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11S2 genügen, um die schweren Folgen dieses Ereignisses erkennen zu lassen. Der Raja, d. h. der nicht muhamedanische Unterthan, ist Unierthan kraft deS EroberungSrecht? und hat also nur zu schweigen und zu ge horchen; aber der Muhamedaner ist durch den Koran verpflichtet, seinem Souverain nur so weit zu gehorchen, als derselbe sich inner- >alb der vom Koran gezogenen Schranken hält. Ferner haben der sirrst von Serbien, der Fürst von Rumänien, der Khedive von cgypten, der Bey von TuniS dem rechtmäßigen Sultan deS osmanischen Reiches alS ihrem Suzerain gehuldigt; eS fragt sich aber, ob sie ve» iflichtet find, einen Sultan alS Suzerain anzuerkennen, welcher den Thron nicht kraft deS bestehenden Rechts bestiegen hat. Allerdings W gleichzeitig DdeS Lieutr Wandere ga V Wenigsten I Dragomai I bekannten lichast, eil D Wibindun I Mittheilun I ob aus ei, lauf Antru I Gewiß ist I auf einen I man erfuh Iden Provii I zum Theil Idem Große I in allen K> IL April > l und erklärb I in eine inn I eine bedenke I die Pflicht I sich verpflicl I Thronfolge I denklichsten I ihren Eindr I die Äufcegu dem Herrn soiche Angel Chef, den m auf dcnselbe Ehrend eir wurde und f Wiener Con nach hat die ki der öfter uonstantinop der eindrtngl den Koran si I entsche I Fühlen I llmstar I nicht d I dieser s I Europa I Neschid I trotz ih? I auf ein I Aufenth V französt D eine ziel I Großvez I der aus I keine eis I Absetzun I auch du I massenhr I zu verm I Schicksal I Recht od I um ihn I Regierun I »och zu I Familie I Söhne d I die beabf I nachgeboi D zertreten I von der l Ueberzeugung gewinnen, daß die Regierung stets entsprechend dem Geiste der von ihr abgegebenen Erklärungen und in einer de» ihr ge schenkten Vertrauens würdigen Weise gehandelt habe. Schließlich er klärt Gladstone, falls eS zweckmäßig erscheine, daß daS HauS seine Meinung in dieser Frage auSsprechen wolle, könne durch späteren Beginn der Ferien dazu Gelegenheit gegeben werden. — Heute Abend werden die dem hiesigen Generalrathe angehörigen Mitglieder der Internationale eine Versammlung abhalten, um über die Entschlüsse zu berathen, welche gegenüber den von den Regierungen deS Kontinents gegen die Internationale ergriffenen Maßregeln zu fassen seien. Liverpool, 7. Mai. Laut den von dem eingetroffenen Packet- boot „Calabar" überbrachten Nachrichten hat die Abtretung der niederländischen Besitzungen an den Küsten Afrika - an England unter öffentlichen Freudenbezeigungen und ohne jede Spur eine? Widerstandes stattgefunden. Der König von Elmina hat abgedankt — Der von hier nach Plymouth ausgelaufene Dampfer „Saint Germain" hat Schiffbruch gelitten. GP «vien. Die „Union" bestätigt zwar die den Carlisten bei Oroquieta durch General MorioneS zugefügte Niederlage und den Verlust von 700 Gefangenen, meint aber, die Sache sei noch nicht definitiv ent- chieden und Don Carlos habe fich nur, um fich wieder zu sammeln, n die Berge zurückgezogen. Türkei. Konstantinopel, 6.Mai. (Pr.) Die Re di sS wurden zurMai- übung einberufen. Ein neues Gewehrsystem wird in der Armee eingeführt. Die Pforte macht den Versuch mit der Aufnahme von Freiwilligen in die Armee. In der Bagdader Provinz meldeten sich 800 Jünglinge. Illite«. Rom, 5. Mai. Die Kronprinzessin Margarethe wird sich heut Abend nach Stress am Lago-Maggiore begeben, um einige Tage mit der Herzogin von Genua, ihrer Mutter, zu verleben, und wo be kanntlich auch die Großeltern Ihrer königl. Hoheit, Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen, erwartet werden. — Die „Jtal. Nachr." erfahren auS Mailand, daß die Krankheit der Prin zessin Thyra von Dänemark ihren regelmäßigen Verlauf nimmt und der Besserung zuneigt. Frankreich. Paris, 6. Mai. Gambetta ist gestern nach Lyon, Für Lynar von der deutschen Botschaft nach Berlin abgereist. Der M nister deS Auswärtigen, Graf Remusat, wird morgen mit dem Grafen Arnim hier eine Conferenz haben. Sämmtliche republikanischen Blätter constatiren, daß mit der Verweisung deS Marschalls Bazaine vor ein Kriegsgericht ein großer Theil der imperialistischen Elemente der Armee für die Republik gewonnen sein werde. — Die Gesandten der Schweiz und Italien- wurden benach richtigt, daß die Pässe auch an der schweizerischen und italienischen Grenze aufgehoben seien Versailles, 7. Mai. Nationalversammlung. Rouher wünscht die Regierung hinsichtlich der Maßregeln zu interpelliren, welche sie gegen die durch den in der letzten Sonnabendsitzung erstatteten Bericht der Commission für die Armeelieserungen während des Kriege? gebrandmarkten Individuen zu ergreifen gedenke. Ec fügt hinzu, er würde, wenn er in der Sitzung anwesend gewesen wäre, für die an den Bericht geknüpften Anträge gestimmt haben. Auf An trag de- KriegSministers wird die weitere Behandlung der Inter pellation auf 14 Tage hinauSgeschoben. «rotzvritannie». London, 7.Mai. Ihre Majestät die Königin hat eine Com- Mission ernannt, welche die beste Methode, durch welche das ver einigte Königreich und seine Colonieen bei der internationalen AuS - stellung zu Wien im Jahre 1873 repräsentirt würde, empfehlen soll. Der Telegraph meldete vor einigen Tagen auS Konstantinopel »fachen; u daS Eintreffen des Flügeladjutanten des Königs von Italien, Conte D Auffällig! de Pralormo, welcher als Ueberbringer deS Colliers deS Annunziaten- ordenS für den Prinzen Jussuff Jzzeddin vom Sultan in feierlicher I Audienz empfangen worden war. Durch diese Sendung ist die be> ! reit- seit einigen Monaten in vertrauten Kreisen ventilirte Frage einer ß Aenderung der Thronfolge im oSmanischen Reiche zu einer I „brennenden" geworden. Eine Correspondenz der AugSburger „All- I gemeinen Zeitung" auS Pera vom 30. April beschäftigt fich eingehend I mit diesem Thema, und entnehmen wir derselben Folgende?: Nach I dem Gesetzt, welches seit fünf Jahrhunderten die Erbfolge der Dynastie I regelt, ist allemal da? älteste männliche, auf dem Thron geborene I Mitglied der kaiserlichen Familie der rechtmäßige Beherrscher des I Reiches. Der Zweck dieser Anordnung ist klar ; der Gesetzgeber wollte I dadurch der Möglichkeit einer Minderjährigkeitsregierung und den I damit nothwendigerweise verknüpften Unzuträglichkeiten nach besten R Kräften Vorbeugen. Die Sultane des osmanischen Reiche? haben auch, I wie die Geschichte beweist, diese Anordnung als gesetzmäßig respectirt. I Kraft dieser zu Recht bestehenden Ordnung also bestieg bei dem Tode I deS SultanS Abdul Medschid (25. Juni 1861) dessen Bruder Abdul > Aziz den osmanischen Thron, während die-Söhne deS Ersteren, sieben R an der Zahl, einstweilen in s Privatleben traten. Der gegenwärtige I Sultan hat vier Söhne, von denen der älteste Jussuff Jzzeddin am R 9. October 1857 geboren wurde, also nicht auf dem Throne geboren V rst, folglich überhaupt nicht erbfolgefähig ist, so lange auf dem Throne U geborene Prinzen existiren. Die anderen drei Söhne wurden nach der I Thronbesteigung deS VaterS geboren. Demnach ist der älteste Sohn I deS SultanS Abdul Medschid, der am 21. September 1840 geborene I Nurad Efendi, der gesetzliche Thronfolger. Eine Aenderung dieses I Verhältnisses bringt nun zunächst eine Spaltung in der muhameda- I nischen Bevölkerung hervor, und schon dieser Umstand allein dürfte I Derselben gehören u. A. der Prinz von WaleS, der britische Botschafter in Wien und der Präsident de? geheimen RatHS (Marqui? v. Ripon), al? Mitglieder an. — Unterhaus. Gladstone kündigt auf eine an ihn bezüg lich der Alabama-Angelegenheit gerichtete Anfrage dem Hause an, er werde noch vor den Pfingstferien die Correspondenz der Regierung mit Amerika vorlegen oder aber über den Stand der Unter handlungen und ihre Aussichten möglichst vollständige Erklärungen abgeben. Der Premier spricht alsdann der Versammlung wie der ganzen Nation im Namen der Regierung seinen Dank auS für die bisher bewiesene Nachsicht und das dadurch bekundete Vertrauen in die Regierung, und giebt der Hoffnung Ausdruck, chie Nation werde die Arbeiterinnen ebenfalls 2 Thlr. DaS Strikt - Comitö agitirt Haupt- sächlich für Auswanderung der Arbeiter. vesterreich. Wien, 7. Mai. Der ReichSrath ist heute wieder zusammengc- treten. In der ersten Sitzung leisteten 25 anwesende böhmische Abgeordnete die Angelobung. DaS Präsidium wird einstimmig ermächtigt, dem Kaiser die Glückwünsche deS Hauses anläßlich der Verlobung der Erzherzogin Gisela zu unterbreiten. Der Handelsminister vr. Banhans legt den Gesetzentwurf Betreff des Patentschutzes der Weltausstellungsgegenstände vor. Die Eisenbahnvorlagen werden in erster Lesung mehreren zu wählenden Ausschüssen zugewiesen. Sodann Ergänzungswahlen für verschiedene Ausschüsse. In Bielitz (Oesterr. Schlesien) find am 7. d. Arbeiter-Un ruhen auSgebrochen; von Teschen ist dorthin Militair abgegangen. In Tro pp au stand ein halbes Bataillon zum Abmarsch in Bereit schaft. Eine Angabe über den Anlaß der Unruhen, sowie nähere Daten über dieselben fehlen noch. Dänemark. Kopenhagen, 6. Mai. Laut einem Telegramm der „H. N." haben im Verlaufe deS gestrigen TageS einige Excesse stattgefunden, die fich aber auf wenige unbedeutende Verwundungen durch vereinzelte Steinwürfe beschränkten; circa 30 Laternenscheiben wurden zertrümmert. Ein Proceß gegen die Socialistenführer ist eingeleitet. Heute ist Alles ruhig.