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Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189211178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-11
- Tag 1892-11-17
-
Monat
1892-11
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.11.1892
- Autor
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Ausgabe: Wochentags Abend- (mit Datum des nächsten Tage-). — Die Anzeigen finden ohne Preisanfschlag zngleichVer breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitmlg. M-. 268. — 12. Jahrgang. — I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraßes. j Donnerstag, 17. November 1892. Amtliche Allzeigen. 1». öffentliche Sitzung der Stadtverordneten» Chemnitz, den 1?. November 1892, Abends 6 Uhr. Tagesordnung: 1. Geschäftliche Mittheilnngeu. 2 Berichte des Finanzausschusses über: a. den Nathsbeschlnß, die Herstellung von Granit- -laUcnfnßweg längs des Grundstücks der 11t. Bezirksschnle an der Seite der Berusdorfcrstraße betr.; b. das Postulat von 45090 Ml. zur Erweiterung des Rohrnetzes der städtischen Wasserleitung; o. die Mitvollziehnng eines Vertrages mit Herr» Fricdr. Otto Uhlig, Arealanstansch betr.; ü. den Raths beschlich, die Festsetzung des Einheitspreises für das von Herrn I. A. Land gras am Schillerplatz zu erwerbende Stück öffentlichen Bangrmides betr. 3. Berichte des Vcrsassniigsaiisschiisses über: a. die Nathsvorlage, de» Ueber- lassungsvcrtrag der Stadtgemeinde mit dem Kirchenvorstand St- Petri betr.; d. die Nathsvorlage, das Statut der Krankvcrsichcrungspflicht der Handlungs gehilfen »nd -Lehrlinge für Chemnitz betr.; «. den Nathsbeschlich, die Son»- n»d Fcsltagsrnhe betr; ll. den Nathsbcichlich, die Versicherung der Mann schaften der Berussscuerwchr in der vierten Klasse der Invalidität?- und Altersversicherung betr.; v. die Nathsvorlage, die Verlängerung des Christ marktes vom l7. bis 24. Dcccmber jeden Jahres betr. Der Stadiverordneten-Vorsteher» Jnstizrath Eiizman». Donnerstag, de» 17. d. Mts., von Vormittags 9 Uhr ab' sollen im Verstcigernngsraume des hiesige» Jnstizgebäudes folgende Pfänder, als: Möbel, Spiegel, Bilder, Sophas, Bettstelle», Matratzen, Federbetten» Ladcntasclu und -Regale, Nähmaschine», Tafelwaagen, 1 Gcldschrank, 1 Waarenschrank, 2 Barbierstnhle, 1 Spieldose, 1 Piantno, 2 Pianofortc, 1 Billard niit Zubehör, 2 Paar Kntschgeschirre, 2000 Stück Cigarren, 11 Flaschen Cognac, Leihhansscheiue, 70 Packete Wolle, ca. 250 Stück sogen. Ball- und Taillcutücher, ca. 300 Stück Capoten u. B. »l. meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Lindner, Gerichtsvollzieher b. d. König!. Amtsgericht Chemnitz. Donnerstag, den 17. November 189S, Nachmittags 3 Uhr sollen in Dberhcrmersdorf verschiedene Psaudstücke, namentlich: 1 Geld, schrank, 1 Copirpreffe. 1 Badeeinrichtnng, 1 Leiterwagen n. V. m. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Sammelplatz: Seifcrt's Gasthos in Lberhcrmersdorf. Selbmann, Ger.-Vollz. bei dem Kgl. Amtsgericht Chemnitz. —" Politische Rundschau. ' Chemnitz, den 16. November. Deutsches Reich. — Die deutschen Bürste»» »»„d die MMtävvovlage. Die „Nordd. Allg. Zig." weist den in letzter Zeit vielfach verbreiteten Klatsch von neuen Verhandlungen unter den deutschen BnndeSsürsten über die neue Militärvorlage mit folgenden Zeilen zurück: „In stets gut unterrichteten Abgeordnetenkrcise», welche Fühlung mit maß gebende» Stelle» habe», versichert man mit aller Bestimmtheit, daß die Zcitungsmeldnng über eine Verstimmung der deutschen Fürsten wegen der Mililcirvorlage ei» reines Phanlasicgebilde sei, und daß auch ans der letzten Jagdj»sc»n»ie»r»nft des Kaisers mit dem König Albert von Sachse» in Königs-Wusterhausen »nd während des daran anschließendc» kurzen Aufenthaltes des Königs Albert in Berlin in keiner Weise über die Militärvorlage verhandelt worden sei." — Der ISO. Geburtstag des Feldmarschalls Fürsten Blücher wird am 16. Dccember d. I. festlich begangen werde». In militärischen Kreisen werden Anstalten zu einer'Gedächtnißseier getroffen. — Au der Berliner Universität scheint ein Conflict zwischen dem derzeitige» Rector Professor Virchow und dem antisemi tischen Thcil der Studentenschaft zu drohen. Virchow verbot eine Studentenversammlung, in welcher eine große Kundgebung der ge- sammte» nationale» Berliner Stndendcnschaft stattfinden sollte. Etwa 1000 Studenten hatten sich zu derselbe» eingefniideii. Dieselbe» nnierzcichnetc» nachher einen Protest gegen den „Eingriff des Rectors in die academische Freiheit." — Das Apostolikum. Die »ach Berlin berufenen Gencral- supcrintendeutcn der preußischen Landeskirche haben am Dienstag ihre Berathmigeu über die Streitsache wegen dcS Apostolikums begonnen. Die Verhandlungen, au denen auch der Oberkirchenrath und der Gencralsynodalporstand theiliiehmen, werden wahrscheinlich mehr als »inen Tag in Anspruch nehmen. — Das Befinden des Herzogs von Natibo» hat sich, „ach der „Köln.Ztg.", soweit gebessert, daß er de» Vorsitz i»> Herrcn- hanse bei der nächsten Tagung übernehmen kan». — Der Kaiser hat die Einladung deS Königs von Sachsen zu eiucr am 2. Dccember in Montzburg staitfiudciidc» Hvsjagd an genommen. — Tod des ersten Vii»germeiste»s von Hambnrg. Der älteste hambnrgische Senator, Bürgermeister Ilr. Karl Pciersc», ist am Montag Abend 6 Uhr verstorben, vr. Petersen war auch für das laufende Jahr Erster Bürgermeister von Hambnrg, seit 1866 zum zwölften Male, nachdem er am 7. Februar 1855 in den Senat gewählt wurde, dessen ältestes Mitglied er an Lebens- und Dicnst- jahren war. — Von der Marine. Conlreadniiral Karchcr ist am Diens tag von Wilhelmshaven anS mit de», Uebnngsgeschwader zu einer mehrwöchigen Uebungsfahrt nach Norwegen in See gegangen. Das Geschwader wird Milte Dccember »ach Wilhelmshaven znriickkehren. — Der neue Aviso „Komet" ist am Diensiag Vormittag ans der Werft des „Vulkan" in Stettin glücklich von Stapel gelaufen. Den Tausact vollzog Contreadmiral v. Diederichs. — Der Bnndeörath des dentsche» Reiches hielt am Dienstag in Berlin eins Sitzung ab. Eine Anzahl von Etatscapitclu wurden in derselben angenommen und die Berathnng der Militär vorlage begonnen. Die Frage der ^Kostendeckung steht noch aus. Der Antrag Bayerns wegen des Hausirgewcrbes ging an die Aus schüsse. — Die in» Reichs-Gesttttdheitsamt gebildete Chvlera- commission hat zwei Beschlüsse gefaßt, wonach in Anbetracht der Thatsache, daß im Hamburger Hafen seit dem 13. Oktober eine Er krankung nicht vorgekommen ist, daß ferner seit dem 23. Oktober mir noch drei vereinzelte Choleraerkrankungen sich ereignet haben und Mich mit Rücksicht darauf, daß die im Hamburger Hafen verkehren den Schiffe fortlaufend überwacht werde», von der Anwendung der Maßregeln gegen Hamburg »„»mehr abznsehe» sei. Ans gleiche» Er wägungen ist es zulässig, die Hcrkiinfie von Altona und Stettin in ähnlicher Weise zu behandeln. Auch erscheine es nicht gercchlscriigt, im Auslände Waarcnseiidniige» ans Hambnrg bezw. aus Altona oder Sietlin gesnndheitlich ans Grund der Choleragcfahr zu beanstande». — Die Bundesregierungen sind von dem Reichskanzler ersucht worden, von einer gcsnndheitspvlizcili'chen Controle der ans Hamburg, Aliona und Stettin konuneuden Seeschiffe fortan Abstand zu nehmen. — Dev soclaldemokvatische Parteitag, der am Dienstag in Berlin seine diesjährige» Verhandlungen begonnen hat, beschäfligie sich vor allen Dinge» mit dem Bericht des Parteivorstandes. An dem Tone der Parteipresse halte man viel anSznsetze», es wurde auch zugegeben» daß die meisten Blätter der Pariei nicht proSperiren. Der hohe Gehalt der Nedactenre des Ceniralvrgaus „Vorwärts" wurde viel besprochen; Liebknecht erhält als erster Rcdactenr 7000 M. jährlich, der letzte der sechs Nedactenre 2400 Mk. Auch gegen Gebells Verhalte» wurde» heftige Vorwürfe erhöbe». Bebel und seine Freunde vertheidigten sich nach Kräften, aber schon der erste Tag der Verhand lungen hat ergeben, daß der Nespect vor den Parteicmtoriläten sehr gesunken ist. —> Durch Bekaniilmachnug i»> „Rcichsauzeiger" wird die in London erscheinende anarchistische Wochenschrist „Autonomie" für die Dauer von zwei Jahren im deutsche» Reiche verboten. — Die Vereittbavmtg Mische» dev Neichsveglevung und dev South-Westaf» icau-Conipauy wegen des Damaralandcs im deutsch-südwestasrikcmischcn Schutzgebiet hat bekanntlich zu vielen Ausstellungen Anlaß gegeben, weil mit Recht behauptet wurde, Dculschland habe dieser denlsch-ciiglische» Gesellschaft, die auch nur über ein mäßiges Capital verfügt, zu große Concessioiien gemacht. Es ist nun ein Nachlragsabkoiiimen geschlossen worden, durch welches die ursprünglichen Rechte eingeschränkt werde» und die Gesellschaft verpflichtet wird, ihre» Bedarf thnnlichst bei der deutschen Industrie z» decken und vor Allem ans deutsche Ansiedler Rücksicht zu nehmen. Auch die Eisenblihn-Concessio» ist eingeschränkt worden. O<st<rreich.ll,»,Mit. — Dev König Karl ,»»v de» Kronprinz Ferdinand Von Nnmättien sind ans der Durchreise von Sigmariugen nach Bukarest in Wien eingetroffen und vom Kaiser Franz Joseph unter den üblichen Ehrenbrzeugmigen empsange» worden. Die Gäste staltcte» de» Milglieder» des Kaiserhauses, dem Minister Kalnvky rc' Besuche ab. In der Hofburg war große Tafel. Die Weiterreise geht direct nach Bukarest. — Dev nngavische Pveniievministev Wekevle ist nach Wien gereist, um dem Kaiser die Liste der Mit glieder seines neuen Ministeriums zu unterbreite». — I«» Wien sind zwei soeialistische Redaete»»ve unter der Anllage der Auf reizung verhaftet worden. — I» Pvzibran» i» Böhmen fand ein Bergarbeitertumnlt statt. Die Gendarmerie stellte die Ruhe wieder her. Italien. — Am letzten Sonntag haben 6V Stichwahlen zur italienischen Depnlirtenkammcr stattgcfnude». Davon sind nach den aintlichen Angaben 43 zu Gnuste» der Negierung ausgefallen. — Das Begräbnis) des in Tnvitt verstorbenen ehemaligen italienischen Kricgsmiuistcrs Bcriola Viale, der sich um die Ausbildung der italienischen Armee hochverdient gemacht hat, soll ans Staatskosten erfolgen. Der König »nd die Negierung werden bei der Feier vfficiell vertreten sein. — In» Neapolitanischen zeigen sich wieder einmal Räuberbanden. Frankreich. -- Dev Feldzug in Dahomeh bietet immer neue, für die Franzosen freilich wenig angenehme Ueberraschnnge». Nachdem die Pariser Journale schon die Eroberung der Hauptstadt Abomcy, die ei» offener Flecken sein sollte, gemeldet hatte», crgiebt sich, daß weder die Eroberung stattgcsundcii hat, »och die Stadt ei» offener Flecken ist. Im Gegciithei'l ist sie von starken, mit Geschützen armirlc» Verschanzungen umgeben, die von Tausenden schwarzer Soldaten besetzt gehalten werden. Da die französische Colonue zu schwach zum Angriff ist, sind Verstärkungen beordert worden. — Der Pariser Genevalstaaisanwalt hat beschlossen, die gerichtliche Verfolgung von Lcsseps und Genossen wegen der Schwindeleien beim Panamakanalban cinlrelen zn lassen. Bisher hieß cs immer, die Sache solle niedergeschlagen werden. — Der angebliche deutsche Anarchist Kürschnergeselle Naabc ist noch immer nicht freigelassen, trotzdem man bei ihm nichts weiter gefunden hat, als Fläschchen mit Haaröl und Fischtest». Die Anarchisten fahren fort, Drohbriefe zu versende,,. — In der Depntirtenkammer findet heute Mittwoch die Berathnng der Regierungsvorlage wegen Einschränkung der Preß freiheit statt. Die Abstimmung wird über de» Verbleib des Ministeriums im Amte entscheiden. Nicht ansgeschlvssen ist aber auch, daß schon vorher wegen der Panamakaiialangclegeiihcit, i» welcher ein Thcil der Minister gegen gerichtliche Verfolgung von Lcsseps und Genossen ist, eine Krisis ausbricht, „nd das gcsammle Cabinet seine Entlassung eimceicht. Spanien-Portugal. — Der Besuch des portngisischen Königspaares bei der Regentin Marie Christine vo» Spanien in Madrid wird sich »och bis zum Donnerstag dieser Woche hinziehcn. Für beide Staaten wird viel Ersprießliches aus diesem Besuche erwartet, beide Staaten könne» aber auch viel Ersprießliches gebrauche», denn die inneren Verhältnisse sind im einen, wie im andere» ziemlich trostlos. Belgien. — Die Arbeitcrbcwegnttg in Belgien z» Gunsten der Einführung des allgemeinen Wahlrechtes nimmt einen immer größeren Umfang an. Es soll ein Congreß einberufe» werden, der einen Streik aller Arbeiter im ganzen Lande »nd in jeder Branche für den Fall beschließe» soll, daß die erwähnte Arbeiterfordernng nicht bewilligt wird. I» Löwen haben am Montag wieder groß« Straßen- »„ruhen stattgcsnndeii, zu deren Dämpfung die Polizei einschrelten mnßte, in Brüssel gab es am Dienstag, dem Namenstag der Königin» Demonstrationen. — Die Cholera nimmt wieder z» i» Liltich. Russland. — Die Petersburger Zeitungen lehne» jetzt rundweg eine» Handelsvertrag mit Deutschland mit billige» Bedingungen für dasselbe ab. Uns kann es recht sei», wir komme» ohne des Zaren Land durch. — Dev Gvotzfnvst-Thronfolger Nikolaus ist von seiner Reise »ach dem Süden i» Petersburg wieder eingetroffen. DaS Petersburger Journal widmet dem Besuch in Wien einige fcenudliche Worte. Sächsisches. — Vom Rector AHOvavdt. Die „Dresd. Nachr." schreibe»: Infolge zahlreicher Anfragen ans dem Leserkreise über da- Schicksal Ahlwardt'S haben wir „ns an de» Verlheidiger desselben, Rechts anwalt Hertwig in Charlvttenburg, gewandt und vo» demselben folgende. Auskunft erhalte»: I», Aufträge des Gefangenen von Plötzensee, der Schreiberlanbniß nicht hat, sag« ich Ihne» für Ihr srcniidli'chcS Schreibe» herzlichen Dank. A. ist während der wenigen Woche» im Gefängnis) sehr gealtert und fast weiß geworden. Er muß Gefangenenkost esse», früh ui» 6 anfstehe», das Bett machen mid seine Zelle reinigen und erhält dann Brot »nd Wasser zum Frühstück. Ab und zn giebt es kalten schwarzen Kaffee. Zu», Mittag giebt'S Linse» oder Erbse» mit trockenem Brot, h!» und wieder ein kleines Stückchen Fleisch. Rauchen durfte er in der ersten Zeit gar nicht, so lange er über Arbeitsverdienst nicht verfügte, Ui» ihn vor'»» Wottespimien zn bewahre», habe ich seine Arbeitskraft für 1,50 Mk. pro Tag mietheii müssen und beschäftige ihn mit »atioiialöconomischen Arbeiten. Von dem Verdienst erhält 1,30 Mk. die Gefäiigniß- vcrwaltnng; die restlichen 20 Pfennige bleiben dem Gefangenen, der 10 davon zum Ankauf vo» Speck und Cigarren verwende» darf, die andere» 10 aber sparen muß. A. ist in strenger Jsvlirtheit, Zeit ungen und dcrgl. werden ihm überhaupt nicht verabfolgt. Seiner Gattin hat man bis auf Weiteres die Besuchserlanbniß entzogen, da sie ihm eine» Thaler zuz»stecke» versuchte »nd der de» Unterredungen stets beiwohnende Wärter dies sofort gemeldet hatte. A» Lectüre hat A. nur das, was ich ihm als „Arbeitsstoff" durch die Direction übermittele, z. Z. vorwiegend Schriften^vvn E. Diihring. —- Vevstrigevuug von Bevgtoevksgevechtssame«. Die Gewerkschaft Himmelfahrt Fundgrube in Frohnau hatte vor einiger Zeit den Beschluß gefaßt, de» Grubenbetrieb vollständig einzustclle», da der Abba» der Grnbcnseldcr in den letzte» Jahre» immer un rentabler geworden war n»d der Staat als Verwalter des Bergbe gnadigungsfonds weitere Zuschüsse anS dem letztere», welche in Höhe von jährlich 17,000 Mk. nöthig gewesen wäre», »„, den Betrieb in seiner bisherigen Einschränkung sortznsetze», abgelehnt halte. Am 15. November fand »iiii in Annaberg die freiwillige Versteigerung der der Gewerkschaft gehörige» Bergbanrechtc sainint alle» „»bewegliche» Zlibehörniigen statt. Es hatten sich zu derselben eine Anzahl von Herren cingcfniide», welche sowohl auf die einzelnen Zubehör,,„gen (Grundstücke, Gebäude, Wasserkräfte rc.), als auch ans das Eigenthiim der Gewerkschaft im Ganzen mit »nd ohne Erwerb der Bcrgbaiirechle Gebote abgabcn. Höchstbictender blieb schließlich Herr Stadlralh Köselitz i» Annaberg, welcher für sämmtlichc, der Gewerkschaft gehörige» Bergbau- rechte und „»bewegliche Zubehörnngei, de» Zuschlag für 20 050 M. erhielt. Ui» letztere» rechtskräftig z» mache», ist Seitens des Vor standes der Gewerkschaft „och die Genehmigung des königliche» Finanz- Ministeriums cinziihvlen. Es ist vielleicht interessant zn erfahren, was Alles zu der Grube Himmelfahrt Fniidgriibc gehörte. Was zunächst die Bergbanrechte der Gewerkschaft anlangt, so umfaßt das Grnbenseld 452 Maßeinheiten, das sind 1805 746 Quadratmeter. Außer den ans Frohnaner, bez. Wiesaer Flur gelegenen Stölln Silberkaininer Erbstoll» und Tiefer König Dänemark Erbstolln gehören der Gewerkschaft die ehemals königliche» Aunabcrger Stölln, als Orgelstollii, Markus Nöhliiigstvlln, Tiefer Jung Andreas-Stoll», Oberer Jung Andreas-Stoll», Bierschnabcl-Stoll» »nd Nikolaus Orgel-Sloll». Das unbewegliche Zubehör über Tage»,»saßt zunächst Parzellen und eine Wasserkraft rechts der Sehma in der Nähe des alten Coiistaniinschachtcs, welch letztere etwa 16'/, nützliche Pfcrde- kraft aufweist, da»» Parzellen am rechten Ufer der Sehma in un mittelbarer Nähe der Letztere» in, Wolfsgrnnde, ferner die Gebäude bei der Markus Rohling-Wäsche, sowie die dortige Wasserkraft. Tiefe Gebäude bestehen ans dem Wohn- „nd Hutgcbände mit Erznic ber ing- Gewölbe »nd Scheidebankaiiban, de», Stallgebändc mit Futter boden, den. Wohn- »nd Crzpochgebäudc. Hierzu kommt noch die Wasserkraft, welche gleichfalls eine Arbeitskraft vo» 16'/, nützliche» Pferdestärken hat. Weiler gehören der Gewerkschaft Parzellen und Gebäude i» der Nähe des Malwi„c»schachtes, darunter ein Trcibe- ha»s, ei» Hnthans »nd wilder,»,, eine Wasserkraft vo» 6,3 Pferde stärken. Fenier kommt hinzu die „Getreue Nachbarschaft" i» Frohnau mit eine», Hnthans, einer Schachtkane, einem Pochwerksgebäude und zwei Wasserkräfte». Diese Flurstücke liegen sämmllich am linken User der Sehma, dem Bahnhof Annaberg gegenüber, und an der rechten Seile der vo» Annaberg »ach Frohnau führende» Fahrstraße. Schließlich gehöre» »och einige Parzellen am Schottenberge, sowie i» der Nähe des alte» Kvhlschachtcs, »»mittelbar an der Wald» schlößchen-Slraße, zn de», Besitzthnm der Gewerkschaft. — Zum Tode vevttvtheilt wurde vom Schwurgericht Zwickau der Arbeiter Richard Weichelt ans Johamigcorgcnstadt wegen Raubmordes, begangen am 31. Juli d. I. i» Böhme». — Feuev. In Mühlbach bei Fraiikenberg brannte da- Krasselt'sche Gut „jeder. —Jahttsdovf i. Erzgeb., 14. November. Der am Sonn tag im Saale des „Felsenkeller" stattgefundene Gesrllschastsabend de» hiesigen NatnrhellvereillS ist in allen seine» Theilen als ein gut ge lungener zu betrachten. Die vortrefflich«»» humoristische»» DsrbiMug« riefen bei den zahlreich Erschienenen große Heiterkeit hervor, während
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