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luungen des tatsächlichen veplUationS- h heute mit i mehreren chen Etats, --medizinal. >en. Armen- en Interesse n, Kap. 62, e Versuchs- über TU. 8 «—Reichen- Bahnhofs »entlich den ten (zweite deS Bahn- «dlich über Zerbrauchs- vr. Jencke. bereinstim- der I»OS. lenvereins- inberufene atholischen >atten sich 2. Bor- rüßte die Joachim errn und lönberg- Resümee Nachdem iederwahl erren ge- rsitzender. Vertreter, eter. » sodann rte aber orstands- em Vor- «nd auch Pauwels und ge- : großen rein und ich, mit izntreten en Mit- offen. 1005. k. ProSke Sachsens !slau. — teoro« ezember. bewölkt >ct: hoch. Parade- chungs- in Ma- rinnen, >ie Zu- r8 Uhr Salon, «wesen- ;s wer- gemel- n rech- 16. d. ourden tattete imper, iwirkte Hilde Wendt «käufe. über empe- nachts en ist > daS listerS llletin esent- larer, inuar tt die ^rläht «rhol- ischen mon- nvden ^uhe, vobei Widersetzlichkeiten, sogar bewaffnete Angriffe gegen die be hördlichen Organe vorgekommen sind, so werden unter Hin weis auf 8 12 des Gesetzes vom 22. November 1850, das Vereins- und Versammlungsrecht betreffend, und 8 966, 10 des Reichsstrafgesetzbuches alle öffentlichen Auf- und Um züge und alle An- und Versammlungen von Menschen auf öffentlichen Straßen und Plätzen oder sonst im Freien für bas Gebiet der Stadt Dresden, hiermit ausdrücklich verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden auf grund von 8 33 des Vereinsgesetzes bez. 8 966, 10 des Reichsstraf gesetzbuches an den Teilnehmern, Ordnern, Leitern und Rednern mit den daselbst angedrohten Geld- bez. Haft- oder Gefängnisstrafen geahndet lverden, sofern nicht im einzelnen Falle strengere Bestrafung auf grund der nachgedruckten, hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebrachten Bestimmungen des Reichsstrafgesetzbnches einzutreten l)at. — Es sind alle Vorkehrungen getroffen, welche die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit bedingen. Die Gendarmerie ist angewiesen, gegen unerlaubte Auf- und Umzüge bez. An- und Versammlungen strengstens einzu- schreiten. Die Königliche Polizeidirektion. Koettig. — Ins- besondere kommen folgende Bestimmungen des Reichsstraf gesetzbuches in Frage: 8 HO. Oeffentliche Aufforderung zum Ungehorsam. Wer öffentlich vor einer Mcnscl>en. menge . . . zum Ungehorsam gegen Gesetze oder rechts gültige Verordnungen oder gegen die von der Obrigkeit innerl)alb ihrer Zuständigkeit getroffenen Anordnungen auffordert, wird mit Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft. — 8 113. Wider- stand gegen die Staatsgelvalt. Wer einen Beamten, welcher zur Vollstreckung von Gesetzen, von Befehlen und Anordnun gen, der Verwaltungsbehörden oder von Urteilen und Ver fügungen der Gerichte berufen ist, in der rechtmäßigen Aus übung seines Amtes durch Gelvalt oder durch Bedrohung mit Gelvalt Widerstand leistet, oder wer einen solchen Be- amten lvährend der rechtmäßigen Ausübung seines Amtes tätlich angreift, wird mit Gefängnis von 11 Tagen bis zu zwei Jahren bestraft. — 8 114. Nötigung von Amtshandlun gen. Wer es unternimmt, durch Gewalt oder Drohung eine Behörde oder einen Beamten zur Vornahme oder Unter lassung einer Amtshandlung zu nötigen, wird mit Gefäng nis nicht unter drei Monaten bestraft. — 8 115- Aufruhr. Wer ail einer öffentlichen Zusammenrottung, bei welcher eine der in den 88 113 und 114 bezeichneten Handlungen mit vereinteil Kräften begangen wird, teilninimt, wird wegen Aufruhrs mit Gefängnis nicht unter sechs Monaten bestraft. Die Rädelsführer, sowie diejenigen Aufrührer, welche eine der in den 88 113 lind 114 bezeichneten Hand lungen begeheil, werden mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft: auch kann auf Zulässigkeit von Polizeiaufsicht er kannt werden. — 8 116. Auflauf. Wird eine auf öffent lichen Wegen, Straßen oder Plätzen versammelte Menschen menge von dein zuständigen Beamten oder Befehlshaber der belvaffneten Macht aufgesordert, sich zu entfernen, so wird jeder der Versammelten, welcher nach der dritten Aufforde rung sich nicht entfernt, wegen Auflaufs niit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1600 Mark be straft. — 8 124. Schwerer Hausfriedensbruch. Wenn sich eine Menschenmenge öffentlich zusamnienrottet, und in der Absicht, GeNxllttätigkeiten gegen Personen oder Sachen mit vereinten Kräften zu begehen, in die Wohnung, in die Ge schäftsräume oder in das befriedete Besitztum eines anderen oder in abgeschlossene Räume, welche zum öffentlichen Dienst bestimmt sind, widerrechtlich eindringt, so wird jeder, wel cher an diesen Handlungen teilninnnt, mit Gefängnis von einem Monat bis zu zNxn Jahren bestraft. — 8 125. Land- friedcnsbrnch. Wenn sich eine Menschenmenge öffentlich zu- samnienrottet nnd mit vereinten Kräften gegen Personen oder Sachen Gewalttätigkeiten begeht, so wird jeder, welcher an dieser Zusammenrottung teilninimt, wegen Landfrie densbruch mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft. Die Rädelsführer, sowie diejenigen, welche Gewalttätigkei ten gegen Personen begangen oder Sachen geplündert, ver nichtet oder zerstört haben, werden mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft: auch kann auf Zulässigkeit von Poli zeiaufsicht erkannt werden. — 8 130. Anreizung zum Klas senhaß. Wer in einer den öffentlichen Frieden gefährden den Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung zu Gewalt tätigkeiten gegeneinander öffentlich anreizt, wird mit Geld strafe bis zu 600 Mark oder mit Gefängnis bis zu zwei Iah- reu bestraft." —* Die wiederholt stattgefundencn Straßende- m o n st r a t i o n e n in Dresden erschweren der Negierung unendlich die Durchführung einer gesunden Sozialresorm zu gunsten des arbeitenden Volkes. Denn Blut ivirkt Blut, und die Massen, die zuerst unbewaffnet gingen, folgen dem rohen Instinkte des Trotzes und kommen schließlich nicht ohne Waffen. Die Wiederholung von derlei Vorkommnissen kann zu kritischen Konflikten zwischen den von der Sozial demokratie aufgehctzten Massen und der Staatsgewalt füh ren. Für die Regierung ist der Standpunkt zwingend ge geben : Wahrung d c r A u t o r i t ä t. „Der Zweck des Staates ist der Rechtsschutz," schrieb Bismarck in seinem in- teressanten Briefwechsel mit König Ludwig von Bayern.. In dem Streben, die öffentliche Ordnung, Recht und Gesetz auf- recht zu halten, hat die Negierung alle verständigen Men schen in ganz Deutschland hinter sich. Aber mit der Wah- rung ihrer Autorität hat die Regierung ihre Aufgabe nicht erschöpft. Das offizielle Organ der sächsischen Konservativen erklärte ans die ersten Meldungen über Straßendemonstra- tioncn mit Neckst, es sei denselben zwar mit allen Mitteln entgegenzutretcn, aber es müsse auch die Ursache der Unzu friedenheit in Sachsen beseitigt werden. Diese Erklärung der konservativen Parteileitung ist mit Freude zu begrüßen. Das Laudtagswahlrecht funktioniert augenblicklich so, daß der Nrbeiterstand von der Volksvertretung so gut wie aus geschlossen ist. Ein einziger „Arbeiter", der natürlich Gold stein heißt, sitzt in der Zweiten Kammer. Dieser Zustand ist kein normaler. In einen« so industriellen Lande, wie Sachsen, muß auch der Arbeiter im öffentlichen Leben vertreten sein. Wenn man sein Gut und Blut zur Erhal tung und Verteidigunlg des Vaterlandes in Anspruch nimmt, so muß man« ihm auch die Möglichkeit geben, neben den an deren Ständen die Interessen seines besonderen Standes im Parlament zu vertreten. Daß die sächsischen Konservativen den Wunsch der Arbeiter im Grundsatz als einen berechtigten anerkennen, kann also nur mit lebhafter Zustimmung be grüßt werden. Und man darf hoffen, daß, wo ein Wille ist, sich auch ein Weg finden, wird. —* Bei der A.-G. Seidel L Naumann gelangte am Sonnabend die seit Jahren eingeführte >rbeiter-Weih- nachtS-Sparkasse zur Auszahlung. ES kamen 115 000 Mk. zur Verteilung, gewiß ein schöner Erfolg dieser nachahmens werten Einrichtung. Leipzig. Dienstag, den 19. Dezember 1906, abends ^8 Uhr findet im Saale des Etablissements „Sanssouci" (Elsterstraße 12) eine Versammlung des Sächsischen Gast wirts- und Saalinhaberverjbandes statt. Tagesordnung: „Die drohende Erhöhung der Ausschankpreise des Bieres durch das dem Reichstage vorgelegte Brausteuergesetz." Hierauf Debatte. Resoluion. Alle Gastwirte und Inter essenten sind dringend eingeladen. Eibenstock. Der hiesige Erzgebirgsverein gedenkt hier Hörnerschlittenfahrten einzurichten, zuvörderst auf den bei den Strecken Eibenstock—Muldenhanrmer und Hauptstraße— Unterer Bahnhof. Zur Verfügung stehen bereits sechs Schlitten. Freilich fehlt noch das wichtigste, der Schnee. Chemnitz. Für das erste Krematorium in Sachsen wurde am Sonnabend hier der Grundstein gelegt. Chemnitz. Das neue Stadttheater soll 1300 Sitz plätze, darunter 311 Logenplätze, Stehplätze aber nicht er- halten. Der Orchesterraum soll Platz für 50 Musiker bieten, die Bühne 25.30 Meter breit, 10 Meter tief, 23,30 Meter hoch werden und drei Versenkungen bekommen. Die Heizung erfolgt durch Niederdruckdampfheizungsanlage, die Beleuchtung durch elektrisches Licht, mit Dreifarben- beleuchtung der Bühne, der ganze Baukörper soll aus Mauerwerk und Beton mit eiserner Konstruktion hergestellt und für die Formengebung die Hochrenaissance gewählt werden. Die Kosten sind auf etwa zwei Millionen Mark veranschlagt. B««tzen Der wegen Ermordung seiner Frau, Schwiegermutter und vier Kinder zum Tode verurteilte Glasmachermeister Linke aus Kamenz hat nach seiner Verurteilung und Zurückführuug in das Untersuchungs gefängnis das während der Schwurgerichtsverhandlnng zur Schau getragene scheinbar gleichgültige Wesen beibehalten. In Bezug auf Einbringung der Revision beim Reichsgericht soll Linke gleich nach beendeter Schwurgerichtsverhandlnng geäußert haben: „Das hat doch keinen Zweck, es ist doch nichts zu ändern." Linke scheint sich also in sein Schicksal ergeben zu haben. ' ^ '§ (Weiteres .AuS Statu und Land" in der Beilage.)' Vereinsnachrichten. 8 Radeberg/ Am vergangenen Sonntage fand die Dezember - Versammlung des hiesigen Kathol. Kasino statt, die sehr gut besucht war. Der Vorsitzende, Herr Lehrer Banda, erfreute die Anwesenden mit einem Vor trage. Da dem letzten Vortrage ein geschichtliches Thema zu Grunde lag, so hatte Redner diesmal den Stoff aus dem naturkundlichen und geographischen Gebiete entnommen. Ec sprach über das Thema: „In der Tiefe des Meeres." Mit Aufmerksamkeit folgte«« alle Anwesendcn den höchst interessanten Allsführungen, die denn auch reicher Beifall lohnte. Nochmals Dank den« geehrten Redner. Tw 8 Leipzig. (Lehrlingsverein.) Am ersten Weihnachts- feiertage, nachmittags ^-.3 Uhr findet in« Gesellenhause die übliche Weihnachtsfeier statt. Es «verden zwar keine Ueber- raschungen geböte«« «verden, aber immerhin «verden die Mit glieder des Vereins ii« hinreichender und anerkennensnxn'ter Weise auch diesmal bestrebt sein, werten Freunden und Gönnern das beste zu bieten. Möge auch diesmal unsere Arbeit und Bemühung mit einem voll gefüllten Hause be lohnt sein nnd es sich zeigen, daß unser Verein nicht bloß lebensfähig, sondern auch lebenskräftig dasteht, unterstützt nnd gefördert von lvarmen Freunden des katholischen Lebens und tatkräftigen, unverdrossenen Mitarbeiter«« unse rer Bestrebnilgen. Die Jugend muß jherangezoge«« «verden, und zwar von unserer Seite, damit sie nicht Gefahr läuft, in« Strudel des Großstadtlebens auf immer verlöre«« zu gehen. Wer die zahllosen Gefahren kennt, von denen heute die Jugend umgarnt wird, «vor es weiß, «vie eine atheistische Propaganda alle Versühriingskünstc aufwendet, der Jugend den Glauben und die sittliche Scheu zu entreißen: «ver sieht, «vie mancher hoffnungsvolle Jüngling selbst an seine««« Ruin arbeitet, der wird unser redliches Bemühen, die Jugend da vor zu bewahre««, sicher nicht unterschätzen. Darauf auf zue nnerschrockenen. unernlüdlichen Arbeit für diese heilige Sache. Gott wird es lohnen! 8 Chemnitz. Sonntag, den 17. Dezember, «vnrde im .Halidwcrkervereinshause nachmittags 4 Uhr die Christbe scherung für die Kinder des unter der Leitung einer graue«« Schwester stehenden Kiudergartens abgehalten. Außer den Kinder«« und deren Eltern waren viele Geiiieiiideiiiitglieder lierbeigecilt, um sich an den Weihnackstsdarbietungen der Kleinen zu erfreuen. Außer einige«« wnnderschön vorgetra- geuen Gedichten kam das Weihnachtsstück „Weihnachten ii« der Fischerhütte" zur Aufführung, was, von 2- bis 5 jähri gen Kindern gespielt, ««««geteilten Beifall faud. Ii« seiner Weihuackstsansprache führte Herr Kaplan Schindler aus, wie Weihnachten in erster Linie ein Fest der Kleinen sei und er mahnte die Kleine««, ihre Versprechungen, gut und brav zu sei««, die sie oft kurz vor Weibnacksteu der lieben Schn>cstcr und ihre«« Eltern gegeben hätte», nunmehr zu erfüllen, die Eltern aber erinnerte er daran, daß ihnen das Cbristkind- lein ii« den Kindern ein schönes Weihnachtsgeschenk verliehen hätte, ihre Hauptsorge müßte es sein, diesen kostbaren Edel- stein, die Unschuld des Kinderlrerzens, zu be«vahren. Mit großer Freude nahmen sodann die Kleine«« die für sic be stimmten Weihnackstsgaben, welche ihnen durch die Fürsorge der Fra«« Oberin und der Schwester Gerbarda von verschie denen Wohltäter«« gespendet worden waren, in Empfnng. — O möchten doch recht viele katholische Eltern die wohltätige Einrichtung eines katholischen Kindergartens in Chemnitz er kennen und ihre Kinder schicken, dänn würde derselbe seinen Zweck noch besser erfüllen können. 8 Chemnitz. Vergangenen Sonntag abends 8 Uhr ver anstaltete -er hiesige katholische Jungfrauenverein seine Weihnachtsfeier im Handwerkervereinshause. Eingeleitet wurde dieselbe durch einen herrlichen Prolog und ein Muster- Haft vorgetragenes Gedicht, auf welches die Weihnachtsan- spvache folgte, die in Vertretung des Herrn Präses, der leider am Erscheinen verhindert war, Herr Kaplan Schindler übernommen hatte. Derselbe ging aus von der Engelsbot schaft auf den Fluren von Bethlehem und schilderte Weih nachten als das Fest, welches den Frieden bringe, den Frie de«« im Menschenherzen, in der Familie, in« Vereine, in der Gemeinde, im Staate, auf der ganzen Erde und forderte die Amvesenden auf, zu diesen« Frieden mitzuwirken. Gro ßer Beifall lohnte die Ausführungen. Hierauf wurde ein fünfaktiges Weihnachtsspiel aufgeführt „Des Waisenkindes Weihnachtsabend", das nur von Vereinsmitgliedern gespielt wurde und außerordentlich reichen Beifall fand. An« Schluß desselben ergriff Herr Telegrapl-endirektor Eulcrich daS Wort, un« allen, die an diesen« schönen Abende mitgewirkt, den herzlichsten Dank auszusprechen, besonders der Schwester Gerharda, unter deren Leitung das Stück eingeübt worden war, und dem Herrn Oberlehrer Morche, der den gesang liche«« Teil geleitet hatte. Den Schluß des Abends bildete eine Versteigerung von Weihnachtsgaben. —1t—. Vermischtes. «'Zeremonien fürdieVernunftreligioir gesucht. Ii« der „Bad. Laudeszeitung" steht folgendes Preisausschreiben: „Der deutsche Kulturvcrlag veranstaltet iiü Nr. 8 der „Deutschen Kultur" ein Preisausschreiben über das Thema: Wie gestaltet man die heiligsten Feste und die Lebensstufen (Geburt, Mündigiverden, Eheschließung, Tod) weihevoll außerhalb der althergebrachten kirchlichen Formen und Gebräuche? Ihre Mitwirkung als Preisrichter haben zugesagt: Otto Ernst, Hainburg: Ferdinand Gregor«, Wien; Julius Hart, Wilhelmshaven: Doktor A. Kalthoff, Bremen: Dr. Eduard Platzhoff-Lejeuue, Villars sur Ollon. Erster Preis 300 Räark, zweiter Preis 200 Mark, dritter Preis 100 Mark. Die näheren Bedingungen für die Be werber befinden sich in Heft 8 der „Dcutsckleu Kultur" (Ber lin! t^V., Belle-Alliancestraße 3)." Wir sind gespannt dar auf, u>as dieses Preisausschreiben zutage fördern wird. — Von der Jury ist .Herr Dr. Kalthoff aus Bremen weiteren Kreise«« bekannt. Dieser Preisrichter, der sich so sehr nach religionslosen Zeremonien sehnt, ist — Pastor, allerdings derselbe Pastor, der sein Amt zur C h r i st u sl e u g n u n g mißbrau ch t. Ferdinand Gregori in Wien ist Hofburgsckiauspieler und Freimaurer oberen Grades. Vielleicht deutet dies auch auf den Ursprung dieser Preisausschreibung hin. Jedenfalls ist cs bezeichnend, daß die Anhänger der Religionslosen der Ethik doch das Fehlen einer religiösen Weihe empfinden, die den Menschen von« Tier (das auch ohne Weihe usw. geboren wird, „hei ratet" und stirbt) unterscheidet. Nur finden wir diese Art, das ersehnte weihevolle Zeremoniell zu suchen, sehr tvenig weihevoll. Am Ende lverden auf preisgekrönte Erfindungen der neuen Kultusgebräuche Patente genommen. vs»in Tage Bremen. Beim Zusammenstöße eines Schleppzuges mit einem weseraufwärts konimciidei« Vollschiffe sank ei«' Kahn. Vier Personen sind ertrunken. Pose n. Die 4. Strafkammer des hiesigen Landge richtes verhandelte am Sonnabend in der Prozeßsache der Bahnwärtersfrau Cäcilie Mayer gegen de«« Grafen und die Gräfin Kwilecki in Wroblewo wegen« -Herausgabe des klei nen (strafen Joseph Kwilecki. Als Zeuginnen wurden ver nommen Frau v. Mosczenska, Schwägerin der beklagten Gräfin, und Frau v. Koczorowska, die dem Gcburtsakte in der Augustastraße 74 in Berlin beigewohnt liaben sollen; ferner die Hebamme Ossowsika und die unverehelichte Andruszewstä. Sämtliche vier Zeuginnen sind auch schon in der Schwurgcrichtsverhan'dliing zu Berlin vernommen worden. Die Vernehmung erfolgte unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. Ein Urteil wurde noch nicht gesprochen. Pari Teleararr nr?. 18. Dezember. Eine Note der „Agence Havas" besagt: Bevor das Pariser Kabinett seine Antwort aus Spaniens Vorschlag, die.Konferenz nach Madrid zu ver legen, erteilt, hält es sich für verpflichtet, sich «nit den« Ber liner Kabinett zu verständigen und die Meinung der inter essierten Mächte anzuhörcn. Moskau, 18. Dezember. (Meldung der „P. T. A.") Post und Telegraph sind heute wieder fast wie gewöhnlich in« Betriebe. In der Garnison ist heute alles ruhig. Die Apothekergehilsen haben den« Ausstand erklärt, die Apotheken bleiben jedoch geöffnet. Kunst, Wissenschaft und Literatur. sPaulinc Ulrich, die große Tragödin imscrcr Hofbühne konnte gestern in rüstiger Frische itucn 70 Grbnrlslog begiken. Von einer offiziellen Feier mußte abgesehen werde», weil das Geburtstagskind sich ihr entzogen bnl!e. Ponlme Ulrich irol im Jahre l8ült in den Verband unserer Hosbübre, «vo damal-) ein Bogumil Davison und Emil Delvrienl ihre Lorbeeren ernteten. wurde ihr von dem damaligen Inlendanlen Grasen 'Pinien daS Dekret der lebenslänglichen Anstellung überreich«. Iw Jahre 1886 traf wie ein Donnerschlag aus Sylr. wo die .Künstlerin damals weilte, ihre Todesnachricht in Dresden ein. die idre Ver ehrer in tiefe Trauer versetzle. Voller Fiende erfuhr man jedoch Tags darauf, daß cS sich um eine NamenSverwrchselung handelte und die Künstlerin sich des besten Wohlseins erneute. Da-' Sprich- Wort, das Totgesagte ein langes Lebrn leben. Im h-r 9« ch« be halten. denn beute noch ist Pnulinc Ulrich eines der lusigrichäßtcn Mitglieder unserer Hosbühnc Dem Wunsche all' ihrer F, runde und Verehrer, daß der großen Tragödin »och viele nngexübte Lebensjahre besckieden sein mögen, schließen ans' w'r uns von Herzen an. -o- Theater und Mnftk. I Im R e s i d e n z t h e a t e r gelangt keine. M'Mvoch nachm., hei ermäßigten Preisen daS Weihnachtsmärchen »Prin «essin Wunderschön" von Georg ftimmermann »nd Earl Win. Musik von Bruno Brenner zur Aufführung. Abends 7' . Ukr geh« die dreiaktige Komödie „Der Kaiserjäger" «»>» «wci'en Male in Szene Donnerstag, de» 2!. Dezembe«, findet ein eNnnaligeS Grstipiel des Fräulein Gisela Wille, Miiglied des K. K Hof« bnrgtheaterS in Wien statt »nd wird Frl. Wille die Käthie in Meyer Försters Schauspiel „Alt-Hcidelbe,g" spielen. Freitag abend geht als AbonnementSvorstellung der lll. Opeietten.Serie die Operette .Die Großherzogin von Gerolstein" in Szene.