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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189211083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-11
- Tag 1892-11-08
-
Monat
1892-11
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.11.1892
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MWMWWWDMMMDMMMWW» IWMMMWW wiese verbreitetste unparteiisch« tägliche Zeitung kostet monatlich 28 Pfg. in Chemnitz frei ins Haus. Mit dem Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch kostet der tägliche „Anzeiger" monatlich SS Pfg. (in Chemnitz frei ins Hans); außerhalb Chem nitz Zutragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Bciblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehen fürSS Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Tklegr.-Adresse: Generalanzeiger. Ferusprechstelle Nr. IZK. Anzeiger General Anzeiger für Umgegend. Anzeiger «uzrigenpreis: «gespalte« TorpuSzeilesca.S Silben fasseud) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespalten« Petitzeile ca. 11 Silben fassend) 30 Pfg. Bei wiederholter Auf nahme billiger. — Anzeigen können »nr bis Vormittag >0 Uhr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Anslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abend- (uiit Datum des nächsten Tages). — Die Anzeigen finde» ohne Preisansschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. — aie. MU. — 12. Jahrgang. — VerlagS-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Th-at-rstraße b. § Dienstag, 8. November 18S2. .! Politische Rundschau. CH«»uni!, de» 7. November. Deutsches Reich. — Die Wittenberger Kaiserreve. In verschiedenen Blättern wird erzählt, der Kaiser habe den ersten Entwurf zn seiner Rede zuerst im Civilcabinet ansarbeiten lassen, diese dann aber wieder ver worfen und nun den Text der Ansprache eigenhändig »icdergeschriebcn. Das ist unrichtig. Der Wortlaut ist in einer Conferenz des Kaisers mit dem Kultusminister Or. Bosse und dem Präsidenten des Obcr- kirchenrathcs sestgestellt worden. — Das Protectorat über sännnMche Feuerwehren Preutzeus hat der Kaiser übernommen, für 25jährige Dienstzeit ei» Kreuz gestiftet »nd für sonstige Auszeichnungen der Wehr einen Orden in Aussicht gestellt. — Weitere Enthüllungen des Fürste« Bismarck. Herr Han-Z Bl»»> hat seine» beiden Artikeln über de» Besuch bei Bismarck »och einen dritten folgen lassen, in dem die Acußcrnngen des Fürsten über eine Reihe anderer Fragen wicdergegebe» werden, die seit seinem Rücktr tt >» die Erscheinung getreten sind. ES wird darüber aus Leipzig berichtet: Ueber den deutsch-englischen Vertrag betreff- Ost afrikas und Helgolands sagte Fürst Bismarck, er wurde de» Vertrag nie geschlossen haben. Zanzibar sei bereits halb deutsch gewesen, als cs den Engländern überlassen wurde. Helgoland sei in- seinen Angen eher eine Last und Schwächung, als eine Stühe und Stärkung Denlschtands in einem etwaigen Kriege mit Frankreich. Die französische Flotte hätte, nachdem die Befestigungen Helgolands znm Schweigen gewacht worden seien, was bei den modernen Geschützen leicht sei, ein Kohlendepot für weitere Strcifzüge. Dann wandte sich der Fürst gegen das Vcrwaltiingssystcm des Freiherrn v. Soden in Ostafrika. Diesem seien die dortigen Verhältnisse nahezu »»bekannt und er sei den schwierigen Aufgaben kcincswegs gewachsen. Wißma»» dagegen besäße von allen Afrikamänner» die genaueste Kenntniß »nd die reichste Erfahrung, außerdem Tapferkeit »nd Tact. Ueber den Distanz- ritt Berlin-Wien sprach sich Fürst Bismarck sehr abfällig ans. Eine derartige Leistung käme im Felde nicht in Frage, cs sei schade um die edlen Thicrc» die dieser Spielerei geopfert worden seien. An Lothar Bücher habe ec viel verloren, er sei ihm ein treuer Freund und manchmal ein Ccnsvr gewesen. Ueber die Nücktrittsgründe des Gesandten v. Schlözer sag e der Fürst, der Rücktritt sei nicht ge nommen, sondern Herr v. Schlözer sei ohne Angabe von Gründen unfreiwillig von Rom entfernt worden. Er wäre nicht so verfahren. > — zieitt Statthalterwechsel im Neichslauv. Die Nach richt, der Stallhatlcr der Neichslande, der Fürst Hohenlohe, dringe gerade im gegenwärtigen Augenblick darauf, von seinem Posten ent hoben zu werden, ist unrichtig, und nichts Anderes, als eine Wieder aus,,ahme von früheren »»wahren Gerüchten. Bei seinem) hohen Alter wird Fürst Hohenlohe freilich nicht mehr zu lange aus seinem .verantwort»,igSreichen Posten verbleiben, aber augenblicklich fühlt er sich doch »och so rüstig, daß er an ein Enllassnngsgesnch nicht denkt. Die Nennung des Fürsten Leopold von Hohcnzollern als seinen Nach folger ist eine rei» willkürliche. — Dem Bttttdeörathe i» Berlin ist eine Uebersicht der ninthmaßliche» Einnahmen des deutschen Reiches an Zöllen und Ver brauchssteuern für 1893,94 zugegange». Die Eiiuiahmc» ans Zöllen und Stenern für das nächste Elatsjahr sind mit 602 859 000 Mark veranschlagt. -- Gewerbetreibenden, welche einen Wandergewerbe- schcin zur Veranstaltung vv» Scha»stell»i,gen oder theatralischen Darstellungen erhalten haben, wird neuerdings, wie die „Voss. Ztg." erfährt, die „ach Z 60a, der Gewerbeordnung erforderliche ortspolizci- lichc Genehmigung versagt, wen» ihre Darstellungen der biblische» Geschichte entnommen sind. Auch bezüglich der Ertheilnng der Ge nehmigung znm Handel mit Druckschriften im Umherziehen wird jetzt insofern strenger verfahren, als Druckschriften, deren Fcilbieten im Umhcrziehen in dem. eine» Bundesstaate verboten worden, auch i» andere» Bundesstaate» nicht zum Colportagchandcl zugelasscn werde». — Man hätte eS lieber nicht sägen sollen. In einem längere» Artikel zu Gunsten der neuen Militärvorlage und einer Verjüngung der Armee behauptet das „Militär-Wochenblatt", die Landwehr habe im letzten Kriege mangelhafte Widerstandsfähigkeit des Körpers und Geistes beim E,tragc» großer Strapazen gezeigt, Weiler seien bei der Landwehr große Procentsätze an Kranken vor- Hände» gewesen, wobei cs hier und da an Simulanten nicht gefehlt habe; endlich wird der Landwehr noch Mangel an Wagemut!) beim Angriff und geringere Ausdauer in der Vertheidigung, Beides im Vergleich zn de» Linienlrnppcn, vorgewvrfen. Darauf antwortet die conscrvative „Krenzztg." recht zutreffend: „Jedermann weiß, daß die Linie ein schärferes Kricgswcrkzeng ist, als die nicht i», Training stehende, vv» v'elfach nnzulänglichcn Kräften geführte Landwehr; ebenso aber auch, daß die Landwehr trotz aller ihrer am Shstei» hängende» Mängel recht angcschcne Thate» vollbracht hat, ja, daß diese gerade i»> Volks»»,ude und in der Legende eine Nolle spiele», welche wie belebendes Feuer auf de» Patriotismus der jüngere» Generationen wirkt. Wie ans unsere Generation die Erzählungen der alle» Landwchrkämpe» der Befreiungskriege animirend wirkte», so Ihnen eS auch heute die Erzählungen der Alte» a»S den letzten Kriegen, und wahre Pflicht aller Vaterlandsfrcnnde ist es daher, dies« Männer bei gute», Mnthe »nd in Lust und Liebe zu ihrem schweren Berns zn Halle» und durch Ermunterung zn beleben." — Ans Dentsch-Ostafrika. Der bekannte deutsche Afrika- forscher vr. Banmanu giebt eine überraschende Erklärung ab. Er hält die Anwesenheit eine- große» deutsche» Dampfers auf dem Victoria-Sec für ganz zwecklos, insoweit der Dampfer zur Ver hinderung des Sklavenhandels diene» soll, da der Sklavenhandel sich gar nicht des Seeweges bediene. — Der Leutnant itt der Tchntztrnppe, Johannes, hat dem räuberischen Slamme der Maheiige-Mafili eine empfindliche Züchtigung angedeihe» lasse», i« Eingeborenen wurden total geschlagen nnd verloren mehrere hundert Tobte. Die alte» Soldaten der Scbutztrnppe bewährten sich ausgezeichnet, die jüngeren zeigten mehrfach Unruhe. Oesterreich-Ungarn. — Der ungarische Ministerpräsident Graf Szaparh ist in Wien cmgelommen, »m mit dem Kaiser Franz Joseph über die neuen ungarischen Kirchcngesctze zn berathschlagc». Die der un garische,, Regierung nahestehenden Kreise versichern» das Ministerium habe sich geeinigt, die fakultative Civilche cinznführrn. Eine Gruppe der Regierungspartei unter de», ehemaligen Ministerpräsidenten Tisza besteht ans Proklamirung der obligatorischen Civilche. ES ist sonach nicht bloß eine Ministerkrins, sondern auch eine ParlcikrisiS ii» Bereiche der Möglichkeit. Die Entscheidung des Kaisers über die Absichien der CabinctS ist noch unbekannt. — Das österreichische Abgeordnetenhaus ist in Wien nach viermvnallichcr Unterbrechung wieder znsa»»»c»gctrcten. Der Finanzminister 11r. Stcinbach brachte das neue Budget ei», welcher gegenüber dem Vorjahre eine kleine Besserung answcist. Italien. ^ — Die vatikanischen Zeitungen in Nom besprechen die Rede des dcnlsche» Kaisers noch immer in sehr lebhafter Weise. Daß ihnen darin Manches nicht gefällt, ist erklärlich, indessen »»» einmal nicht' z» ändern. — Das Befinden des Papstes ist ein zufriedenstellendes. — Die allgemeinen Kammer,»enwahlen sind »»» nahe gerückt. Das Ministerium Giolitti rechnet sicher ans eine große Mehrheit, doch meint man, daß es bald genug von einem Ministerium Crispi abgelöst wird. Sächsisches. — Schon wieder Fener in Grofthartmannsdorf. Noch rauchten die Trüinmerhanfcn von de», großen jüngste» Brande und schon wieder fand dort ei» Schadenfeuer statt. In einem mit 200 Scheffel Kohle» »nd vielen Vorräthe» an Stroh, Holz rc. angefüllten Schuppe» des dortigen Rittergutes war abermals ein Brand gelegt und bedurfte cs der größten Anstrengung von zehn Spritze», das Feuer aus das AnsbruchSgcbände zu beschränke,,, und das arg be drohte Rittergut zu erhalten. —Jahnsvorf im Erzgeb.. 6. November. Alle in JahnS- dorf anshällliche» Reservisten, Dispositiviisnrlauber und z» Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen der Jnhresklasscn I6S5 bis mit 1892 habe» sich Monlag, den 14. November 1§S2, Vormittags 11 Uhr, i» Bnrkhardlsdvrf, „Gasthof z„i» Anenberg", zur Controlvcrscinimluug bei Vcrmciöung von Ar,estslrafe cinzufinden. Die Mililärpapiere sind niilznbriiigen. — Die am Donnerstag Abend im Saale des „Fclsen- kcller" hier stattgesnndcnc Theateraufsührnng des hiesigen Männer gesangvcreins war gut besucht und soll der Reinertrag dem Besitzer des kürzlich hier abgebrannten Hauses überwiesen werde». — Die hiesige VvlkSbibliothek, welche Herr Lehrer Pommer verwaltet, zählt zur Zeit ca. 370 Bände. Durch diese nützliche Einrichtung wird der Einwohnerschaft Gelegenheit geboten, sich für wenige Pfennige einen guten Lesestoff z» verschaffe». — Brände. I» Ehrenfriedersdvrs brannte in der Nacht zum 5. November im Noland'schcn Hanse ans der Chemnitzerstraße das Parterrczimincr, i» welchem das Frise,irgeschäft von Albi» König sich befand, vollständig ans. Nur dem Umstand, daß das Fener i»> Entstehen bemerkt wurde, ist es zu danken, daß das Hans von weiterem Schaden verschont blieb. Fünf Stunden später, etwa 3/j8 Uhr, brach in de,» Gustav Meyer'sche» Hanse auf der Quer straße Feuer ans, welches das Gebäude mit Hinlerhans bis ans die Umfassniigsmaiieru in Asche legte. Da der Brand sich zuerst ans die oberen Räumlichkeiten erstreckte» so konnte ein großer Thcil des Mobiliars »nd vieles Andere gerettet werden. Die Bewohner beider Häuser hatte» meistens versichert. Ueber die Entstehung beider Brände ist nichts bekannt geworden. — In der Nacht znm Sonntag ist in Mittelsaida das Börner'sche Gut mit allen Ernlcvvrräthen bis ans dis Umfassungsmauern niedergebrannt. Während man »och mit de» Ncllnngs- und Lvscharbcilcn beschäftigt war, brannte plötzlich die Scheune des Nittergntcs. Da dieselbe gerade in der entgegengesetzte» Windrichtung lag nnd unmöglich durch Flugfeuer entzündet worden sein konnte, so ist auch hier, wie bei dem Börner'sche» Gute, bös willige Brandstiftung anzunchmen. — In Oberplanitz bei Zwickau brannte das Ncinhold'sche Haus nieder, in welchem sich eine Bäckerei befand. Strafkammer-Verhandlungen — Chemnitz. 5. 11. Schwerer Diebstahl. Am Abende des 19. September d. I erbrach der 20 Jahre alte, bisher noch völlig »„beicholtene Maurer Ferd Schneider n„S Not sch et in in Böhme», gegenwärtig in Kappel wohin hast, eme verschlossene Stube i»i Erdgeschoß eines Neubaues i» unserer Stadt nnd eignete sich verschiedenes, darin aiifbewahrlcSHandwerkszeug im Wcrthe von etwa 0 Mark an. I» Anbetracht der Schwere dieses EigcnthumSvcr- gehens erkannte die Strafkammer a„f 5 Monate Gefängnis), wovon indes) 1 Monat als bereits verbüßt erachtet wurde, sowie ans 2 Jahre E h r e» r o ch t S v c r l u st. Von der Bleiche weg. Der schon wiederholt wegen Vcrgrcisens an fremdem Eigcnthnm bestrafte Handarbeiter Johann Christian August Degen kolb aus Schwand b. Plauen i. V., 1849 geboren, entwendete am 6. Oktober d. I. 5 Stück Im GraSgarten des GemcindevorstandeS R. i» HermSdorf zum Bleichen liegende Hemden im Werthc vo» 15 Mark. Wege» dieses im Rückfälle verübten Diebstahls wurde Dcgenkolb z» 6 Monaten Ge säugniß „nd 2 Iah ren Ehrenrechts v crlnst verurtheilt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. W« 8«u«dk unser«! Blatt«! w«rd«t» ersucht, uni wichtige Begebenheit«» glltgtl Chemnitz» 7. November. — Die Kanzlei der hiesigen rönigl.«mthShaupt«an,,- schast bleibt am 9. und 10. November d. I. für all» nicht ganz dringlichen Sachen wegen Reinigung der Geschäftsräume geschlossen. — Ein militärischer Jubilar, «m vergangenen Sonna beging der Feldwebel der 3. Compagnie he» hin fantckie-NegimentS Herr Schneider sein LSjähriges Dienst jnbiläum. Der hohe Chef des Regiments, Prinz Friedrich Anglist, ehrte di« Dienstlrene des Jubilars durch Ucberseiidniig einer mit seinem Namenziige geschmückten Taschenuhr» welche dem Wackeren i» Gegenwart sämmtlicher Osficiere und Unterofficiere de- Regiment« durch de» Commandenr desselben, Herrn Oberst v. Mal ortie, im Hose der Kaserne unter feierlicher Ansprache überreicht wurde. Seitens des OfsicierS corpS wnrde Herrn Feldwebel Schneider ein Bitdniß des obersten Kriegsherrn König Albert verehrt, außer dem veranstaltete dasselbe zn Ehren des Gefeierten ein NegimentSdiner, welchem derselbe beiwohnte. — Industrielles. Die hier außerordentlich stark vertretene Möbelstoffweberei hatte in der letzte» Zeit namentlich unter dem Uebelstandc zn leiden, daß vorwiegend geringe Waare begehrt wnrde, während bessere Muster vernachlässigt blieben. Jetzt schnitt ein Wendepunkt cingetreten zn sein, denn die Nachfrage »ach feine» Stoffen zn Uebcrhanggardiiicn, Portieren und Möbelbezügön aller Art ist wesentlich gestiegen, wogegen geringwerthige Stoffe zur Zeit nicht viel bestellt werde». Man kann das wohl als ein allgemein günstiges Zeichen zur Besserung der Verhältnisse ansehen. — Nach den Handelsberichten ans New-Iork hat sich drüben die Nachfrage »ach besseren Strn mpfwaaren wesentlich gehoben; doch sind außer de» cchtschwarzcn Strümpsen auch solche in anderen soliden Farben, wie sie in neuester Zeit in unseren Färbereien zngerichtet werden» begehrt geblieben »nd die Preise sind durchweg erhöht worden. — Zeichen bessere» Geschäftsganges k Zu den Anzeichen, welche dafür zu sprechen scheinen, daß die schlimmsten Zeiten der gegenwärtige» wirlhschafllichen Krise hinter unS liege» und sich nach und nach eine Besserung der Erwerbs- nnd Absatzvcrhältnisse wenigstens i» einer Reihe von Industriezweigen bemerklich macht, darf wohl auch die Thatsache gerechnet werden, daß nach de» amtlichen Ausweisen über die Bevölkerungsbewegung i» Chemnitz im Monat Oktober seit längerer Zeit zum ersten Male ein erheblicher Ucberschnß de- Zuzug» über den Abzug zu verzeichnen ist. Im Meldeamts deS hiesigen Potizeiamtes gelangten nämlich im Monat Oktober 221 Familien mit 755 Köpfen nnd 2145 meistcntheilS selbständige einzelne Personen (1386 männliche nnd 759 weibliche) als hier an ge zöge» zur An» Meldung, wahrend nur 135 Familien mit 448 Köpfen nnd 1453 wiederum meisteutheilS selbständige einzelne Personen (91l inännliche und 542 weibliche) als von hier fortgezogen abgenieldet wurden. Es ergicbt sich heraus, daß die Zahl des Anzugs diejenige deS Abzugs ui» 86 Familien mit 307 Köpfen „nd 692 einzelne Per sonen übersteigt. Unter den Letzteren hat man in der Hauptsache GewerbSgehilfen, sonstige inännliche nnd weibliche Arbeiter, Dienst mädchen u. s. w. zu suchen. Erwägt man nun, daß mit dem Heran- nahcn der kalten Jahreszeit und dem Einstellen gewisser Thäligkefte» und Beschäftigungen um diese Zeit gewöhnlich ei» starker Abfluß vo» Arbeitskräften namentlich nach dem benachbarten Böhmen statlzusindcii pflegt, so erscheint diese Zunahme um so mehr geeignet, als Zeichen eines bessere» Geschäftsganges und besserer Erwcrbsgelegenheit be trachtet zn werden. Im Ganzen nahm die Bevölkerung von Chemnitz im Monat Oktober mit Einschluß des UeberschnsscS 1er Getunkten über die Todesfälle von 210 um 1209 Personen zn, während für die Monate Januar bis September znsanime» sich die Zunahme auf 1786 Personen berechnet. Für die ersten zehn Monate dieses Jahre» stellt sich dieselbe mithin im Ganzen ans 2995 Personen gegen 1613, bez. 6310 in de», gleichen Zeiträume der deinen letzte» Vorjahre. Auch hierin zeigt sich gegen das Jahr 1891 eine recht erhebliche Besserung, welche die am Anfänge dieser Zeilen ausgesprochene Er wartung, daß wir am Ende der Krise stehe», zn bestätigen scheint. — Stadtthcater. Am 5. November gelangte für gegen wärtige Saison erstmalig die i» keinem Repertoire fehlende Oper „Martha, oder: DcrMarkt zu Ri ch », v n d " zur Aufsülirnng. Da iiiiscr He,r Opern Referent leider am Besuche der Vorstellung verhindert wir, so sei an dieser Stelle cvnsiatirt, daß der Erfolg dieser Aufführung im Allgemeinen als gut bezeichnet werden kann „no das Pnbliknm dies durch reichen Beifall bekundete. Namentlich erwiesen sich die Anordnungen der Regie (Herr Hartman») als recht vortbcilhaft und mitniiter vo» überraschender Wirkung. Die Haupt rollen befanden sich sämmtlich in durchaus geeigneten Händen. —1—. Der „killte Jahrmarkt" ist a»ch diesmal wieder äußerst reichlich mit Maaren aller Art beschickt. Vom schönsten Wetter begünstigt, entwickelte sich gleich nach der osficiellcn Eröffnung des Marktes ein reger Vcrlctuc, welcher die oft ausgestellte Behauptung» als hätte sich die Jahrhunderte alte Einrichtung der Jahrmärkte schon längst überlebt nnd sei völlig zwecklos geworden, als hinfällig er scheine» ließ. Namentlich ans dem Nensiädtcr Markte mit seine» Sehenswürdigkeiten, seinen Schieß- und Schaubude», den »„vermeid lichen Ricscndamcn, wilde» Menschen, Panoramen, Museen» Schaukeln und Carrvnssels u. s. w. war in den Nachmittagsstniidcn ein solche« Gedränge, daß man kaum dnrchkommen konnte. So weit sich bcob- achten ließ, wurde trotz aller Klage» über schlechte Zeiten auch ziemlich flott gekauft, besonders aber der Bedarf an Wintcrartikcl» ausgiebig gedeckt, so daß die Verkäufer dieser Art Maaren recht leidliche Geschäfte machen dürfte». —* Festgenommett wurde am Sonnabend früh in ci»tt hiesigen Herberge ein von der Amtsanwallschaft Chemnitz Wege" Betrug- steckbrieflich verfolgter Handarbeiter. —* Zwei Kampfhiihne. Gestern Abend i» vcr 6. Stund« prügelten sich auf der Lohgassr zwei auswärtige jüdische Handel«- »lännrr und verursachten dadurch «inen große» Menschenauslanf. Gin Schutzmann bracht, di« delden KampfhShne auseinander. —* Echo« wieder Einbrecher. I» der Nacht zum K. No vember ist durch Einschltichen !n die Hau-flur und mittelst Nach- ührcnden Ladenthüre ln einen Fischrvaaren- eingebrochen und sind au» unver-' 13 Mark gestohlen worden. Am 5. d. M. kam hier «in Schlosst», M, st Aaste in rittem Geschäft auf der HWMj /I schließen« der laden de, Aua .... schloffenem Tischkaß —* Diedste'
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