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gliederzahl sich auf beinahe 54 000 belief. Auf die eigent- lick-en gewerblichen Genossenschaften entfällt somit nur ein sehr geringer Prozentsatz und nur 0 vom Hundert des deut- Ichen Handwerkerstandes sind genossenschaftlich organisiert. Zu diesen gen-erblichen Genossenschaften kommen dann noch 14 272 Kreditgenossenschaften mit 1,9 Millionen Mit gliedern, von denen ettva 220 000 Handwerker sind. Aus dem geringen Prozentsatz der genossenschaftlich organisierten Handtverker sieht man, tvie nötig es ist, datz unsere Hand werker dem Genossenscl-aftsn-esen mehr und mehr Beachtung schenken. Oefterreick»-U«garrr. — Im österreichischen Abgevrdnetenhause wies der Ackerbauminister Graf Buquoy gegenüber dem Vorwurf, daß die österreichiscl-e Laudwirtsckxtft durch den deutsch-österreichi- scheu .Handelsvertrag ungenügend gedeckt sei, auf die Stim men der reichsdeutscl>eiv Agrarier hin, die den gleichen Vor wurf namens der deutsckien Landwirtsck>ast erheben. Der Dringlichkeitsantrag der AlldeutsckM betreffend die Zuwei sung der auf die Verbesserung der Lage der Landwirtscl-ast abzielenden Anträge an den Landwirtschaftsausschuß wurde angenominen. Es wurde beschlossen, die Regierung aufzu fordern, die hierfür erforderlichen Negieruwgsvorlagen bal digst im Hanse eiuznbriugeu. Zur ungarischen Krise. Ter frühere Finanzminister Lukacs hat dem Kaiser ein Programm unterbreitet, worin außer den sck>on gewährten militärischen, Zugeständnissen noch ungarische Regiiuentssplack-e, Parität der Jahnen und Embleme, Parität in auswärtigen Angelegenheiten und Verlegung des gemeinsamen Finanzministeriums nach Buda pest verlangt werden. Mit diesem Programm sei die Koa lition bereit, die Regierung zu bilden; es scheine, daß nur noch die beide» letzten Punkte Schwierigkeiten, bieten. Das würde aber kaum noch ein Kompromiß, sondern einen Rück zug der Regierung bedeuten! Ucbrigens hat Kossuth erklärt, die Verhandlungen mit Lukacs seien ergebnislos verlaufen, während Fejervarp sich bereit erklärte, zu demissionieren, wenn die Koalition dies zur Vorbedingung mache, um das Steuer selbst in die Hand zu nehmen. Italien. — Das Ministkrinm Fortis hat infolge der Ab stimmung der Kammern« über den kommerziellen Vertrag mit Spanien seine Demission gegeben. Die Kammer ver tagte sich hierauf ans unbestimmte Zeit. Ni^derl«nde. — Einer nutlichen Meldung zufolge geriet in Pasan- gan an der Nordki'nte des Gouvernements Atchiu auf Sumatra ein TrnnSpsrt in einen Hinterhalt. Zwei Unter offiziere und 10 Mann der Bedeckung sielen, 8 wurden verwundet. Ter Feind ließ 6 Tote zurück. Rußland. Die Revolution zeigt sich für den Augenblick in ihrer schrecklichsten Gestalt in den deutschen Ostseeprovinzen. Es herrschen dort Iustäude wie in Deutschland nach dem dreißig jährigen Kriege. Bewaffnete Räuberbanden in der Stärke von mehreren hundert Mann durchziehen das Land, brennen Dörfer und Städte nieder und verwandeln die blühenden Provinzen in einen Schutthaufen. Tie lettischen Revolu tionäre - cs werden deren 00 000 gezählt — haben in ganz Kurland und Livland die Macht an sich gerissen und die letti'che Republik proklamiert. Folgende Depesche lief dar über ein: Die Stadtverwaltung in Riga steht unter Vor wissen der Ritterschaft mit den Aufständischen in Unterhand lung. Letztere verlangen von der Ritterschaft für die Her- ansgahe von 17 Geißel», unter denen sich auch vier deutsche Reichsangehörige befinden, daß die lettische Republik aner kannt und eine völlige Lossagung von Rußland zugelassen werde. Alle Pachten und Loskaufzahlnngcn sollen erlassen, dcr Kriegs und Belagerungszustand soll aufgehoben werden. In Petersburg hat die Verhaftung des Rates und der Arbeiterdepntierteu auf die Arbeiter tiefen Eindruck ge macht. ES haben in verschiedenen Arbeitervierteln Ver sammlungen stattgefunden, welche ein neues Exekutivkomitee vx'ihlteu und die Frage des Generalstreiks erörterten. Auch in Moskau ist, wie von dort gemeldet wird, der Generalstreik angeregt worden. Im allgemeinen glaubt ^ man nicht, daß unter den gegebenen Verhältnissen der Ge ueralstreik gelingen würde. Die am Sonnabend abend bei einer Sitzung des Arbeiterrates verhafteten 208 Personen sind bis auf 02, die ihre Namen nicht nennen wollten, wie der sreigelasse» worden. — Auch der Moskauer Preßver- band hat beschlossen, eigenmächtig die Preßfreiheit zu ver wirklichen. In Südlivlaud solle» 30 Gntshöfe eingeäschert wor den sein. Die Aufständische» belagern auch die Pastorate und beschieße» sie, falls ihnen nicht freiwillig Gewehre ge liefert werden. Die Geistlichen wurden von ihnen verhaftet und abgesetzt. Türkei. — In der Stadt Tet«»o in Allserlneu gestaltete sich die Lags sehr ernst. Von den aus tlesküb entsandten drei türkischen Bataillonen wurde das zuerst eingetroffeue Bataillon von den Albanesen zurückgeschlageu, wobei cs 30 Tote zurnckließ. Inzwischen wurden in der Stadt der Kaimakam und der Musti e, mordet. Erst als zwei andere Bataillone mit Artillerieabteilungen anlaugten, konnte die Stadt nach hartem Kampfe genommen werden. Später wurde der albmesis-he Stamm der Liuina aufständisch, um daS Blutbad in Tetowo zu rächen. In Prizren und Gostiwar Kitschewo bereiten sich die Mohamedaner eben falls zum bewaffneten Widerstande vor. um die Erhebung der Flottenstencr zu Verbindern. Amerika. — DaS Fallissement der Ehiciqo National Bank, der Home SavinqS Bank und der Egnitable Trust Company ist angekündigt worden. Die Ankündigung erfolgte um 3'/? Nhr morgen« nach einer 18st,"mdige,i Sitzung des Clcciriughouse Komitees, das feststellt, daß die Aktiva der ge- naimten Institute in den Koblen- und Eiseubahn-Nuter- nehmungen des Präsidenten der Ebicago National Bank. Job» Wasb. stecken. DaS Elearinghonse verpflichtete sich, die Depositen auf Verlangen voll auszuzahlen, um eine mögliche Panik abzuwendeii. AnS den deutschen K»l»nien — Telegramm ans Windhnk. Am 8. Dezember d. I. bei Sandfontein: Gefallen: Gefreiter Webel (König!. Sächs. 2. Ulanen-»-,, Nr. 18). Retter Jöckel -Jns.-Reg. Nr. 117), Retter Htlger (Jns.-Reg. Nr. 117), Reiter «olf (Jnf.-Reg. Nr. 32), Retter Brüssau (5. Kürassier-Reg. Nr. 5). — Verwundet: Retter Schmidt (2. König!. Sächs. 1. Ulanen- »eg. Nr. 17). — Leutnant der Reserve (Kriegsfreiwilliger) Dreher (Jns.-Reg. Nr 43). seit 25 November d. I. bet Aukam vermißt und sicher als tot anzunehmen. Japa« — Marquis Jto hat die Stellung eines Generalgouver- neurs von Korea angenommen; seine Machtbefugnisse wer den denen eines Vizekönigs entsprechen. Sächsischer Landtag. Dresden, IS. Dezember ISOb. Zweite Kammer. Nachdem in gestriger Sitzung der Antrag Dr. Eeetzen und Genassen auf Abänderung der Verordnung vom 8. März 1905, leichtentzündliche Stsffe betreffend, angenommen war. begründete Abg. Enke seinen Antrag wegen Regelung des BerdingungS- Wesens: I. die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, a. eine Regelung des öffentlichen VerdingungSwesenö nach der Richtung herbeizuführen, daß insbesondere 1) dem Mindestfordernden der Zuschlag nicht grundsätzlich, sondern nur dann erteilt werde, wenn ein in jeder Beziehung an gemessenes, die tüchtige und rechtzeitige Ausführung der betreffenden Leistung oder Lieferung gewährleistendes Ge bot vorliegt, 2) nur solche Bewerber zu berücksichtigen sind, welche für die bedingungSgemätze Ausführung, sowie für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen gegenüber ihren Arbeitern, insbesondere auch für die Einhaltung der etwa zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geschlossenen Tarif- und Lohnverträge die nötige Sicherheit bieten. 3) Arbeiten und Lieferungen, die sich ihrer Natur nach dazu eignen, tunlichst in getrennten Losen an Handwerker bez. Unternehmer zu vergeben sind, 4) bei der Vergebung die ortS- bez. bezirkseingesessenen Handwerker und Unter nehmer nach Möglichkeit berücksichtigt werden, 6) Angebote solcher Unternehmer, die sich verpflichten, die A.beiten mit deutschen Arbeitern auszuführen, tunlichst vor denen von Unternehmern vorzuziehen sind, von welchen bekannt oder anzunehmen ist. daß sie die Arbeiten ausschließlich oder vorzugsweise mit ausländischen Arbeitern ausführen, dabei im übrigen die Grundsätze Anwendung finden, die das preußische Abgeordnetenhaus in seiner Sitzung vom 8. April 1905 angenommen und der dortseitigen Regierung als Grundlage zur Neuregelung des preußischen Verdingungs wesens überwiesen hat; ii. baldtunlich. wenn möglich in diesem Landtage, eine diesbezügliche Vorlage zu bringen; II. die hohe Erste Kammer zu ersuchen, diesem Beschlüsse beizutreten. — Nach kurzer Debatte wurde der Antrag der Gesetzgebungsdeputation überwiesen. — In der heutigen Sitzung berichtete Abg. Behrens namens der Finanz deputation über Kap. 59 0 des ordentlichen Etats, Elektrisches Prüfungsamt Chemnitz. Beantragt werden die Einnahmen mit 1000 Mk., die Ausgaben mit 9920 Mk. Der Deputationsantrag fand einstimmige Annahme, lieber Kap. 67, technische Deputation, Ka^. 68. Unfall- und Invalidenversicherung, und Kap. 69, Statistisches Landes- aint, berichtet namens derselben Deputation Abg. Harter. Bei Kap. 67 werden die Einnahmen mit 900 Mk.. die Ausgaben mit 15 lOO Mk., bei Kap. 68 die Einnahmen mit 20 Mk.. die Ausgaben mit 79 690 Mk., bei Kap. 69 die Einnahmen mit 15 060 Mk., die Ausgaben mit 225 350 Mk.. darunter 25 200Mk. künftig wegfallend, be- antrngt. — Abg. Schulze spricht bei Kap. 62 den Wunsch aus, es möge künftighin eine genaue Statistik geführt werden über die Steuerleistnng der verschiedenen Berufe, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Landwirtschaft, der Industrie und dem Handwerk. Die bisherige Statistik sei unzulänglich, und so sei es gekommen, daß aus Anlaß der Fleischnotdebattc Vizepräsident Opitz sich ans eine Statistik gestützt habe, bei welcher er ans ganz falsche Folgerungen gekommen sei. — Vizepräsident Opitz be- grüßt den von: Vorredner ausgesprochenen Wunsch, nennt aber dessen Rede eine Episode in dem langjährigen Kampfe der Linksliberalen gegen die Landwirtschaft. Dieser Kampf sei sehr verhängnisvoll in so ernster Zeit wie die gegen wärtige. Angesichts dieser ernsten Lage erkläre er. daß ein großer Teil der jüngsten Straßendcmonstrationcn von jener Seite verschuldet sei. Ferner vertritt er seine seinerzciligen vom Vorredner angefochtenen Ausführnnge" und sagt, die statistischen Ziffern mögen ausfallen, i" welchem Sinne sie wollen, so würden sie doch nie geeignet sein, den Kampf zwischen Industrie und Landwirtschaft zu verschärfen. — Es spricht sodann Abg. Günther, der gegen die Opitzschen Ausführungen Polemisiert. Er berührt eben- falls die jüngsten Strnßendemonstrationen und sagt, er sehe nicht so schwarz, daß es ihm scheinen könne, als ob schwere Kämpfe bevorständen. — Abg. Schulze verwahrt sich gegen den vom Vizepräsidenten Opitz gebrauchten Aus druck „mimosenbafte Gereiztheit". Er habe durch seine Ausführungen durchaus nicht beabsichtigt, eine derartige Aus- einandersetznng herbeizuführen. So weit sei man aber in Sachsen noch nicht, daß man von Sozialistenfnrcht erfüllt sein müsse. Es sei bedauerlich, daß der Abgeordnete Opitz wieder so einen schulmeisterlichen Ton angeschlagen. (Rufe: „Pfui!" und „Oberscharfmacher!") — Abg. Schieck wendet sich ebenfalls gegen Opitz und verwahrt seine Partei gegen den Vorwurf, daß die gegenwärtigen Zustände von der ..linksliberalen Partei" verschuldet seien. — Vizepräsident Opitz verwahrt sich gegen den Ausdruck „schulmeisterlich" des Abg. Schulze. Gegen Günther polemisierend, sagt er, gerade seine Partei sei am allermeisten geeignet der Sozial- demokratie das Wasser abzugraben. — Abg. Goldstein sagt. Konservative und Liberale, beide haben die gegen- wiirtigen Zustände verschuldet, denn beide haben das be- stehende Wahlrecht geschaffen. — Abg. Rühlmann sagt, er wisse nicht. waS der Ausdruck „linksliberal" den National- liberalen gegenüber bedeuten soll. Wenn dadurch auf Meinungsverschiedenheiten htngewiesen sein soll, so müsse er betonen, daß solche wohl weit mehr in der konservativen Partei bestehen. — Abg. Ullrich polemisiert gegen die Abgg. Schulze. Rühlmann und Goldstetn und wirft ersteren vor. daß seinen Ausführungen eine gewisse Tendenz zugrunde gelegen. Im übrigen vertritt er die Anschauungen des Vizepräsidenten Opitz. — Nach verschiedenen tatsächlichen auch persönlichen Bemerkungen werden die Deputations- anträge angenommen. Erste Kammer. Diese beschäftigte sich heute mit den Anträgen der zweiten Deputation zu mehreren Kapiteln des ordentlichen und außerordentlichen Etats, HauStnspektion der Medizinalgebäude und LandeSinedizinal- kellegium, Kap. 57, 58 und 63, Landarmenwesen, Armen- krankenpflege und sonstige Ausgaben im öffentlichen Interesse und Landwirtschaftliche Versuchsanstalt zu Möckern, Kap. 62, Botanischer Garten und Pflanzenphysiologische Versuchs station zu Dresden, berichtete v. Trützschler; über Tit. 8 des außerordentlichen Etats, Erwerbung derZittau—Reichen berger Eisenbahn, Beitrag zum Umbau des Bahnhofs Reichenberg und Kosten für die Anlegung beziehentlich den Ausbau der Haltepunkte Engelsberg und Kelten (zweite und letzte Rate), und Titel 10, Erweiterung deS Bahn hofs Eger Dr. Sahrer v. Sahr-Dahlen; endlich über Kap. 21 des ordentlichen Etats, Zölle und Verbrauchs steuern, sowie die hierauf bezüglichen Petitionen, Dr. Jencke. Sämtliche beantragte Positionen wurden in Uebereinstim- mung mit der zweiten Kammer angenommen. Katholischer Preßverein. Dresden, 19. Dezember ISO». Gestern abend fand im Katholische»» GesellenveretnS- hause die lediglich zur Wahl des Vorstandes einberufene außerordentliche Generalversammlung des Katholischen Preßverems statt. Mehr als 50 Mitglieder hatten sich aus nah und fern eingefunden. Der bisherige 2. Bor- sitzende Herr Kousistorialrat Dr. de Lasalle begrüßte die Versammlung, insbesondere Se. Erlaucht Grafen Joachim von Schönburg-Glauchau und den Kammerhecru und päpstlichen Geheimkämmerer Baron von Schönberg- Lhammenhain. Sodann gab er ein kurzes Resümee über die Sachlage. Hierauf ging man zur Tagesordnung über. Nachdem die Mitglieder des früheren Vorstandes eine Wiederwahl definitiv «bgelehnt hatten, wurden folgende Herren ge wählt: Rechtsanwalt Dr. Viktor Pauwels als 1. Vorsitzender. Baron v. Schönberg-Thammenhain als 1. Stellvertreter, Kaufmann Heinrich Trümper als 2. Stellvertreter, Lehrer Hornig als Kassierer, Postsekretär Lange als Schriftführer und Fabrikbesitzer Schmidt als technischer Beirat. Herr Konsistorialrat Dr. de Lasalle übergab sodann das Präsidium dem neuen Vorsitzenden, versicherte aber gleichzeitig im Namen der erschienenen alten Vorstands- Mitglieder, daß sie trotz ihres Ausscheidens aus dem Vor- stand nach wie vor treu zum Pretzverein halten und auch Mitarbeiten wollen. Herr Rechtsanwalt Dr. Pauwels dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und ge- dachte unter dem Beifall der Versammlung der großen Verdienste, welche der bisherige Vorstand dem Verein und damit der guten Sache geleistet hat. Er versprach, mit allen Kräften für die Interessen des Vereins einzutreten und bat um die werktätige Unterstützung der Herren Mit glieder. Hierauf wurde die Generalversammlung geschlossen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 19. Dezember 1905. Tageskalender für den 20. Dezember. 1861. f K. ProSke zu Negensburg, Domkapcllmeister. — 1306. Proklamieriing Sachsens als Königreich. — 1757. Friedrich der Große erobert Breslau. — 1i«5>2. s- Katharina Luther geb. v. Bora zu Torgau. —* Wetterprognose des König l. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 2». Dezember. Witterung:Brocken wen», auch mehr oder weniger stark bewölkt. Temperatur- normal. Windurwrung: Südwind. Luftdruck: hoch. —* Se. Majestät der König wird in den Parade sälen des Schlosses am Neujahrstage Glückwünschungs- couren anuehmen. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Ma thilde wird abends ^->8 Uhr die Frau Oberhofmeisterinnen, die Damen der ersten Klasse der Hosrangordnung, die Zu trittsdamen, die Palastdamen und die Hofdamen, ^8 Uhr die Damen des diplomatischen Korps im gelben Salon, zweite Etage, empfangen. — Der König und die anwesen den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses wer den um 8 Uhr die genehmigten Vorstellungen der angemel deten Damen und Herren in der Präsentationscour im rech ten Salon und im kleinen Ballsaale annehmen. —* Bei der Fasanenjagd in Raudnitz am 16. b. M., an der Se. Majestät der König teilnahm, wurden 1000 bis 1100 Stück Fasanen geschossen. —* Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde stattete gestern der Kunst-u. Devotionalienhandlung von H. Trümper, Sporergasse Ecks Schösssrgasse, einen Besuch ab und bewirkte mehrere Einkäufe. —* Ihre Köuigl. Hoheit Prinzessin Mathilde beehrte gestern das Luxuspapiergeschäft von M. Wendt (Inh. Berg) Pragerstr. 1, und bewirkte größere Einkäufe. —* Das am 18. d. M. ausgegebene Bulletin über das Befinden des Erzherzogs Otto lautet: Die Tempe ratur ist vollständig normal. Der Erzherzog hat nachts mit kurzer Unterbrechung gut geschlafen. Der Husten ist geringer, die Nahrungsaufnahme befriedigend und daS Allgemeinbefinden infolgedessen besser. —* lieber das Befinden des Herrn Staatsministers Dr. von Seydewitz wurde gestern folgendes Bulletin ansgeqeben: Das Befinden Sr. Exzellenz ist im wesent lichen das gleiche wie gestern. DaS Bewußtsein ist klarer, auch die Sprachstörung hat sich etwas gemindert. —* Das Leipziger Tageblatt wird vom 1. Januar ab nicht mehr Amtsblatt sein. An seine Stelle tritt die Leipziger Zeitung. —* Die Königliche Polizeidirektion erläßt folgende Bekanntmachung: „Nachdem bereits zu wiederhol ten Malen im Anschlüsse an die von der sozialdemokratischen Partei einberufcnen Volksversammlungen Straßendemon- strationen gegen Regierung und Landtag stattgefuniden haben, wodurch erhebliche Störungen der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit hervorgerufen worden, und wobei