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Leipzig. Die Arbeiten am Bau des Völkerschlacht denkmals haben wieder begannen. Viele zur Messe in Leipzig weilende Fremde besuchen die Bailstelle. Die 4. Ziehung der Lotterie zum Besten des Völkerschlachtdenk mals beginnt Montag, den 14. März nnd danert bis Ende der Woche. Ein Los kostet 3. Mk. Die Prämie beträgt 7-1000 Mark. Leipzig. In den letzten Tagen sind fast sämtliche Vorlesungen an unserer Universität geschlossen worden, die akademischen Osterferien haben begonnen; der Anfang des SommersemesterS ist ans dein 18. April festgesetzt worden. Naucilhain. Hier ertranken am 8. März in einem Teiche der 0 jährige Sohn des Gutsbesitzers Fr. E. Nun mann und der 4 jährige Sohn des Wirlschaslobesitzers H. Naumann. Borna. Am 7. Mürz hat sich der sebr geachtete, zu verlässige. pflichtgetrcne Nachlschiitzmami »nd Wirtschafte,, besitzer Hermann Jung mann von hier in seiner Be hausung erbäng t. Chemnitz. Die gestern abend im Saale des Handwerker- vereiushanses nbgehaltene ordentliche Moiicitsvorsammlnng des Hansbesitzervereins gestaltete sich zu einer grasten Protest knndgebniig gegen das neue Gemeindestenergesetz. Obersachscnbcrg. Fm Staatowalde unweit des Nestau rants „Zur Krone" in Georgenthal hat sich am Montag abend die Frau des Harmouikaarbeiters W arg ans Ober- sachseuberg erhängt. Die bedanerswerte Frau war Mutter von 7 oder 8 Kindern, deren jüngstes erst ^ Jahre alt ist Häuslicher Zwist soll das Motiv zu dieser Tat ge wesen sein. Chrcnfricdcrsdorf. Durch^den Kgl. Bezirksarzt wurde die hiesige Schule auf 0 Tage geschlossen, da ein Kind vom Schulhausinaim au Scharlach krank liegt. Criinittitschan. Dienstag in den Nachmiltagsstnudrn geriet die ledige Kremplerin Johanna Zeidlhack mit dem rechten Oberarm in die Krempelmaschine wobei ibr der Arm zermalmt wurde, sodast er ihr im hiesigen Stadt- krankenhanso abgenommen tverden nlnstte. Die Verunglückte hatte noch eine 80 jährige Mutter zu unterstützen. Zwickau. Musterung der Militärpflichtigen. Am lO.d.M. früh 8 Uhr haben sich zu stellen: die Mannschaften aus R e i n s darf. Stellmigsoi t: Altes Schützeuhaus in Zwickau. Zwickau. Von den -l Personen, welche bei der am lO. Februar in der Apotheke des Vorortes Schedewitz er folgten Pelrolenmäther-Erplosiou schwer verletzt wurden, sind bereits der Provisor Petersen und der Markthelser Sehmiedeberg aus dem hiesigen Kgl. Klankenstist als ge heilt entlassen worden Auch die Verkäuferin Frl. Ezirc tvird in kurzer Zeit geheilt sein. Apothekenbesitzer Starke, befindet sich auf dem Wege der Besserung. Zwickau. Als erste Nate für die Opfer des Herero- AufstandeS sind hier 078 Pst. abgesendet worden. — Assessor T>e. Heinzmauu in Leipzig ist als Staatsanwalt hierher versetzt worden. Zittau. Im benachbarten Grottau wurde in der Nacht zum Dienstag der Bau- und Zumuerplatz des Bau- Meisters E. A. Wilhelms durch einen Niesenbrand gänzlich eingeäschert. Drei graste Schuppen, Nutzhölzer. Materialien, und auch einige Maschinen sind von den Flammen total vernichtet worden. Der Schaden wird auf ungefähr 00 000 Gulden geschätzt. Karlsbad. Neben dem hiesigen Hotel zum „goldenen Schild" ist ein Hans zum Zwecke der Erbauung eines neuen Sparlassengebäudes eingerlsseu worden. Am Soun- abend nachmittag waren die Arbeiter damit beschäftigt, eine rückwärtige Felswand abznsprengen. Durch zu starke Ladung erfolgte eine Erplosion der Tprcugschüsse. Ein mächtiger Steinregeu flog über den ganzen Platz und ver- letzte zwei Dieustmänuer schwer und einen Neisendeu leicht. Zum Glück war der sonst verkehrsreiche Platz gleich hinter der Sprudelkolomiade nicht belebt. Vereirrsrmchrichtett. si Dresden. Zn der Sonntag den Ul. März abends 1/28 Uhr stattfindenden Bezirksversammlung der Südvor stadt des Volksvereins für das kath. Deutschland im .. Strehlner H 0 f", Streblnerslraste Ecke Werderslraste. wird heute schon ei igelnden. Herr .Kaplan M ü ller wird die Gäre haben über „Das neue Kinderschntzgesetz" und Herr Kaplan H a i u über ..Die christliche Erziehung" zu sprechen. Da das Thema die häusliche Erziehung betrifft, so sind die geehrten Frauen besoudens mit dazu eingeladen. § Pirna. Vergangenen Sonntag gab es hier wieder Volks-Verein. Die Beteiligung war diesmal sehr gut. Zwei Redner aus Dresden hatten für den abend zugesagt, unser verehrter Geschäftsführer, Herr Kaplan Müller, sonne Herr Szimkowiak. Beide Herren wetteiferten in dem Bestreben, das Interesse für den Volksvereiu in Pirna immer mehr anznregen und wachznhalteu. Letztgenanntem Herrn gelang dies durch sein Hervorhebeu des Volksvereins vor allen anderen Vereinen, während elfterer Herr durch einen mit viel Humor dnrchwürzteu Vortrag über Sozialarbeit des Zentrums spez. über Kinderschntzgesetz, Helle Begeisterung weckte. Ein vom Herrn Pfarrer de Lasalle zur Verfügung gestelltes Papstlied, welches allgemein gesungen wurde, gab außerdem noch eine willkommene Abwechslung des abends. § Seitendorf. Sonntag den 0. März veranstaltete der „Volksvereiu für das kath. Deutschland" hier eine recht gut besuchte Versammlung. Herr Obelposlassistent Spreutzel ans Dresden hatte das große Opfer gebracht nnd war freudig an die östliche Grenze unseres Vaterlandes geeilt, nur mit Ueberzengnng nnd Begeisterung sich der Kleinarbeit der Zentrnnikpolitik zu unterziehen. Er sprach über „So- zialpolitik und Sozialreform. In Inständiger Rede zeich nete er in großen Zügen die Ursachen, weshalb unsere Zentrnmspartei mit ausdauerndem Eifer ans diesem Gebiete tätig sei. Es wolle im Gegensatz zu den „Allerweltsbcglückern" den Menschen durch praktisches Christentum heben und so seine Menschenwürde zur vollen Geltung bringen; während jene im Menschen nur ein „höheres" Tier erblicken. Sein recht anfklärend wirkender Vortrag klang in dem Satze ans: „Hinein ihr kath. Männer in unseren Volksverein, weil hier allein praktische politische Schulung in das Volk getragen tvird". Als zweiter Redner sprach Herr Pfarrer Lange ans Reichenau über „Arbeiterfrage nnd Arbeiter- schntz." Wegen vorgerückter Zeit konnte aber nur die Hälfte des Vortrages geboten werden. Auch mußte ans eine De batte ans demselben Grunde verzichtet tverden. Einige neue Mitglieder wurden wieder gewonnen. So geht es zwar langsam, aber stetig vorwärts. Vermischtes. V Das „Salziv. Wochenbl." berichtet über ein scheuß liches Verbrechen, welches in vergangener Woche iu Salz wedel verübt worden ist. Der Fall erinnert lebhaft au die Affäre Dippold. Der LO jährige Kaufmann Dallichow ans Jüterbogk war iu einem Snlzwedeler Geschäft I ff, Jahr als Verkäufer tätig gewesen nnd war. nachdem er seine Stellung gekündigt hatte, am 10. Februar nach Jüterbogk zu seinen Eltern abgereist. Am 2. März traf er wieder ohne bestimmten Zweck hier ein und verbrachte die Zeit in lustiger Gesellschaft. Toimelstag mittag traf er einen aus der Schule kommenden elfjährigen Quintaner und wußte ihn unter der Vorspiegelung, er habe einen Brief ans Kallehne an seinen Vater zu übergeben, in sein Zimmer im „Hotel 7 Linden", in dem er abgesliegen war. zu locken. Kaum hatten beide dies betreten, so schloß Dallichow die Türe ab. forderte den Knaben auf. seinen Namen zu schreiben, knebelte ihn an Händen und Füßen mit bereits vorher znrechtgelegteu Binden, indem er vorgab. er wolle ihm einige Kunststücke zeigen, band ihn an einen Stuhl fest, verstopfte ihm den Mund mit einem Taschentuche und band ihm die Augen zu. Hierauf schlug er dann mit einem dicken Stocke so unbarmherzig auf den Knaben los. daß dieser zwei heftig blutende Kopfwunden von zwei Zoll Länge, sowie mehrere blutunterlaufene Stellen erhielt nnd halb betäub! wurde. Dann hieß er den Geschlagenen, der inzwischen seiner Fesseln ledig geworden war. sich entkleiden und zu Bett legen, holte eine Waschschüssel herbei und kühlte die Wunden mit ins Wasser getauchten Tüchern, diese Umschläge auf jedesmaligen Wunsch des Verletzen bereitwillig unter freundlichem Zureden immer wieder erneuernd. Dadurch, daß er den Knaben mit einem Revolver bedrohte, wenn er Hilferufe ausstosteu würde, kam es. daß niemand auf das verbrecherische Treiben des jungen Mannes aufmerksam wurde und der Knabe bis 0 Uhr iu seinen Schmerzen anshalten mußte, bis endlich Rettung nah.). Aus eine angstvolle Frage des Knaben, ob er getötet werden sollte, balle Dallichow geantwortet: „Ich will Dir nichts tun. Du siehst Deine Eltern wieder, aber erst heute abend, wenn es dunkel ist; so kannst Du nickst Weggehen." Dann schrieb Dallichow zwei Briese, einen an einen Freund nnd einen an seine Eltern mit der Bitte, ihm zu verzeihen, da er wieder rin Verbrechen begangen habe, legte sich dann selbst eine Weile hin, stand wieder ans und zielte mehrmals mit dem Revolver auf sich. Inzwischen waren die besorgten Eltern, die Mitschüler, einige Freunde der Familie, sowie die Polizei auf der Suche nach dem vermißten Knaben gewesen, der iu Begleitung eines fremden Herin gesehen worden war. Ta ein junger Mann, ans dem die Be schreibung Passte, im genannten Gailhof abgesliegen war, versuchte der Wirt Zutritt zu dessen Zimmer, aber vergeb lich, zu erlangen, vhne jedoch z» atmen, daß der Knabe mit im Zimmer sei. Als die Polizei in Gegenwart des Vaters erschien und die Oefsnimg der Tür verlangte, trachte plötzlich ein Schuß im Zimmer. Nach Erbrechen der Tür fand man den Dallichow tot in der Sofaecke sitzend vor mit einer Schußwunde hinterm Ohr, während der befreite Knabe seinem Vater weinend ans Herz sank. Der Ver brecher halte einen Vries an seinen Vater, den Siadtrat Dallichow in Jnterbogk, Hinterlagen, in welchen! er schreibt, er sei wieder einmal vom Teufel besessen, müsse ein Ver breche» begehen, wolle ober dann uns dem Leben scheiden und bitte ihn um Verzeihung. Der Brief ist iu rühr seligem Tone abgefaßt. Tckr Arie-; in Astasien. Die beiden Laudheere vermeiden mit Sorgfalt jeden Zusammenstoß. Japan beherrscht die See und vollzieht unter dem Schutz seiner Flotte die Aufstellung seines Heeres in Nordkorea, um vau dort aus zum Angriff überzugehen. Zunächst liegen alle Vorteile noch aus japanischer Seite. Auch die klimatischen Verhältnisse sind ihnen günstiger als den bedauerusiverleu russischen Soldaten, welche die euolose Nene durch Sibirien m ihren nur schleckst vor Kälte geschützten Waggons zmückzulegeu haben und »ach zuverlässigen Nachrichten, die von Rußland her ein liefe», auch nicht genügende Velpslegmig finden. Es ist eben eine ungeheuere Aufgabe, die von der russischen Eisenbahn- »nd Militärverwaltung gelöst werden muß. nnd nicht zu verkeimen, daß trotz des zweifellos besten Willens nur Unvollkommenes geleistet wird und geleistet werden kau». Der schirr endlose dünne Faden des sibirischen Eiseubahustrauges führt durch umvirlliches, kaum bevölkertes Land, ivo, abgesehen von den weuigeu größeren Städten Omsk, Tomsk ldas nicht einmal direkt von der Eisenbahn berührt wird» Krasnojarsk und Irkutsk keine einzige Station z» finden ist, welche mehr wäre als ein öder Halteplatz, au dem die Lokomotiven Holz oder Kohle und Wasser auf- nehmen. Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Tokio: Vom 0. bis 7. d. M. bombardierten fünfzehn japanische Dampfer Port Arthur. Viele Häuser sind uiedergebraunt. Der „Retwisau" ist vollständig zerstört. Die Bestätigung dieser Nachricht fehlt bis jetzt. Die Londoner Morgeublätter melden aus Tokio vom 8. d. M.: Der russische Gesandte in Peking habe die chinesische Negierung davon iu Kenntnis gesetzt, daß. wenn die Verheerungen durch die berittenen Banditen, welche die Telegraphendrälste durchschnitten, sowie die Zerstörung der mandschurischen Bah» kein Ende nehmen, die von China gegebene Nelitralitätserkläniiig als ungültig ungesehen werden würde. Die japanische Negierung soll eine mibariuherzig strenge Zensur au allen für das Ausland bestimmten Nachrichten über die Kriegsvorgänge üben. Allgemein wird angenommen, daß die Negierung mit Vorbedacht die tatsächliche Lage auf dein Kriegsschauplätze geheimhält. Die japanische Regierung hat die Vorwürfe, die ihr in dem vom Kaiser!. Russischen Minister des Auswärtigen am 22. Februar an die Vertreter im Anslande gerichtete Rundschreiben gemacht wurden, als habe sie das Völkerrecht ver letzt, in dem Schreiben an die Mächte als nnrichtig ziirückgewiesen. Die letzten Meldungen besagen: Suez, !>. März. Die Regierung erhebt ernstlichen Einspruch gegen die Verlängerung des Aufenthalts des russischen Kreuzers „Dimitri Tonskoi". London, 0. März. Dem „Nenterschen Bureau" sind folgende Telegramme zugegangen: Söul, 0. März. Tie Russen besetzten heute die koreanische Telegraphenstalion Jöugwöu. Zwischen Koreanern und Russen hat, wie hierher berichtet tvird, auf der korea nischen Seile des Tumeusluises ein Gefecht siattgcstmdeit. Tokio, !>. März. Hier wird versichert, bei einem am 21. Februar unternommenen Bersuche der Japaner. Port Arthur zu blockieren, seien russische Torpedoboot zerstörer. als sie in den inneren Hafen zu entkommen ver suchten, auf eine Mine gestoßen und gesunken. 8 von >0. russischen .»negsschinen, die im Hofen liegen, seien kamvs- unfähig gemacht worden. — Das Hwangtschinschan Fort von Port Arthur sei durch die javanischen Granaten zur Hälste zerstört worden; nur drei Batterien seien jetzt brauchbar. Petersburg. l>. März. Der bisherige Kominandant des Kreuzers „Warjak", Kapitän Riiduiew, ist zum Flügel- adjutaiiteu des Kaisers ernannt worden. Petersburg. !». März. Amtlich wird gemeldet: Ein kaiserlicher Utas verbietet bis auf weiteres die Pserde- aussuhr. Bei der Ausfuhr einzelner Pferde bester Gattung ist iu jedem Falle die Genehmigung des obersten Leiters des GestülsimseiiS eiuzul'vleu. L 0 u d 0 n, Io. März. Der „Dailh Telegraph" meidet aus Tientsin von gestern: Eine Abteilung der Japaner de ginnt den Vormarsch vom Jalusluß aus. Die Japaner haben Föughwauglichöu eingenommen nnd die Russen in der Nähe des Tarnnglingpasses znrückgeschlagen. Die Japaner befinden sich gegenwärtig etwa 70 englische Meilen von Nitstvang entfernt. 00000 Russen sind in Liaojang nnd Hailschöng stark verschanzt, wo eine Schlacht bevorsteht. Mehrere kleine Gefechte hoben schon statt gesunden, infolge deren die Russen sich mit Verlusten zurück- ziehen mussten. Demselben Mal! wird aus Jiugkan ge meldet. daß die Russen dort eine Batterie von vierzölligen Geschützen im alten Fort ausgestellt hätten. London, !>. März. Im Unterhanse »ragte Renwick iKoiis. l an, ob Vorsichtsmaßregeln getroffen seien, um das Versenken von russischen oder javanischen Schissen im Snez- j Kanal zu verhindern. Der Uuiersiaatssekretär Earl Perch ! erwiderte: Freie Schiffahrt im Kanal sei vorgesehen durch I Artikel l der Konvention von l Rußland hätte an dieser Konvention teilgenommen; Java» zwar nicht, aber die Regierung habe keinen Grund anznnehmen, daß die japanischen Schisse anders als gemäß dieser Konvention handeln würden. Die von der äghptischen Regierung am 8. Februar bekannt gegebenen Bestimmungen verlangen, daß die .Ariegsschisfe drr kriegführenden Parteien, so schnell wie möglich, durch den Kanal gehen sollen und ohne Auf enthalt. ausgenommen in besonderen Notfällen oder ans Anordnung der Kaiiolbehörden. Tclcgramme. lWollls Telegravhenvnrcan.) Leipzig, l«>. März. Die „Leipziger Zeitung" erklärt in einer Besprechung der vom Bnndesrat beschlossenen Auf hebung des § 2 des JesnitengesetzeS, daß die sächsischen Stimme!! gegen die Aushebung des Paragraphen abgegeben worden sind. Görlitz, !>. März. Der frühere Vorsteher der hiesigen Neichsbankstetle, Franz Beugue. der im vorigen Jahre in- j folge von Börsenspekulationen in ckonkurs geraten war und i einen Seibstmordversnch verübt Hane, wurde heule von der hiesigen Strafkammer wegen einfach'!! Mmkerotts und lln treue in sechs Fällen zu l I Mr 0. Moniten Gest'ingnis verurteilt. Beugne Halle Werlpavnee nnd Gelder im Be trage von 02 000 Mark, die ihm von fünf Damen anver- trant worden waren, bei einer hiesigen Bankfirma ans sein eigenes .Uonlo buchen lassen. Tlierner, surrst und Ibisscnfchlift. ! 8 ö II i g !. Hose per. Gestern gingen mit dnrckn'Mlagendein ! Erfolge Szene» ans dem Margeritzien Roman „Die Bohüme" in j vier Bildern iidce die Dresdner .Hocknihne, zusammengcstelll von I Giaroha nnd sVbcn. komhonieil von Pneeini. üversetzl von L. .Harl- i manu. Aaehde n mir im vorigen stahre Pueeinis „Tosen" mit ! großem Gnercne gehen! hoben. Hai hm die 8onigl. Gcneraldireliion durch die Ennslndiernng seiner „Bohmne" den tevhafle» Dunk des Dresdner OperwPnhliknms ermorden. Die „Boheme" überlriist ..Tosen", was musikalische Mlnnüonsmnlerei nnbelnngl, nn Werl: > dafür fehl! ihr leider die Handlung. Die vier Bilder: „sZn der ! Mansarde", „Im O.narlicr latin", „An der Larridre d Enfer" und „stgi der Mansarde" dehandeln das Leben und Treiden der zigenner- hnft in den Tag hinein lebenden wüsten Gesellen, deren Weg in die Akademie oder in die Morgue führt, wie cs Mnrger in seinem bekannten Roman >v anschaulich schildert. Der eine von ihnen ist Mater, der andere Dichter, der dritte Mahl r, der vierte Philosoph. Zwei Griseiieii Mimi und Musette, lrenzen reih, begleiten sie ans ihren Wegen und leiten Trend und Leid mil ihnen. Tie elftere ist schmindsüchlig und siirbi schließlich gebrochenen Herzens im Mansardenslnbchen in den Armen ihres Geliebien. Die Musik Purriuis lehui sich iu ihrer geisivollru Mache vielfach au MaSeagui au, zeichnet sich über durch feinere Siimmnngsmalerei aus. Im ersten, dritten und vierten Bilde fesseln verschiedene Duelle, O.nar- telle und einzelne ^olejatze: im zweiten, das im Easo Mvmns am Weihnachlsabende spieli, ist dem brnialen sZahrmarklsgcscknnack Aus druck verliehen: .»indei tronipeien. Piepen, Rasseln »sw. eulsalien ihren ohrenbelänbende» Lärm. Die Oper ist mil den ersten .»rüsten besetzt: Tel. Rast, strl. v. d. Osten, die Herren Bnrrian, Scheide- manlel. Plnschke, Rains, Aehnsch'.r, Erl, 8r»is Wüllen mit und gaben ihr Bestes. Besonders glanp.en ,',rl. Aast und .Herr Bnrrian durch warme Tongebung nnd Berne des Thiels in ihren Duetten. Die kosiümelle Ansslalnmg nach Angabe des Herrn Hanlo nnd des .Herr» Garderobeii-Jnshettors Metzger in hernorragend, Dekoration «Herr Hosthearcrmaler Rück» nnd Regie »Herr Morisl lassen nichts zu wünschen übrig. Die 8onigl. 8ahe lle hat die Oper unter Leitung des Herrn Generalmusikdirektor v. Tchnch mit großem Interesse einslndierl. Das Hans war ansverkan't: hoffen wir, daß das Werk seine Anziehungskraft bewahre» möge. j Der I V. Netztet .Kaminermnsllabciid der Herren Leivinger, Striegler, Furken nnd Schilling brachte zwei Novitäten, deren erste, ein Quartett von Tain'-lew i» 0-i»,>ll «<>,,. Ult. großes low seherisches Geschick im Aufdan verrät, i» russisch nationaler Melodik schwelgt »nd durch Nebencinaiiderstellniig der heterogensten Stnii- l»»»ge» ungcinci» fesselt, obschon ihr die strenge polgerichtigkeit