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Beilage >i, Br. 238 der „^äcbsiscken Volkszeitung". « «- L ? »-L . 17« I. »S iü«K8 3S1 lhr. Auf der hrk. rin«. ng Ol?» ergafie >u ,«»»»-. V»«I> «» L »ML.7 e ich »k. ieten 3203 >S >v l Ganz Deutsch-Südwestafrika in Aufstand. Wir haben nunmehr einen regelrechten Kolonialkrieg: nahezu ganz Deutsch-Südwestafrika ist im Aufstand be griffen. Was man noch vor einigen Monaten als ausge schlossen gehalten hat, ist nun eingetreten: auch die Hotten- totten unter Hendrik Witboi haben sich empört, so daß der Aufstand ganz Groß-Namaland umfaßt. Sie haben den modernen Weg hierbei eingehalten, indem sie erst eine Kriegserklärung übersandten. Auf Hendrik Witboi hat die deutsche Kolonialregierung felsenfest gebaut und nun geht auch er unter die Rebellen: das ist recht bitter für uns. Wenn man noch gezweifelt hätte, wie tief unser An- sehen durch den Krieg bei den Wilden bereits gesunken ist, so müßte diese Kriegserklärung die letzten Zweifel beseiti gen: den Hottentotten schien der jetzige Augenblick sehr günstig, um sich von der längst verhaßten deutschen Herr schaft loszumachen. Sie sind also der Ansicht, daß Deutsch land nicht nur durch den Krieg gegen die Hereros sehr stark in Anspruch genommen ist, sondern sie hoffen auch, daß nicht so bald genügende Verstärkungen eintreffen. Tie Schwar zen, die unter sich gute Fühlung halten, rechnen hiernach noch auf einen sehr langwierigen Kolonialkrieg. Ter Abfall Witbois und seiner Leute kommt hier in Berlin sehr überraschend, denn es ist noch kein Vierteljahr her, da hat der Oberkapitän Witboi eine deutsche Kriegs auszeichnung erhalten wegen seiner tapferen Haltung in dem Kampfe gegen die Hereros und steht nun, geschmückt mit dieser deutschen Kriegsdenkmünze, im Felde gegen un sere Truppen. Zehn Jahre nur hat die deutsche Oberherr schaft über Groß-Namaland gedauert und heute stehen uns dessen Bewohner grimmiger gegenüber als bei der ersten Unterwerfung, die eine Tat des Gouverneurs Oberst Leut wein war. Ter Friedensschluß des Jahres 1891 nach einem einjährigen §briege war ein äußerst milder für die Schwar zen. Sie durften im Besitze ihrer Waffen und Pferde blei ben: Hendrik erhielt eine Jabrcsrente. Man kann henke dem Gouverneur zum Vorwurf machen, daß er nicht da mals schon die Hottentotten entwaffnet und damit ein- für allemal imiclxidlich gemacht hat. Zu seiner Entschuldigung muß aber immerhin der Unterschied zwischen dem jetzigen und dem früheren Witboikriege betont werden. Hendrik war damals ein freier „König des Groß-Namalandes", der, durch keinen Eid an Vertragsperpflichtungen gefesselt, die Unabhängigkeit seines Stammes verteidigte. Jetzt aber ist er vertragsbrüchig geworden und führt den Krieg als ge wöhnlicher Rebell. Tabei ist er allerdings mehr der Ge schobene: sein Sobn Isaak Witboi steht an der Spitze der kriegslustigen Partei. Was nun die Folgen dieses neuen Aufstandes betrifft, so lassen sich diese vom Mntterlande nicht sofort beurteilen. Militärisch liegt die Sache jetzt nicht entfernt so schlimm, wie sie nach dem 18. Januar im Hererolande lag. Tie Nama- stännne lind kaum ein Viertel so stark wie ihre nördlich woh nenden Todfeinde, die Tamara. Sic verfügen im ganzen nur über etwa tausend Gewehre in den Händen geübter Schützen, deren Beweglichkeit ans flinken Steppenpferden fast sprichwörtlich ist: allerdings kann auch diese geringe An zahl recht gefährlich werden. Tas Klima ist dazu hier viel günstiger und der Feind viel anständiger. Allein, darum handelt es sich nicht allein. Ter Hottcntottenseldzug wird nicht sehr blutig, aber er wird im Hinblick ans die zu Be ginn geschilderten ungeheuren Terrainschwierigteiten außer ordentlich langwierig werden. Und dadurch speziell wird der schon so schwer lieimgesnchtcn .Kolonie ein neuer Schlag versetzt. Es ist schon der Vorschlag ausgetancht, in der Kolonie zur Unterwerfung der Schwarzen eine Söldnertruppe anzu- werben und die Buren einzuladen, sich in den Tienst des Tentschen Reiches zu stellen. Tiefe würden allerdings.viele Vorteile für die Kriegsführung mitbringen, da sie vortreff liche Reiter und sehr gute Schützen find, ihnen auch das Klima sehr gut zusagt. Zu einer raschen Beendigung des Krieges könnte die Durchführung dieses Gedankens gewiß sebr viel beitragen. Es würden'auch so weniger Kosten ent stehen. als wenn wir Soldaten und Pferde nach Südwest- asrita zu schaffen haben. Aber eine andere Frage ist doch die: Verträgt es sich mit der Ehre des Tcutschen Reiches, zu einem Söldnerheere seine Zuflucht zu nehmen? Uns will dimer Gedanke nicht sehr'munden. Unser Ehrgcfübl sträubt sich dagegen, auch wenn die Auslagen so geringer wrüden. Tas große mächtige Deutschland würde im Völ- kerkonzert leicht der Spott aller werden, wenn es zu einem solchen Mittel seine Zuflucht nimmt. Bitter zu beklagen ist es auf der anderen Seffe, da der Aufstand nun neue große Opfer an Menschenleben und Geld kostet. Wir babeu gestern die.Kosten auf 00 bis 80 Millionen Mark gesclmtzt: beute schon darf man sagen: Wir sind recht froh, wenn 100 Millionen überhaupt reichen und ein Ersatz ist undenkbar. Ta war die ostasiatische Erpedition verbältnismäßig noch billiger, die Chinesen zahlen wenigstens zurück und unsere Kolonie Kiautsclxm nimmt einen solch erfreulichen Auf schwung, daß andere Staaten mit Hellem Neid aus dieselbe blicken. Teutsch-Südwestafrika aber wird nie eine gute, er tragreiche Kolonie werden, und das ist die traurigste Aus sicht zu all dem vielen Opfersinn. Wenn wir nur dieses Stück Stein- und Sandwüste auf anständige Weise wieder los bätten. selbst um ein kleineres Helgoland könnten es die Engländer haben. Ein großer Erfolg des Zentrums auf sozialpolitischem (äebicte . i Tie Einbringung eines Gesetzentwurfes bei den gesctz- ^ gebenden Faktoren des Reiches wegen der Rechtsfäbigkeit j der BerufSvercine ist vorbereitet. Wie bald er vorgclegt werden kann, bängt wesentlich mit von der Stellung ab. , welche das preußische Staatsministcrium zu den ihm von i der Rcichsinstanz unterbreiteten Vorschlägen einnimmt, j Jedenfalls darf man damit rechnen, daß noch in diesem Win ter der Entwurf dem Reichstage zugeht. Sofort nach dem Zusammentritt des neugewählten Reichstages hat der Zen- trumsabgevrdnete Trimborn in einer Interpellation sich nach dem Stand dieser Angelegenheit erkundigt und dabei im wesentlichen ausgesührt: „Die Ausübung des Koali tionsrechtes vollzieht sich wesentlich durch die Bildung von Berufsvereinen. So führt die Regelung de Koalitions- rechtes von selbst zu der Frage, wie die rechtliche, und ztvar die öffentlich-rechtliche, und die privatrechtliche Stellung der Berufsvereine tatsächlich gestaltet ist, und eventuell umzu- gestalten ist? Umgekehrt: wer die öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Stellung der Berufsvereine befriedigend regelt, der hat auch die Frage des Ausbaues des Koalitions reil,tes im wesentlichen gelöst. Damit sind auch die Stim men derjenigen zum Schweigen gebracht, welche daraus, daß in unserer Interpellation die Frage der Berufsvereine in den Vordergrund gerück ist. ein minderes Interesse für den Ausbau des .Koalitionsrechtes haben folgern zu dürfen ge glaubt. Tie Berufsvercine sind ein Schmerzenskind des Reichs tages und auch des Zentrums, das wiederholt Anträge zu deren rechtlichen Sicherstellung eingebracht hat. Zuletzt hat der Reichstag noch im Jahre 1003 einen Antrag Gröber mit großer Mehrheit angenommen, der die alte Forderung wiederholte und das Schlußergebnis? Trotz der mehr als 80 jährigen Bcmübungen des deutschen Reichstages war der Erfolg bei den verbündeten Negierungen gleich Null. Und doch ist der Nechtszustand für die Bernssvcreine nach dein Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches durchaus un befriedigend. Tie Erwerbs- und Wirtschaftsgenossensclmf- ! ten, die Handels-, die Aktiengesellschaften erfreuen sich von > Rechts wegen der Rechtsfähigkeit, ohne daß eingehende Be dingungen daran geknüpft sind. Hatten da die Arbeiter i nicht recht, wenn sie auf dem Frankfurter Kongreß sagten: „Wir können verlangen, daß unsere Pfennige, die wir in ^ die Kassen unserer Berufsvercine legen, denselben Rechts schutz genießen, wie die Gelder der Aktiengesellschaften, der Genossenschaften, der Kammern »nd der Korporationen." ! Wozu aber eine solche Ncchtsvertürziing für die Arbeiter, ! die nur Erbitterung erzeugt? Der tiefere Grund ist der. daß man am liebsten keine Arbeiterorganisationen sähe. Tas ist die rückständige Auffassung jener einflußreichen Kreise, die sich nun einmal nicht daran gewöhnen und dazu verstehen können, die Arbeiter wirtschaftlich als gleichberech tigt zu betrachte» und zu behandeln. So ist auch diese Frage eine Frage der Gleichberechti gung der Arbeiterschaft mit den übrigen Ständen. Ich frage ! den Herrn Reichskanzler: Dürfen wir erwarten, daß die ' verbündeten Regierungen sich von dem Banne jener Kreise losmachen und sich ans die Höhe staatsmännischer Auf- > sassung dieser Frage erheben werden?" Tie Antwort des Stnatsscktretärs Grafen Posadowstp ging dabin: „Tic ver bündeten Regierungen sind grundsätzlich nicht abgeneigt, die Rechtsfähigkeit der Berufsvercine der unter die Gewerbe ordnung fallenden Arbeiter und Arbeiterinnen anzuerten- i neu und diese Bermsvereine somit als juristische Personen auszugestalten mit allen Rechten und Pflichten, welche solche Körperschaften zu babeu pflegen. Tie verbündeten Regie i rungen gehen aber hierbei, um zu einer Einigung im Bun desrat zu gelange», von der Auffassung aus, daß eine der- ^ artige Gesetzgebung die Arbeiter in den Reichs- und Staats betrieben und gewisse öffentliche Anlagen, welche dringende und wichtige Ausgaben für die Allgemeinheit zu erfüllen liaben, nicht einzubegreife» bat." Es ist sebr erfreulich, daß nunmehr diese Zusage ein- gclöst wird und damit ein mächtiger Schritt vorwärts ans dem Gebiete des Arbeiterrccbts sich vollzieht. Tas Zentrum wird bei der näheren Ausgestaltung des in Aussicht stehen den Entwurfes denselben nach den modernen Ansprüchen des Erwerbslebens ausgestalten, soweit die Vorlage nicht diesen Forderungen genügen sollte. Wenn vielfach verlau tet, daß der Berufsverein der Bergarbeiter nicht unter dieses Gesetz fallen soll, so würde das 'sentrnm ebcr den ganzen Entwurf scheitern lassen, als diesen Kategorien die Vobltat der Rechtsfäbigkeit der Bernssvereine vorzu- cntbalte». Mit dem Entwurf löst der Reichskanzler Graf Bülow auch das Wort ein. daß er im Januar dieses Jahres der Deputation des ersten christlich nationalen Arbeitcrton- gresses zu Frankfurt gegeben bat. Wir können nur drin gend wünschen, daß auf diesem Wege weiter gearbeitet wird, zuru Wohle des Arbeiterstandes und damit auch zum Segen des gesamten Vaterlandes. Ans Stadt und Land. —' Ter Hanptmann und Batteriechef im Feldartillerie- Regiment 'Nr. 48, Hans Heinrich v. Wolf, ist in die Schntztrnppe für Tentich-Südwestafrika eingekrele» und zum Ebef des zweiten Ersatzbataillons ernannt worden. —' Zum städtischen Branddirektor ist der Haupt mann im Pionierbataillon Nr. 12. Herr Keller, ernannt i worden, wäbrend die beiden neugeschaffeuen Brand,ncister- stellen mit eurem ebemaligen Offizier des Straßburger Pionierbataillon-, Herrn Kegel, und mit Herr» Baumeister Bauermeiffer aus Bremen besetzt worden sind. Unsere treffliche BerusSfeuerwebr zäblt jetzt 2oä Mann. — * Ter unter der bewährten Leitung des Fräuleins TsSka v. Wolfferkdors siebende „ Fröbei'che Kinder garten" konnte vergangenen Sonntag sein 2äjähriges Bestehen feiern. Tie hochverdiente Leiterin bat m neuerer Zeit auch noch einen Zwcigkiiidergartrn. Silbermann- straße 40. Part., gegründet. —* Der französische Senator Viger befindet sich zum Studium der bedeutendsten Gartenetabliffements auf einer Rundreise. Er weilte ven Mittwoch bis zum Donnerstag in Dresden und siattete der Firma T. I. Seidel in Laubegast einen mehrstündigen Betuch ab. Von vier begiebt sich Herr ! Niger nach Erfurt. — * Von Dresdner Ausstellern auf der Welt' auSstellung iu St. Louis erhielten folgende die goldene Medaille: Theodor Beyer. Wilhelm Hoffman», Aktien gesellschaft. und Gerhard Kühtmann. —' In der Klemichschen Handelsakademie und Höheren Fortbildungschule (Moritzstr. 8). mit deren Winterkursen Michaelis 1004 das 78. Semester begann, wurde heute der 1 t 00 0. Schüler ausgenommen. —* Auf Veranlassung der Handelskammer zu Lübeck fand am 13. d. M. eine Befahrung der Elbe durch die oberen Schiffahrtsbeamten der Handelskammer von der Mündung des Elbe - Trave - Kanals bei Lauenburg bis 30 Kilometer oberhalb der Mündung statt. ES wurde festgestellt, daß nirgends mehr eine Stockung der Schiff fahrt, wie in Zeitungen behauptet worden ist. vorhanden und die Elbe überall für Schiffe bis zu 90 Zentimeter Tiefgang passierbar ist. Eine Erhöhung des Tiefgang- marimumS für die nächsten Tage hält man für sehr wahr scheinlich. —* Am Freitag wurde ein grün leuchtender Meteor bemerkt, der seinen Weg von Ost nach West nahm. l< Adorf. Der hiesige Apotheker. Herr V. Hann, zog sich am Dienstag vergangener Woche eine ganz gering fügige Verletzung des Zeigefingers der rechten Hand zu und mischte ungeachtet derselben verschiedene Medikamente und Pulver. Gegen Mittag wurde der Finger immer dicker und zog sich alsbald eine Geschwulst bis zum Ellen bogen hvrauf. Der herbeigerufene Arzt konstatierte eine starke Blutvergiftung. Le»terSd«rf. Heute früh wurde die im Oberkcetscham zu Leutersdorf seit kurzem bedieustete Helene Gincky in Seifhennersdorf. früh 0 Uhr, hinter der Oppeltschen Holz- schuhfabrik au der Zpitzkimuersdorser Straße geknebelt und mit ihre,» eigenen Taschentuch« erdrosselt ausgesnnden. Die Kleider waren ihr vom L ibe gerissen und der Regen schirm war ihr in den Unterleib gestoßen. Man vermutet Lustmord. Die Ermordete war zuletzt im Oberleutersdoiser Kretscham bedienstet, vorher im Forsthans Großschönan und in Warnsdorf. Sie stammt ans Proschwitz bei Gablonz und ist 22 Jahre alt. Vom Mörder fehlt bis jetzt jede Spur. Der Krieg in Lstaften. Tie russische Niederlage bei Jantai scheint schon völlig entschieden zu sein, obschon die Kämpfe, die nun schon seit dem 10. d. M. dauern, noch nicht beendet erscheinen, aber so Piel steht fest, daß die Russen zum Rückzug gezwungen worden sind, daß alio ihre Offensive völlig abgeschlagen wurde und sie sich abermals iu die Defensive geworfen sehen, von de» Japanren verfolgt »nd mit Umgehung bedroht sind. Es muß nach alle» Berichten eine fürchterliche Schlacht ge wesen sein, da insbesondere die Artillerie vernichtende Ar beit leisten mußte. Ter russische Plan ist an dem starten Widerstände der japanische» Armee gescheitert, so kraftvoll der Angriff auch geführt war. Tie Paßstelliingen wechselten wiederholt ihren Besitzer: zwei russische Batterien des westlichen Flügels fie len in die Hände des Feindes, wurden zurückerotzert und gingen an, nächsten Tuge wieder verloren. Auch die japani schen Berichte sprechen hewmidernd von dem glänzenden Brapour der riissiichen Truppe». Toch das ErgelmiS des dreitägigen Kampfes war die Ziirücldrängnng des linken russischen Flügels von de» Pässe», wobei sich die znrückge- schlagene Armee einer wirt>i»gsvollen Verfolgung durch den Feind cmsietzte: auch der rechte russische Flügel tonnte gegenüber Oku keine Vorteile erringen. Sollte es nun den Japaner» gelinge», den diesmaligen Sieg pon Jantai ans- zunützen, io könnte cs ihnen glücken, nunmehr jene Erfolge einziihciimen, die ihnen in der Schlacht hei Liaojang infolge des geordneten Rückzuges >ti,ropattins entgangen waren und die namentlich in der pollständigen Erschütterung der Leiitniigssähigkeit der .Kurpattiinchen Armee und in der Verschiebung des Aiiffiiarichraiimes für eine neue russische Armee weit nach Nordwestcn bestünden. Das Entsetzliche aber an diesem Kriege iii, daß auch der neue Mißerfolg der russischen Waffen nichts zu ändern vermag. Rußland kann, wenn es sein Ansehen in Asien und in, europäischen Konzert erhalten will, erst dann an Frieden denken, wenn es nicht mehr der ans allen Linien geschlagene Teil in. Seine Verluste mögen noch so furcht bare sein, cs wird ans seiner riesigen Hceresorganffation immer neue Regimenter und Armeen hervorschütteln, bis cs die Ueberinachl gewonnen haben wird. Zwei Trittel der iiebeneinbalhhundert Militärtreffc Rußlands haben über haupt noch keinen einzigen Rwervisten nach der Mandschurei geschickt, an der deutschen und österreichischen Grenze liegt noch eine Macht von Elilctrnpven, die im Notfälle zur Ver wendung kommen können. So ist an Frieden noch nicht zu denken. M' ntden . l O. Oktober. Am gestrigen Tage trat ans dem Schlachttelde eine Rnbcpaii'e ein. beute aber nabm der Kamvi ans dem rechten Flügel der Armee, zelm Meilen süd westlich von hier, seinen Fortgang. Es ist jetzt sicher, daß die rnniichc Armee im 'lande sein wird, sich aus der schwie rigen Lage zu rette». Tie rnni'chen Verluste belaufen sich ani .",0 000 Mann. Tic gegenwärtige Schlacht ist gewalti ger als die bei Liaojang. Tie Russen greifen beute aus dem rechten Flügel an. P c t c r s b n r a . 10. Otlobcr. General Kuropatkin meldet dem Kaffer unter dem gestrigen Datum ferner: Tie 'NackN .aut de» 17. Oktober verlies rubig. Bis 0 Ubr mor gens wurde bemerkt, daß feindliche Kolonnen ziemlich offen iu der Richtung ans mffcre Stellungen ans der großen Man- darinenstraßc verrückten. Unsere Batterien eröffneten das Feuer aus diese Kolonnen. Ter Beffeblsbaber des linken Flügels bat gemeldet, daß der Feind dort bedeutende Per- stärkungen crbält. Wie dies auch bei Liaojang der Fall war. brach gestern infolge der vielen Schliffe ein starkes Ge-