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Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189211109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-11
- Tag 1892-11-10
-
Monat
1892-11
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 10.11.1892
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«UMPWVW WdUIM >"«»> I> >»''—» >, 'VMWWWW Liese verbreitetste unparteiische tägliche Zeitung kostet monatlich 28 Pfg. in Chemnitz srei in- Haut- Mit dem Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch kostet der tägliche „Anzeiger" monatlich LS Pfg. (in Chemnitz frei iiiSHailS); außerhalb Chem« nitz Zutragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Beiblatt« Lustiges Bilderbuch zu beziehen für 8S Pfg. monatlich. (Nr-5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Telegr.-Adresse: Generalanzeiger. Fernspr«chAllt Nr. 1ZK. Anzeiger General Anzeiger für Chemnitz Anzeiger NN- Umgegend. «uzeigenpret»: «gespalten» Lorpurzeile(ca.S Silbe» fassend) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespalten« Petitzeile ca. 11 Silben fassend) SO Pfg. Bei wiederholter Auf« nähme billiger. — Anzeige« können nnrbisBorinittag lOUHr angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abend- (mit Datum des nächsten Tage-). — Die Anzeige» finden ohne Preisausschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eiseilbahn-Zeitung. — Nr. 262. — 12. Jahrgang. I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße s. j Donnerstag, 10. November 1892. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. »I« Fr,und- »„>,«» Blatt«» wrrd-n «rlacht. u»S »Ichtlg« B-gkb-ud-ttin gütig sl mltlnNM«» Chemnitz» 9. November. — Verleihung. Dem Oberlehrer am hiesigen königliche» Gymnasium Herrn lOr. piül. Friedrich Ludwig Buschkiel ist der Titel »Professor" verliehe» worden. — Zeichen hochherziger Gesinnung. Der am 17.Sept.d.J Hierselbst verstorbene Maschincnfabrikant Herr Ernst Julius Seyfert, Mitinhaber der Firma Seyfert L Donner, hat der Stadtgemcindc Chemnitz für milde Zwecke letztwillig die Summe von 10,000 MI. vermach». Der Rath giebt dies und die seitens der Erben des edlen Wohllhäters erfolgte Einzahlung dieses Bclrages mit dem Ausdrucke des wärmsten Dankes für die durch Errichtung dieser Stiftung von dem Verstorbene» bewiesene edle Gesinnung und treue Anhänglichkeit an unsere Stadt und ihre Bewohner bekannt. — I» der hiesige» Produktenbörse ist »eben der An nahmestelle für Telegramme anch eine Telegraphen-Betriebsstelle ein- gcrichlet worden, welche an jedem Mittwoch von 10 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittag» in Wirksamkeit ist. Diese Neueinrichtung dürfte sicher den Beifall aller Besucher der Produktenbörse finden. — Deutsche Werkzeugmafchiuenfabrik (vormals Sonder- mann und Stier). Die gestern i» Anwesenheit von 9 Actionären mit zusammen 3077 Stimmen abgchallene Generalversammlung dieses Unternehmens ertheiltc den, Vorstände und AussichtSrathe Entlastung, genehmigte die Vertheilnng einer Dividende von 3 Procent ans das Bctricbsjahr und wählte die statutengemäß anSgeschiedenen Mitglieder des AnfsichtsrathcS durch Zuruf auf's Neue. — Zur Wahl in Nordamerika. Wie e» den Anschein hat, ist Cleveland am gestrigen Tage, nach unS zngegangenen Depeschen, als Präsident der Vereinigten Staate» von Nordamerika gewählt morden. Damit ist Aussicht vorhanden, daß auch wesentliche, für unser» Export günstigere Aeiiderunge» der berüchtigten Mac Kinley- Bill in absehbarer Zeit eintreten werde». Daß die Wahl Clevcland's gesichert erschien, ist auch in unS zugegangcne» Privatbriefcn aus New-Aork re. ausgesprochen worden. Sv z. B. theilt uns ein Brief aus Pawluckct vom 27. Oktober ». A. Folgendes mit: „Das Geschäft geht hier flau, wie jedes Mal vor der Wahl. Es sind große Hoffnungen vorhanden, daß Cleveland siegen wird. Dann wird es jedenfalls anch besser für Chemnitz werden; denn die Strnmpfgeschichte will hier nicht recht zum Klappen kommen. Die „Ncw-Iorkcr Staats-Zeitung" ist Harrison's größter und ärgster Feind; in einem Artikel, welche» dieselbe in letzter Zeit veröffentlichte, flößt sie spcciell den Chemnitzer Strnmpssabrikanten Mnlh für die Zukunft ein, indem sie sich ganz besonders der Chemnitzer annimmt." —är. Musikverein. Für Mittwoch, de» 16. Novemb er, steht eine große Musikanfführung bevor, welche das ganz besondere Interesse aller kunstsinnige» Kreise wachzurufe» berechtigt ist: Die Aufführung der „Faustscene»" von Robert Schumann durch den Musik verein. Nur verhältnißmäßig selten kan» dieses hochbede ntende Werk von den bezüglichen Corporationcn Be rücksichtigung finden, da es außer sehr leistungsfähigen Chören zur Be setzung seiner außerordentlich wichtigen und schwierigen Solopartie«» fast ausschließlich Künstler allerersten Ranges erfordert. Wie glänzend in jeder Hinsicht die von der damaligen „Bachgesellschaft" unter Capcllmeistcr Fritz Schecl's Leitung vollbrachte hiesige Erstaussührnug beschaffen war, steht noch frisch in aller Erinnerung. Aber auch diesmal befindet sich ei» tüchtiger Künstler an der Spitze, Herr Cantor May er hoff, auch diesmal treten erpropte Chorsänger für dcn schönen Chorthcil ein, und anch diesmal ist i» den wesentlichen Hanplpartieen für Solisten allcrcrstcn Ranges gesorgt. Dahin gehört vor allen Dingen einer der Bayreuther Meistersänger, Fritz Plank aus Carlsruhe, der den „Faust" singen wird. Von der Natur mit einem Körpernmfang in die Breite „weit über Menschliches hinaus" bedacht, könnte er beinahe mit den Vorbedingungen in Widerspruch kommen, welche die Aesthetik auch an das Aenßere eincs Künstlers stellt. Wer ihn aber hört, vergißt was er sieht und ist gebannt von der Macht der Kunst, welch' auch in eine», irdischen Gefäß von solcher Massigkeit derartige Gefühlszartheit »nd wahrhaft geniale Aenßerungcn zu wirken vermag. Von ihm ist z» erwarten, daß er die alles Andere überragende Hauptrolle des Faust mit ihrem köstlichen Inhalt in hochkünstlerischcr Weise durchführe» Wird. Seine Partnerin als Gleiche», grau Witt ich, königl. Hvsopcrnsängeri» ans Dresden, ist von früher her hier schon rühm, lichst bekannt. Hiesige Besucher der Dresdner Hvfopcr haben sich gewiß schon oft ihrer bedeutenden Leistungen erfreut. Die übrigen Soli sind in den vcrtrauensivürdigstcn Händen der Damen Frau Stoebe-Spicgclberg ans Leipzig und Frl. Hedwig Nock stroh von hier, der Herren Trantermann ans Leipzig und Hartman» vv» hiesiger Oper. Zn besonderem Schmuck und fester Stütze wird dem Ganzen anch die Mitwirkung ilnserer aus gezeichneten städtischen Kapelle dienen. Möchte das großartige und schöne Unternehmen jene Beachtung und Würdigung finden, die es vollauf verdient. —* Auf dev Straste erkrankt. Gestern Abend in der 6. Stunde wurde ein Dienstmädchen auf der Königslraßc von Krämpfen befallen »nd stürzte ans dem Plattenfnßweg zu Boden. Da der Zu- stano derselben sich nicht besserte, wurde sie auf Anordnung eines Schutzmanns mittelst Transportwagens nach dem Sladtkrankenhanse gebracht. —* Ins Schaufenster gefallen. Vorgestern Abend fiel ein angetrunkener Handlungsgehilfe ans dem Neustädter Markt i» das Cchanfenstcr eines dortigen Fleischerladens hinein, zertrümmerte dasselbe und zog sich dabei mehrere Schnittwunden am Kopfe und an den Händcn z». Der Werth der zerbrochenen Scheibe beträgt 40 Mark. —* Hund gestohlen. Vor einigen Tage» ließ ein Markt helfer eine» mit einem werthvollen Hunde — langhaarigen Leon berger, Werth 100 Mark — bespannten Wage» vor einem Hause der Annabergerstraße, in welchem er eine Verrichtung zu besorge» hatte, stehen. Al- er zurückkehrte, war der Hund mit dem Geschirr ver schwunden, die Stränge waren abgeschnitten. Nach erstatteter An zeige wurde ermittelt, daß ei» solcher Hund a» einen Pfcrdeschlächter in Eibenberg von einem Unbekannten verkauft worden sei. Der Hund wurde von dem Besitzer auch als der gestohlene rekognokcirt und für K Mark znrückgekauft. —* Ein Skandalsiichtiger. Gestern Abend verübte ein schon vielfach bestrafter Handarbeiter in einem Hause dcS LonisenplatzeS großen Skandal. Derselbe wollte de» Eingang z» seiner dort wohn hafte» Geliebten erzwingen. Da ihm dieser verweigert wurde, sing er an, zu brüllen und mit den Fäusten an die Thüre zu schlagen. Einen herbeigcrufencn Schutzmann beschimpfte er mit de» gemeinste» Redensarten und setzte seiner Sistirung den größten Widerstand ent gegen. Mit Hilfe eines zweiten Schutzmannes gelang es, den Wüthcnden, der fortwährend Schimpfworte ausstieß und um sich schlug, fortzuführe» und nach dem Arresthanse zn bringen. Straskannner Veptzandlmrgeir — Chemnitz. 8. 11. Ein rafstnirter Zechpreller. Der im Jahre 1859 i» Dörnthal bei Sayda geborene, gegenwärtig aber in Sch önerstädl be> Oedcrcm wohnhafte und bereits nicht weniger als 11 Mal, darunter auch mit Zuchthaus vorbestrafte Sclmiiedegcielle Louis Hermann Steher genannt Böhme kam am Nachmittage des 22. September d. I. in die Nestanrailon „Zur Vahrmühle" bei Borna. Hier gab er sich für eine» wohlsitiiirtcn Gast- wirth ans der Umgegend von Ocdcra» ans, der die Absicht habe, in Wittgeus- dors ein größeres Gut zn kaufen oder ans seinen Gastbos einzntausche». In dem Glauben, cs mit einem bemittelte» Manne zu thnn zu haben, mußte der Wirth um so mehr bestärkt werde», als der Schwindler auch verschiedene» anwesenden Gästen in freigebigster Weise Bier znm Besten gab. Abends gegen 10 Uhr aber entfernte sich der angebliche Gasthofsbesitzer heimlich unter Zurücklassung seiner Kopfbedeckung und einer nnberichligten Zechschuld in Höhe von nahezu 3 Mk. Der unverbesserliche Leichtfuß wurde Wege» Betrugs im Rückfalle zu 10 Monaten Gefängniß »nd 3 Jahren Ehrcnrech lS- verlust verurtheilt. Sittlichkeits-Vergehen. (Geheim-Sitzung.) Der noch völlig »nbe- scholteue Schlosserund Haudarbcitcr Max Eugen Weigelt ans Chemui tz, im Jahre 1873 geboren, also kau», 19 Jahre alt, wurde wegen mehrerer Vergehe» gegen die Sittlichkeit aus Grund 8 183 i» Verbindung mit 8 330, lU dcS R.-Str.-G.-B. mit 6 Monaten Gesängniß und 3 Wochen Hast belegt, letztere Strafe aber als bereits verbüßt erachtet. — Ebenfalls unter Ausschluß der Oessentlichkeit erkannte die Strafkammer gegen den gleichfalls noch nnbescholtenen und mit Weigelt im gleichen Aller stehenden Handarbeiter August Louis Weigert a„S Geyer wegen Verübung eines Sittlichkeits- Vergehens der in 8 17«, 3 des N.-Str.-G.-B- gedachten Art auf 6 Monate Gefängniß. Ungetreuer Beamter. Der km Jahre 1857 geborene, noch völlig unbescholtene Kaufmann Albi» Theodor Oskar Schaarschundt aus Chemnitz war seit vielen Jahre» mit Anszahlen der Löhne i» einem hiesigen größeren Slrumpswaarengcschäft betratst. Diese Vertrauensstellung miß brauchte Schaarschmidt in der Weise, daß er seit dem Jahre 1890 in einer größere» Anzahl von Einzelbcträgeu die Summe von mindestens 1422 Mk. unterschlug, indem er höhere Zahlungen fingirte, als in Wirklichkeit zu leisten waren- Die Straskammcr belegte den nngetreuen Beauftragten mit 10 Mona tcu Gefängniß und 3 Jahre» Ehrenrechtsverlust. Felddiebstahl» Am Abend des 22. Anglist d. I. entwendete der im Jahre 1861 geborene, schon 8 Mal wegen Eigeuthnmsvergche», darunter auch mit Zuchthaus, vorbestrafte Schieferdecker Gustav Emil Stengel ans Grü n Hainichen, jetzt i» Leubsdorf wohnhaft, von einem in Marbacher Flur gelegenen Felde 3—4 Metzen Kartoffeln im Wcrthe von etwa 2 Mark. Da cs sich aber hierbei »m Nückfallsdiebstahl handelte, so wurde Stengel trotz der Geringfügigkeit des Diebstahlsobjectcs z» « Monaten Gc- fänguiß »nd 3 Jahren Ehrenrechtsverlust vernrtheilt. Die „Affaire" eines griechischen Ex Kriegs- Ministers. Die griechischen Zeitungen erzählen eine kleine Episode zwischen dem früheren griechischen Kricgsminister Knmnndnros und einem Engländer. Die Scene spielt in einem Hvicl i» Patras. Herr Knnilinduros sitzt vergnügt an einem der kleinen Tische und verzehrt sei» Mittagsmahl. Sei» Hund, dem das Warten auf die Brocken, die ihm von dem Tische seines Herr» znkomme» sollten, etwas lang vorkommt, streicht hier und dort im Zimmer umher und entdeckt ein hübsche- Stückchen saftigen Rostbratens, das eine,» ebenfalls tafelnden Engländer ans den Schvoß gefallen war. Ec streckt ruhig seine rolhe Zunge vor und leckt das Stück herunter; aber in der Meinung, daß der von Säst getränkte Rock des Engländers die eigentliche Quelle dcS Wohlgeschmackes sei, bohrt er zwei kräftige Zähne in das Tnch und reißt die Stelle, wo das Fleisch gelegen, heraus. Der Engländer wendet sich phlegmatisch znm Kellner hin uns fragt aus ranzösisch: „Wem gehört der Hund?" „Dem Herrn da," antwortet der Diener und zeigt ans Herrn fKuinundnros. „Geh und sag ihm, daß sein Hund mir den Nock zerrissen hat und daß er mir dafür zwei Pfund schuldig ist." „Aber, Herr. . . ." „Geh sofort!" befiehlt der Engländer in einem Tone, der keinen Widerspruch duldet. Der Kellner geht zu Herrn Knmundnros und bestellt dcn Auf trag des Engländers. Herr K»i»»»d»rvS hebt etwas den Kopf, sieht den Engländer a», denkt etwas nach und erwidert dem Kellner: „Schau »ach, wie hoch das Pfund heute steht." „36,50, Herr Knmundnros!" „Hier hast Du 73 Drachme». Gieb sie dem Herrn." Der Engländer nimmt das Geld i» Empfang, zählt es, macht in seinem Notizbuch eine Berechnung und steckt den Betrag in die Tasche. Beide Herren beendigten in Ruhe und ohne jegliche Erregung ihr Mahl. Nur der Hund scheint ei» Gefühl zu haben, daß er un freiwillig seinen Herrn zu Schaden gebracht hat, und schaut den Engländer mit nicht allzu sremidlichen Blicke» an. Endlich steht der Engländer auf und schickt sich an, fortzngchen. Herr KumniiduroS ruft den Kellner heran »nd beauftragt ihn, dem Herrn zn sagen, er habe cüvaS vergessen. Der Kellner stürzt zum Engländer: „Herr, Sie haben etwas vergessen." Der edle Brite wendet sich >»», belastet seine Taschen: „Ich habe nichts vergessen," sagte er »nd wollte weiter gehen. Darauf steht Herr Knmnndnros ans »nd tritt zu ihm heran: „Gewiß, mein Herr» Sie habe» etwa» vergessen." Und indem er ausdrucksvoll auf de» dunkelblaue» Nock des Engländers weist, fährt er fort: „Den Rock da habe ich bezahlt, er gehört mir; seien Sie so gut, ihn ausznzieheu." Tableau l Der Engländer weiß nicht, was er thnn soll, er wirft ver zweifelte Blicke um sich. In Hemdärnieln über die Straße zu gehen! ölrookmAl Als Osus ex mavlrina- erscheint ei» Schneider, der wie alle Zeugen mit dem größten Interesse der Entwickelung der Scene ge folgt war. „Uessisurs", sagt er >»it der bekannten griechischen Anssprache deS Französischen, „äs suis toillour. äs ui'oü'rs ü sstimsr 1s Ä tomlnars." Und nachdem er das unheilvolle Loch in dem Nocke de» Engläiidcrs betrachtet, entscheidet er: - ,Monsieur, s'ssb czualoiv.s kraiies." Der Engländer zieht sein Portefeuille, nimmt die 73 Drachme» heraus, behält 14 und giebt de» Nest wieder an Herrn KumundiiroS. „Lou jour, inonsieur." „äs vous salns Oien, inonsiour!" Nits Ratz und Fern. — Kleine Mittyeilttttgett. Schöne Titel. In München starb dieser Tage die Frau eines Angestellten beim dortigen E>of- theater, der seiner Gattin gelegentlich der Todesanzeige de» stolze» Titel gab: „Kgl. Hofthealerfarbenrcibersgehilfensgaitiii". — Ein junges Münchener Mädchen» das sich verheirathen wollte, legte sich auf dem Standesamt folgenden Charakter bei: „Oberplakatanschlägers- lochter." — Ans de» Präfekten von Jessenitza in Serbien wurde ein Attentat anSgcfnhrt, indem Nachts unbekannte Thäler vier Ge wehrschüsse auf das Bett abgabcn, in welchem sie den Präsekten ver- mutheten. Der Präfekt war indessen gewarnt worden und hatte sich deshalb rechtzeitig in Sicherheit gebracht. — In Horsens in Dänemark wurde Dienstag früh, nachdem eine lange Reihe von Jahre» keine Hinrichtung in Däncmark vorgckommen war, der Zucht häusler JonS Nielsen auf dem Hofe des Gefängnisses unter Ausschluß der Oessentlichkeit hingeri'chtcl. Ter Delinquent starb gefaßt. — In Paris stürzte in einem Holzhofe die Decke eines Neubaues mit 30 Arbeiter» ei». 11 sind verwundet, 3 davon schwer. — In Berlin wurde Dienstag ei» achtzehnjähriges Dicnstmädchc», welches einen ihr zur Wartung übergebenen kleinen Knaben hatte vergiften wollen, zu einem Jahre Zuchthaus vernrtheilt. — Der Ertrag einer Spielhölle. Die Generalversammlung der Actionäre der »Losists sVusn^ms äss Hains äs LIsr ob äu Osrols äss LkranAsrs", d. h. der Spielbank i» Monaco, hat am 28. Oktober stattgefnnden. Dem Berichte der „Times" darüber ent nehmen wir die folgende» Angabe». Der Gewinn des letzten Jahre» beträgt etwas über 23 Millionen Francs, eine Million mehr, als im Jahre zuvor. DaS Capital der Gesellschaft beträgt 30 Millionen. Der Zins beträgt 5 pCt.; die Dividende, die immer im Mai bezahlt wird, ist verschieden. I», letzte» Mai wurde» 165 Frcs. per Actie bezahlt; der Gesammlbetrag der Actie war also 190 Frcs. oder 38 pCt., der Ertrag steigt von Jahr zn Jahr. In den letzten sechs Jahren wurde eine Million dem Reservefonds zugeführt, der in, Jahre 1913 so hoch sei» wird, wie das Gcsellschnftscapital, das al o dann voll heimbezahlt werden kann. Außerdem besitzt die Gesellschaft noch die Gebäude, Gärte» »nd andere Liegenschaften. Ter jetzige Fürst hat von der jährliche» Couccssionsabgabc von 1250(00 Frcs. niemals etwas angerührt, sonder» verwendet Alles ans dcn Bau von Kirchen, Schulen, Spitälern n. dgl Außer der genannten Summe zahlt die Spiel-Gesellschaft noch säinmtliche Negicrnngskvsten des FürstenthumS Monaco, Gerichte, Polizei- und Verwaltungs-Organe; sie unterhält auch die Straßen- »nd Wasserlänfc, besorgt die öffentliche Reinigung und Beleuchtung. Die Bevölkerung hat die Schule» nnisonst und be zahlt weder Stenern noch sonstige Abgaben; dafür hat sie allerdings anch nichts in die öffentlichen Angelegenheiten dreinzuredcii. Dem Theater zahlt die Gesellschaft jährlich 250 000 Frcs., daS Curvrchester kostet sie ebensoviel, die Beamten und Angestellte» der Gesellschaft, darunter über 100 Croupiers, kosten 14/„ Millionen jährlich. A» die Presse zahl die Gesellschaft jährlich 800000 Frcs.; ein Pariser Blatt allein bekommt jährlich 75000 Frcs., mehrere andere je 25000 Frcs-, die Provinzblätter je nach Bedeutung 1000 bis 10000 Frcs. Anch einzelne Correspondenten, darunter etliche Eng länder, stehen auf dieser Liste; sie werde» bezahlt nicht für DaS, Wa ste schreiben, sonder» dafür, daß sic Manches nicht schreiben. Sodann hat die Gesellschaft noch ihre „Pensionäre", d- h. solche Leute, welche ihr ganzes Vermögen ini Spiel verloren haben, »nd von denen die Geselljchast einige im Verhältnis) zn ihrem Verlust unterstützt. Ein Engländer znm Beispiel, der zwei Millionen vcrlor, bekommt 40 Frcs. täglich, ein Anderer 10 Frcs., wieder Andere denselben Betrag per Woche. Unter den Ausgaben stehe» anch die Kosten für die Entfernung unglücklicher Opfer des Spiels. Die Gesellschaft zahlt die Hotclrechnnng, löst ein Bittet zweiter Elaste bis an den Heimatsvrt und giebt 20 oder 40 Frcs., je »ach der Länge der Fahrt, mit auf den Weg. Die Gesammtansgabcn der Gesellschaft betrage» jährlich 114/z Millionen. Die Zahl der Selbstmorde soll im letzten Jahre nur 5 betragen. (?) Es sind vielleicht diejenigen, die im Spielsaal selbst vorkamen; von den zahlreichen übrigen Selbst morden hat die Gesellschaft keine Kennlniß genommen. — St» Ueversall 1» Antwerpen. Ein Raubanfall, der große» Aufsehen erregt, ivurde am Sonnabend Morgen um 4 Uhr mitten in Anttverpe» verübt. Als nämlich um diese Zelt der DiamanlenhSndlrr Franz RombautS in Begleitung eine» Fretmde» nach Hans« zntückkehrte, wurden Beide in der Nne de la charru«
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