prokla miert. Auf den Fabriken wehe die rote Flagge. Der Chef des Montanbezirkes und sein Gehilfe seien von den Nevo- lutionären gefangen genommen worden. — Ter Verkehr von Warschau nach dem Ausland ist noch unterbrochen. Die Bahnlinie zwischen Warschau und Skierniewice ist beschädigt. In Warschau wurden einige Barrikaden von Soldaten ohne Widerstand zerstört. Die Soldaten gaben dabei fünf Salven ab. Getötet wurde niemand. — Der Stadthanptmann von Petersburg, Tedjnlin, versicherte, daß sich in Petersburg Ereignisse wie in Moskau unter keinen Umständen zutragen könnten. Truppen seien im Ueberfluß vorhanden, und ihre Stimmung sei gut. Barrikaden zu errichten, sei bei den breiten und geraden Straßen schwierig, wenn nicht unmöglich. Auf der Alerandrowschen Fabrik sei der Versuch eines bewaffneten Aufstandes zwar gemacht worden, habe aber für die Urheber ein sehr trauriges Ende genommen. — Der telegraphisch^ und telephonische Verkehr mit Moskau ist gestört. Auf ständische Arbeiter sollen die Telephonleitung bei Twer auf 16 Kilometer zerstört haben. — In Moskau ist die elektrische Beleuchtung wieder im Betriebe. Die Straßen, die verbarrikadiert gewesen waren, nehmen allmählich wieder das normale Aussehen an. Japan. — „Daily Telegraph" berichtet aus Tokio, daß etwa drei Millionen Menschen in den drei Nordprovinzen von schwerster Hungersnot bedroht sind. Es wird nusgeführt, daß, ivenn nicht zureichende Maßnahmen getroffen werden, die Hungersnot mehr Menschenleben kosten werde, als der Krieg mit Rußland. Tie Negierung treffe an Ort und Stelle Vorkehrungen. Angesichts der großen Zahl der von der Hungersnot Betroffenen vermag man einer Regierungs erklärung schwer zuzustimmen, die besagt, daß die Hungers not nicht so ernst sei, daß ausländische Hilfe nötig wäre. Die Hungersnot ist mehr als ernstlich: sie ist kritisch. Es scheint, daß die Negierung von falschem Nationalstolz beeinflußt ist. Aus den deutschen K»lonien — Telegramm aus Buea (Kimerun). Leutnant Kail Förtsch (Inf.-Reg. Nr. 06) auf Expedition bei Hingain schwer verwundet. — Amtlich wird gemeldet: Vis zum 21. Dezember haben sich insgesamt 11M Hottentotten, darunter 390 Männer mit 132 Gewehren, gestellt. Sie setzen sich zu sammen aus Witbois des Kapitäns Isaak Witboi, des Großmanns Sebulon und Elias, eines Feldkornets Hendrik WitboiL. ferner aus Leuten der Kapitäne Manasse von Hoachanas und Simon Kapper von Gochas. sowie Hans Hendriks, Kapitäns der Veldschoendragor. Durch zahlreiche Patrouillenmeldungen ist festgestellt, daß Morenga mit seiner Hauptmacht wahrscheinlich noch in den Oranjebergen zwischen Hartebeestmund und Pelladrift sitzt. Oberleutnant von Pusch vom Feldvermessungstrupp verfolgte mit einer Patrouille Vichräuber östlich Windhuk. Es gelang ihm am 21. Dezember, den Hereros das gestohlene Dieb »nieder abzunehmen. Der Feind verlor 18 T"te. darunter einen Werftkapitiin, 7 Gewehre wurden erbeutet, deutscherseits wurde ein Unteroffizier schwer verwundet. AuS Stadt «ud Land. Dresden, den 30. Dezember 160b. Tageskalender für den »I. Dezember. 1360. f Kar Millöcker zu Wien. Overelrenkomponisl. — 1893 * Prinz Friedrich Christian von Lackfen, Eobn de^ Königs Fnedrrcb August von Sachsen. — 1862. tz Peter Uranz Reichensperger zu Berlin. Mit begründer der Zentnimffraklion im NeichSiog. — 1882. f Lc-vn (dambetta Franz. Staatsmann.— !877. Gurko besiegt die Türken bei Taschkin und Acabkonak. — 1870. Sieg der 16. Division übrr Chanzn bei VendOme. — 1850. Stiftung des königlich sächsischen Mbrechtsorden« durch Friedrich «ugu - II. — 1848. j Gottfried Hermann zu Leipzig. Hervorraaender Philolop. — 1747. * Goti- fried August Bürger zu MolmerSwende. Deutsch»r Dichter. — 1617. * Bartoiomö Murillo zu Sevilla. Berühmter spanischer Maler. — l46t. Einrücken KirlS VIII. von Frankreich in Rom. — 835. -s Papst Silvester I. 1. Januar. 1605. General Stöffel bietet die Ucdergabe von Port Arthur an. — 1805. ff Kardinal Langönieux. — 1602. ff Anna Löhn-Tiegel zu Dresden. Schriftstellrrin. — 1876. Ein führung der Markwäbrung im Deutschen Reiche. — 1782. ff Ich. Christian Back (der Mailänder) zu London. — 1484. * Mrich Zwingli zu WildhauS. Der Begründer der reformierten Kirche, (s 11. Oktober 158t in der Schlacht bei Kappeln.) 2. Januar. 1905. General Nogi nimmt die Uebergabe von Port Arthur an. — 1802. ff Senestry zu Regensburz. Führer der bahr. Zentrumsfraktion. — I87l. Kapitulation von Möziöers — 1871. Zhlacht bei Bapanme am 2. und 3. Januar zwischen der franz. Nordarmee und Teilen der ersten Acm-.e unter Gocben. — 1861. ff Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen. Thron besteigung Wilhelm 1. — 1891. ff Joseph Lavater zu Zürich. Eine der merkwürdigste» Persönlichkeiten der deutschen Sturm- und Drangperiode. — 1783. ff Joh. Jak. Bodmer zu Zücüch. Hervorr. Gelehrter, Kritiker und Literamrhistorikr. — 1777. * Christian Rauch zu Arolsen. Berühmter Bildhauer. — 1547. ff Giovanni Luigi de Fieschi zu Genua. (Verschwörung des Fiesko.) —* Wetterprognose des König l. Sächs. meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 31. Dezember Witterung: trocken, wenn auch mehr oder weniger park vewölkt. Temperatur unternormai. Wnidariprung: Ostwin» vurroruck: mittel. —* Am bevorstehenden Neujahrstage wird Se. Maje stät der König im Residenzschlosse Glückwunschcouren an nehmen. Die Couren beginnen mittags ^1 Uhr. — Die Nenjahrabendsestlichkeiten am Königlichen Hofe beginnen 7 Uhr 30 Minuten mit den Damenempfängen bei der Prin- zessin Mathilde. Diesen Empfängen schließt sich um 8 Uhr die Präsentationsconr der zur Vorstellung angemeldeten Damen und Herren und 8 Uhr 30 Minuten eine große Asseniblee an. — Betreffes der während des bevorstehenden Karnevals stattsindenden Hoffestlichkeiten wird nochmals zur Kenntnis gebracht, daß am 10. Januar, sowie am 7. und 27. Februar 1906 große Hosbälle, bei denen Vorstellungen cmgemeldeter Damen und Herren erfolgen können, und am 24. Januar und 14. Februar Kammerbälle stattfinden wer den. Ueber weitere Hoffestlichkeiten sind zur Zeit noch keine Bestimmungen getroffen. —* Prinz Ludwig, der älteste Sohn des Prinz- Regenten, wird sich Mitte Januar nach Dresden begeben, um dort im Allstrage des Prinz-Regenten den vorjährigen Besuch des Königs Friedrich August zu erwidern. —* Der preußische Gesandte am Dresdner Hose Graf Dönhoff erhielt das Großkrenz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub: der Kaufmann Visser zu Büderich, im Kreise Neuß, das Ritterkreuz 2. Klalse des sächsischen Albrechtsordens. —* Wie den „Dresd. Nachr." mitgeteilt wird, wird in den nächsten Tagen in Dresden unter Führung des Herrn Oberbürgermeisters Beutler ein H i l f s a n s s ch n ß zur Unterstützung der bedrohten Deutschen in N nßland ins Leben treten. Wie bereits bekannt gemacht worden ist, wird der Personen- und Frachtenverkehr von der Säch sisch-Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft vom 1. Januar au zwischen Riesa-Strehla—Mühlberg eingestellt und bleibt von dieser Zeit ab nur noch der Verkehr zwischen Pirna—Pillnitz—Dresden—Meißen—Riesa offen. Sofern Frachtgüter für untcrlwlb Riesa gelegene Stationen noch Schiffsbefördernng finden sollen, müssen sie bis mit 31. De zember in Dresden-Altstadt untere Tour) bezw. den Sta tionen zwischen Dresden—Riesa angelieiert werden —* Im Amtsblatt wird die Haus- und Bade-Ordnung für das Güntz-Bad, das am 2. Januar früh 8 Uhr er öffnet wird, bekannt gegeben. Hainitz. Der zu Gunsten unseres Kirchenbaues am hohen Weihnachtsfeste in Nasckpi veranstaltete Theaterabend ist glänzend verlausen. Lautere Freude bewegt unsere Ge müter, wenn wir daran znrückdenken, und wir freuen uns innigst, das Geschehene noch einmal schauen zu können. Gott sei's geklagt: ein nnerivarteter, erschütternder Schlag ist da zwischen gekommen: aber ans Gründen, die jeder Einge weihte billig anerkennen muß, kann die Wiederholung des Festes nniiiöglich anfgeschoben werden. Dieselbe findet dem- gemäß am Nenjahrstage, und znxir Schlag 6 Uhr statt. Im eigenen Interesse der geehrten Gäste liegt cs, sich eher etwas vor der Zeit einznfinden, als später. Die erste Auf führung fand vor übrsülltem Saale statt. Sie war dessen auch wert. Alle Beteiligten leisteten ihr Möglichstes, manche spielten brillant. Jedes der drei gebotenen Stücke war gut, das zweite, ein echtes Weihnachtsstück, „Nach Bethlehem" ge nannt, ist vorzüglich zu nennen. Durch seine lieblichen Ge sänge, anmutigen Bilder, und nicht znin wenigsten durch die wundervollen .Kostüme hat „Bethlehem" nicht nur Auge und Ohr erfaßt, sondern auch viele .Herzen mächtig ergriffen. Ein herzliches Bravo dem tapferen Hainitzer Jnngfranen- verein und den liebenswürdigen Herren, die denselben unterstützten! Möge ihr opferfreudiges Mühen auch jetzt, das zweite Mal, von bestem Erfolge gekrönt sein und unse rem Kirchbanfonds eine ansehnliche Summe znführen. (Alle Vorführungen sind durchaus ernst und werden durch eine Erinnerung an unseren selig entschlafenen hochwürdigsten Herrn Bischof eingeleitet.) Ostritz. Wie seit Jahren, wurde auch Heuer seitens der Kinder des St. Antonistiftes eine Weihnachtsanfführnng veranstaltet. Ein liebliches Kindermärchen, das ins Reich der Elfen und Zwerge versetzte, sowie das Kinderspiel: „St. Joseph als Baumeister" wurde den Wohltätern der Anstalt vorgeführt. Das liebliche Spiel wurde mehrmals wieder holt und insbesondere am zweiten und dritten Weihnachts- feiertag znin Besten wohltätiger Zwecke im katholischen Ver einshanse unter großem Beifall gegeben. Der Ertrag der Ausführung dient z»m Teil dem Baufonds des katholischen Kinderasyls, das im nächsten Jahre enveitert werden soll. Dank den reichen Gaben der Wohltäter und insbesondere der Fabrikbesitzern: Frau Heymann konnte auch Heuer den 160 Kindern des Asyls eine recht reiche Christbeschernng be reitet lnerdcn. Leipzifi. F ir lne Sckosst'raa-hi werden neue, spontane Wahlrechtskrawalle erwart«. Zn ibrer Unterdrückung sind weitgehende polizeiliche Vorkehrungen getroffen. Wie ver lautet. bleibt auch das Militär konsigniert. -HÜ'TN -ckF Anuabrrg, 30. Dezember. Als Landtngscibgeordneter für den 19. städtischen Wahlkreis wurde der freisinnige Kandidat Roch mit 40 Stimmen gewählt. Der national- liberale Kmdidat Donitz erbielt 26 SOnnnen. Vereirrsnathrichte»r. Z Dresden. (Katholischer Frauenbund.) Vorigen Mitt- woch, am 27. d. M., hielt der Zwcigverein des katholischen Frauenbundes seine erste Monatsversammlnng ab. Der große Saal des katholischen Gesellenhauses war bis ans den letzten Platz gefüllt, es mochten wohl gegen 500 Personen anwesend sein. Nachdem die Versammlung durch einige be grüßende und auf die Aufgaben des Frauenbundes hin- weisende Worte durch die Präsidentin Baronin A. v. Gaertner eröffnet worden war. erhielt Herr Präfekt Müller das Wort zu seinem Vortrage über das Thema- „Die Frau im Hause." In bekannter trefflickier Weise ent- wickelte der hochwürdige Herr in einleitenden Worten, was das Christentum der Frau gebracht, wie sie insbesondere im Sakrament der Ehe nun nicht mehr die rechtlose Sklavin, sondern die treue Gefährtin des Mannes geworden sei. Weiter, im ersten Teile die Stellung der Frau als Gattin beleuchtend, schilderte er ihre notwendigen Eigenschaften der Treue, Einfachlxüt, Friedsamkeit, des Gehorsams-, er örterte dann im zweiten Teile, wie die Frau als Mutter gleichsam der „Sauerteig der Familie", der alles durch dringt, sein muß: in fester Religiosität die christ-katholische Erziehung der Kinder leiten und darin die Schule unter stützen soll: wie sie mit größter Gewissenhaftigkeit die Heranbildung der Jugend übenvachen, immer sich bewußt bleiben muß, daß die Kinder nicht etwa ein Spielzeug der Eitelkeit und Zärtlichkeit, sondern daß sie im Hinblick auf die schivere Verantwortlichkeit im Jenseits als Gottes Kinder zu erziehen seien. Ein jedes Kind sei auch nach seiner Eigen art zu behandeln; Einseitigkeit, Launenhaftigkeit, über mäßige Strenge und besonders das Strafen im Zorn sei zu meiden und stets zu bedenken, daß die Liebe die beste Grund- läge der Erziehung ist. Dann sei vor allem zu beobachten, das Kind zur Wahrheitsliebe, Sittenrcinheit, Arbeitsamkeit, vor allein aber zum Gebete zu erziehen. Uebergehend zum dritten Teil wies dann der hochwürdige Herr hin auf die Pflicht derHansfran gegen die Dienstboten und betonte, daß sie nicht bloß leiblich, sondern auch geistig für diese sorgen müsse. Nach kurzem Hinweis ans die Frau als un verheiratetes Glied in der Familie schloß der Herr Redner seine Worte mit dein Wunsche, das; jede katholische Frau ein Musterbild in geschilderter Weise sein und bleiben möchte. Hierauf sprach der geistliche Beirat über die erste in An griff zu nehmende Aufgabe des Vereins: Die Einrichtung der Babnbofsiinssioii. Wir werden später auf diese Aus führungen zurückkoiiiinen. Er schloß im Namen der Präsi dentin nach einigen Dankesworten an Redner und Anwesende die so schön verlaufene Versammlung unter Hinweis ans die nächste, am 31. Januar 1906. ss Dresden. Nach Schluß der Weihnachtsfeier des ka tholischen Jünglnigsvercnis Dresden am zweiten Feiertag abends ist vom (ffarderobentisch ans Versehen ein Damen- schirm mitgenommen worden. Es wird gebeten, denselben beim Hausmeister des katholischen Gesellenhauses abzn- geben. 8 Dresden. Der katholische Verein „Silvinns" begeht Sonntag, den 7. Januar, im großen Saale des katho lischen Gcsellenhanses, Käilfferstr. 4, seine Weihnachts feier, bestehend in gesanglichen, musikalischen und theatra lischen Darbietungen. Da der Abend ein sehr genußreicher zu werden verspricht, so wird schon jetzt zu zahlreichem Be- suclie eingeladen. Eintrittskarten sind im voraus zu ent nehmen und für Mitglieder lind deren Angehörige sowohl beim Herrn Hausmeister des Gesellenhanses als auch bei den Vorstandsmitgliedern erhältlich. 8 Dresden. (Gescllenverein.) Sonntag abend i/>9 Uhr Versammlung mit Vortrag des Präses. Die verehrten Ehrenmitglieder, die Hellen vom Meisterverein und Gäste sind herzlichst willkommen. 8 Grimma. Am zweiten Weihnachtsseiertage versam melten sich nach dem feierlichen Hochamt die hiesigen katho lischen Schulkinder im Schiilziminer zu der alljährlichen Cln istheschernng. Zahlreiche Geineindeinitgliedcr wohnten dieser einfachen aber erhebenden Feier bei. Mit großer Freude begrüßte der Lehrer alle erschienenen Freunde lind Gönner. In seiner Ansprack>e schilderte er mit kurzen, knap pen, aber inhaltsreichen Worten das Weihnachtsfest als ein Fest der Liebe und der Freude und ermahnte znin Schluß die Kinder zur Dankbarkeit. Ganz über Erwarten reich ge staltete sich die Gabenverteilnng-, denn fast alle Kinder wur den mit neuen Kleidungsstücken bezw. Schiihtnerk und ande re» nützlichen Sachen beschenkt. Beliebte, fröhliche Weih- nachtslieder am Eingänge und Schluffe verliehen der Feier eine weihevolle Stimmung. Möge das Christkind auch näch- stes Jahr unsere armen, bedürftigen Schulkinder recht reich lich beschenken: für dieies Jahr aber an dieser Stelle noch einmal allen nahen und fernen Wohltätern ein allerherz- lichcs „Gott vergelt's!" 8 Chemnitz. Am Montag, den 1. Januar 1906, hält der katholische Gesellenvereiii im Hotel „Preußischer Hof" seine Christbaiimfcicr, bestehend in Theateransführnngen und Auktion, ab. Anfang V„8 Uhr abends. Eintritt frei. Alle Gemeiiideinitgliedcr sind herzlich eingeladen. Die dem Clnistbaiim gütigst zngedachten Geschenke werden von den Ordnern eiitgegeiigeiioiiimen. Ls Chemnitz. Am zweiten Wcihnachtsseiertag hielt der hiesige katholische Jünglingsverejii unter Mitwirkung eini ger Mitglieder des hiesigen katholischen Ostffellelivereins sein Weihnachtsvergnüge» ab. Die Feier begann mit einem Weihnachtsstück „Im Dachstübckx'ii", das die echte rechte Weihnachtsstimmiing in den überaus gut besuchten Saal des „Hotel Preußischer Hof" brachte. Ter Mittelpunkt deS Abend? war die Festrede de? Herrn Präses Kaplan Schulz. Jii längerem Vortrage bebandelte der Redner eine der edel sten Frauengestalten Nürnbergs, „CharitaS Pirkheiiner, ein Klosterbild ans der Reformationszeit." Jbr Wirken in glücklickien Tagen, ihr Leiden in trüben Tagen, als der Rat von Nürnberg sich den Lehren der Neuerer anschloß und die Nonnen des Claraklosters in Nürnberg vertreiben wollte, bis er endlich nach dem Tode der letzten Nonne die Güter des Klosters schninnzelnd einzielien tonnte, dies alles stand lebendig vor nnserer Seele. Möge der Jünglingsverein Chemnitz reichen Nutzen aus diesem Abend ziehen! Möchten die Mitglieder des Vereins durch ihr ganzes Leben sich jenen frischen Sinn bewabren, der in den Lnststneleii: „Das verbängnisvolle Pfeifen", „Musketier Knartc", lind „Heute mir, morgen dir" znin Ausdruck kam. Allen, die zur Ver schönerung des Alands in irgendwelckier Weise beigetragen babcn, sei auch an dieser Stelle herzliclier Tank gesagt. Mit Gott ins neue Jahr! 8 Bautzen. Am 23. Dezember hat auch dieses Jahr der katholische Franenverein 66 bedürftige Frauen und deren Familien mit .Kaffee, Zucker, Stollen, Reis, Kraut, Gemüse, Aepfeln und sckHnen nxirmen Wintersachen beschenkt. Auch