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Nr. »4. Sonnabend, den 30. Januar 1004. 3. Jahrgang. ZWsche MksMmig Erscheint tLaltch nach». mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. > > Inserate werden die k stespaltenc Petilzeile oder deren Raum mi llnabkängige; cageblatt für lllaktkelt, steckt u. skeibelt. > Unabhängige; Lageblait fürlllabrkeit. llecbt u. freikeil. Inserate werden die k nespailenc Petitzeile oder deren Raum mi lk Pf. berechnet, dei Wiederholung bedeutender Rabatt. Buchdruckerei, -iedaktion und tScschiiftSftellr: Dresden, )i»niqer Strafte 4». Ferniprecher: Rml I Rr !!»« Kommunale Handwerkerpolitik. Als Kern der vielerörterten Handwerkerfrage wird viel fach nicht mit Unrecht die Frage hingestellt: Mit welchen Mitteln heben wir für die Zukunft die wirtschaftliche und technische Leistungsfähigkeit des Handwerks, um den Konkurrenzkampf besser bestehen zu können? All der Bereitstellung der erforderlichen Mittel müssen der Staat durch seine Gesetzgebung, das Handwerk selbst durch seine Organisationen und vor allem auch die kommunalen Verwaltungen Mitwirken. Die Handwerksorganisationen klagen fast durchgehends darüber, daß ihnen die genügenden Mittel fehlen für eine hinreichende Fürsorge für das gewerbliche Fortbild ungs- und Fachschulwesen zur Verbesserung der Lehrlings- ausbildung. Ein gleiches gilt hinsichtlich der Meisterkurse zur technischen und kaufmännischen Weiterbildung der Hand werksmeister bezw. älteren Gesellen. Gerade die Meister kurse aber haben in der kurzen Zeit ihrer Veranstaltung in den Kreisen des Handwerks lebhaften Anklang gefunden und beanspruchen als ein Mittel zur unmittelbaren Förderung des Handwerks besondere Beachtung und Unter stützung. Die Gemeinden können nun sowohl das Fort- bildungs- und Fachschulwesen wie auch die Meisterkurse dadurch fördern, daß sie zur ersten Einrichtung Zuschüsse geben, einen passenden Lehrsaal bereitstellen, die Meister- knrse im besonderen wieder durch Geldunterstützung ge eigneter Handwerker, die an auswärtigen größeren Meister kursen teilnehmen wollen. Da der Erfolg der Meisterkurse um so besser ist, wenn sie in Mnsterwerkstütten abgehalten werden, die alles an Maschinen, Werkzeugen ic. enthalten, was zu einem lohnenden Arbeitsbetriebe erforderlich ist, so sollten die größeren Gemeinden zur Schaffung solcher Musterwerkstätten wenigstens ihre Mithilfe leihen. Gerade der Mangel hieran bildet ein erhebliches Hindernis für die Abhaltung derartiger Kurse. Zur weiteren Verbreitung der Kenntnis der Maschinentechnik kommt noch in Betracht die zeitweilige Ausstellung von Maschinen und Motoren für kleingewerbliche Zwecke. Auch hierbei ist die Mitwirkung der Kommunalbehörden erforderlich, welche hauptsächlich für geeignete Ausstellungsräume sorgen müssen. Weit wichtiger als die Ausstellungen ist jedoch die Verbreitung der Maschinen und Motore selbst. Wenn der Handwerker sich auch von deren Nutzen überzeugt hat, so fehlt es ihm doch meistens an den nötigen Mitteln zur Anschaffung. Die Gemeinden müssen zu ihrem Teil die Einführung von Maschinen in das Kleingewerbe und das Handwerk fördern, sei es, daß sie selber Motore und Betriebskraft (GaS, Elektrizität), unter besonderer Er leichterung an diese Kreise ab geben; sei es. daß sie Ver einen und Genossenschaften, denen nach österreichischem Vor bilde der Staat Maschinen überlassen will, durch Garantie- übernahme oder Ueberlassung von Terrain für eine gemeinschaftliche Werkstatt oder durch Gewährung billigen Kredits Hilfe leisten. Manche Gemeinden haben denn auch bis jetzt schon durch Herabsetzung der Preise für Gas und Elektrizität zu Motorzwecken, sowie durch Beschaffung von Motoren und ihre mietweise oder käufliche Ueberlassung an Gewerbetreibende unter günstigen Bedingungen auf die Vermehrung der Motorbetriebe hingewirkt. So betrug am 1. Juli 1902 im HaudwerkSkammerbezirke Düsseldorf nach dessen Jahresbericht für 1902/Olt die Zahl der Gas- und elektrischen Motore 0279. von denen gewiß ein großer Teil auf das Handwerk entfallen wird. Die Zahl der elektrischen Motore ist von '>92 im Jahre 1999 auf 99-19 im Jahre 1902 gestiegen. Um die Verbesserung des kleingewerblichen Betriebes kann sich die Gemeindeverwaltung endlich durch Errichtung praktischer Verkaufshallen, billiger Lagerräume und zweckmäßiger, gesunder Betriebswerk stätten verdient machen. Namentlich können sich aber auch durch die Förderung des Genossenschaftswesens die Gemeinden in der Für- sorge für das Handwerk betätigen. Abgesehen von der schon erwähnten Mitwirkung bei Beschaffung von Maschinen usw. für Werkgenofsenschaften können z. B. die kommunalen Sparkassen durch Kreditgewährung die Gründung von Erwerbs, und Wirtschaftsgenossenschaften unterstützen. Die Gemeindeverwaltungen können die Handwerkergenossenschaften aber auch durch Zuwendung von Aufträgen fördern. Namentlich bei Submissionen können so die in den Ge- nossenschaften organisierten Handwerker Aufträge über nehmen, für die die Kräfte des einzelnen Handwerkers nicht ausreichen. In Oesterreich und vor allem aber auch in Frankreich hat man mit der Vergebung kommunaler Lieferungsaufträge an Handwerkergenossenschaften gute Er fahrungen gemacht, und die Genossenschaften selbst haben sich ohne Zweifel ebenfalls gut dabei gestanden. Wie durch die besondere Berücksichtigung der Genossenschaften bei Ver gebung kommunaler Arbeiten und Lieferungen sollen die Gemeinden durch eine gute Regelung des Submission«- Wesens überhaupt ans die Förderung des Handwerks bedacht sein, desgleichen sollte jede Gemeindeverwaltung es als selbstverständliche Pflicht ansehen, die einheimischen Gewerbetreibenden in erster Linie bei der Vergebung ihrer Arbeiten zu berücksichtigen. Die Klagen der Handwerker- Presse als auch die Mitteilungen der Handwerkskammer- berichte lassen jedoch erkennen, daß nach allen drei letzt genannten Richtungen die kommunalen Verwaltungen sich in Deutschland ihrer sozialpolitischen Pflichten noch nicht genügend bewußt geworden sind. Daraus ergibt sich um so mehr die Notwendigkeit, daß die Handwerker durch ihre Organisationen und namentlich die JnnungSauSichüsse ans die kommunale Verwaltung im Sinne der Berücksichtigung ihrer Forderungen Einfluß zu gewinnen suchen. Reichstag. s. Berlin. 20. Sitzung am 2X Januar 100-1. Präsident Ballestre in eröffnet die Sitzung uiu 1 Uhr 20 Min. DaSHaus setzt die s o zi a l poli t i s ch e Ä e u e r a l d c b a t t r zum Etat des Reichsamts dcö Innern fort. Golhcin (Frei)'. Berg.» Die Aussperrung in Crimmitschau sei gerechtfertigt gewesen vom Standpunkt der Gleichberechtigung zwischen Arbeitgeber und Arbeimehmer. Eine angemessene Ver kürzung der Arbeitszeit verursache keinen Rückgang der Arbeits leistung. Die Beamten kommen sich oft als junge Göller vor und behandeln die Leute mit Hochmut. Im Etat sollte ein Posten für Enqueten laufen; für die Landwirlsckmsl wüusckck er insonderheit eine solche. Einige Sozialdemokraten sollte mau in das Ministerium berufen. Korsanth (Pole.) Er sprach als Vertreter der polnischen Arbeiter Oberschlesicus. Die Menschenwürde des Arbeiters in Oberschlcsieu wird von den Unternehmern mit Mützen getreten wie in keinem Winkel von Deutschland. Die GewerbcaufsichtSbeamlen bilden sich zu politischen Agenten heraus. In königlichen Betrieben müssen die polnischen Arbeiter deutsch sprechen. Die bürgerlichen und politischen Rechte der Arbeiter werden nicht geachtet. Die freie Wahl der .Ünappschastsälicsteu wnd illusorisch gemacht durch die Beamten. Die polnische Partei konnte bei der letzten Wahl keine einzige Versammlung abhaltcn, ohne das; die Polizei eingriis. Das Versammluugsrecht mus; durch Reichsgesetz geregelt werden. DaS polnische Volk haßt die Preußen bei uns: Die wirlschasliche Lage der Arbeiter ist eine sehr elende. Das polnische Volk wird den aufgedruugenen Kampf führen! Die Kirche sucht man zum Germauisicruugsobjekt zu machen. (Hört!) Wir bleiben bei unserer eigenen Kultur. Das Wort „Wasserpolackcn" im Munde des Reichs kanzlers ist ein Schimpfwort; damit hat er »ns beleidigt! (Ruse rechts: Das ist schrecklich!) Er habe die preußische Kultur an den Pranger gestellt. Diese Kultur werde von modernen politischen Hochstaplern betrieben. «Große Unruhe.) Einen Arzt, der sich in Leipzig gegen die freie Aerztewahl aussprach, nennt er ei» ver kommenes Individuum Präsident Gras Ballestrem: Es ist nicht Sille, im deutschen Reichstage Personen anzugreiscn. die sich hier nicht verteidigen können!" (Ruse: Aber im polnischen Reichs tage. Große Heiterkeit!) Die Art, wie man die Polen behandel ist eine Schande. (Oho!) Müller-Meiningen (Fr. Volksp.) Die Flut von papierenen Resolutionen sei geeignet, die parlamentarische Verhandlung zu ver stopfe». Wie steht eö mit der Regelung deö Automobilverkehrs? Die Steinhauereivervrduunst muß abgeändert werden. Ein ein« hcitliches Vereins- und VerlammlungSrechl ist geboten; die Frauen müssen hier den Männern gleichgestellt werde»; in Hamburg wird das Gesetz besonders hart angcweudrt. Der hamburgiiche BundeS- ratübevollmächtigte verteidigt das Vorgehen der Hamburger Polizei. Wurm (Soz.): Die 9 Millionen Stimmen haben ein große« Wettrennen veranstaltet mit Resolutionen; die Sozialdemokraten bringen ihre Initiativanträge auch als Resolutionen ein, lassen aber erstere bestehen. Darin unterscheiden sic sich von der lauen Brühe der bürgerlichen Parteien. Daun polemisiert er gegen den Staats sekretär des Innern. DaS Königslum ist nicht berufen, die Arbeiter vor dem Gcldsack zu schützen. Bischof Kcttelcr sei nur den Spuren Lassalles gefolgt. DaS Zentrum hat nur aus bloßer Angst die Arbeiterschutzanlräge gestellt; eö ist diesem gar nicht ernst mit seinen Anträgen; eS ist nur Blendwerk! Schippe! gehe in Fragen des Schutzzolles seine eigenen Wege: er lverdc sich verantworten müssen. Die Fraktion stehe aick dem alten Standpunkte in allen Fragen. Ter Redner antwortet dem Freiherr» v. Hehl eingehend. In der Frage der freien Aerztewahl ist die Sozialdemokratie verschiedener Ansicht. Wurm bespricht daun die Berichte der GewcrbeaussichtS- beamten. Staatssekretär Graf Posado w Skh: Der Reichskanzler konnte im Erimmitschauer Fall nicht eingreifen. Oberschlesieu hatte früher leine Polenbewegungcn; die preußische Regierung kann eS unter keinen Umständen dulden, daß Oberschlesieu auch der Schauplatz einer großpolnischen Bewegung wird; sie muß mit aller Entschieden heit solchen Bestrebungen eutgegcutrclen. Gegen die Automobil- gefahr müssen wir einschreiten. Von der Politik sollen die Frauen die Hände weglasseu. ES freue ihn, daß der Abgeordnete Wurm heute anerkannt habe, daß Deutschland au der Spitze in der Svzial- reform stehe. Der Abg. Schippe! bemerkt persönlich, daß der Bericht des „Vorwärts" über einen Vortrag von ihm ein total verzerrter sei. Nächste Sitzung morgen 1 Uhr: Fortsetzung der Generaldebatte. Schluß Uhr. Politische Nnndschan. Deutschl«nd. — Gin AbschicdSgrusr des Kaisers an das nach Dcutsch-Sndwestafrika entsandte Expeditionskorps ist kurz vor Abfahrt des Dampfers „Darmsladt" eingetrofsen. Der Kaiser bedauerte, deu Ausfahreudeu nicht Persönlich seinen Abschiedsgruß nussprechen zu können. „Ich erwarte." so heißt es weiter, „daß Ihr durch Tapferkeit, Manneszucht und Pflichttreue dem Ruf der deutschen Armee Ehre machen werdet, daun wirds Euch nicht schwer fallen, deu frechen Aufständischen die verdiente Strafe zu teil werden zu lassen. Gott sei mit Euch! Wilhelm." — Kolonialdircktor Dr. Stübcl ist der Gegenstand einer Reihe von Dementis. Die „Voss. Ztg." berichtete von seinen Demissionsabsichteu. Tie „National Zeitung" und „Nordd. Allg. Zeitung" erklären diese Nachricht als unbegründet. Tie „Voss. Ztg." aber hält ihre erste Mel dung aufrecht und fügt hinzu: „Daß Herr l),'. Stnbel nicht sofort zurückzutreteu, sondern erst noch den Kolonialetat vor dem Reichstag zu vertreteil gedenkt, haben wir selbst aus drücklich gesagt — in ein paar Wochen wird sichs ja klar zeigen, was es mit dem jetzigen „D e m c u t i" auf sich hatte. Die „Kölnische Bolkszcitung" erfährt aus Rom, die Veröffentlichung einer päpstlichen Kundgebung gegen das V etor e ch t sei vorderhand ausgeschlossen. — Die Beantwortung der Interpellationen Trimborn über die Sicherung des Koalitionsrechtes. „die Schaffung von Albeitskammern und die Rechtsfähigkeit der Berufs- Vereine ivird in der nächsten Woche vom Staatssekretär Graf Posadowskp beantwortet werden". — Der Evangelische Bund hat wieder einen Beweis seines liberalen Standpunktes in konfessionellen Fragen ge- Jrrgänge der Wissenschaft und Evanqelienkritik. Der Paradeeinwand, welchen die moderne Kritik fort- während gegen die Glaubwürdigkeit der Evangelien aus spielen will, geht dahin, daß die darin erzählten wunder- baren Vorkommnisse unmöglich, also ungeschichlich seien, spätere Zutaten einer den geliebten Meister verherrlichenden Legendenbildung. Allein, hat denn die Wissenschaft ein Recht, etwas von vornherein als unmöglich abzulehnen? Ist es wirklich im Interesse des wissenschaftlichen Fortschrittes gelegen, allen neuen, den seitherigen Anschauungen widersprechenden Vor kommnissen mit der Ausflucht aus dem Wege zu gehen, derartige Dinge seien unmöglich? Ist nicht vielmehr aller Fortschritt der Wissenschaft dadurch bedingt gewesen, daß Männer den Mut gehabt haben, den Tatsachen wirklich ..voraussetzungslos" ins Auge zu schauen? Der Hinweis auf die Unveränderlichkeit der Natur- gesetze ist ja doch nur für Kinder berechnet. Denn wer jemals nachgedacht hat über die engen Grenzen menschlicher Naturerkenutnis, bestätigt den Eindruck, den kein geringerer als Newton von der Weite seiner Naturkenntnisse gehabt hat, in dem vielbekannten Ausspruche: er komme sich mit all seiner Kenntnis der Natur vor, wie ein Knabe, der am Ufer des Meeres Steine auf der Oberfläche des Ozeans Hüpfen lasse, während der weite Ozean in all seinen Tiefen unberührt davon sich vor ihm ausdehne. Sehnliche Erwägungen haben Virchow das Geständnis abgcnötigt: „Was wir Naturgesetze nennen, ist veränderlich, weil ihre Auffindung menschliches Werk ist und nur nach dem besten Wissen ihre Aiierkennmig erfolgt. Neuere Erfahrungen aber sind vollständig geeignet, bestehende Gesetze ganz und gar umzustoßeu und jene großen Ver- äuderungeu in deu Naturwissenschaften herbeizuführeu, an denen die neuere Zeit so überaus reich ist" lNatur- forscherversammluug in Breslau 197 t». Daß dieser Ausspruch in einer Rede getan wurde, welche gegen die Wunder gerichtet war, erhöht seine Be deutung. Daß die Wissenschaft in der dogmatischen Festlegung dessen, was als möglich zuzulassen und als unmöglich abznlehncn ist, gar nicht vorsichtig genug sein kann, dazu mahnt sie ihre eigene Geschichte. Denn was ist nicht schon im Namen der Wissenschaft abgelehnt worden? Bekannt ist ja, daß die französische Akademie der Wissenschaften noch am Ende des l9. Jahrhunderts die Tatsache der Meteorsälle als unmöglich ablchnte, trotz der Augenzeugen und trotz der vorgewiesenen Meteorsteine. Als Newton mit seiner Entdeckung des GravitationS- gesetzeS und der gegenseitigen Anziehung der Himmels- körper auftrat, wurde diese von seinem berühmten Zeit- genossen Hupghens als lächerlich erklärt. AIS Galvani die Elektrizität entdeckte und seine Frosch experimente machte, verspotteten ihn die Männer der Wissenschaft als deu „Tanzmeister der Frösche". Am l. Januar 1901 entdeckte Piazzi die ersten kleinen Planeten, im selben Jahre schrieb Hegel in Berlin ein Buch, in welchem er aus philosophischen Gründen nach wies, daß es keine Planetoiden gäbe. Benjamin Franklin wurde mit dem von ihm erfundenen Blitzableiter lächerlich gemacht. Pelletier, dem Entdecker des Chinins, ging es nicht besser. Als zum erste» Mal der Gedanke ausgesprochen wurde, daß ganz London mit Gas beleuchtet werden könnte, bat man die Idee als für das Tollhaus reif bezeichnet. Ais Stephensou die Dampf lokomotive ausbrachte, hat die Wissenschast bewiese», daß es unmöglich sei, zwölf englische Meile in einer Stunde zurnckzulegeu, und deutsche medizinische Fakultäten haben der Menschheit Schrecken eingejagt durch ihre „Beweis führung". die Menschen müßten am Schlag sterben, weil sie bei der schnellen Fabrt keine Luft zum Atmen hätten, und wie erst hat mau in medizinischen Kreisen über das Stethoskop «Hörrohr» gespottet? Wozu wir diese Beispiele ansühreu? Nun, um zu zeigen, daß es vonseiteu der Wissenschast eine Verwegenheit ist. von vornherein ein Ariom aufzustelleu über die Mög lichkeit oder Unmöglichkeit eines Vorkommnisses und von diesem Standpunkte aus, auf den man sich selbst festlrgt, mit Berufung auf die „Voraussetzungslosigkeit der Wissen schaft" die Glaubwürdigkeit eines Berichtes von Angeii- zeugen zu verneine». Es muß solchem Verhalten gegenüber betont werden, daß für die Glaubwürdigkeit eines Berichtes ganz andere Umstände maßgebend sind, als ein ans der einmal an genommenen Weltanschauung heraus dekretierter Grundsatz.