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seiner Handlung ist also ein gutes, und aus diesem Grunde wollen die angeführten Autoren die Handlung als eine sitt liche ansehen. Sie vertreten also keineswegs den Grund sah, eine in sich sittliche Handlung könne dadurch, daß sie zu einem guten Zweck vollbracht wird, eine gute werden. Ter Vorsitzende mahnt die Parteien, doch klipp und klar das Beweisthema vorzulegen, da man aus dem Nicht einigen über das Beweisthcma auch Schlüsse ziehen müsse. Abg. TaSbach: Auf Seite 8 meiner Broschüre ist das Beweisthema bestimmt und klar am 20. Mai 1900 festgelegt, und der Herr Kläger hat es am 22. Mai ange nommen. in seinem Seite 9 abgedrnckten Briefe. Daran halte ich fest. Rechtsanwalt Kneer gibt schließlich auf Befragen des Vorsitzenden, ob noch weitere formelle Einwendungen er hoben würden, die Erklärung ab: Abg. TaSbach hält es nicht für zweckmäßig, formelle Schwierigkeiten zu machen; er würde sonst noch andere prozessuale Bedenken Vorbringen können. Er sei persönlich der Meinung, Paragraph 001 lvmme hier allein in Betracht. Wenn der Gegner sich nicht über ein freies Schiedsgericht einigen will, so ist die Vor frage für uns erledigt. Das Gericht beschließt hieraus, das Urteil über die Zuständigkeit des Gerichts in 8 Tagen zu verkünden. Pslitische Rundschau. Deutschl««d. — Tie Trauerseier für den Groschcrzog Friedrich Wil helm findet am nächste» Montag nachmittag 1 Uhr in der Schlos'.kirche zu Neustrelitz statt. Tie Reiche wird Dienstag nach M'iroiv übergeführt werden, wo Donnerstag die Bei setzung im Erbbegräbnis stattsinden soll. - Ans Grund des Paragraph 2 des Preßgesetzes für Elms; Volbringen ist die Verbreitung der Pariser Zeitung Le M'atin in Elsas', Lothringen verboten worden. Eine Patenschaft durch die Kaiserin abgelehnt. Das; die Kaiserin nur in bestimmten Fällen Patenslellen an zunehmen Pflegt, dürste noch wenig bekannt sein. Der Arbeiter Prantz in Enlan «Kreis Sprottan) hatte kürzlich die Kaiserin gebeten, bei seinein jüngstgeb«reneu Töchter- chen eine Patenstelle anznnehinen. Hieraus ist jetzt dem Bittsteller ans dem Kabinett der Kaiserin unter gleichzeiti gem Beischlns; eines Gnadengeschenkes von 20 Mk. die Mitteilung zngegangen, das; die Kaiserin grundsätzlich nur in solchen Familien Patenslellen übernehme, die mit ihrem Hanse verwandt oder ihr persönlich bekannt sind. Zur Schnlarztfrage. Fu Mannheim ist die An- stellnng eines Schularztes beschlossen. Fu der nächsten Zeit wird die Stelle zur Bewerbung ausgeschrieben werden, loooo Mk. sind als Vergntignng sür den nur in der Schule beschäftigten Mediziner eingesetzt. Dem künftigen Schularzt ist die Uebernahme einer Privatpraxis nicht gestattet. Deutschland ist cS, mit dem sich ans Anlas; deL geplanten Besuches des „friedliebenden" Königs Eduard in Kiel die englische Presse wieder mehr beschäftigt. Tie „Morning Post" schrieb: »Wir haben niemals eine» Grund zmn Streit zwischen Tentschland und Groschrüaiinien entdecken können. Wenn Deutsch land kein Gebiet verlangt, das britisch ist. und iniFnteresse seines Handels kein Gebiet begehrt, dessen Handel jetzt britisch ist. ivaruiil sollie dann sein Volk Nebelwollen gegen uns hegen? Es gibt keinen Grnnd, warm» DeMschlands Negierung sich auf weite Vergragernngspläne einlasse» oder Fdeen crinniigen sollte, die das von 'Natur friedliche deutsche Einpsinden i» Konflikt mit der vssent lichen Meinung anderer Nationen bringen. Als das Deutsche Reich i» Versailles proklamiert wurde, bewillkoinninetc» viele der besten und klügsten Engländer jener Zeit diesen Wechsel in dein Glaube», das; ein starkes Denischland das beste Bollwerk des Zriedens in Europa sei» würde. Diese.Hoffnung ist bisher nicht getäuscht worden und es lieg! in Deutschlands bestem Fnleresse, das; sie auch in Zukunft nicht getäuscht wird." Die englilche Unverschämtheit ist doch wirklich eine riesige, denn das heißt ja nichts anderes, als das; Deutsch land auch in Znknnst ruhig znsieht. daß Föhn Bull Staaten wie die Bnrenrepnbliken raubt, daß der deutsche Michel in seinen vier Pfählen bleibt, daß er z. B. Klcinasiens Euphrat- und Tigrisländer, die durch die deutsche Bagdad bahn erschlossen werde», nicht für seine» Handel begehrt, weil hier schon britischer Handel ist. Dir Diäten der deutschen Abgeordneten. Fm baherijchen Landtag sagte Abgeordneter 1)r. Pichler, Bauern habe mit Sachsen im Bundesrate die Zu billigung von Diäten verhindert. Hierauf erwiderte der Fiiianzminister v. Niedel, ihm sei von einer derartigen, ab lehnenden Haltung Baherns im Bnndesrate absolut nichts bekannt. Die baherijche Negierung sei überhaupt prinzipiell nicht gegen die Diätengewährung und würde es begrüßen, wenn man endlich einen Modus fände. Taggelder eiuzu- führe», wobei die baueiische Regierung keineswegs an eine gleichzeitige Aendernng des NeichstagswahlrcchleL denke. Nim bleibt also noch Sachsen übrig. Ob die Negierung die Nachricht dementieren kann? Wir zweifeln sehr daran. — Dic Fusion drr Berliner Bank mit der Deutschen Bank ist, wie wir in der letzten Nummer berichteten, ge scheitert. Von der Deutschen Bank geht uns die Nachricht zu. das; sie das Projekt betr. die Uebernahme der Berliner Bank endgültig aufgegeben habe, daß indessen zur Stälkung ihrer Betriebsmittel, die in Aussicht genommene Erhöhung des Grundkapitals um 20000000 Mk. unter Angebot deö Bezugsrechtes au die Besitzer der alten Aktien zur AuL- sührung gebracht werden solle. An Stelle der auf den !>. Fuli anberaumteu Generalversammlung wird daher eine neue außerordentliche Generalversammlung zur Beschluß fassung über die Erhöhung des Grundkapitals demnächst einberufen werden. — Bei dcr Neichstagsstichwahl im Wahlkreise Straßburg- Laud erhielt der Demokrat B l u m enthal '.>087, und der Kandidat der kathol Laudespartei Hauß 8024 Stimmen. Ersterer wurde mit Hilfe der Sozialdemokratie und teilweise der Konservativen gewählt. — In drr baqrrischcn Kammer ist ein Gesetz für eine Beamtenanfbessernng in Beratung. ES handelt sich nur nach um die Beratung des Mehraufwandes von -1 400 000 Mk. Der Finaiizininister erklärte, daß er zu diesem Zwecke eine Erhöhung der BesitzveiäiiderungSgebühren verlange. Am 01. Mai hat die Kammer den betreffenden Vorschlag nb- gelehnt. Damit ist die ganze Situation in- Wanken ge raten. Die Ablehnung erfolgte mit einer Anzahl Stimmen des Zentrums und der Liberalen, sowie mit allen Stimmen der Sozialdemokraten und Bündler. Was soll nun ge schehen? Fiiianzminister Freiherr v. Riedel stellte jetzt den Antrag, den Zuschlag von 10 Prozent zur Besitzverände- ruugSgebühr bei 50 000 Mk. eintreten zu lassen ohne Pro gression. Der Minister hatte früher eine Gegenstands summe von 20 000 Mk. beantragt, das Zentrum hatte 50 000 Mk. durchgesetzt zur Schonung des Mittelbesitzes, dazu sollte von 2«X)000 Mk. ein Zuschlag von 20 Prozent erhoben werden. Diese vom Zentrum durchgesetzte Pro gression will der Minister fallen lassen, um die städtischen Abgeordneten sür die Vorlage zu gewiuueu. Von der An nahme oder Ablehnung des Antrages hängt die Beamten aufbesserung ab. — (5in sozialdemokratischrr Millionär Berliner Stadt verordneter. Was hat das Mühe und Geld gekostet, bis Lr. Aron s. der Schwiegersohn des Bankiers Bleichrödcr, innerhalb der Sozialdemokratie ein Mandat erhalten hat; Mittwoch wurde er in Berlin zum Stadtverordneten ge wählt. Ob er jetzt den Genossen etwas von seinen Millionen abgibt, erscheint uns sehr zweifelhaft. „Wenn ich ein Esel wäre." wird er mit den anderen Nabobs der Sozialdemokratie denken. — Fliegt auch dieser Jungliberalc. Der natiouallibe- lale Fugeiidvereiu in Altona hat soeben über den Vorstoß des von dieser Stadt gewählten Abg. Ment gegen das Neichstagswablrecht verhandelt. Nach einem Berichte der „Deutschen Tageszeitung" hat dabei der Führer der dor tigen Natioiialliberaleu Fuslizrat Sievetiug erklärt, das; er eine „Modifikation des geheimen Wahlrechts für durchaus diskutabel halte". Wird nun dieser nationalliberale Führer auch ans der Partei heransfliegen? Velgieu. — Nach dem nunmehr vorliegenden definitiven Er gebnis der Wahlen beträgt die Mehrheit der Katholiken in dcr Kammer 20 Stimmen statt der bisherigen Mehrheit von 20 Stimmen. Fm Senate betrug die alte katholische Mehrheit 10 Stimmen, die neue beläuft sich auf l l Stimmen. Die gesamte Volksvertretung in der Kammer zählt also momentan 90 Katholiken. 08 Liberale und Radikale, 00 Sozialisten und 2 Daensisten. Der Senat zählt insgesamt l lo Mitglieder, von denen 7,8 Katholiken, -17, Liberale und 7 Nadikalsozialisten sind. Das Stiminenzahlverhältnis der einzelnen Parteien gestaltete sich bei den beiden letzten Wahlen wie folgt: Katholiken .... >078729 Liberale 148 001 Sozialisten . . . . 480714 Daensisten .... 04 820 Unabhängige . . . 9 877 Nach de» Unruhen, die im April 1902 die Sozialisten zur Erlangung des gleichen Stimmrechts heraufbeschworeu, zeigte der Wahlkvrper, daß er nur von der katholischen Regierung die Aufrechterhaltung der Ordnung erwarte. In den meisten vom Sozialismus nnterwühlteu Distrikten er zielten die Katholiken eine bedeutende Stimmeuzuuahme, besonders in Lüttich l l OOO, in Verviers 10 089, Brüssel 070 l. Diuaut OIOo, Antwerpen 5805. Namiir 7,007>. Gent 4x10. Soiguies Olol, Arlou 0070, Löwen 2900, Alost 2071 uslv. Am lo. Fuui werden 20 Fahre verflossen sein, seitdem die .Katholiken in Belgien am Ruder sind. Sie haben in dieser Periode die heftigsten Krisen erlebt; sie haben alle Schwierigkeiten überwunden, die VerfassuugS- revisiou auf demokratischer Grundlage durchgeführt, was die Liberalen nie gewagt hätten. Sie haben sich nicht ge scheut. das Wahlspstem zugunsten ihrer politischen Gegner umzugcstalten, selbst um den Preis mehrerer Mandate, die dadurch verloren gingen. Heute sind alle Katholiken geeint. Selbst die gegnerische Presse und antikatholischeu Parteiführer erkennen au. das; au dem katholische;; Block nicht zu rütteln ist. Auch fürderhin wird die katholische Mehrheit zum Wohle des Landes arbeiten können. Frankreich. Tic Entfernung dcr Kreuze. Fm Senat iuter- Pellierte Halgau «Rechte) über die Entfernung der Kruzifixe aus den Gerichtesäleu und erklärte, diese Maßnahme sei ungesetzlich und verletze die religiösen Gefühle der katho lischen Bevölkerung. Lamarzelle protestierte gleichfalls gegen die Entfernung dcr Kruzifixe and den Gcrichtssälen. Fustiz- minister Bali.'- legte die Gesetzlichkeit der Maßregel dar und erklärte, das; ein Gesetz für dieselbe nicht notwendig ge wesen sei. Der Minister verlangte die einfache Tages ordnung. welche mit 170 gegen l07, Stimmen äuge- nominell wurde. Italien. Der hl. Vntcr beging am 2. d. M. seinen 70. Ge burtstag. den mit ihm die kath. Kirche zum ersten Mal feiert seit seiner Wahl zu ihrem Obcrhanpte. Möge der göttliche Heiland ihm Kraft und Gnaden verleihen zur wei teren segensreichen Regierung dcr Kirche! — Ein Italiener über die Politik des Papstes. Der italienische gemäßigte Deputierte Felix Suntini. sprach sich über seine kürzlich stattgehabte Privatandienz beim heiligeil Pater, die vierzig Minuten dauerte, begeistert aus. „Als italienischer Abgeordneter und Römer, der ich immer für eine vollkommene Einigung zwischen Staat und Kirche eiu- trat — bei Hochhaltung der bürgerlichen Rechte des Staate) über das italienische Rom — begrüße ich die vom Papste einem Deputierten des Wahlkreises Rom gewährte Sondcr- nndienz. ein unter Leo XIII. nie dageweseneS Faktum, als einen großen Schritt nach vorwärts. Wennglelch das Gespräch während dcr Andienz kein politisches Thema be rührt habe, so habe er fSantini) doch den Eindruck ge- Wonnen, als ob der Heilige Vater sich über den gegen wärtig eingeschlagencn Weg dcr italienischen Kirchenpolitik nicht beklage und was mich noch mehr in dieser Meinung bestärkt, ..ist dcr offizielle Besuch des Kardinals Svampa beim Könige in Bologna, zu der Se. Eminenz, wie leicht begreiflich, die Zustimmung des Papste« vorher ein- geholt hat." Aus Stadt und Land. Dresden, den 8. Juni 1904. «Mitteilungen aus unserem Leserkreise mit NamensserNßung sür diese Rubrik sind der Redaktion allezett willkommen Der Name de» Sinkender» bleibt Geheimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben) —* Se. Majestät der König hatte heute Nacht einen leichten Anfall von Kolikschmerzen wie bereits früher mehrmals und wurde deshalb die Reise nach Ems heute nicht angetreten. —* Se. Majestät der König traf gestern vormittag bZ9 Uhr mit Ihrer König!. Hoheit h-r Prinzessin Mathilde aus Hosterwitz im König!. Residenzschlosse ein. Se. Majestät, sowie Ihre Majestät die Königin-Witwe und Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz, der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde und die hier noch anwesenden Hohen württembergischen Herrschaften besuchten am Fronleichnams- feste den Gottesdienst in der katholischen Hoskirche. Nach dem Hochamte nahmen Ihre König!. Hoheiten der Kron prinz und die Prinzessin Mathilde in Begleitung der Damen und Herren des Dienstes an der ProzessimH in der katholischen Hoskirche teil, während die übrigen Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften dieser kirchlichen Feier in den Oratorien beiwohnten. In den Nachmittagsstunden kehrte Se. Majestät nach Villa Hosterwitz zurück, woselbst um 4 Uhr Königl. Tafel stattfand. —* Fn Vertretung Sr. Majestät des Königs wird Se. Köuigl. Hoheit der Kronprinz dcr an; Montag statt- findendeu Beisetzung des Großherzogs von Meclleuburg- Strelitz beiwohnen. —* Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird am Kvuigl. Hofe die Trauer wegen erfolgten Ablebens Sr. Königl. Hoheit des Grotzherzogs Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz ans zwei Wochen von Donnerstag, den 2. bis mit Mittwoch, den 15. Juni, in Verbindung mit der bereits angelegten getragen. —* Ihre Königl. Hoheiten die Herzöge Philipp und Robert von Württemberg mit Gemahlinnen und der Herzog Ullrich von Württemberg haben gestern abend Dresden wieder verlasseil. —* Se. Majestät der König hat sür die Zelt vom l. Juli 1904 ab den Assessor bei dem Amtsgerichte Fraueu- stein Arno Moritz Gruhle zmn Amtsrichter bei dem Amts- gerichte Leipzig und den Assessor bei dem Amtsgerichte Großschvnan 1),-. Hermann Ehrenvest Otto zum Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Wurzen ernannt. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist vom l. Juni 1904 ab dein Bezirksarzte, Medizinalrat I)r. moci. Spann in Kamenz die Versetzung in den Ruhestand bewilligt und dem prak tischen Arzte 1N-. nunl. Sauer in Blasewitz vom gleichen Zeitpunkte ab die Stelle des VezirkSarzteS für den Bezirk der Aiiltshauptmaiinschaft Kamenz übertragen worden. —* Amtlich wird bekannt gemacht: Zur Deckung dcr Bedarfs für die römisch-katholischen Kirchen der Erblande ist für das laufende Jahr eine Parochialanlage in Höhe von 24 Pfnnigen von jeder Mark des Normoleiukommen- stenersatzes für A»lagenpflichtige, welche innerhalb einer Entfernung von 7,5 Kilometern, und von 12 Pfennigen von jeder Mark des Noriiialeinkonimenstenersatzes für Au- lagenpfiichtige, welche weiter als 7,5 Kilometer vom Kirch- orte oder einem erbländischen Orte, an welchem regelmäßig mehrere Male im Fahre Gottesdienst gehalten wird, wohnen oder ansässig sind, zu erhebeil. Tie hiernach sich ergeben den Anlagei,betrüge sind von den verpflichteteil Parochianen am 15. Fnli an die Orts-Steuereinnahmen abzuführen. —* Den h o ch w ü r d i g st e n Bischof G eorg W n s ch a n S k i. Apostolischer Vikar im Königreich Sachsen, hat die Prager deutsche Universität zum Doe-tor tlioolo-xiuv Iloiiori» oaimn, ernannt. —* Oeffentlicher Vortrag. Die zweite Hälfte der philosophischen Vorträge von Tr. Theodor Lessing beginnt Sonnabend, den 4. Juni, abends 7 bis 8 Uhr im großen Saal des Musenhauses, Pirnaische Straße 29. Die Vollrüge können auch einzeln besucht werden. Auiuelduilgeil für den zweiten Zvklus über Nomaiitik nimmt der Kassierer Herr Leonhardt, Joscphinen- straße 14. noch entgegen. Anfragen sind zu richten an das Lauderziehungshcim in Lanbegast. —* Vier sächsische Offiziere werden sich am 5. Juni nach dein südwestasrlkanischen Kriegsschauplätze begeben und zwar Major Meister, bisher Adjutant der 2. Division Sir. 21 in Leipzig, Hanplmann Freiherr von Humbracht voni 1. Grenadierregimeiit Nr. 100, Oberleutnant Kirsten von den reitenden Jägern in Chemnitz und Leutnant Eugler vom 14. Infanterieregiment Nr. 179 in Wurzen. —* Donnerstag vormittags Vzl l Ubr und mittags "Zl Uhr traf das Infanterieregiment Nr. 100 von Bautzen ans dein hiesigen Neustädter Bahnhofe ein. Abends Uhr wurde das Freiberger Jägerbataillon mit Sonderzug vom Altstädter Güterbahnhofe ans nach seiner Garnison zurück- besördert.. Der Rücktransport des Bantzner Regiments er folgt am 14. Juni, worauf daun daS 9. Königlich Sächs. Infanterieregiment seine Hebungen hier abhalten wM. —* Anm Konfessionsfricdcn betitelt die „Krauzzeitung" einen Leitartikel in ihrer Nummer vom 2.- 8. Mts. Er ist des Abdruckes wert, leider aber mangelt uns der Raum dazu, und so wollen wir nur einige Sätze hervorhcben. Zn Beginn heißt es dort: Man verschone uns mit den leeren Redensarten: die deutschen Brüder katholischer Konfession sind uns lieb und wert, aber die katholische Kirche iinis; bekämpft werden wegen ihrer Hcrrschafls- aclsiste. Das kommt uns gerade so vor. als wollten wir zu einem Bekannten sagen: Dich speziell habe ich ganz gern und bin dlr gut. aber deine Ellern sind mir ganz unausstehliche Leute, deren Anblick in mir Groll und Haß erregt. Will einer cS uns im Ernst glauben machen, daß unter solchen Verhältnissen auch nur eine Spur freundschaftlicher Gesinnung übrig bleiben kann? Wäre es nicht geradezu charakterlos und empörend, wenn dcr Angercdcte dann »och weitere Beziehungen wünschte? Dann fragt daS Blatt, ob die konfessionelle Gehässig keit denn auch zu den modernen Knlturfortschritten gehöre, und erinnert an das Gemeinwesen bei beiden Konfessionen, indem e« schreibt: Dazu sind wir nicht bloß nach der religiösen Seile Kinder einer Mutter, dcr einen heiligen christlichen Kirche, dcr Gemeinde dcr Heiligen, sondern wir sind auch als Volksgenossen alle mit einander Söhne einer deutschen Mutter. DaS Blatt bittet dann die Rufer im Streite in beiden Lagern: Nur ein bißchen mehr gegenseitiges Verstehen! Mehr Rücksicht