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Ausgabe: Wochentag- AbendS (mit Datum de- nächsten Tage-). — Die Anzeige» finden ohne PreiSansschlag zugleichBer« breitnng durch die Chemnitzer Eistlibalill-Zeitttltk. Nr. 284. — 12. Jahrgang.—I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße s. j Mittwoch, 7. Dezember 1892. Politische Nu,»-schau. Chemnitz, dm 6. Dezember 1892. Deutsches Reich. — Die Ankuuft des Dürste«» und der Fürstin Bis marck in Friedrichsruy erfolgte am Sonnabend Abend um KU/i Uhr. Die „Hamb. Nachr." berichten hierüber: Der Bahnhof und der Vor platz des Schlosses waren hell erleuchtet. Auf dem Perron hatte sich trotz des schlechten Wetters eine größere Anzahl von Personen cin- gcfundcn, um die Herrschaften bei ihrer Rückkehr zu begrüßen. Das frische Aussehen des Fürsten erregte allgemeine Freude und sein guter Humor, der sich sofort beim Verlassen des Salonwagens äußerte, bewies, daß ihn die Reise von Varzin nicht im Mindesten ermüdet hatte. Die Herrschaften begaben sich sofort in die bereitstehenden Wagen und fuhren unter Hochrufen nach dem Schlosse. — Das Befinde» des erkrankten Finanzministers vr. Miguel war am Montag schon erheblich besser. Jede Gefahr, daß die Krankheit gefährlich werden könnte, erscheint nunmehr ausgeschlossen, es ist vielmehr zu erwarten, daß der Minister, der vorläufig aller dings aus Vorsicht noch das Bett hütet, in kurzer Zeit wieder ganz hergcstellt sein wird. — Der „Deutsche Neichsanzeigev" veröffentlicht die Ver längerung des deutsch-spanischen Handelsvertrages und bemerkt dazu: „Nach Inhalt des Abkommens nimmt die spanische Einfuhr in Deutsch land an dm Zollbefreiungen und Zollcrmäßigungm thcil, welche das Reich in seinen Handelsverträgen mit anderen Staaten zuge- standcn hat. Andererseits hat Spanien dem deutschen Reich für dessen Waarencinfuhr nach der spanischen Halbinsel und den anliegen den Inseln die Gleichstellung mit allen übrigen Ländern, und für die Waarcneinfuhr nach dm spanischen Besitzungen in Westindim und nach den Philippinen die Gleichstellung mit den übrigen europäischen Ländern eingeränmt. — Der „Dentsche Reichsanzeiger" pnblizirt einen längeren Artikel der „Nordd. Allgem. Ztg.", worin dieselbe Vermittelungs vorschläge der „Kreuzztg." zur neuen Militärvorlage ablehnt. Nun, mit diesen Publikationen dürfte denn doch noch lange nicht das letzte Wort in dieser Frage gesprochen sein. — Bezüglich der Küttdignngösrist der Handlungsgehilfen im deutschen Reiche haben die Abgg. Goldschmidt und Vr. Hirsch einen Antrag im Reichstage eingcvracht. — Die Zentrttmöpartei und die ncne Militärvorlage. Nach einer Meldung der „Ambergcr Volksztg." zufolge, welche durchaus zuverlässig sein soll, steht der bekannte Zentrumsabgeordncte vr. Lieber ans dein Standpunkte der zweijährigen Dienstzeit mit denjenigen Konsequenzen, die sich aus der Erhaltung des Präsenzstandes ergeben; darüber hinaus „keinen Mann und keinen Groschen". Das ganze Zentrum theile wohl diesen Standpunkt, auch Frhr. v. Hnene werde schwerlich davon abweichen. Ob diese Angaben ganz zutreffend sind, wird sich ja bald genug zeigen. Am Freitag beginnt die Debatte über die Militärvorlage und dann wird es ja bald Licht geben. — In» Marineetat sind für das Bildungswcsen der Marine zwei neue Lehrerstellcn mit 4500 Mk. in Ansatz gebracht. Es ist nämlich in Aussicht genommen, die Kadetten während des Jahres ihrer Einstellung ununterbrochen an Bord zu belassen. Diese ununter brochene Einschiffung bedingt, den Kadetten den bisher am Lande genossenen Unterricht nunmehr an Bord zu erthcilm. Hierfür sind zwei wissenschaftliche Zivillehrer, für Mathematik und Chemie und für englische und französische Sprache erforderlich. — Das Ende des Ahlwardt-Prozesseö in Berlin ist noch gar nicht abzusehm. Jeder Tag bringt neue Vewcisanträge des Be klagten und jeden Tag werden neue Zeugen vorgcladm. Verschiedene frühere Arbeiter der Löwe'schm Fabrik fahren energisch fort, das Vorkommen von Unregelmäßigkeiten beim Betriebe zu behaupten. Am Montag hat inzwischen die Stichwahl im Wahlkreise Fricdcbcrg- Arnswaldc stattgcfundm, in welcher Ahlwardt gewählt sein dürfte. Die freikonservative „Post" nennt das Eintreten des konservativen Wahlkomitces für Ahlwardt in genanntem Kreise „ein sehr ernstes und nach verschiedenen Richtungen hochbcdcnklichcs Zeichen der Zeit". — Die Stenerkommission des prensrischen Abgeordneten- hanseö wird noch vor Weihnachten die wichtigsten Streitpunkte beim neuen Vcrmögmsstcuergesetz erledigen. Die Dctailberathung der Kommunalstmervorlage kommt erst nach Neujahr an die Reihe. — Wie die „Rat.-Ztg." mittheilt» soll jdcr preußische Minister des Innern, Graf Eiilcnburg, im preußischen Abgeordneten haus,: intcrpcllirt werden, weil im Wahlkreise Fricdcbcrg-Arnswalde ein Landrath öffentlich für Ahlwardts Wahl cingctrctcn ist. — Neve»! die Ergebnisse de» Rtkrntettprttfttngett im deutschen Reich enthält das soeben ausgcgcbcne vierte Heft der Biertel- jahrshcstc zur Statistik des deutschen Reichs Nachweise für das Etats jahr 1891/92. Danach hatten von den 184,382 Rekruten, welche in die Armee und Marine eingestellt wurden, 178,666 Schulbildung in deutscher Sprache, 3672 Schulbildung nur in fremder Sprache und 824 waren ohne Schulbildung, d. h. solche, welche in keiner Sprache genügend lesen oder ihren Vor- und Familiennamen schreiben konnten. In Prozent der Gesammtzahl aller Eingestellten betrugen Diejenigen, welche weder lesen, noch ihren Namen schreiben konnten, »m Ersatzjahre 1881/82:1,54, 1891/92 : 0,45. Diejenigen Rekruten, welche ohne Schulbildung waren, waren aus den Regierungsbezirken Marienwerdcr, Posen, Oppeln, Gumbinnen, Königsberg, Vromberg, Danzig. Ueberall war im Ersatzjahre 1891/92 eine sehr bedeutende Besserung zu bemerken, am stärksten war die Verminderung der Ein gestellten ohne Schulbildung in Posen, wo sie 1881/82:12,82, 1891/92:2,85 und in Gumbinnen, wo sic 7,90 bczw. 1,82 betrug. — Militärische Bewachung der Gesängnisj-Anstalte». Die seit einiger Zeit, Ivie erinnerlich, an zuständiger Stelle zur Er wägung stehende Frage, ob den Gefangenen- und Strafanstalten die militärische Bewachung nicht gänzlich entzogen werden kann, dürfte, wie die „Schles. Ztg." erführt, in verneinendem Sinne entschieden werden. Dagegen wird eine erhebliche Einschränkung der militärischen Be wachung der in Rede stehenden Anstalten allgemein in Aussicht gestellt. — Gesprengte Versan»«ntnng. In Straßburg wurde eine Versammlung, in welcher der Abg. Petri über seine Thätigkcit im Reichstage berichtete, von den Sozialdemokraten gesprengt, nachdem ihrem Führer von dem kontroliercndcn Pvlizeikvmmissar das Wort entzogen worden war. Es war zuni ersten Male, daß ein rcichs- ländischer Abgeordneter einen Rechenschaftsbericht ablcgtc. — Die überseeische Slnöwandernng aus dem deutschen Reiche über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam belief sich in den Monaten Januar bis September 1892 auf 92,956 Personen. — Deutsch - russische HandeksvertragSberhandlnngett. Es liegt wieder eine Reihe von Mittheilungcn über den Stand der Zollvcrhandlnngen zwischen Deutschland und Rußland vor. Aus den selben ist allerdings zu ersehen, daß die Unterhandlungen ihren Fort gang nehmen, daß man aber ans beiden Seiten einstweilen geringe Hoffnungen auf einen zufriedenstellenden Abschluß hegt. Rußland scheint die von deutscher Seite geforderte Herabsetzung des Zolles ans Eisen und Eiscnwaarcn, besonders aber auf fertige Maschinen und Maschincntheile nicht zugcstehen zu wollen, sondern nur eine Er mäßigung des Zolles auf Kohle. Die deutsche Regierung wird aber selbstredend auf das so geringe Entgegenkommen nicht cingchen, sondern bei ihrer Forderung betreffs der Eisenzölle beharren. Unter dessen hat Rußland für diejenigen Staaten, welche ihm eine Ver günstigung nicht gewähren, bereits Zolltarif-Erhöhungen cintrctcn lassen, und zwar betragen diese für fertige Fabrikate dreißig Prozent, für die übrigen Wanren theils zwanzig Prozent, theils sind die be stehenden Tarife unverändert geblieben. Daß die deutsche Regierung dem durch diese Maßnahmen auf die Handelsvertragsverhandlungen beabsichtigten Drucke nachgcben wird, ist nicht anzunehmen, den» bei der Ausfuhr nach Rußland ist heute schon nichts mehr für die deutsche Industrie zu verdienen. — Eisenbahn in Dentsch-SüdMestafrika. Wie verlautet, will die deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestasrika von ihrem Rechte, Eisenbahnen für den öffentlichen Verkehr anzulegen, Gebrauch machen und eine deutsche Gesellschaft zum Bau einer Bahn von der Suakin-Mündung, wo Hauptmann v. Francois bereits eine Station baut, bis Nach Otzimbingue und Windhvck zu Stande zu bringe» suchen. Voraussetzung ist allerdings, daß das Reich die 4proz. Zinsgaraiitic giebt, die sie der englischen Gesellschaft für den Bau einer Anschluß bahn an ihre Hauptlinie zugesichcrt hat. Diese dem Auswärtigen Amt gegebene Erklärung hat der Verwaltungsrath in seiner letzten Sitzung genehmigt. Oesterreich-Ungarn. — Das österreichische Abgeordnetenhaus wird wieder einmal große Sitzung haben. Es handelt sich um die bekannte Ab setzung des Deutschen Gcmcindcrathcs der Stadt Ncichcnberg in Böhmen, dem Partcitrciben vorgcworfen worden ist. Der Premier minister Graf Taaffe begründete die Absetzung auch hiermit, aber die deutschen Abgeordneten wollen diese Beschuldigung nicht gelten lassen, und so wird es eine recht lebhafte Erörterung geben. — Die erste Session des ungarischen Reichstages ist Montag geschlossen morden. Die neue Session beginnt heute. Frankreich. — Mitte»» in den Pariser Wirrwarr hinein kommt den Franzosen wenigstens eine angenehmere Nachricht: Die Bewohner der Dahomeyküste in Westafrika, die schon bisher ziemlich rege Verbind ungen mit ihren Nachbarn unterhielten, haben sich klugerweise den Besiegern ihres Königs unterworfen — Die Ministerkrisis ist noch nicht znn» Abschlnsz gekommen, aber cs ist schon zu er sehen, daß von den Parlamentariern, die Lust haben, den Vorsitz im Ministerium zu übernehmen, keiner über die nothwcndige Autorität verfügt. So heißt cs denn, der bisherige Premierminister Loubct werde schließlich doch den Bitten des ihm persönlich befreundeten Präsidenten Carnot nachgeben und an der Spitze der Geschäfte bleiben. Als Sündenbock würde dann der bisherige Justizministcr Ricard in Betracht kommen. — Die Panamakomnüssion hat die Namen der Personen bekannt gegeben, von welchen es bisher ermittelt ist, daß sie Gcldznwcndnngen erhielten; aber dies sind ersichtlich Stroh männer, hinter denen die großen Spitzbuben sich s. Z. versteckten. Nur einzelne wenige, nicht hervorragende Politiker sind dabei. Man spricht bereits von Vertagung der Kommission und glaubt nicht mehr an große Resultate. — Dic Depntirtciikammer trat Montag wieder zu sammen und vertagte sich bald, da noch keine definitive Lösung der Ministerkrisis stattgefundcn hat. — Pariser Schuljungen. Die Zöglinge der polytechnischen Schule in Paris, der angesehensten in Frankreich, überfielen einen wegen seiner Strenge bei ihnen unbe liebten Unterweisungs-Offizier, beschimpften ihn und zerstörten Alles in seinem Tienstzimmcr. Die zwei Rädelsführer sind verhaftet worden. Die übrigen Bengel legten sich zum Zeichen des Protestes selbst Hausarrest auf. Belgien. — In Scraing hat ein entlassener Arbeiter auf den Werken der Cockvill-Gesellschaft ein Dynamit-Attentat unternommen. Der Mann ist verhaftet und geständig. Eine Person ist nur verletzt worden, doch ist der Materialschaden nicht unerheblich. — Zn Weih nachten sollen neue große Arbcitcrkundgcbungeu im Interesse des allgemeinen Stimmrechts stattfindcn. Grotzvrttannien. — Die Christenhetze in China will trotz aller angeblich ausreichender Maßregeln der Pekinger Regierung kein Ende nehme». Letzter Tage fand in Jtschang ein so ernster Volksaufruhr statt, daß Marinesoldaten gelandet wurden, die noch rechtzeitig genug eintrafen, um die Europäer vor persönlichen Belästigungen zu schützen. Norwegen-Schweden. ^ — Der Sekretär des Statthaltei amteS in Stockholm, vr. Torsstrand, ist wegen Unterschlagung ' - anvcrlranten Gelder verhaftet worden. Torsstrand stammt aus einer sehr angesehenen Familie und gilt für einen bedeutenden Gelehrten. Die unterschlagene Summe beträgt 40000 Kronen. Rutzland. —Jt» Zwei Städten im Bezirk Nomny, Gouvernement Poltawa, ist die Cholera von Neuem in heftiger Form ausgebrochcn. Es sind sofort bedeutende Sanitätskolonnen in die gefährdeten Orte abgeschickt worden. Afrika. — Ans Südwest-Afrika kommt die Nachricht, daß dem be«, rüchtigtcn Häuptling Hendrik Withoi wieder ein Waffen- und Muni tionstransport ans dem Süden zugcführt werden solle. Der Haupt-, mann von Franyois schickte hierauf sechs Mann der deutschen Schutz- trnppe ab, um das zu verhindern. Hendrik, der eine große Ucbermacht bei sich hatte, drohte den Deutschen mit sofortigem Niederschießen, worauf diese sich zurückzogen. Zur Erhöhung des deutschen Ansehens dürsten solche Vorfälle nicht beitragen. Die Deutschen im Schutz gebiet klagen so wie so schon über die Unthätigkcit unserer Schutztruppc. Amerika. — Via New-Aork wird aus Haiti gemeldet, auf den Präsidenten Hippolyta sei Anfang Dezember ein Mordanschlag versucht worden, der aber mißlungen sei. Der Attentäter und zwei Mit- > ' schuldige sind erschossen worden. Sächsisches. — Königs Gnade. Bekanntlich wurde am 15. November d. I. vom Schwurgericht Leipzig die Marie Elise Graßmann von dort wegen versuchten Todtschlags zu 3 Monaten Gesängniß ver- urthcilt. Die Geschworenen reichten aber sofort ein Gnadengesuch an den König für die Berurtheilte ein und dasselbe hat den gewünschten Erfolg gehabt. König Albert hat das ohnehin bcklagenswerthe Mädchen begnadigt. Das Vergehen der Graßmann bestand darin, daß sie mit ihrem wenige Wochen alten Kinde den Tod im Wasser suchte,- am Tage, da ihr Verführer eine Andere ehelichte. — Falschmünzer verhaftet. In Leipzig erfolgte die Fest nahme zweier Männer, welche sich mit Falschmünzerei beschäftigt, haben. Der Eine, ein 40 jähriger Handarbeiter aus Nemmersdorf in Bayern, hatte am Markt ein Falsifikat eines Zweimarkstückes ver ausgabt, war aber dabei angehalten worden. Sein Complice, ein 35jährigcr Klempner aus Zeitz, wurde in seiner, in der Südstraße gelegenen Wohnung abgefaßt; bei ihm wurden »och mehrere Falsifikate, sowie Formen beschlagnahmt. —X Kappel, 5. Dezember. Die heute hier stattgehabte Ge- meindcrathswahl hatte nachstehendes Ergcbniß: Von den Höchst besteuerten wurden gewählt die Herren Lehrer O. Schetclich und Scnffabrikant A. Kipping. —8t. Erfenschlag. Das Ergcbniß der am 1. Dezember statt- gcfnndcnen Viehzählung war im hiesigen Orte folgendes: Es wurden einschließlich allen Jungviehes gezählt 45 Pferde, 149 Rinder, 1 Schaaf, 43 Schweine, 46 Ziegen, 402 Hühner, 237 Gänse, 4 Enten und 51 Biencnstückc. — Nnbckannter Selbstmörder. Auf Flur Erlbach bei Hohenstein wurde ein unbekannter Mann erhängt anfgcfunden. Der Gemeinde-Vorstand zu Erlbach erließ nachstehende Personal-Be schreibung znr Ermittlung der Persönlichkeit des Selbstmörders: Beschreibung des Leichnams: 1,80 Meter lang, röthliches Haar, Alter ungefähr 50 bis 60 Jahre. Kleidung: Dunkclgrau karrirtcs Stoff- jackct, dunkle Beinkleider, blaue Plüschwcste, blaue Lcinewandschürze, blaugrauc Unterjacke, weiße Unterhosen, weiß- und rothgcstreiftes Barchcnthcmd und niedrige Lcderschuhc. — Fehlgeschlagencr Selbstmord. Ein in der Weststraße in Mittweida wohnender Techniker wurde am Sonnabend früh bewußtlos in seinem Zimmer aufgefunden; derselbe hat sich durch einen Rcvolvcrschuß tödten wollen, die Kugel, ganz kleines Kaliber, war ins Gehirn gedrungen. Der unglückliche junge Mann wurde ins dortige Krankenhaus übergeführt, doch dürfte derselbe kaum mit dein Leben davonkommcn. lieber den Grund der unseligen That ist nichts bekannt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. L»- grumte unseres Blatte« werdcu ersucht. »uS wichtige Begebendem» gütig» mlltutöelleir. Chemnitz, den 6. Dezember 1892. — Die nächste öffentliche Sitzung des Kreis-AnsschnffeS wird künftigen Sonnabend, den 10. Dezember, im Sitzuiigsscialc der königl. Krcishauptmannschaft zu Zwickau abgchaltcn. — Bei de» Kirchenvorstandstvahl für diePetrlgenieittde, welche am vergangenen Sonntag stattfand, wurden durch Stimmen mehrheit gewählt die Herren Rcgierungsrath Professor Berndt, Kaufmann Ernst Hauptmann, Fabrikant G. R. Igel, Landgerichts rath Lippert, Privatmann G. A. Plauich, Kauf mann Julius Reißig, Kaiifinanii Jvh. Thcod. Schödel und Farbewaarcngeschästs- inhcibcr Karl Gottlob Schumann. Nächst den vorgenannten acht Herren erhielten noch Herr Baurath W- R. Buschmann, Herr Architekt und Lehrer an den technischen Staatslehranstalten Bernh. Friedr. Wagner und Herr Maschinenhändler Paul Richard Glöckner eine beträchtliche Anzahl von Stimmen. — Gesuche «,,» Verleihung eines Stipendiums aus der Bürgermeister Müller - Stiftung, welche unbemittelten, aber befähigten Söhnen hiesiger städtischer Unterbeamten den Besuch einer höheren Lehranstalt oder das Verbleibe» an einer solchen er möglichen will, sind bis zum 17. d. Mts. an den Rath als Ver walter dieser Stiftung einzureichen.