Volltext Seite (XML)
1888 Die Zuerkennung nachbenannter Prämien erfolgt jedoch nur an Diejenigen, welche die praktische und theoretische'Aufgabe am vollständigsten lösen, und Besitzer von Schmieden im Landkreise der Oberlausitz oder deren Söhne, oder Pächter von dergleichen Schmieden sind, und sind zu dem Behufs zwei Prämien, eine jede zu 20 Thlr., auS den Herren Ständen deS Landkreises zur Disposition gestellten Mittel« ausgesetzt worden, über deren Ertheilung resp. vom Zeitpunkt der Aus händigung derselben die Commission bei der Prüfung mündlich Eröffnung zu machen sich vorbehält. Eine Prämie von 40 Thlr«. aber wird gewährt dem besten der schon geprüften Schmiedemeister, welcher durch seine Arbeit zu beweisen vermag, daß er von Zeit seiner ersten und gut bestandenen Prüfung an wesentliche Fortschritte im Verständniß und Ausübung des englischen Husbeschlages gemacht hat, und behält es sich die Commission wiederum vor, an Prüsungsstelle eine besondere Ausgabe im Umfange des bis jetzt in den Lehrschmieden gelehrten englischen Husbeschlages zu stellen. Die Prüfung geschieht kostenfrei und haben die wohl Bestandenen einer öffentlichen Empfehlung sich zu gewärtigen. Bautzen, am 6. Juni 1872. Die Landständische Prüfungs-Commission, durch deren Vorstand: Graf Mr siedel. Nachdem am 8. d. M. in Drehsa ein fremder, mittelgroßer, schwarzscheckiger, langhaariger Kettenhund, welcher vorher einen anderen Hund gebissen, wegen Verdachts der Tollwuth getödtet worden und dieser Verdacht nach dem Ergebniß der amtsthierärztlichen Sektion dieses Hundes als begründet anzusehen gewesen ist, so wird für die Amtsortschaften Drehsa, Wurschen, Belgern und Nechern den Besitzern von Hunden, unter Hinweis aus die für einen derartigen Zu widerhandlungsfall gesetzlich angedrohte Strafe, für die nächsten zwölf Wochen „vom 8. d. M- an gerechnet, untersagt, ihre Hunde, dasern letztere nicht mit vor schriftsmäßigem Maulkorbe versehen sind oder an einer ausreichend starten und möglichst kurz zu haltenden Leine geführt werden, außerhalb ihrer Behausungen und Gehöfte umher lausen zu lassen. Die Ortsgerichtspersonen haben Zuwiderhandlungen gegen vorstehendes Verbot sofort anher anzuzeigen. König!. Eerichtsamt Weißenberg, 24. Juli 1872. In Jnterimsverwaltung: Marche, Assessor- Grd- Bekanntmachung. Am 22. Juli d- I. Abends hat sich die geistig gestörte AgneS verw. Hille geb. Kockel zu Mönchswalde von da entfernt, ist den andern Morgen um 2 Uhr in Rodewitz gesehen worden und hat ihren Weg nach Schirgiswalde zu genommen, ohne daß bis jetzt über dieselbe etwas Weiteres in Erfahrung zu bringen gewesen wäre- Die Hille ist 67 Jahre alt, von schmächtiger Statur und hat eine ganz gebückte Haltung des Körpers- Zur Ermittelung des Aufenthaltes derselben wird dies mit dem an Jedermann gerichteten Ersuchen um sofortige Mittheilung, wenn die Hille irgendwo Vorkommen sollte, öffentlich bekannt gemacht- Königliches Gerichtsamt Bautzen, den 27. Juli 1872- Schlucktver-er, Commiss -Rath, i. v. Bekanntmachung. In dem Handelsregister für hiesigen Gerichtsamtsbezirk ist auf Grund der Registratur vom 20. Juli dieses Jahres 1) die Fol. 17 eingetragene Firma: Christian Gottlieb Wolf in Weifa gelöscht, und 2) aus Fol. 49 die neuerrichteie Firma: Christian Gottlieb Wolf's Löhne in Weisa, ferner sind 3) als deren Inhaber ebendaselbst: Herr Karl Ernst Julius Wolf und Herr Karl Julius Theodor Wolf, beiderseits in Weifa, unterm heutigen Tage mit dem Bemerken eingetragen worden, daß vorgenannte Firmeninhaber das aus dem Nachlasse ihres Bruders Karl Ernst August Wolf übernommene Geschält zu 1 als Leinwand- und Jacquard-Waaren-Fabrikationsgeschäst sortsühren. Königliches Eerichtsamt Schirgiswalda, am 26. Juli 1872. In Vertr.: Lehmann, Ass. Sbch. Coneurseröffnung. Zu dem Vermögen des Hausbesitzers und Tischlermeisters Karl Eduard Geißler in Reibersdorf ist aus erfolgte Jnsolvenzanzeige vom unterzeich neten Gericktsamte der Concursproceß eröffnet worden. Es werden daher alle Diejenigen, welche Ansprüche an dieses Schuldenwesen als Concursgläubiger erheben wollen, hiermit aufgefordert, bei Vermeidung der Ausschließung von demselben bis zum 16. September 1872 ihre Forderungen nebst den Ansprüchen auf bevorzugte Befriedigung unter Anführung der begründenden Thatsachen bei dem unterzeichneten Gerichtsamte an zumelden und binnen der gesetzlichen Frist mit dem bestellten Rechtsvertreter, nach Befinden mit einzelnen Gläubigern rechtlich zu verfahren, hiernächst aber am 22. October 1872 Vormittags 10 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle zur Verhandlung über den Bestand der Masse und die Gebahrung mit derselben, zur Prüfung und Anerkennung der streitigen Forderungen und Ansprüche aus bevorzugte Befriedigung, sowie zur Gütepflegung zu erscheinen und zwar unter der Verwarnung, daß Diejenigen, welche in diesem Termine ausbleiben oder eine von Seiten des Gerichts von ihnen verlangte Erklärung nicht abgeben, Alles, was über Feststellung der Masse und über Gebahrung mit derselben, sowie über Anerkennung der angemeldeten Forderungen und Ansprüche auf bevorzugte Befriedigung oder über andere den Concurs be treffende Fragen verhandelt und beschlossen werden wird, gegen sich ebenso gelten zu lassen haben, als ob sie an den Verhandlungen Theil genommen und den gefaßten Beschlüssen zugestimmt hätten. Für den Fall, daß sich das weitere Verfahren durch Abschluß eines Vergleiches nicht erledigen sollte, ist der 5. December 1872, Vormittags 12 Uhr, als Termin sür Eröffnung eines Ordnungserkenntnisses anberaumt worden. Auswärtige Betheiligte haben bei 5 Thlr. Strafe zur Annahme künftiger Zufertigungen Bevollmächtigte am hiesigen Orte oder in Zittau zu bestellen. Reichenau, den 25.Juli 1872. . Das Königliche Gerichtsamt. Im Auftrage: Berthold, Rsdr- Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll den 7. August l. I., Vormittags 11 Uhr, das zum Nachlasse Johann Hanuschke's in Zescha gehörige Rauergut No. 15 des Brandkatasters und Fol. 32 des Grund- und Hypothekenbuchs für dasigen Ort, welches einen Flächeninhalt von 34 Hektar 15 Ar hat und mit 538,47 Steuereinheiten belegt ist, unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle im Nachlaßgrundstücke versteigert werden, was unter Bezugnahme aus den an hiesiger Gerichtsstelle und in der Schänke zu Zescha aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Königswartha, den I.Juli 1872. Königliches GerichtSamt. «eyler. Telegraphische Correspoudeuz. Cobleuz, 26. Juli. (W. T. B.) Der Kaiser und die Kai. serin empfingen gestern Nachmitlag den Besuch des Prinzen Friedrich der Niedeilande, wohnten dann dem in den Rheinanlagen statlfinden- den Coneerte bei und besuchten Abends eine Soiröe des Gouverneurs, bei welcher von den M'litairmusikchören eine Serenade gebracht wurde Später fand großer Zapfenstreich statt. Frankfurt a. M., 26. Juli. (W T. B) Die Einladung zur Zeichnung auf die neue französische Anleihe wird durch die offieielle Zeichnungssttlle (Herrn Jacob S. H. Stern) in den heutigen Abendzeitungen veröffentlicht. Die Einzahlungen können nach Wahl der Zeichnenden entweder in süddeutscher oder in Thalerwährung ge leistet werden; der Umsatzcours wird erst morgen publicirt, Deports sind ausgeschlossen. (Vgl. Börsennachrichten.) Hamburg, 26. Juli. (W. T. B.) Nach einem der „Börsenhalle" auS Mexico über Havanna vom gestrigen Tage zugegangenen Tele gramm steht General Trevino, der Führer der mexikanischen Insur genten, mit der mexicanischen Regierung in Vergleichsverhand lungen und sind zu diesem Zwecke bereits Unterhändler desselben in