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Menge zum Auseinandergehen aufforderten. Als Antivort fielen »veitere Schlisse. Nun wurde Besohl zu>m Feuern gegeben, wodurch einig« Personen verletzt wurden. Nach bsiberigen Feststellungen wurden drei Personen durch Schüsse verletzt. Ein« Anzahl Personen, darunter mehrere Matrosen, wurden festgenommen. . Halle, 21. Juli. Heute streiken hier die Arbeiter des städtischen Elektrizitätswerkes, sowie der städtischen Gas werk«. Der Betrieb des Wasserwerkes wird dagegen auf- iechterhalten Ferner streiken die Straßenbahner und Buchdrucker, so daß der Straßenbahnverkehr hier vollständig ruht und die Zeitungen nachmittags nicht erscheinen können. Heute vormittag fand ein großer Demonstrationsumzug der seiernden Arbeiterschaft statt. Braunschweig, 21. Juli. Das revolutionäre sozialisti sche Proletariat Braunschweigs wurde durch seine Presse, sowie dnrch die Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre für beute zur Arbeitsruhe aufgefordert, um den 21. Juli an- geblich zum Tage der gewaltigsten Kundgebung des Brann- schweiger Proletariats gegen den Kapitalismus für den Sozialismus und für den wahren Weltfrieden zu gestalten. Die Parole für die Arbeitsruhe wurde vorwiegend und freiwillig nur von den unabhängig und kommnnistisch ge sinnten Arbeitern und Arbeiterinnen befolgt. Die größeren und großen Betriebe liegen still, während ein Teil der kleinen Betriebe in Tätigkeit ist. Alle Verkehrsinstitute, Straßenbahn, Eisenbahn, Post nfw. arbeiten in der Stadt Braunschweig in vollem Umfange. Nur die kommunistisch geleiteten Eisenbahnwerkstättenarbeiter wollen heute von de» Arbeit nichts wissen und streiken ohne Ausnahme. Tie Mehrheitssozialisten, sowie alle Bürger und Beamte haben jede Teilnahme an dieser völlig zwecklosen Arbeitsruhe ab gelehnt. Tagesmeldungen Flucht de» Hnuze« Max von Haben Karlsruhe. 21. Juli. Prinz Ma, von Baden, der sich zur Zeit mit seiner Familie in Salem am Boden see aufhtelt, ist dieser Tage mit seiner Familie in einem Motorboot nach der Schweiz geflüchtet und auf dem schweizer Ufer in Bottighefen gelandet. Zu der plötzlichen Flucht des Prinzen nach der Schweiz erfährt die ,Kon> stanzer Zeitung" von zuständiger Seite: Per Vorsitzende des ArbetterauSschusseS in Neberling hat dem Prinzen Max versönlich berichtet, daß die Beobachtungen in den letzten Tagen erwiesen haben, die Kommunisten wollten einen Anschlag auf ihn auSsühren. Wertsachen und Geld sind von der Familie nur zu persönlichen Bedarf mitgenommen worden. Die Ursache dafür, daß die Ausreise von einer Stell» am Bodensee geschah, die für den allgemeinen Ver kehr gesperrt ist, dürfte in der Besorgnis, an den Passier stellen belästigt zu werden, zu suchen sein. Die Frage, ob ein staatliches Boot die Ueberfahrt bewerkstelligt hat, wird Gegenstand einer besonderen Untersuchung sein. Die österreichischen Friedensbedingungen St. Gcrmain, 21. Juli. An den wirtschaftlichen K lauseIn des ersten Teiles der österreichischen Friedens- bcdingungen ist nur wenig geändert worden. Tie zahl reichen überzeugend begründeten Einwendungen sind dabei insoweit berücksichtigt, als die Frist abgekürzt wurde, für welche die Bestimmungen des Friedensvertrages über Zoll ordnung, Zölle und Zollbegrenziingcn gelten sollen, statt 5 Jahre 3 Jahre, und die Liquidation des deutschöstcr- reichischen Vermögens durch die Ntaivnalstaateu aufgehoben wurde. Bezüglich der Schulden wurde die Entscheidung des gemischten Schiedsgerichtes als endgültig und für die Parteien rechtsverbindlich erklärt. Tie früher sehr weit- gehenden Befugnisse der gegnerischen Staaten betr. Aus übung und Ausnutzung des literarischen, künstlerischen oder gewerblichen Eigentums werden eingeschränkt. Wichtig ist, daß alle Staaten, an die östereichische Gebiete übergegangen sind oder die auf österreichischein Gebiete entstanden sind, die literarischen, künstelstifchen und gewerblichen Schutzrechte anzuerkennen haben, die im Augenblick des Ueberganges oder der Entstehung des neuen Staates dort in Kraft um reu. Aehnstich dem deutschen Friedensvertrage wird auch dem deutschösterreichischen Staatsangehörigen das Neckst einge räumt, wegen solcher Schädigungen Ersatzansprüche zu er heben. Lichnowsky Ratibor, 21. Juli. Nach der „Obcrschl. Volkszcitung" hat der frühere Londoner Botschafter F ü r st L i ch n o w s k y den englischen Minister des Aenßeren B a l f o u r in einem Tclagramm gebeten, auch dem südlichen noch an die Tschechen grenzenden Teil des Kreises Ratibor, wo Lichnowsky seinen Wohistitz hat, das Reckst der Volksabstimmung nachträglich bei den alliierten Negierungen zu erwn-kcn. Ocsfnling der tschechischen Grenze Die Ocffnung der tschechischen Grenze wird voraus- kichtlichin 8 bis 12 Wochen erfolgen, nachdem der llmtansch ber noch im Truck befindlichen neuen Banknoten gegen die umlaufenden Fälschungen beendet sein wird. Tie Genckste in Prag sind mit Banknotenfälschern überfüllt, von kmen ein großer Teil in Sachsen beheimatet ist. Post nach England London, 21. Juki. Dem Renterschen Bureau zufolge teilte das Postamt mit. daß jetzt wieder Post für Deutsch land angenommen wird. 200 Milliarden Entschädigung Paris, 20. Juli. In der Sonnabendätzung des Frie- dcnsausschusses der französischen Kammer berichtete Du bais über die Wiedergntmackstingsklauseln des Friedens- Vertrages mit Deutschland. Er berechnet die Sckia den summ«, die Deutschland zu zahlen haben werde, auf 200 Mil liarden, di« sich zusammensetzt ans 119 Milliarden für materielle Schäden, in denen 23 Milliarden für entgangenen Gewinn durch Stillegung der Industrie einbegriffen sind. Die Summe der kapitalisierten MMärpenfionen beziffert er auf 43 Milliarden 150 Millionen, für Entschädigung minderjähriger Kinder berechnet er 6920 Millionen, ?ür Entschädigung an Hinterbliebene 2 Milliarden 510 Mil lionen, für Entschädigung an Witwen und Verwundete rechiret er 6 Milliarden, für Militänniteritützungen nach dem Gesetz vom 5. August 1916 13 Milliarden 275 Mil lionen und schließlich für Zuwendungen an Kriegsgefangene 150 Millionen Franken. Dabei seien die Kriegskosten nicht eingerechnet, die Belgien allein mit 5 Milliarden 286 Mil lionen zurückzuerstatten sind. Davon entfallen ans Frank, reich 1 Milliarde 993 Millionen, auf England die gleiche Summe und ans Amerika 1 Milliarde 300 Millionen. Ter Belichterstatter wird am Dienstag seinen Bericht fort setzen. Wilson erkrankt Amsterdam, 21. Juli. Wie das Nentersche Bureau ans Washington meldet, ist Präsident Wilson an Dysenterie leicht erkrankt. Tao neue spanische Kabinett Madrid, 20. Juli. Das neue Kabinett ist! gebildet worden. Ministerpräsident ist Sanchez T o c a. Tie Bereinigten Staaten und Mexiko Amsterdam, 21. Juli. Tein „Telegraaf" zufolge meldet die „Times" aus Neuyork, daß die ohnehin gespannter! Be ziehungen zwisckcn den Vereinigten Staaten und Mexiko durch einen Zwischenfall bei Tampico verschärft wurden. Mannschaften eines amerikanischen Kriegsschiffes, die in einem Motorboot, das das Sternenbanner trug, fischten, wurden am 6. Juli von mexikanischen Soldaten überfallen und ausgeraubt. Marinesekretär Daniels erklärte, er habe »m nähere Aufklärung erstickst und von dem Ergebnis dieser Anfrage werde es abhängen, ob der amerikanische Botschafter in- Mexiko Schritte unternehmen Wird. In verschiedenen Kreisen wird jetzt offen von der Möglichkeit einer Interven tion gesprochen. L" *'''- > x»-.! ' - ,,— »—. „ Schaiitring Rotterdam, 20. Juli. Dem „Nieuwe Rotterdamsche Courant" zufolge erklärte Senator Wiliams im ameri kanischen Senat, Japan werde Schantnng nicht pleiLgeben, wenn e S nicht du r ch Krieg g e - zwuiigen werde. Williams fragte: Sind wir bereit, »i sere Flotte und unsere Truppen nach >dem Stillen Ozean z» senden? Diese Erklärung von Williams »lächle großen Eindruck, besonders, da Williams einer der begeistertsten Parteigänger Wilsons ist und das Vertrauen des Präsiden ten in hohem Ntaße genießt. Senator Borah erklärte: Ich glaube nickst, daß es zum Kriege mit Japan kommen wird. Ich bin jedoch davon überzeugt, daß idas amerika nische Volk niemals bereit sein mird, diesen Vergleich zu nnterzeichn-en und sich dadurch mitschuldig zu machen, daß dadurch 50 Millionen hilflose Chinesen zu Sklaven Japans gemacht werden. Wenn dies die einzige Alternative ist. dann bin ich bereit, ihr ins Antlitz zn sehen. Wir würden das am besten jetzt ansmachen können. Blutige lliiuhre» in Insterburg Insterburg, 21. Juli. Am Freitag und Sonnabend kam cs in Insterburg zu blutigen Unruhen. Där Arbeiterrat, der Vorstand des Kreisvercins der sozialdemokratischen Par tei und die sozialdemokmtische Fraktion der Stadtverord netenversammlung haben infolgedessen an den Reichswehr- minister, den Minister des Innern und das Generalkom mando Königsberg folgende Trahtnng gerichtet: Am Frei tag den 18. d. M. kam cs »ach dem Cinrücken der 9. Jäger zn Pferde ans dem Neuen Markte zn blutigen Zusammen stößen. Am Sonntag abend versuchte dann ein großer Hanfe, etwa 200 Mann, mit Seitengewehren, Revolvern und Hand granaten bewaffnet, die Feste Freier Gewerkschaften zu sprengen. Bei dem Angriffe ans die Vergnügiinaslokale gab es vier Tote und mehrere Verwundete. Ta es uns seit Ne- vvlntionsbeginn gelungen ist, alle GetvaltaEtc auch ohne mit:' tärische Hilfe zu verhindern, im Gegenteil das beste Einver nehmen zwischen der arbeitenden Bevölkerung und dem hier garnifonierten Truppenteil bestand, ersuchen nur 1) die Jäger zu Pferde abziitransportieren, 2) weitere Grenztrnp- pen unter keinen Ilmständen hcrznlegen, 3) den übrigen Jnstevbiirger Truppen das Trage» von Waffen außer Dienst zu verbieten. Nachdem Staatskommissar Wi nnig, der gestern in Insterburg eintraf, mit den Veitretrn der Gewerk- scksaften und dem Magistrat verhandelte und bei dieser Ge legenheit versprochen hat, Sorge dafür z» tragen, daß für Beseitigung der Mißstände baldigst gesorgt werde, ist heute in Insterburg alles ruhig. Der Mordprozetz Neuring Dresden, 21. Juli. Der Mordprozeß für Kricgs- minister Neiiring begann am Montag vor dem Schwurgericht Angeklagt wegen Mondes bezw. Naufhandels sind: der Schlosser Otto Allncr aus Dessau, der Seemann Rudolf Georg Bartzsch aus Chemnitz, der Bäcker Friedrich Mar Becker aus Meißen, der Bäcker Georg Rdar GoLtstöber aus Dresden, der Tischler Fried- rich Wilhelm Heinrich Hey ne mann aus Dresden, der Bierverleger Otto Rudolf Merkel aus Dresden, der Dekorationsmaler Max Emil Pietzsch aus Dresden, der Hochbautechniker Willy Otto Schreiber aus Spreiii- berg, der Schlosser Gustav Bruno Ernst Thamm aus Nieder-Görrisseifen, der Kaufmann Gustav Hans-Günther Fritze ans Rittergut Tiefensee und ber Maschinenschlosser und Humorist Heinrich Karl Kr« b s o»s Dresden. Den Borsitz führt Landgerichtsdirektor Dr. Krahner; Ver treter der Anklage i>st Staatsanwalt Stclzner. Tie Verteidigung führen die Rcchtsanivätte Bergmann, Justizrat Dr. Frenzel, Dr. Glaser. Dr. Hille, Tr. Langheineken. Dr. Pöge, Justizrat Rudolph, Dr. Uhlig, Zabel, Dr. Li eb kn echt-Berlin. Vorn Justizministerium ist Geb. Justiz,-at Kunz erschienen. Zur Verhandlung sind gegen 100 Zeugen geladen. Sachver ständige find Gerichtsarzt Medrzinalrat Dr. OpPe und Dr. nred. K ü h n. Der Eröffnungsbeschluß legt den Angc.Hg- ten zur Last: Sie erscheinen hinreichend verdächtig, und zwar Mn er, Bartzsch, Becker, Gotttüber, Heymanir, Mertel. Pietzsch, Schreiber und Thamm, daß sie am 12. April d. »V in Dresden in benmßtem und gewolltem Zusammenwirken init anderen, den Minister für Militärwesen Neiiring dura, Hinabstürzen von der Friedrick? Ang11st - Brücle in die Erbe und durch Erschießen vorsätzlich getötet und die Tötung mir Ueberstegiing ausgeführt haben, ferner Fritze und Krebs, daß sie sich am 12. April in Dresden an den von niedre .m gemachten Angriffen, durch die der Tod des Ministers Neiiring verursacht worden ist, beteiligt haben. Der Tat bestand ist bekannt und noch in aller Erinnerung. Der An geklagte Allner will von dem Plane nichts gewußt baben und, da er mit den hiesigen Verhältnissen nicht vertrant ge- wesen sei, nur als Neugieriger an der ganzen Sache teil- genomnien haben. Ter Matrose B a r tz s ch gibt an. eben falls nur die Nolle eines Neugierigen gespielt zu haben.. Der Angeklagte Fritze, der zum Dresdner Sanikccksveno- nal gehörte, war damals Ordner des Demonstratio asznaes und zum Teil Zeuge der Unterhandlungen mit dein Mi- iiistcr. Als ei» Beamter des Ministeriums die Frage ge stellt habe, ob für das Leben des Ministers garantiert werde, habe das der Angeklagte mit Rücksicht ans die lwbe Erregung der Menge verneint. Als der Minister später von den Stufen des Portales zur Menge sprechen wollte, sei dieser, wie auch der Angeklagte, von der aufs höchst» erbitterten Menge z» Boden geworfen worden. Auch der Angeklagte, den man für einen Parteigänger des Ministers gehalten habe, sei blutig geprügelt worden. Ter Angeklagte Hey ne mann, ein Anhänger der kommnnistischcn Partei, stellt energisch in Abrede, daß den Vorgängen vom 12. Apri» irgendwelche politische Absichten seiner Partei zugrunde ge legen hätten. Wenn sich verschiedene Kvmmnnisteii unter der Menge befunden haben, dann seien diese ans freier Ent- ichließnng znr Teilnahme veranlaßt worden. Er selbst dabo versnckch, auf dem umgestürzten Schilderhanse in einer An sprache beruhigend auf die Menge cinziiwirken und bade insbesondere vor Unbesonnenheiten gewarnt. Die ihm in den Mund gelegten Aenßernngen, wie „Laßt ihn schwim men", oder „Die Minister müssen alle weg", weift der An geklagte als nicht getan zurück. Der Dekorationsmaler Pietzsch will die ganzen Vorgänge mit angesehen, sich si'lbst an diesen aber nicht beteiligt haben. Ans Vorhalt dc-2 Vorsitzenden gibt der Angeklagte z». daß sein Arm mit dem Kopse des Ermordeten in Berührung gekommen ist. aber nur, um >den Minister z» schützen. Ter Kriegsversiüm motte Schreiber gibt zn, insofern beteiligt gewesen zn sein, als er mit geschossen habe, aber nur, weit auch andere ge feuert hätten. Die Angaben der übrigen Angeklagten be wegen sich im allgemeine» in der Richtung, daß sie an den damaligen Vorgängen als Zuschauer teilgenommcn, bei den Tätlichkeiten selbst aber nicht mütgewirkt hätten. Darauf erstattete Gerichtsarzt Medizinalrat Tr. Oppe Bericht über die Sektion der Leiche des Kricgsminisiers Er führte ans, daß der Tod infolge der aufregenden Vor gänge »nd der damit verbundene» körperliche» Anstrengun gen sowie der seelischen Erregung des Ministers durch Herz schlag bei Berührung mit dem Wasser eingetreten icin kann. Ter Zustand des sezierten Schädels, der stückweise dem Gericht znr Besichtigung vortiegt und in dessen Mitte ein Loch zn erblicken ist, lasse mit ziemlicher Sicherheit ans Tod durch Erschießen schließen. Es sei aber auch nickt ans- geschlossen, daß dnrch die schwere Verletzung Bewnßtlo'i-iteit eingetreten ist, die z»m Tode führe» mußte. Zeuge Münch, ein junger Soldat, war AnSsclmßmitgüed des Noten Soldatenbundes »nd nahm gelegentlich an den Sitzungen des .Komniiinistenbundes teil, die in verschiedenen hiesigen Lokalen abg-ehalteii win den. So sei eines T wes in „Stadt Biaiin'chweig" geäußert worden, daß der Mi- l ister Neiiring nächstens weggesangen werde. Mail ier wütend ans iln, da er in letzter Zeit Mitglieder des SK- dater bnndes habe verhaften lassen. Ans Antrag von Rechts an Walt Liebknecht beschließt das Gericht, jedes M-ment der Verhandlung ausznfcl)tießen, das zn einem politi'chen Tcndenznrteil sichren könne. lieber die Verhandlungen mit dem Minister gab der frühere Sanitätssoldat Wols, der seinerzeit der Nenner- koinmission angehörte, einen Bericht. Als Hanptbelastniigs- zeuge gibt der Zeuge Sekretär Albert eine eingehende Darstellung der Einzelheiten der Vorgänge im Blockhaus bis zum Wegsck>affeir des Ministers zur Brücke. Ilm 6 Uhr nachmittags wnrde die Sitzung ans Dienstag vertagt. Nachrichten aus Sachsen Freiheit, die sie »iciiicn . . . T'er B n ii d freigei st i g er Ve r e ine S a cb i e n L hat nacWehenden Protest an die slkationalversaminlnng ge richtet: „Ter Bund freigeistiger Vereine Sachsens erblickt in dem beabsichtigten Schnlkompromiß die Preisgabe staat licher Allgemeiniiiteresseii gegen konfessionelle Svndcrinter- essen. Tie Zulassung konfessioneller Staatsichnlen. ebenso delr Privatschulen muß der strikten Notwendigkeit unserer Zeit, der inneren Volkseinheit, cntgegenwirken. Die Aus lieferung der Entscheidung über die Schnlärt an die Este i n ist mit der Würde des Staates nicht vereinbar und schlägt der selbständigen sittlichen Staatsidee, die den Staat über die Konfession erhebt, ins Gesicht." Also nicht Selbstbestiiiinliingsrecht, sondern Staatsg^ walt — vorausgesetzt, daß diese ihre Wünsche erfüllt. Das ist es, was die „Freigeister" wolle». Fahrpreisermäßigung für Kriegsblinde Zu der vor einigen Tagen veröffentlichten Mittei lung, daß die Geivährilng einer Fahrpreisermäßigung für Kriegsblinde an dein Widerspruch der sächsockien Staats- eisenbahnen gescheitert fein soll, wird uns vo» zuständiger Seite geschrieben: Diese Mitteilung ist irrtümlich. Knegs- blinde genießen jetzt bereits, wie andere Kriegsbeschädigte.