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1892 der F Berl alle L die W Wohn gethan Theil i mäßig! Ungeheuer noch nicht; sie haben Respekt vor seinem Berus So lange zehn- oder elfjährige Knaben früh Morgen- um 4 Uhr in Regen und Sturm und nächtliche- Dunkel hinaus müssen, und oft genug nur bei Wasser und Brot — denn nicht alle sind durch ein Butterbrot beglückt — zwölf Stunden lang arbeiten, so lange sie nach solch einer Jugend zuletzt zur Grubenarbeit gelangen, auf unterirdischen Pfaden täglich ihr Leben wagen, in Pulver- und Oeldampf, an nassen, kalten und zugigen Orten sich ab mühen, die schädlichsten Gase einathmen müssen und ihr schöne- Gottver trauen behalten, so lange, denke ich, wird der Bergmann, trotz zeitgemäßer Neuerungen, seine bergmännische Eigcnthümlichkeit behalten. Sein Beruf hält sie fest, weil sie mit demselben zusammenhängt, von ihm bedingt wird. Mit Ihrer Nervenschwäche und Blutarmuth, die trotz de- allgemeinen Fort schritte- zu modern und Gott Lob zu vornehm für den armen Bergmann ist, dürfen Sie ihm nicht kommen. Sie müssen ihm die schreckliche Berg- sucht, die Lungenkrankheiten und den Rheumatismus lassen. Uebel, die leider auch zu den bergmännischen Eigenthümlichkeiten zu rechnen sind, und von denen keine ärztliche Kunst und Einsicht den armen Bergmann befreien kann, weil sie die Anstrengungen seines Berufes nicht wegzuschaffen, ihm nicht mit dem Sonnenlicht das Leben-element für alle lebende Wesen zuzuführen vermag." ga im der der Mc sch- Ma jene anschickt, da- Werk zu vollenden, da« Jenem den Lod brachte, und Sie müssen mir Recht geben: er besitzt einen frommen Glauben, ein unvertilg- bareS Gottvertrauen." „Ist aber nicht ganz frei von dem alten Aberglauben", entgegnete der Doctor fest, „den er mit der Liebe zu seinem Beruf von seinen Vorfahren geerbt hat. Im menschlichen Herzen haben nun einmal Gegensätze Platz, Licht und Schatten liegen neben einander, wie in der Natur." „Aber da- Licht wird den Schatten überflügeln, e- muß —" fiel Frau Büchner ein. „Daß doch die Frauen nicht bei der Sache bleiben können", eiferte der alte Herr ärgerlich, „da- wird und muß gehört der Zeit an und be schäftigt un- jetzt nicht. Wir sprechen nicht von dem Bergmann, wie er sein sollte, sondern wie er ist, und wir beschäftigen uns nicht mit Aus nahmen, sondern mit der Allgemeinheit. Ich meine übrigens, wir haben diesen Punkt hinreichend besprochen, und ich habe nichts dagegen", fügte er, zu Leonore gewandt, freundlicher hinzu, „wenn Du uns das Lied singen willst, das vom Gottvertrauen des Bergmannes redet und seinen Aberglauben unberücksichtigt läßt." Leonore erhob sich schnell und trat zum Instrumente. „Ich will mich für geschlagen erklären aus Gefälligkeit gegen Dich", sagte Doctor Gieseke, „wenn Du mich belehrt hast, wie es mit den Frauen und Töchtern der Bergleute steht, und ob sich der Einfluß deS Berufs ihrer Gatten und Väter auch bewahrend auf sie erstreckt. Ich muß bezweifeln, daß der Staat, mit dem sie sich behängen, sich mit ihrer Stellung im Leben und mit dem Wochenlohn verträgt, den das geplagte Familienhaupt all sonnabendlich empfängt." „Wenn sie sich hübsch zu machen suchen", entgegnete Leonore erröthend, „so thun sie cs sicherlich nur, um ihren Männern und Vätern Freude zu machen. So lange sie das nicht hindert, fleißig mitzuarbeiten für die Ver mehrung des Wochenlohncs, so lange sie sich nicht scheuen, ihr Herrenkorn aus den entfernten Magazinen auf ihren Rücken die steilen Harzberge herauf- zuholen, mußt Du sie deshalb nicht zu sehr tadeln, Väterchen. Denn glaube cs mir, in diesem besondern Fall wie im Allgemeinen — an der so viel geschmähten Putzsucht der Frauen tragen gar sehr oft die Männer die Schuld." „Eine Frauenantwort", spottete der alte Herr, „der man den Mangel an Logik Nachsehen muß. Bezweifeln möchte ich indessen, daß alle Berg mannsfrauen und Töchter das noch thun, was Du da hervorhebst." „Die cs nicht thun, beschäftigen sich im Hauswesen oder bereichern die HaushaltSchatoulle durch ihre Industrie. Die Harzer Strick- und Häkel arbeiten sind ein weit verbreiteter Handelsartikel, und ein sehr gesuchter. Die zierlichsten Mützchen und Spitzen, die auf den Jahrmärkten der Land städte Aufsehen erregen, sind oft von ganz kleinen Mädchen angefertigt, die noch nicht cinmal eine gehörige Häkelnadel haben, sondern mit großer Ge schicklichkeit den Knopf einer Stecknadel zu benutzen wissen, den sie in einen Holzspahn befestigt haben. Ich wundere mich immer wieder von Neuem, wie sie es fertig bringen, wenn ich die Kinder auf den Haustritten sitzen sehe und der Beweglichkeit ihrer Hände zuschaue, die eben so schnell ist, wie die ihrer Zungen." „Was die Zungenfertigkeit betrifft, so kannst Du es sicherlich auf einen Wettkampf ankommen lassen", sagte der Doctor trocken, aber nicht unfreundlich, indem er sich ermüdet zurücklehnte und die Augen schloß. Ein Zeichen, daß er die Unterhaltung beendet wünschte. Leonore war schön geworden in ihrem liebenswürdigen Eifer. Helle Röthe überfluthete ihr Gesicht, Wohlwollen und Liebe gaben ihren Augen vermehrten Glanz. Sie bot mir die Theetasse, ohne aufzublicken. (Fortsetzung folgt-) Vermischtes. — Leipzig, 26. Juli. (L. N.) Gestern Nachmittag zwischen l und 2 Uhr standen plötzlich wie durch Zauberschlag die mit reifer Frucht bedeckten Kornfelder in der Nähe des Franzius - Theater in Hellen Flammen. Das Feuer war durch die aus dem Schornstein einer vorüber gefahrenen Locomotive der Thüringer Bahn herabgefallenen Funken ent standen und hätte der Brand höchst gefährliche Dimensionen annehmcn können, wenn nicht Director Schippers mit seinem gesammten Arbeiter personale die rastlosesten Anstrengungen gemacht hätte, demselben Einhalt zu thun. Nur seiner und feiner Leute stundenlanger Ausdauer ist es j" danken, daß sich das Feuer nicht weiter verbreitet hat. — München, 24. Juli. Bi- fitzt haben sich zum Journalisten tag beiläufig 50 nicht-bayerische Zeitungen angemeldet. „Und deckt Dich auch der Erde Schooß Tief in dem dunklen Schacht, Die Vaterhand läßt Dich nicht los, Das Vaterauge wacht: Drum zagst Du braver Bergmann nicht, Der Herr Dein Stab, der Herr Dein Licht- „Wohl dunkel ist's um Deine Bahn, Und schaurig hallt Dein Tritt, Und Grauen wandelt Manchen an, Denn die Gefahr geht mit: Doch zagst Du braver Bergmann nicht. Der Herr Dein Stab, der Herr Dein Licht. „Und bräch' der ganze Bau sofort, Dräng' wilde Fluth herein, Spricht nur der Herr ein rettend Wort, Wirst Du geborgen sein: Drum zagst Du braver Bergmann nicht, Der Herr Dein Stab, der Herr Dein Licht." „E- hat mich oft bekümmert", sagte Leonore, nachdem sie sich wieder zu uns gesetzt, „zu vernehmen, wie irrig die Meinung des Landbewohners über den oberharzischen Bergmann ist, wie man den leichten Sinn, den der gnädige Gott, gleichsam als Gegengewicht des Schweren und Er drückenden seines Looses, in die Natur des Bergmannes legte, so mir nichts dir nichts in Leichtsinn verkehrt, und so gar keinen Begriff davon hat, welch eine Kette von Entbehrungen und Anstrengungen sein Leben aus macht, wie er selbst die kurzgemessene Feierstunde nach beendigtem Tagewerk noch zu einem Nebenverdienst benutzen muß." „Ich bedauere nur", entgegnete Doctor Gieseke, der an diesem Abend ungewöhnlich redselig war, „daß der Luxus unserer Tage selbst seinen Weg in unsere Bergmannshäuser gefunden hat, daß der ursprünglich einfache Sinn des schlichten Bergmannes sich zu einer Vornehmheit verirrt, die seine Volksthümlichkeit immer mehr dahinschwinden läßt." „Kittel und Schachthut müssen ihm bleiben; sie sind seine Uniform und volksthümliche Tracht, an der er so festhält, wie an seinem ober- harzischen Dialect." „Aber Kittel und Schachthut und Dialect sind doch nicht Alles. Die Frauen und Töchter sind aus ihrer Einfachheit herav.Sgetretcn. Die Ofen bank, die in meiner Kindheit in jeder Bergmannsstube zu finden war, hat dem Sopha Platz gemacht, auf dem sich der ermüdete Bergmann nach der sauren Arbeit nicht ausstrecken mag. Selbst das Singen von Bergmanns liedern in den Häusern wird immer seltener." „Dennoch bleibt sich das Wesen des Bergmannes gleich und muß sich gleich bleiben. Sein Beruf scheidet ihn eben von andern Menschen, schafft so seine Eigenthümlichkcit", entgegnete ich, „und erhält sie auch, wenn schon der Fortschritt der Zeit auch in sein Leben eingreist und äußerlich Aender- ungen bedingt. Stillstand ist nun einmal nicht denkbar und auch nicht wünschenswerth, gönnen wir deshalb auch dem Bergmann ein Fortschreiten. Zu wünschen ist nur, daß dieses Fortschritten in der ihm gezogenen Grenze bleibt, daß seine Bedürfnisse nicht über seine Einnahme hinausgehen, ihn in Sorgen und Unannehmlichkeiten stürzen, die seinen Frohsinn beein trächtigen und Verweichlichungen herbeiführen, die Krankheiten und Leiden schaffen und ihn vor dcr Zeit beruf-untüchtig machen müssen." „Da kommt der Arzt", warf Leonore schalkhaft ein. „Nun werden wir eine Abhandlung über Nervenschwäche und Blutarmuth hören müssen. Aber, mein Herr Bergmedicu-, dem obexharzischen Bergmann« kommen diese gebe Bez Auf Juli Live field 4 — 22.) Tode Jahr höchst schwu um ! bleibe einer 2 liehen ! Allem Gesinde welche s termine Umsonst diese Wi ruthe. gelegte ( gradlinig Jede Hü 12 Perso i Fuß aus I dem lüft. I der Hütte I Wände fi I geölten P I Nischen L I 3 Fuß ho I Kindern, ! 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