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N»I«ab» x mtl Dr«S «kUagr oiertkljLbrOch »,lO 4k, In --- San» Deutschland frei HauS ».8« tn Oesterreich 4,4» <. «»«»ab« » dterteNMfrUch In Dresden wid aan, Deutschland frei HauS ».»» Xl tn Oesterreich 4,07 X. — Einzel-Nummer 40 4 §nch"tt2^ stm2^^ bte Zeitung regclmähtg tn den ersten Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit intt UnteVhattungsberlage Die illustVievte Zeit »Beschüf»San>etg> anzetgen In PetidSpÄI»», «n bi» 10 Uhr, »on FamMen- » 4» Uhr, v>»« flU die Petit-epakljeiie «0 4. Im ReklameteN 00 K»r » ' ' - ' - - - - ReklameteN 00 4 , Fernsprecher «q- antwortlichkeil st» , undeutUch gefchrieben«, sowie durch gegebene «nzelgen kdnnen wir die Berantwortltchl dir Siichtigiri» de» TeUe» nicht iiberuehmeu. Redakttons-vprechsiund«: 40 bt« 44 Uhr donnitiaal. Fiir Rückgabe etnaelmidter Schristst macht sich die Redockkon nicht verbinblichi Rucklendtmg erfolgt, wenn Rückporto odt> gefügt ist. Brietliche» Nnfragrn ist dl,itwort?pono betMsügen. Nr. 274 <Seschitftsfte0e und vleüakttou Dr-sdern-A. LL, Holbetnstratz- 4« Montag den 29. November 1915 14. Jahrg v!e kerndlgimg de; feldruge; gegen Serbien M «M « ÄM Das Ende des Feldzuges gegen Serbien Die deutsche Oberste Heeresleitung gibt in ihrem amt lichen Tagesbericht vom gestrigen Sonntag folgendes be kannt: „Mit der Flucht der kärglichen Neste des serbischen Heeres in die albanischen Gebirge sind die großen Ope rationen gegen dasselbe abgeschlossen. Ihr nächster Zweck, die Oeffnung freier Verbindung mit Bulgarien und dem türkischen Reiche, ist erreicht. Die Bewegungen der unter der Oberleitung des Generalfeldmarschalls v. Mackensen stehenden Heeres seile wurden begonnen von der österreichisch-ungarischen Armee des Generals v. Koeveß, die durch deutsche Trup pen verstärkt war, gegen die Drina und die Save und von der Armee des Generals v. Gollwitz gegen die Donau bei Semendria und Ram-Bazias am 0. Oktober, von der bulgarischen Armee des Generals Bojadjeff gegen die Linie Negotin—Pirat am 14. Oktober. An diesem Tage setzten auch die Operationen der zweiten bulgarisclien Armee unter General Todorow in der Gegend auf Skoplje-Veles ein. Seitdem haben die verbündeten Truppen nicht nur das gewaltige Unternehmen eines Donan- ii Herganges angesichts des Feindes, das überdies durch das nnzeitige Auftreten des gefürchteten Kossowa-Sturmes behindert wurde, schnell und glatt durchgeführt und die feindlichen Grenzfestungen Belgrad, bei dessen Ein nahme sich neben dem brandenburgischen Reserve-Korps das österreichisch-ungarische 8. Armeekorps besonders auszeich- nete, Zajecar, Knjazevac, Pi rot, die in die Hände unserer tapferen bulgarischen Verbündeten fielen, bald überwunden, sondern auch den durch das Gelände unterstützten zähen Widerstand des kriegsgewohnten und sich brav schla genden Gegners völlig gebrochen. Weder uner gründliche Wege, noch unwegsame tief verschneite Gebirge, weder Mangel an Nachschub noch an Unterkunft haben ihr Vordringen irgendwie zu hemmen vermocht. Mehr als 1 s> 0 k> 0 kl M a n n , d. h. fast die Hälfte der ganzen serbischen Wehrmacht, sind gefangen, ihre Verluste im Kampfe und durch Verlassen der Fahnen nicht zu schätzen: Geschütze, darunter schwere, und vorläufig n » ü b e r s e b - bares Kriegsgerät aller Art wurden erbeutet, Di? deutschen Vcrluste dürfen r echt mäßig genannt werden, so bedauerlich sie an sich auch sind. Unter Krank heiten hat die Truppe überhaupt nickst zu leiden gehabt." Diese Nachricht dürfte in ganz Deutschland mit be sonderer Freude und Genugtuuiig ausgenommen werden. Wir Deutsche sind darnach fertig mit Serbien, fertig mit d e m Gegner, der den Weltbrand verursacht hat und der seit langer Zeit die Völker beunruhigte. Der Serbe liegt zerschmettert am Boden, lieber ihn ist ein Strafgericht bereingebrochen, wie es wohl noch nie eine Zeit und ein Volk gesehen und erlebt. In noch nickst ganz zwei Monaten ist ein Heer von nahezu dreiinalhiinderttansend Mann nickst mir geschlage«, sondern auch so vernichtet worden, daß es sich nicht mehr enwlen kann. In ihrer bekannten Vorsicht gibt die Oberste Heeresleitung bekannt, daß f a st die Hälfte der serbischen Wehrmacht gefangen genommen sei. Dazu kom- men die vielen Toten und Verwundeten, die zahlreichen Ueberlänfer und die noch größeren Scharen, die ihres Königs Rock auszogen und zu ihrer gewohnten Tätigkeit zurück- gekehrt sind. So sehen wir das serbische Heer entblößt von aller Kraft, nur noch aus traurigen Resten bestehend, über die albanische Grenze flüchten. Die Aufgabe der Deutschen ist erledigt. Die große Masse der von uns nach Serbien entsandten Truppen wird min wieder für andere Zwecke frei, denn in dem den Deutschen zugewiesenen Ope rationsgebiet ist ein weiterer Kampf ausgeschlossen. Noch nickst ganz fertig sind die Bulgaren in Südserbien. In und um Monastir haben sich noch zusammenhängende Heeres gruppen gestellt, die von den Franzosen und Engländern unterstützt werden. Hier ist die Entscheidungsschlacht im Gange und wenn sie beendigt, ist die Aufgabe der Bulgaren in Serbien selbst ebenfalls erledigt, denn dann gibt es im Lande keine regulären serbischen Soldaten mehr. Der Nest wird nach Griechenland zu flüchten haben und dann beginnt die Lösung der griechischen Frage, die Frage der Entwaff nung oder Nickstentwaffnnng der flüchtenden Serben, von der das Schicksal der griechischen Neutralität abhängt. Der glänzende Verlauf des Feldzuges gegen Serbien hat dem Kaiser Veranlassung gegeben, den Heerführern wohl verdiente Auszeichnungen z» geben, worüber folgende Mel dung vorliegt: (Tagesbericht siehe Seite 2.) Zur Beendigung des serbischen Feldzuges Berlin, 29. November. Ein alter preußischer Offi zier schreibt zur Beendigung der großen Operationen in Serbien im „Lokalanzciger": Nicht die Tatsache, daß es ge lang, den serbischen Gegner volIständig zu brechen, veranlaßte unsere Oberste Heeresleitung zu dem im gestrigen Generalstabsberichte ausgesprochenen Lobe der Leistungen der Verbündeten in Serbien, sondern der Stolz über die gewaltigen Leistungen der tapferen Armeen. Nie versagende Tapferkeit der angreifendeu Truppen und die Leitung des so schwierigen, glänzend durch- gesührten Unternehmens haben alle Schwierigkeiten über wunden. Ter Südosten ist für »ns noch nicht erledigt. Mazedonien muß noch vom Feinde gesäubert werden, der nicht nur ans Serben besteht. Dir Politik des Viervcrbniidrs, schreibt Theodor Wvlff im „Berl. Tagebl.", fei gegenwärtig die allcrschlechteste, nämlich eine Politik der Ver- ärge r u n g. Ter Vierverband sei auf dem Balkan unter legen. Er wisse nicht, was er wolle. Er sei nervös und be drohe Griechenland ans Laune, aus dem Bedürfnis, irgend jemand seine Kraft zu beweisen -und ganz und gar nickst, weil er irgend ein festes Ziel verfolge. Angriff ans ciurii ciiglischcn Tampsrr Wie verschiedene Morgenblätter aus Rotterdam melden, wurde am Freitag der englische Damper „Balgowny" in der Norsee bei Noordlunder von drei deutschen Flugzeugen angegriffen, mit Bomben beworfen und mit Maschinen gewehren beschossen. Der Angriff dauerte 20 Minuten, Der Dampfer „Balgownh" ist in Rotterdam angekonimen. Rrue Schatzaiiwcisnngkii Verschiedene Morgenblätter melden nach der „Franks. Zeitung", daß mit der Möglichkeit gerechnet werden müsse, daß dem Reichstage eine K r e d i t v o r l a g e zngeheu werde. Diese Vorlage sei nicht eine Anleihe, sondern sie werde dem Reichsschatzsekretär die Ermächtigung geben, durch Begebung von S cki a tz a n w e i s u n g e u etwa notwendig werdende Mittel zu beschaffen. Vor dem nächsten Frühjahre sei eine Anleihe nickst zu erwarten. Zum Zusammentritt des Reichstages B e r l i n , 29. November. Zn dem bevorstehenden Wiederznsammentritt des Reichstages schreibt die „Tägl. Rundschau": Wir hoffen, daß der Reichstag seine Be schwerden in der Kommission aussprechen, im Plenum aber die wieder notwendig werdenden Kriegskredite einstimmig bewilligen wird. Rumänisch ungarische Verhandlungen Nach verschiedenen Morgenblättern wurden zwischen den ungarischen und den rumänischen Staatsbahnen Ver handlungen eröffnet, um die Wiederaufnahme des Bahnver kehrs über Orsova zu ermöglichen. Die Verhandlungen hätten zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Der Eisenbahnverkehr wird in den nächsten Tagen ausgenommen werden. Dumdum gegen die Bulgaren Sofia, 28. November. (Agencc Bulgare.) Die bul garische Regierung hat neuerdings bei den Regierungen der neutralen Staaten gegen die Verwendung von Dumdum- geschossen durch die Engländer und Franzosen Ver wahrung eingelegt und gedroht. Wiedervcrgel- lnngsmaßnahinen zu ergreifen. „Auszeichnungen deutscher Heerführer auf dem ser bischen Kriegsschauplätze: Se. Majestät der Kaiser hat di? ' folgenden Auszeichnungen verliehen: Generalfeldmarschall j v. M ackense n ist zum Chef des 3. Westpreußischen Jn- i santerie-Regiments Nr. 129 ernannt. -— General der Ar- l tillerie v. Ga l I w i tz ist ä I:> miitt- des 5. Badischen Feld- ^ artillerie-Regimeuts Nr. 70 gestellt, dessen Kommandeur er ! gewesen ist. Das Eichenlaub znm Orden Unui lv mckrita ist ver- ? lieben worden an General K oscki, kommandierender Gene- j ral eines Rescrvekorps, und an General v. See kt, Ebel i des Generalstabes der Heeresgruppe Mackensen. Der Orden l'onr In mckritn wurde verlieben an den ! Generalleutnant v. Winckler, Kommandeur inner Division." Diese Anerkennungen finden im ganzen Volke einen lebhaften Widerhall. Der Oberste Kriegsherr hat wohl di? beste Kenntnis und das beste Urteil über die Taten der Führer,, weshalb man die kaiserliche Anerkennung nicht hoch genug anschlagen kann. Unsere braven Truppen haben in Serbien hervorragende Beweise ihres Mutes, ihrer Tapfer keit und Ausdauer gegeben. Sie werden des Dankes des Volkes sicher sein. X Eine Unterredung mildem Papste B e r l i n , 27, November. (W. T. B.) Die „B. Z. am Mittag" veröffentlicht die Unterredung einer u e ntrale n Persönlichkeit mit dem Papste: Auf die Frage nach Ver weltlichen Machtstellung des Pepstes erwiderte dieser, daß es nur einen dauernden Frieden geben könne, wenn die Stellung des Heiligen Stuhles zur Zufriedenheit geregelt werde. Die Freiheit der Kirche und ihre Unab hängigkeit müßten festgelegt werden. In bezug auf die an geblichen deutschen Greuel in Belgien sagte der Papst: Wir dürfen wohl annehmen, daß hier und da Härte» vorge- kommen sind. Aber die Deutsche» sind stets herausge- fordert worden. Wenn wir Einspruch erheben sollen gegen das, was angeblich in Belgien vorgefallen ist, so müßten wir doch vor allen Dingen gegen das Verhalten der R n s sen in Polen n n d O st p r e n ß e n uns wenden. Der Papst fuhr fort: Heikler ist schon die Frage der U nter- seeboote. Die „Ancona" fuhr doch von Italien nach Amerika, konnte also nicht in dem Verdachte stehen, Bann waren zu führe». Mit der „L usit a n i a" war es etwas ganz anderes. Das Unterseeboot hatte wohl Grund zu der Annahme, daß sie Geschosse an Bord hatte. Auf den Ein wand, daß mau deutscherseits überzeugt gewesen sei, daß ein so großes Schiff erst nach ein oder zwei Stunden sinken könne und auf den Hinweis, auf die von deutscher Seite nickst verursachte zweite Entladung, durch die das Riesen- ichisf schon nach 11 Minute» gesunken sei, erwiderte der Papst, das gäbe eine ganz andere Erklärung des Vor falles. Zwei Stunden wären genügend gewesen, die Rei senden zu retten. Im weitere» Verlaufe der Unterredung sprach der Papst von den A ngriffen des franzö sischen Klerus gegen die deutschen Katho lik e n und meinte, dieser Krieg habe keine religiösen Zwecke. Die Beschießung von Reims sei ganz sicher nicht aus derartigen Gründen geschehen. Im Jahre 1870 hätten die Italiener auch Rom beschossen. Eber könne man schon von de» R » s s e n aunehmen. daß sie dem Kstiege religiöse Ziele unterschieben. Leider fei anzunchmen, daß die in romanischen Ländern stark k i r ch e n f e i » d l i ch e Frei maurerei eine große Rolle in diesem Kriege spielte und ein gut Teil der Verantwortung dafür trüge. Sehr schmerz lich berührt habe es. daß General Sarrail zum Chef der Orientarmee ernannt wurde. Er sei von ganzer Seele Freimaurer und Feind der Kirche. Zum Schlüsse äußerte sich der Papst dahin: Eigentlich glau ben wir nickst, daß sich Oesterreich, als es Serbien den Krieg erklärte, gedacht hat, daß er z» einem Weltbrand nusarten würde, Deutschland mnßte ja als Verbündeter Oesterreich beistehen. Rber nach unserer Meinung hätte sich Rußland zurückhalten sollen. Rußlands Einmischung ist schuld, daß der Krieg den heutigen Umfang angenommen bat." Der „Dresdner Anzeiger" bemerkt hierzu: „Diesen Aeußernngen des Papstes Benedikt XV, darf in noch höherem Grade als den Gedanken und Urteile», die es in der Unterredung mit dem amerikanischen Berichterstatter v, Wigand verlautbarte, weltgeschichtliche Bedeu tung beigemessen werden. Der Papst mackst por allem Rußland sowobl fiir den Ausbruch des Weltkrieges wie für die Aiisattnng desselben in wüste Mordbrennerei ver antwortlich. unter der ja auch großenteils Angehörige der