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Dies« verbreltetfie unparteiisch, »-gliche 8»"uug kostet monatlich 28 Pfg. In Chemnitz frei in» Hau». Mit dem Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch kostet der tägliche „Anzeiger" monatlich SK Psg. (!» Chemnitz frei i»S HanS); außerhalb Chem nitz Zntragen uionatlich 1b Pi. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Beiblatt« Lustiges Bilderbuch zu beziehen stlrSS Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Telkgr.-Sdrefse: Geueraianzeiger. Kenisprechstelle Nr. lZK. Sächstscher Sandes. - neVal ftto Chemnitz eigev nnd Umgegend. «nzeigenpret«: «gespaste« Lorpu«»ellelca.v Silben fasse«») oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespalten« Petitzeile ca. 11 Silbe» fassend) 80 Pfg. Bel wiederholter Auf nahme billiger. — Anzeige« können »ur bis Vormittag 18 Uhr angenommen werden» da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abend» (mit Datum de» nächste» Tage»). — Die Anzeige» finden ohne PreiSansschlag zugleich »er« breitnng durch di« Chemnitzer Eisenbahn «Zeitung. — Nr. 279. — 12. Jahrgang. — I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. I Donnerstag, 1. Dezember 1892, Politische N,mdsch<m. Chemnitz, den 30. November 1892. Deutsches Reich. — Der Reichstag wird heute Mittwoch Mittag 12 Uhr die erste Berathung des Reichshaushaltcs für 1898/93 beginnen. Die Etatsberathnng, wie der technische Ausdruck für diese Debatten lautet, hat bisher Jahr für Jahr eine mehr oder minder ausführ liche Erörterung unserer gesammten inneren Verhältnisse gebracht, die Finanzfragen, um welche es sich bei dieser Erörterung in erster Reihe handeln sollte, rückten meist in das Hintertreffen. Noch weit mehr, als in früheren Jahren, wird das diesmal der Fall sein, und den Hauptgegenstand der gesammten Debatte wird auch die Haupttages frage, also die Militärvorlage, bilden. Der Reichskanzler Graf Caprivi, wie der preußische Kriegsminister von Kaltenborn-Stachau, werden lei dieser Gelegenheit bereits auf dem Platze und mithin also in der Lage sein, alle Ausführungen über die Militärvorlage zu be antworten. Die folgende eigentliche erste Lesung des Militärgesetz- entwurfcs wird dann nur die Fortsetzung der sogenannten Etats debatte bilden. Anderthalb bis zwei Wochen wird der Reichstag wohl mindestens der großen Angelegenheit widmen. Man darf frei lich nicht sehr darauf rechnen, daß in diesen Verhandlungen neue große Sensationssachen geoffcnbart werden; das ist in der Thronrede nichts geschehen, in dem Vortrage des Grafen Caprivi vom vorigen Mittwoch auch nicht, und im offenen Reichstage wird auch in Zu kunft kann: mehr gesagt werden können, als schon gesagt worden ist. Im engen Kreise der Vertrauenskommssion werden die Hauptan schlüsse, wie stets, so auch diesmal fallen. — Im Militäretat wird bezüglich der Bezirkskommandos eine Abänderung in Vorschlag gebracht, wodurch eine Mehrausgabe von 38,000 Mk. bedingt wird. Durch das Anwachsen der Be- völkerungsziffer und im Besonder» durch die Zunahme der Zahl der Mannschaften des Beurlaubtenstandes sind in mehreren Landwehr- bczirkcr. Verhältnisse eingetreten, unter welchen bei der gegenwärtigen Organisation die geregelte Kontrole und die prompte Durchführung der Mobilmachung als völlig gewährleistet nicht mehr angesehen werden kann. Eine Abhilfe läßt sich daher nicht mehr hinausschieben. Gethcilt sollen deshalb die Landwehrbezirke Bochum, Bremen, Benthe,, O.-S., Altona, Düsseldorf, Mühlheim a. R., Heidelberg, Saarlvuis, Rostock und Gräsrath werden. Folgende Bezirke erhalten vermehrte Offizierskräfte: Barinen, Bernau, Dortmund, Frankfurt am Main, Halle, Hannover, Kiel, Magdeburg, Stettin und Teltow. — Die Etats dev anstvärtigen Kolonieen, welche von unserem Kolonialamte dem Reichstage übermittelt worden sind, haben durch beigegebcne Erläuterungen besonderen Werth erhalten. Die Abgeordneten können sich daraus ein Bild der dortigen Verhältnisse verschaffen, da die Erläuterungen sich über die gesammten Zustände in klarer Weise auslassen, dies von jeder Schönfärberei sich scrn- zuhalien suchen und nur darauf ausgehen, die Dinge so zu schildern, wie sie in Wirklichkeit sind. Man kann in verschiedenen Einzelheiten von den dargclegten Auffassungen abweichen und doch anerkennen, daß die Kvlonialabtheilung das redlichste Streben zeigt, und daß, wenn sich auch noch sehr viele Schwierigkeiten bieten, an mehreren Punkten doch auch schon ganz Erhebliches geleistet worden ist. Recht befriedigend lassen sich die Verhältnisse an in Kamerun und Togo, und hier ist wirklich etwas zu erwarten. Am eingehendsten ist der Bericht über Deutsch-Ostafrika, und man wird nicht fchlgehen, wenn inan in ihm das Ergebniß der Studien sicht, die der Leiter der Kolonial-Abtheilung, Ör. Kayscr, bei seiner Reise im letzten Frühjahr nach jener Kolonie gemacht hat. Gerade hier sind uns die größten Schwierigkeiten cntgegengetreten, und wenn durch sie die Entwickelung wesentlich gehcnimt worden ist, so finden wir doch auch hier be- merkenswerthe Ansätze zu Erfolgen. — ES hat doch etwas geholfen. Die Interpellation des Abgeordneten Petri im deutschen Reichstage wegen des Schießens der Militärpostcn ist nicht ganz erfolglos geblicbenl Wie die Straß burger Post meldet, ziehen zufolge Gouvernemeutsbefehl vom Sonntag ab alle Posten innerhalb der Stadtumwallung von Straßburg, sofern sie nicht Gefängnisse und Arrestlokale zu bewachen haben, ohne scharfe Patronen auf Wache. — Verlängern,,g deö deutsch-spanischen Handels- Vertrages. Am Dienstag ist in Madrid vom deutschen Botschafter und dem. spanischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine Deklaration wegen Verlängerung des zwischen Deutschland und Spanien bestehenden Provisorischen Handelsabkommens auf die Zeit vom 1. Dezember bis 31. März 1823 unterzeichnet worden. Dadurch genießt während dieser Zeit die spanische Einfuhr in Deutsch land den deutschen Konventionaltarif, während andererseits den deutschen Maaren bei der Einfuhr nach der spanischen Halbinsel und den anliegenden Inseln die Gleichstellung mit allen übrigen Ländern und bei der Einfuhr nach Kuba, Pocrto Rico und den Philippinen die Gleichstellung mit den übrigen europäischen Ländern gewährt ist. — Hanssttchnnge» nach anarchistischen Schriften haben in diesen Tagen wieder in Berlin stattgefunden. Bei einem Klempner wurde ein größerer Vorrath davon gefunden. — Fürst Biömarck «nd Liebknecht. In den „Hamb. Nachr." findet sich folgende Auslassung: Auf dem sozialdemokratischen Parteitag hat „Genosse" Liebknecht u. A. in Bezug auf den Fürsten Bismarck geäußert: „Es ist nicht gelungen, den Sozialismus Vörden Wagen des militärischen Junkerthums zu spannen. Bismarck hatte Alles versucht, uns zu gewinnen. Marx sollte an die Spitze des Staatsanzeigers treten, ich an der „Nordd. Allg. Ztg." bleibe». Ich sollte alles Mögliche schreiben, sogar für Anarchismus. Das Vürger- thum sollte zwischen den Wogen des Despotismus und des Proletariats zerrieben werden. Darauf sollte das absolute Regiment entstehen." Die Erfindung ist von verblüffender Dreistigkeit und verdient die Heiterkeit, mit der sie überall ausgenommen worden ist. Herr Lieb knecht ist Sozialdemokrat und braucht es als solcher mit dem Zeugniß nicht so genau zu nehmen; er sollte aber doch seiner Phantasie auf, — Brände. In Ernstthal brach im Trockenschuppen de- der Rednertribüne nicht gar zu weit die Zügel schießen lassen. Der- Ringofen-Ziegelei-Besitzers Krusekopf Feuer aus, durch welches der artige Persönliche Beziehungen zum Fürsten Bismarck, wie er sie Schuppen, sowie die Arbeiter-WohnungSräume und die eingebauten fingirt, haben weder ihm noch Marx gegenüber jemals bestanden. i Pferdeställe abbrannten. Esnvird böswillige Brandstiftung vermuthet. — Der evangelische Oberkirchenrath in Berlin hat im!— In Glauchau war ein Brand in der Ueberdachung des Ring- Hinblick auf die Angriffe des Professors Harnack auf das apostolische ofens in dem Ziegeleigrundstück des Bankier Meyer ansgebrochen. Glaubensbekenntniß einen Zirkularerlaß an die Generalsuperintendenten In kurzer Zeit war auch das ganze ziemlich umfangreiche Dach von gerichtet, in welchem es heißt: „Unseres Amtes wird es sein, innerhalb den Flammen ergriffen, sodaß sich die herbeieilende Feuerwehr nur der evangelischen Kirche unseres Amtsbezirks dafür Sorge zu tragen," auf das Niederreißen und Ablöschen des gleich feurigen Armen in daß an dem Bekenntnißstande unserer Kirche, welcher neben den übrigen die Lust ragenden Sparren- und Balkenwerks beschränken mußte. Der Grundwahrheiten des in dem apostolischen Bekenntnisse in symbolischer Brand war in kurzer Zeit gedämpft, sodaß die anderen in der Nähe Form gebrachten Christenglaubens auch das Bekenntniß an die Mensch-' gelegenen Trockenschuppen und andere Holzgebäude nicht weiter ge- wcrdung Gottes in Christo begreift, mit innerer Treue festgehalten fährdet waren. Man vermuthet Brandstiftung, es ist aber auch wird, wie es nicht minder unsere Amts- und Gewissenspflicht erheischt, Selbstentzündung nicht ausgeschlossen. — In Klingenberg istdaS die in Betreff des liturgischen Gebrauches des Apostolikums bestehende dem Maurer Heinrich Ernst Gelfert in Klingenberg gehörige HauS kirchliche Ordnung, wie bisher, so auch ferner, aufrecht zu halten. Daß wir bei aller evangelischen Weitherzigkeit und entfernt davon, aus dem Bekenntniß oder aus jedem Einzelstück desselben ein starres Lehrgesetz zu machen, doch etwaige agitatorische Versuche, das Apostoli- ^ vollständig niedergebrannt. Außer Gelfert wohnte der Fcuermann Robekt Friedrich in dem Hause. Gelfert und Friedrich haben bei der landwirthschaftlichen Feuerversicherungsgenoffenschaft in Dresden versichert. Heer Rittergutsbesitzer W. Wolde nahm sich der Hilfs- kum aus seiner Stellung zu verdrängen, bei unseren Geistlichen nicht, bedürftigen an und gewährte denselben in dem ihm gehörigen dulden werden, darüber ersuchen wir Ew. Hochwürdcn, in den kirch lichen Kreisen, insbesondere auch in der Geistlichkeit Ihres Amts bezirks bei sich bietender Gelegenheit keinen Zweifel zu lassen." Oestenrelch'Ulrgant. — Die Trennung zwischen den» Ministerium Taaffe und der deutschliberalen Partei ist in der Dienstagssitzung des öster reichischen Abgeordnetenhauses erfolgt. Ministerpräsident Graf Taaffe ergriff selbst zu einer langen Programmrede das Wort, worin er ausführte, er werde keiner Zersplitterung der Monarchie Vorschub leisten, also nicht in die Schaffung eines Königreiches Böhmen ein willigen. Die Regierung verfolge keine Parteipolitik, sonder» bemühe sich, nach allen Richtungen hin gute Beziehungen im versöhnlichen Sinne zu unterhalten. Von liberaler Seite wurden mehrfache Dar legungen Graf Taaffe's schars kritisirt, die Debatte nahm einen sehr lebhaften Charakter an. Jtali-tr. — In de»: italienische» Deputirtenkammer hat die Be- rathung des neuen Budgets begonnen. Dasselbe weist einen Ueber- schuß von zehn Millionen Lire (8 Millionen Mark) aus. Frankreich. — Der Rücktritt des Ministerinms Lvnvet in Folge des Panamaskandals hat ii» ganzen Lande große Aufregung ver ursacht. Präsident Carnot will deshalb eine Botschaft an das Par lament richten, worin versichert werden soll, daß jeder Schuldige, möge er auch noch so hoch stehen, seine strenge Strafe erhalten soll. Er ersucht aber das Parlament, die Sache nicht als schlimmer zu betrachten, wie sie wirklich ist, damit nicht den Gegnern der Republik Stoff zu neuer Agitation gegen die bestehende Staatsform gegeben werde. Carnot hat mit verschiedenen bekannten Parlamentariern konferirt, aber bisher hat sich noch Niemand bereit finden lassen, in dieser heiklen Situation die Neubildung des Ministeriums zu über nehmen. Das gestürzte Ministerium Loubet ist genau neun Monate im Amte gewesen. — Der parlamentarische Ntttersttchnngs- anSschnh für die Panamaaffaire hat am Dienstag seine Verhand lungen fortgesetzt. Daß die Leiter der Panamakompagnie arg mit dem Gclde gewirthschaftet haben, ist bereits festgestellt. Dieser Punkt unterliegt aber dem Urtheil des Strafrichters, und nicht demjenigen des Parlaments. — Die cviieute Verhaftung eines Deutschen in Paris unter dem Verdachte, bei der letzten Dynamitexplosion bethciligt gewesen zu sein, scheint ebenfalls auf einem Jrrthum zu beruhen. Belgien. — Neue Hiovsposten auö Afrika» für welche nbrigöns noch die Bestätigung fehlt, meldet ein Brüsseler Blatt: Darnach sollen die Führer der jüngsten Expedition des Kongostaatcs, Kapitän Jaquet und seine Begleiter von den Arabern nicdergemehelt worden sein. Kapitän Bia, der auf einer Forschungstour nach Kalanga be griffen ist, soll mit seinen Gefährten dasselbe Schicksal erlitten habe». Die aufständischen Araber sollen über 17000 Gewehre verfügen. GroMitanttkett. — Die englische Regierung macht dem Emir von Afghanistan, welcher die wichtige, Indien benachbarte Landschaft Chitral unter seinen Einfluß gebracht hat, den Standpunkt gründlich klar und fordert die Räumung des besetzten Gebietes. Der Emir giebt ausweichende Antworten. — Im Suva«« habe»» Zusamruettstöste zwischen den englischen Vorposten und den Banden der Derwische stattgcfunden. Orient. — Zu Belgrad ist ei» Soldat au der Cholera ge storben, auch unter den Arbeitern, welche bei der Donau-Regulirung beschäftigt sind, sind zwei Chvlerafälle vorgekommen. Im Uebrigen ist Serbien scuchcnfrei. Kästner'schen Gute Wohnung. Schon während des Brandes erschienen Rittcrgutsgespanne und brachten das fast sämmtlich gerettete Mobiliar unter Dach und Fach. — In Steinpleis brannte die Scheune des Handarbeiters August Popp mit sämmtlichen Heu-, Stroh- und Getreidevorräthen, sowie Ackergeräthschaften nieder. Popp ist erst seit kurzer Zeit Besitzer des Grundstücks und crleitet durch den Brand einen namhaften Schaden., Das Feuer ist durch einen 9jährigen Knaben aus Ruppertsgrün und zwar durch Spielen mit Streich hölzchen, herbeigcführt worden. Sächsisches. — ErzgebirgischeS Bniideö-Sängerfest. Dasselbe soll im Jahre 1893 in Lichten st ein abgchalten werden. —O Ehrenfriederödors. Die hier zur Erledigung gekommene Musikdirektor-Stelle wurde vom hiesigen Stadtrathe Herrn Konzert meister Karl Zierold aus Callnberg übertragen. — Bon» Dache gestürzt. In Zwickau beging ein Dienst mädchen, das den Schlüssel zu seiner Bodenkammer verloren hatte, das Wagnis), auf das Dach des von ihm bewohnten Hause» zu steigen, uin durch das offenstehcnde Fenster seiner Schlafkammer in diese zu gelangen. Dabei glitt das Mädchen auSllund stürzte drei Etockwecke herab, wobei es schwere Verletzungen erlitt. , ' Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Fnmidk »ns-«» BlatteS werde» erlucht. u»S wichtige Begebeubeiten gütlgsl «ItziltdeUe». Chemnitz, den 30. November 1892. s: — Die Vereidigung der Rekruten des hiesigen Regiments ^ fand heute Nachmittag 3 Uhr im Exerzierhause der Garnison an der Melanchthonstraße statt, welcher auch der hohe Chef des Regiment- Prinz Friedrich August beiwohnte. Nach Beendigung der mili tärischen Feier nahm derselbe an einem Diner des Osfizierkorp» im ^ Kasino desselben Theil. Der Prinz kehrt voraussichtlich mit dem kurz ^ vor 8 Uhr von hier nach Dresden abgehenden Schnellzuge nach der Residenz zurück. — Wassermangel. Wenn die seit langer Zeit andauernde trockene Witterung nicht bald zu Ende geht, so kann die Gefahr ein- treten, daß man auch in Chemnitz mit Wassermangel zu rechnen haben wird. Im Gebirge wird bereits diese Folge der anhaltenden Trocken heit als schwerer Nolhstand allseitig empfunden. Besonders leidet darunter mancher Industriebetrieb sehr; so konnten auch die großen Hvlzschlcifercien, welche nur bei voller Wasserkraft zu arbeiten im Stande sind, den Bedarf an Holzstoff nicht mehr decken. —r. Stadttheater. Nach zuverlässiger Mittheilung wird die erste Wiederholung des Ohorn'schen Volksschauspieles „Fürst und Bürger" im Laufe künftiger Woche mit theilweise neuer Be setzung stattfinden. ' . — Der hiesige Gustav-Adolf Verein hielt am vergangenen Montag Abend im „Hotel Reich old" seine diesjährige Hauptver sammlung ab. Aus dem vom Vorsitzenden Herrn Pastor vr. Hoff mann erstatteten Berichte auf das abgelaufene Vereinsjahr war zu ersehen, daß die Sammlungen in demselben infolge der mißlichen wirthschastlichen Lage einen nicht unwesentlichen Rückgang aufweisen, indem dieselben in der Stadt selbst 3716 Mk., 900 Mk. weniger als im Vorjahre, ans dem Lande aber 900 Mk., gegen das Vorjahr 360 Mk. weniger, im Ganzen also 4616 Mk. gegen 5876 Mk. im Vorjahre ergaben, doch konnte der Verein unter Einrechnung der noch in Aussicht stehenden Restsammlungen und des vorjährigen Kasscnbestandes über etwa 5400 Mk. verfügen. Nach Abrechnung der beiden an den Hauptvorstand in Leipzig und den Zentralvorstand abzuliefernden Drittel konnte der Verein noch über die Verwendung von 1800 Mk. beschließen, welcher Betrag in der Weise vertheilt werde» soll, daß der alte Pflegling desselben, Gablonz in Böhmen 500 Mk., 300 Mk. Neichenberg in Böhmen, 200 Mk. die gänz lich isolirte Gemeinde Budweis in Böhmen und je 100 Mk. die ärmsten Gcmcindcn Galiziens, Gelsendorf, Josgcho und Jaroslan, sowie die hilfsbedürftigen Gemeinden in Posen, Jersitz und Großsec, und die schwerbedrängte Gemeinde Jbitz in West- prenßen erhalten. Weitere 200 Mk. wurden für persönliche Unter stützungen armer Pfarrer- und Lehrcrfamilien in der Diaspora be stimmt, deren Auswahl einer besonderen Kommission übertragen wurde. Ein dem Vereine vom früheren Protestautenvcrcine zugegangenes Geschenk von 300 Mark beschloß man für Wvhtthäiigkcitszwccke zu kapitalisircn. —n. De»! Bezirksvervand der Krankenkasse,» von Chemnitz und Umgebung hält seine nächste Monatsversammlung Donnerstag, den 1. Dezember d. I-, im Saale des GesellschaftshanseS des Chemnitzer Arbeitervereins, Zschopaucrstraßc, ab. Im Hinblick auf eine sehr reichhaltige Tagesordnung hofft der Vorstand auf einen recht rahlreicheu Besuch. Gleichzeitig seien die Verbandskasscnvorstände auf die in heutiger Nummer unseres Blattes befindliche Bekannt machung verwiesen, die ab 1. Januar 1893 beabsichtigte Anstellung von zwei BerbandSärzten betreffend. —L.— Der hiestge Vegetarier-Verein feierte sein 1. Jahres sest in dem durch ihn hervorgerufcnen vegetarische» Gasthaus, Berns bachstraße I, Ecke der LogenUaße. Um ch yhr Öffnete der erste Vorsitzende, Herr Stern, dir Flieh,ÄdH wirthe, Herrn Max Winter» drei von überreichte» und weiter di, Zwiaauer und Chemnitzer 4 titig dem Tast ete Bilder al» Bertreh sowie die. erschienenen Mitglieder und deren Damen begrüßte. Hi