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PS,' Nummer 26 — 23. Jahrgang «mal wvchentl. verlliirpreis! für Januar 3.60 Nent.-Mark TitNklllkN: Berechnung der Anzeigen »ach Nent.,Mark Preise: Die eingespaltrne Petitzeile 20F. s. Familien«». Pereinsanzeigen, Gesuche 15 H. Die Ketit-Nellamezeile KOmm bre>t.I Oneileneebübr ivr Selbstabholer 15F. bei ttebeiienduiia durch die Post außerdem 3-orioznschlag. kreis flir äie cinrelnummer ir kenten-rfenni». Leschäsllicher Teil: Jose, Fovmann, Dresden Tageszeit« Donnerstag, 31. Januar 1921 Iw Falle böyerer Gemalt erü'ckit jede Verpstichtung auf Lieienina sowie Erfüllung uon Anzeiaen-Anitränen und Leistnna von Säiadeneriav. Für undeutlich »ud diirckFern« sprechen übermittelte Anzeigen übernc bmen mir keine Ver» antwortuua. Iluverlauat eingiüandle und mit Siückvort« nicht veriebene Monrukripte werdn „ich, auibeiuahrt Sprechstunde der Ltedaktio» 6 l-is t> Uhr nachmittag» Hauplschrijfteiter: Dr. Joses Albert. DreSde» s » nd em üu»t el e: Dresden»?,-tstadt 10, .<> olbrink-raße 40 Fernruf 827L3 / Rostscheckkonlo Dresden 14797 ' WMlUlmii Md Md> Ak Reit dn Md' Zor dkdk Mn' Druck und Beriagr Saponla » Buchdruckerei G. m. b. H. Dresden.Alt st ad« in, Holbeinsjraße < S Nie SMkilliiiig der UiltcrsillhinidSliiisslijnisk Tie llntersuchmigsnnSschüsse zur Prüfung der denischen Lei- ftiingsfühigleit sind in Berlin eingetrofsen und lnerden die Auf gabe, die sic sich gesteckt haben, sofort in Angriff nehmen. Bei dieser Tätigkeit und für das Ergebnis, das den Abschluss der Un'ersnchnngcn bilden soll, wird es tu erster Linie darauf an- komnicn, von was für einem Geiste sich die P-rsönlichkeite» der Untersiichnngsansschnsse selbst leiten lassen. Sofern sie wirklich de,. Willen haben, einen objektiven Einblick in die Verhältnisse Deutschlands zu gewinnen, durfte ma» es nicht für ausgeschlossen halten, wenn das erwartete Gutachten, das dem Mcderherstcl- lnngsanssihus! als Material überwiesen werden soll, zu einer fortschrittlichen Entwicklung führt. Es wird also im Interesse der deutschen Negierung liegen, auch ihrerseits oie Erkenntnisse fördern zu helfen, Hierin liegt zweifellos die zweite Voraus setzung für erfolgversprechende Arbeiten der internationalen Prü fungskommission. In Erkenntnis dessen hat auch das Finanz ministerium für das notwendige Material gesorgt und in einer eingehenden Denkschrift die wirtschaftliche, finanzielle und wäh- rnngspolitische Lage Deutschlands niedergelegt. Aber auch im übrigen ist die deutsche Regierung bereit, in weitestgehendem Mahr Einblick nehmen zu lassen in das Material, das zu einer obiektiven Urteilsbildnng für notwendig erachtet wird. Es läfit sich heute »och nicht prophezeien, was für einen Erfolg der Besuch der interalliierten Untersnchnngskommissson in Berlin zeitigen wird. Aber soviel ist sicher, das, von dem Ergebnis für die künftige Gestaltung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich und schliesslich zwischen Deutschland und der ge- samten Entente viel, vielleicht sogar Entscheidende? abhängd, Ter Rhein- und Rnhrkampf ist beendet worden, und zwar nicht «twa durch eine Abmachung von Staat zu Staat, sondern zu nächst nur durch eine Reihe von Teilabkommen zumeist nur vrivatwirtschastlickier Natur. Es ist selbstverständlich, das; dieser Zustand kein Dauerzustand sein kan», sonoern das, seht alles darauf d,rängt, zu einer allgemeinen Lösung der Streitfragen zu gelangen. Dies führt lebten Endes auf das große Problem der Wiederherstellungen. Natürlich Et hier nur eine Regelung von Regierung zu Negierung denkbar und nach allem, was s.rh seht vorbereitet, scheint man diesem Ziele znznstener». Mög- l.ch, daß es dabei zunächst noch zu einer Zwischenlösung kommt, aber die Notwendigkeit einer endgültigen Regelung wirb wohl nirgends mehr angezweifelt. Die Ziele, dis sich dabei ergeben, bewegen sich in der Richtung, daß eS möglich gemacht wird, einen größeren Betrag auf dem Wege einer internationalen Anleihe im Interesse Frankreichs für Deutschland flüssig zu machen und davon einen Teil der Barleistungen abzngelten. Dieser Weg scheint über dein Projekt der zentralen Reichsgoldnotenbank geplant zu sein. Es handelt sich weiter um eine Verständigung über die Sachliefenmgen und ein Moratorium, sowie endlich mu eine endgültige Vereinbarung über die gesamte Zahlungsfrage. Man darf den Besuch der NntersnchungsauSschüsse, wenn man seine Aufgaben weiterfaßt, als technische Vorbereitung für die erstrebte allgemeine Lösung ansehe», und zwar als technische Vorbereitung in einer Reihe von wichtigen Einzelfragcn. Hier bei schiebt sich ohne weiteres eine Spezialfrage in den Vorder grund: daS ist die nach der von Frankreich eingeleiteten Pfänder- politik und nach den onrch sie heranfgeführten Methoden. ES wäre nicht nur irrig, sondern vielleicht auch verhängnisvoll/ wollte man im Hinblick auf die immerhin zuversichtliche Zn- sammcnsctznng der UiilerstütznngSansschiisse einem übertriebenen Optimismus nachgehen. Vielmehr sollten wir uns von vorn herein darüber im Klaren sein, daß selbst günstige Ergebnisse und deren erhoffte Anerkennung durch den Wiederherstellnngs- anssehnß sehr schwere Belastungen für Deutschland mit sich bringen werden. Wenn wir die geistige Einstellung der Untersuchungsaus schüsse in Betracht ziehen und ihre Act als ftir daS Ergebnis der Berliner Untersnchnngen weittragend vielleicht als ausschlag gebend bezeichnen, so wird uns nicht zweifelhaft sein können, daß der Besuch der Feststellung der produktiven Sicherheiten für deutsche Leistungen zu gelte» hat, also immerhin für die Ausgestaltung einer hoffentlich vernünftigen Pfänderpolitik. Aller dings muß deutscherseits selbst bei Erkenntnis aller Realitäten das eine Verlangen immer wieder an die Entente gestellt wer de,., daß es unbedingt notwendig und geboten ist, die Leistungs fähigkeit der deutschen Wirtschaft dadurch zu erhalten und ihr die Möglichkeit der ProdnktionSstejgerung oadurch zu geben, daß das Reich seine volle Verfügung über das gesamte deutsche Wirt schaftsgebiet erhält. Wie wichtig diese Forderung ist, zeigt der augenblickliche Zustano der Regiebahnen. Nicht nur, daß diese wichtige Einnahmequelle für die deutsche Wirtschaft fehlt, son dern die Rcgiebahn biloet zweifellos für die französischen Finanzen eine starke Belastung. Hier muß an die Stell: politischer Unter strömungen wieder die volle wirtschaftliche Vernunft treten. Aller dings scheint cs so, als ob gerade in der Frage der deut schen Eisenbahnen jeder Optimismus verfehlt wäre, wenn man sich vor allen Dingen an die Beschlüsse erinnert, die in Paris vom ersten Untersuchungsausschuß in der deutschen Eisen bahnfrage gefaßt worden sind, und wenn man an die Fragen denkt, über deren Beantwortung man zweifellos auch in Berlin Ermittlungen einziehen wird. Diese Fragen deute» ohne weiteres darauf Hai, daß der Untersuchungsausschuß der Eisenbahn in der Pfänderfrage und der Frage der Sicherheiten eine besondere prak tische Bedeutung beimiftt. DaS Ziel läuft zweifellos dahin, die deutsche Eisenbahn den Wiederherstellungsleistungen nußbar zu machen. Wenn also der Gedanke anftauchen sollte, die deutsche Reichsbahn in einen deutschen Eisenbahnkonzern mit Beteiligung ausländischen Kapitals und bis zu einem gewissen Grade privat- wirrschaftlicher Betriebsverwaltung »mznwandeln, dann würde man darin nur die Auswirkung oer Anschauungen zu erblicken haben, die sich In ihren Ansätzen bereits bei den Verhandlungen des ersten UntersnchnngSanSschusscS >n Paris gezeigt habe». Aller dings liegt darin, mag man sonst zu dem Projekt stehen wie wie man will, mag man es ablehnen oder für möglich halten, das EinnestäuduiS der Geaenfeite, daß die deutsche Reichsbahn nur I Briefwechsel Poiircar«—Macdonald Ein Zusammentreffen Maedonalds mit Poineare? — Bradbury auf der Reise nach Berlin — Vers Minderung der belgischen Besatzungstruppen im Ruhrgebiet — Drakonische Abbaupläne Poincares Klare Palitik Wichen Frankreich »ni> England London, 30. Januar. In Paris hat der englische Bot. schafirr eine» Brirf von Macdonald an Poincarc übermittelt. In. dem Ramsch Macdonald ln diesem Brief den KabinettSwechsel anzeig», drückt er seine Ncbcrzengniig anS, das, für die Sicherung dcS europäischen Friedens in erster Linie eine klare völlige Verständigung zwischen Frankreich und Eng land hcrgestcllt werden wüste. Die Meinung über die ll n g e. sevlichkeit der Ruhrpolitik sowie zahlreiche McinnngS- verschiedcnheiten Uber dir Rheinland- und ReparntionSfrage hätten die englische öffentliche Meinung erheblich ver- stimmt. ES soll von französischer Seite gestern ein sehr freundlich gehaltenes Antwortschreiben nach London gegangen sein. Paris, 30. Januar. Ter Londoner Korrespondent der Zeitung „Oeuvre" teilt mit, das? nach einem in politischen Kreisen verbreiteten Gerücht, Ramsel? Maedonalb die Absicht habe, sich direkt mit Poineare über dir McinungSversihiedenheite» zwischen Frankreich und England aiiSznsprcchr». Genf, 30. Januar. Der Generalsekretär de-s Völkerbundes Sire Erik Drummond ist nach London abgereist, um mit den Mitgliedern des neuen Kabinetts Verhandlungen zu führen. Ma» verfolgt in Genf mit großem Interesse die in England im Gange befindlichen Besprechungen über eine Znsaminenarbeit der neuen Negierung mit dem Völkerbund. Min verfolgt aber auch ebenso aufmerksam den Widerhall, de» diese Besprechungen der englischen Politiker in den offiziösen Kreisen von Paris finden werden. Sollte die englische Regierung wirklich, wie eS den Anschein Hai. die Absicht haben das Protokoll über die obliga torische Schiedsgerichtsbarkeit zu »ntcrzeichne». so wäre das ein Ereignis von größter Tragweite für den Völkerbund. London, 30. Januar. Der Generalsekretär des Völkerbundes Erik Drummond ist gestern abend in London eingetrofsen, um mit Macdonald die neuen Völkerbundspläne der englischen Regierung zu besprechen. Macdonald sehr zuversichtlich London, 30. Januar. Macdonald ist gestern abend von London nach Edinbourgh abgereist. Ans der Eisenbahnstation Carlyln hat Macdonald zum ersten Male seit «eine,» Antritt eine politische Rede gehalten. Er sagte u. a., die Regierung werde alles tun. was in ihren Kräften steht, um der Arbeiter partei zu großem Ansehen nicht nur iw England, sonder» auch in Europa zu verhelfen. Wir haben eine sehr verworrene Si tuation angetroffen, wir werden aber entsprechend den Grund sätzen unserer Partei sie anfznklärcn ver,-.cchen. Er gab weiter der Hoffnung Ausdruck, daß seiner Regierung nicht das Verirane» vorenthalten werde, das man seinen Vorgängen eingeräumt habe, habe. Sonst sagte der Premierminister noch folgendes: Ich hoffe, Sie werden uns Zeit lassen. Rom ist auch nicht an einem Tage erbaut worden und auch die enroväische Situation kann nicht an einem Tage geregelt werden. Wir werden Tag für Tag und Woche für Woche getreulich alle nnsece Kräfte anfbieten, um das Vertrauen zur Arbeiterpartei zu stärken. Ich glaube, daß wir einen guten Anfang zu verzeichnen haben. Tie Presse war »ns lm großen und ganzen günstig gesonnen. Ich gebe mich der Erwartung hi», daß das Vertrant». das man nnS kurz nach Uebernahme der Geschäfte bezeugte, Monate, und ich darf vielleicht auch sagen Jahre hindurch, während wir im Amte verbleiben, erhalten bleibt. Macdonald wird bereits kommen den Donnerstag ans Schottland nach oer Hauptstadt zurückkehren. Seine Reise steht mit der Ernennung einer gewissm Reihe von schottländischcn Gerichtsbeamten im Zusammenhänge, die nach dem jeweils erfolgten Regierungswechsel von neuem eingesetzt werden müssen. Nie Arbeit der SchlmMigeii in Kcrlin Berlin, 30. Januar. Gestern abend 0,57 trafen auf dem Bahnhof Friedrlchstraße mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug die Mitglieder dcs ersten SnchverständigenanöschnstcS für WährnngS- und Budgctfragen und vom zweiten Ausschuß für die Kapital, flucht Attalin mit Begleitpersonal ein, im ganze» etwa 4-5 Per- sonen. Die Herren wurden am Bahnhof von dem Mitglied der KrirgSlastenkommistion RegicrungSrat Tr. Mcpcr empfangen und in daS Hotel Esplanade geleitet, in dein sic Wohnung nahmen. Berlin, 30. Januar. Der soeben im Hotel Esplanade ein- getroffene General DaweS erklärte Presseverlretern, daß er nichts als Ganzes betrachtet werden kann, uno daß die Regie an sich etwas wirtschaftlich Unmögliches darstellt. Aus diesen kurzen Andeutungen heraus zeigt sich in voller Deutlichkeit die Bedeutung, die dem Besuch der Untersnchnngs- ausschüsse in Berlin zngejchrieben werden muß. Mir sind bereits in das Stadium praktischer Vorarbeiten für eine endgültige Lösung eingetretcn. Die Lösung wirk, sollte sie gefunden werden, eine weitere schwere Belastung des Deutschen Reiches und der deutschen Wirtschaft sein. Darauf haben wir uns cinzustellen. Aber wenn wir wissen, was ist, werden wir unsere Kräfte besser anf die kommenden Aufgaben konrentriere» können. Dann wird eine geordnete Abtragung der Verpflichtungen an die Stelle sagen könnte, als daß er sich freue in Berlin zu sei», um die tätige Zusammenarbeit der deutschen Regierung nnd des deulschen Volkes zu würdigen. Von den Presseverlretern gefragt, ob er bereits sämtliche Informationen erhallen Hobe, antwortele er. daß das gewünschte Material znin größte» Teil eingegange» sei. Die erste Sitzung findet heute vormittag 11 Ubr im Reichs-wirt- schasisrat mit Vertreter» der deutschen Wirtschaft stall. Paris, 30. Januar. Dein zweiten ZncbverltändigeiinnS. schuß wird die Absicht -«geschrieben, bei der deutschen Regierung um die Genehmigung für Prüfung der Bilnnzen einiger deutscher Großbanken nachzusnchen, »>» einmal gewisse Unterlagen für die Beurteilung der deutschen Kreditfähigkeit im AuSlande zu be. schassen, dann aber auch um festzustellc», inwieweit die von den Banken durch die Markentwertung erzielten Gewinne in den Dienst des Sanierungswerkes gestellt werden könnten. Eine Be stätigung dieser Information steht noch ans. London, 30. Januar. Sir Bradbury ist mich eurer Havas-Meldnng gestern nach Berlin »bgereist. Vcrmindernnq der befischen B-satznnqstrrwyen Brüssel, 30. Januar. Ria» teilt mit. daß der belgische Trnpprntarper im Rnhrgcbict demnächst van 7000 ans lilOl! hernbgesetzt werden soll. Diese 4000 Plan» werde» unter das «nSschließlichr Kommando des Generalleutnants Bugttkt gestellt. Die MbiijjittüWsBllk Wimms Paris, 3U. Januar. Man schreibt der französischeil Regie» rung die Absicht zu, zu den schon bekannten »ocv verschiedene neue Finanzmaßnahmen zur Festigung des Franken vorznneh. men. Es hat sich, wie »o» parlamentarischer Seite versichert wird, herausgesteklt, daß die zurzeit in der Kammer diskutierte» Nesormpläne nicht allen Erwartungen entsprechen werden. Ans Grund dieser Feststellung hat Poineare den Justiz- nnd den Finanzminister vorgestern mit der Ausarbeitung einer Vorlage beauftragt, die als gesetzliches Zahlungsmittel nur die Franken. Währung znläßt und den Dollar künftig unlersagl. Die Nach- eicht von diesem Projekt, das so schnell wie möglich in der Kammer zur Abstimmung gelangen soll, wird von einein Teil der französischen Geschäftswelt ungünstig beurteilt, obwohl es beißt, daß gewisse AnLnah-inesälie vorgesehen seien. Andererseits sollen Zuwiderhandelnde so besagter Einzelheiten deS Projekte? mit der Entziehung der Kongestionen bestraft werden. Paris, 30. Januar. Wie die Morgenblälter sesisleilen. beab- sichtigt Poincarc, sobald er die Zustimmung der Kammer zu seinen verschiedene» Vorlage» erlangt hat. dratoiiisihc Maßnah men zur Einschränkung der ösfentlichen Ansgal>e» z» ergreift». Er beabsichtigt, insbesondere die Bcamtcngchälter hcrabzusclien nnd auch verschiedene Ministcrämter »nfzugebe», olme eine aus drückliche Genehmigung der.Kammer dazu zu erbitten. Paris. 30. Januar. Wie bekannt wird, bat die Regierung die Absicht, zur Stützung des Franken die iewcils erlassenen Klauseln, daß Zahlungen auch in Goldsranken berechtig! sein sollen, außer Krast zu setzen. London» 30. Januar. „Manchester Guardia»" schreibt zu den Behauptungen PoincarcS über ei» angebliche-; deutsches Komplott gegen den Franken: Der Gedanke, daß die deutsche Regierung Geld für Streiche dieser Art zu vergeuden hat, oder daß Bankiers und Geschäftsleute die Gewohnheit bätten. eine polftijche Ben- detta gegen auswärtige Länder anf Kosten ihrer Feinde zu führen, sei von der Wahrscheinttchkeit noch weiter entfernt, a I s die wirtschaftlichen V o r a u s k> c r e ck n » nge n P o i n - rares. Kit Kmtililsl iibkk die 3. Mim- >ill!likmdil»»ii Berlin, 30. Januar. c Drahtbericht, l Die gestrige Boratiu'.g des Reichskabineits, die sich von nachmittag 4 tllw bis mftiernachl hinanSgezogi-n hat, hat noch immer keine endgültige Entscheidung über die verschiedenen Punkte der dritten Steuer n o t -- Verordnung gebracht Der deutsche Handelsdienst berichtet, daß es sich hierbei noch um die Fragen der Geldentwe>tnngsanS- gleiche bei nnb-'bante» LandwirtschastSgrnndstiicken handle. Als zunächst sicher dürste die Regelung der Auswertung im allgemeine n gelten. ES kommen hierfür jedenfalls- alle An sprüche auf Zahlung in Reichsmark anSgestellten Geldsachen in Betracht, die nicht bis zum 3l. Dezember getilgt sind, soweii eS sich um Hypotheken, SchiffSpfandbriese usw. geiicl?erts Forde- rungsansprnche aus Pfandbriefen und Ansprüche auf andere Schnldverwaltungen handelt. Private Schulden nnd mich Dar- lehnsknsscnansprüche an Privatpersonen, dürsten in gewissem Um fange von der Auswertung betroffen sein. Wie verlautet, erfolgt auf Grund der allgemeinen Bestimmung des bürgerlichen Rechles eine Aufwertung von lO v. H., die den Anforderungen anf Tre» und Glauben entsprechen soll. In besonderen Fällen kann e i n e h ö h e r e O. u o t e zuerka »nt w erde n. Pfand. der augenblicklich »ngeordneien nno des-bcrlb auch unvrodnlüve» Belastung der deutschen Wirtschaft, die Frankreich keinen Rapen bringt und Deutschland nur zum Schaoen gereicht, treten könne». Tie ans der wirtschaftlichen »cid finanziellen llnjicherheit Europa? geborene politische Spannung also würde sich zugunsten einer ruhigeren Entwicklung lösen. Aber nur dann kann diese Ent wicklung einsetzen, wenn eine Voraussetzung crsüllt ist. — wenn man nämlich die Staatshoheit des Deutsche» Reiches achtet, wenn man die deutsche Wirtschaftseinheit nicht zerreißt und wenn man einem Volke den Platz unter den Nationen einränmt, den es nach Größe, Menschenzahl und Leistungen verdient.