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erreichten sie ein Torf, die erste Haltestelle, wo die müden Pferde ansruhen sollten. Hu Pepas Freude schien nichts die idyllische Beschaulichkeit des hübschen Lertchens zu stören. Die «tragen lagen still und leer. . . . Die Einwohner waren wohl alle im Innern der Häuser beschäftigt, was sich durch die kältere Witterung und den beginnenden Regen zur (Genüge erklärte. Das befährt hielt vor dem Gasthause. Gareillas, der Kutscher führte es in den Hof, während Pepa, gefolgt von Lnisette. in die Küche eintrat, welche gleichzeitig als Wirtsünbe diente. Sie bestellte ein einfaches frühstück und setzte sich mit der Dienerin an den langen Tisch inmitten des Raumes. Doch als die Speisen erschienen, rührte sie kaum daran. Laifi-tte niachle ihr ernstliche Vorstellungen. «Gnädige Frau sind nicht vernünftig! Wenn Sie nichts zu sich nehmen, können Sj-> dir: Strapazen nicht anshalten." ..Tu haü wohl recht, Lnisette," erwiderte Frau Mareskat, „aber ich bin nicht hungrig. Mich quälen die Sorgen." .. 2o nehmen Sie nur ein wenig, damit Sie nicht krank werden und wir die illeise unterbrechen müssen!" ..,vh kann nicht diese Berichte ekeln mich an." ..Wollen gnädige Frau es denn nicht mit ein wenig Milch versuchen?" ..Das ginge vielleicht eher." ^"iseue verlangte eine Tasse Milch und gos; einige Tropfen Kaffee- chnenzeu hinein, welche die fürsorgliche Frau Inerte ihr mitgegeben. Pepa zwang sich znm Trinken. .'anm war sie damit zn Ende, als plötzlich ein Tnmnll im Torfe ent. üan.d. .chm gleichzeitig öffneten sich die Häuser, und ein lärmender Hausen iüllte r och -wpa > ,;ad lassen. Peva slin höchster Angst an das geinter. Sie sah die bewaffneten Bauern sich j inunela und in der entgegengesetzten Richtung von BnenoSch'lires davonziehen. P.^as gibt es?" fragte sie bestürzt die Wirtin. -rv'se hatte noch nicht Zeit gefunden zn antworten, als auch schon ttchreilles j., hch .(güche stürmte und ries: ..schnell, chl'adanie. ivir müssen eilends fort!" ..Aber was m denn geschehen?" forschte Pepa weiter, indem sie ihren Manie! anzog. ..W-rlampii .sie erst schnell Ihre Rechnung! P-wn tat -'s. Die Zeit drängt. ..Tiefes To." ich wie Sie vielleicht wissen, dem abgesetzten Präsidenten treu ehlchlnn! und deshalb dem Haß der neuen Regierung verfallen, umso mehr, als es wegen seiner Vage eine gewisse Bedeutung Hai." ..Wohl, m.H es an der großen Weg'traße liegt, die ins Innere führt?" ..M n, null es zu tt-rnade richten." di-' armen Einwohner!" „Ter Ansüh-er Vanouda, die rechte Hand des Usurpators hat sich diese h-igliche Ausgabe genellt. Mit einer angeworbenen Schar Freibeutern rückt er v-nl d -e chichtaag per an. die »vir einschlagen ivolten. Tie Dörfler hatten vorn-.hng-ch- W.-ü; g, ansgestellt, nielche gerade jetzt den Feind gemeldet Hab ». In ..ine l- -ldeti Stunde ist der Ort besetzt, das Gefecht im Gange." „So wollen wir aufbrechen. Unsere Pässe verschaffen uns ja freie Durchfahrt." „Wenn wir es mit regulären Truppen zu tun hätten!" „Die sind es doch!" „Gott bewahre! Aus allem möglichen Gesindel ist diese Horde zu sammengesetzt!" „Aber die Offiziere?" „Die taugen nicht mehr, als die Soldaten!" „Sie dürfen mich als Französin nicht weiter behelligen... sie werden doch mit sich reden lassen ..." „Mit den Kugeln ist nicht gut reden, und ich wette tausend gegen eins, das; ivir den Soldaten als Zielscheibe dienen, ehe wir bis zu den Offizieren gelangen können. Das Beste ist die Flucht." „Sie mögen recht haben. Aber wohin?" „Hier nach links in den Wald!" „Ta gibt es doch keine Wege!" „Das Holz steht nicht sehr dicht, und ich kenne mich aus. Wenn meine Tiere auch ein wenig strammer ziehen müssen, es wird schon gehen. Wir suchen dann ans Umwegen die Landstraße zn erreichen." „Wenn sie nur frei ist!" „Ich denke doch. Sobald der Feind dieses unglückliche Dorf aus- geplnndert, vielleicht verbrannt hat. wird er weiterzieyen, wahrscheinlich auf Buenos-Aires marschieren oder nach rechts abbiegen, nin sein Werk der Zer störung fortznsetzen." „Wenn er uns aber folgte!" „O nein, im Walde könnten ihm Gefahren drohen!" „Uns auch!" „Doch nicht, znm wenigsten keine großen. Wenn wir auf Vorposten stoßen, so wird man uns allerdings anhalten, allein dann sind uns die Pässe nützlich. Mit Leuten, die sich ruhig verhalten, kann man diskutieren!" Während dieses Gespräches hatte Pepa die Wirtin bezahlt und war wieder anfgestiegen. Durch ein Seitentor gelangten sie sofort in den Wald, und das war ihr Glück, denn einige Minuten später krachte die erste Salve. Der Feind rückte an. und die Dörfler empfingen ihn mit Wntgeschrei und Flintenschüssen. Durch die sie schützenden Bäume hindurch konnten die Flüchtlinge be merken. ivie die Angreifer in Masse auf den Ort losstürzten, und ivie die Einwohner sich -n verzweifelter Gegenwehr rüsteten. Sie schienen auch schon ziemlich vorbereitet zu sein, da sie seit mehreren Tagen einen Ueberfall fürchteten. Dank ihren Maßregeln ging die Voraus sage Gareillas nicht in Erfüllung. Sinnlos vor Schrecken flehte Pepa den Kutscher an, sein Gespann an- zntreiben. Aber trotz aller Kraftanfbietnng kamen die Pferde nur langsam vorwärts. Die alten Baumstümpfe, das wilde Gestrüpp und die tiefen Löcher bildeten ebensoviele Hindernisse, die man umgehen mußte. Mehrmals war der Wagen ans dem Punkt, umznschlagen. Dabei hörte man ohne Unterlaß das Geknatter der Gewehre, und es schien nicht, als ob die Streitenden ihre Stellung geändert hätten. Die Dorfbewohner wehrten stth also mit Erfolg. Das Waldterrain war ziemlich uneben, es ging auf und nieder. Endlich