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106 gegen 15 Stimmen angenommen. — Nächste Sitzung Montag. Tagesordnung: Reorganisation der Verwaltungsbehörden. EriUtrerAus-kaleu^Kr 13. Januar 1871. Das Feuer der deutschen Batterieen von Seiten der Pariser Forts nur schwach erwiedert; dagegen in der Nacht vom 13. zum >4. mehrfache bedeutende Ausfälle der Pariser Besatzung (gegen Le Bourget und Drancy von der Garde, gegen Mcudon vom 11. Corps und gegen Clamart vom 2. bayerischen Corps sämmtlich zurückgewicsen). — Ge fechte bei Bourneville (nordöstlich von Pont Audcmer, Departement Eure), 1000 Mobilgarden von einer preußischen Truppenabtheilung der I. Armee geschlagen. — Ausfall aus der Festung Longwy (Departement Mossellc) ohne Bedeutung. — Preußische Reiter erscheinen wieder in Dieppe (Departe ment Seine införieure). — Die Vortruppen der Armee des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin überschreiten die Sarthc (im Departement Sarthe), um die Trümmer der geschlagenen französischen Wcstarmce zu verfolgen. — Die französische Ostarmee (General Bourbaki) rückt zum Entsatz von Belfort bis Arccy und St. Maric zwischen Villersexel (Departement Haute Saone) und Montböliard (Departement Doubs) vor; Gefecht bei Häricouri (Departement Haute Saone) und Croix (Departement Doubs). General Werder (14. Corps) nimmt Stellung südlich von Belfort (Departement Obcrrhcin), die Belagerung dieser Festung zu decken. Erlöst! Novelle von E. Wichert. (Forts, aus Nr. 8.) Endlich starb der letzte grünlich-blaue Streif im Westen und die Nacht warf ihren bräunlichen Schleier über die Erde. Das ist ein australischer Sonnenuntergang, von ungeübter Hand gemalt. „Es wird kalt, Kind!" mahnte Mr. Hamilton, der hinzugetreten war und sich durch die ergreifende Herrlichkeit dieses Naturspiels nicht abhalten ließ, seine Sorge für die geliebte Tochter zu erkennen zu geben. „Nur noch einen Augenblick, Papa!" bat Constance. „Den Gruß der Nacht möchte ich noch hören." Und als hätte die Nacht ihren Wunsch vernommen und beeilte sich, ihn zu erfüllen, zog plötzlich von der See her ein kühles, würziges Wehen und Lurch die Casuarincn (sbo-onk) zog ein melodisches Säuseln, das wn eine ersterbende Musik klang. „Ich bin befriedigt", fagte Constance, ihren Arm in den ihres Vaters legend. Sie gingen nach dem Hause zurück. — — Es war gegen Abend des folgenden Tages, als Parker mit einem leichten Traber auf der in das Innere führenden Weststraßc dahin ritt. Mr. Hamilton hatte ihn nicht fortgclasscn, bevor er sich durch ein kräftiges Frühstück zu dem mehr als zwanzig Meilen weiten Ritt gestärkt, und so war er später abgercist, als er beabsichtigte. Beim Abschiede hatte der Stationer ihm noch ein Pistol zugesteckt „für alle Fälle", wie er sagte, „da die Eingeborenen durch die Ankunft der Polizei aufgeregt seien." Nun hatte er die Gebirgskette bereits längst hinter sich, und seitdem bot die Gegend wenig Interessantes dar. Dicker Scrub und Casuarincn-Gchölze wechselten monoton mit einander ab und gaben der Gegend jenen düsteren Charakter, dessen der australische Wanderer so bald müde wird. Wie muß das Gcmüth dessen verfinstert sein, dachte Parker oft genug, der diese Einsam keit aufsucht! Plötzlich hielt er sein Pferd an und erhob sich, ringsum schauend, im Sattel. In ziemlicher Entfernung noch gewahrte er auf dem Erdboden, die Umgebung überragend, eine dunkle Masse, die er in der Dämmerung für einen Complcx von Hütten zu erkennen glaubte. Er mußte am Ziele sein, wenn er sich nicht geirrt hatte. Nun vernahm er eine Strecke seitwärts auch Hundcgebell. Statt nach den Hütten zu reiten, wendete er fein Pferd nach der Richtung, wohin ihn das Gebell leitete. Bald gewahrte er denn auch eine Heerde Schafe und den dazu gehörigen Schäfer mit seinen Hunden. Langsam, fast zögernd ritt er auf denselben zu, hastig athmend und schon von Weitem den Schäfer mit eindringlichen Blicken prüfend. Endlich war er ihm so nahe, daß seine Stimme ihn erreichen konnte. „Seid Ihr der Schäfer auf dieser Station?" fragte Parker, wie es schien, in seiner Erwartung getäuscht. „Ich bin der Hütkeeper!" war die Antwort. „Und wo ist der Schäfer?" „In der Hütte." „Ist das Mr. Hamiltons Station?" „'Ja." „Umok^ou!" — Damit trabte Parker wieder davon, diesmal aber gerade auf die dunkle Masse zu, die sich bald deutlicher gestaltete. Es zeigte sich eine von dichtem Dorngesträuch undurchdringliche Umzäunung, aus der die Hütten hervorragtcn und die denselben als eine Art Festungswall gegen das Einschlcichen der Eingeborenen Schutz verleihen mochte. Ein lebhaftes Mienenspiel verrieth die verschiedenartigsten Empfindungen, die im Innern Les jungen Mannes zu arbeiten schienen. Kürzer und fester faßte er den Zügel seines Pferdes und ließ es endlich nur im Schritt gehen, als er der Station ziemlich nahe war. Dabei blickten seine Augen so scharf nach der bezeichneten Hütte, als wollten sie in das Innere derselben cindringen. Eben wollte er nicht weit von der Umzäunung absteigen und bückte sich zu diesem Zwecke auf den Hals des Pferdes, als Etwas dicht über feinem Kopfe hinschwirrtc, das die Gestalt einer sich drehenden Holzschcibe hatte und ihn unfehlbar getroffen haben würde, wenn er noch aufrecht ge sessen hätte. In demselben Moment sprangen aus den Casuarinen fünf oder sechs Eingeborene, die dort versteckt gelegen haben mußten, auf ihn zu, rissen den Zügel aus seiner Hand und versuchten ihn vom Pferde zu ziehen, mit drohenden Gebilden ihm Schweigen anbcfchlcnd. Aus dem Wenigen, was sie dabei in vereinzelten Ausrufungen äußerten, glaubte er das Wort „Polizei" zu erkennen. Vom Schreck gelähmt, dachte er im ersten Augen blick nicht an Widerstand. Erst als er schon am Boden lag und die häß lichen Gestalten ihn fortzerrten, fiel ihm das Pistol ein, das Mr. Hamilton ihm vorsichtig mitgegebcn hatte. Er machte seinen Arm frei, riß es aus der Brusttafchc und feuerte es blindlings unter seine Angreifer ab. Einer derselben schien getroffen zu sein, denn er hinkte eiligst fort, ein Geheul ausstoßend; die Ucbrigcn stutzten, warfen sich dann aber um so wüthender über ihn und beknieten seinen Arm, um ihm die Waffe zu entreißen. Er machte die größten Kraftanstrcngungcn, sich der Teufel zu erwehren, mußte sich aber sagen, daß er verloren sei, wenn nicht bald Hilfe käme. Sic blieb nicht aus. Die Thür der Umzäunung wurde rasch geöffnet und in derselben erschien ein großer Mann in der Tracht der Schäfer, suchte sich schnell zu oricntiren und eilte dann mit zorniger Drohccde auf die Kämpfenden zu. Kaum vernahmen die Eingeborenen seine Stimme, als sic auch sofort von Parker abließen und eiligst hinter die Casuarincn schlüpften. Im nächsten Moment war's lautlos still rund umher. Parker raffte sich vom Boden auf und ging dem hochgcwachsenen Manne entgegen. So groß seine Aufregung in Folge Les Ueberfalls sein mußte, noch größer schien die Bewegung seines Innern zu sein, als er demselben, bebend an allen Gliedern, die Hand reichte: „Sic sind mein Lebensretter!" rief cr schwer athmend, „wie soll ich Ihnen danken?" Der Schäfer crwiederte den Druck seiner Hand nur schwach und sagte mit tiefer Stimme: „Treten Sie näher, mein Herr, Sie werden Ihre Reise heut nicht mehr fortsetzen können." Parker folgte gern. „Diese Teufel!" rief er, „sie haben mich übel genug zugerichtet. Es war freilich auch ohnedies meine Absicht, Sie um eine Nachtherbergc zu bitten. Mein Weg ist noch weit." Der Schäfer antwortete nicht weiter darauf, sondern ließ den Fremden in den inneren Raum der Umzäunung cintreten und verriegelte wieder sorg- Mig die Thür. „Man hat Sie unzweifelhaft für einen der Polizeibcamten gehalten", sagte cr dabei nicht unfreundlich, aber in ziemlich gleichgiltigcm Ton, „deren Ankunft gestern signaliflrt ist." „Und was konnte man beabsichtigen?" fragte Parker, den Mann immer aufmerksam betrachtend, so weit es das Dämmerlicht erlaubte. „Vielleicht hat man Sie tödten wollen, um sich eines Feindes zu ent ledigen, vielleicht auch kam cs ihnen nur darauf an, Sie mit sich in die Wildniß fortzuschleppen und dann zum Austausch gegen ihren unglücklichen Landsmann Munoro anzubictcn, der, wie Sic wissen, in Adelaide gehängt werden soll." „Er ist ein Mörder?" rief Parker entrüstet. Der Schäfer wendete das Gesicht ein wenig zur Seite und warf ihm einen finsteren Blick zu. „Ein Mörder — ja!" sagte er sehr ernst. „Aber cr mordete Einen, der nicht werth war, aus Gottes Erde zu leben, vor dessen viehischer Lust kein weibliches Kind sicher war, und dieser Mann, obgleich ein Wilder, hatte die Gefühle eines Vaters!" „Ah! war es das?" sagte Parker kleinlaut. „Aber dann wird man ihn freisprcchen müssen." „Man wird ihn hängen!" betonte der Andere scharf, die Thür der größeren Hütte öffnend, in welcher Licht brannte. (Forts, folgt.) zu so S kü bb bei ab Ku Sc ihr schr ein das des g-t fesso der ihre' Mr leich aus diese Mich Bam geret! Geur wird wovo Aden! wend« bereit: größte fast c Seit begriff läßt, welche Palast gestellt, wurde Meister lerischel meißelt, hatte. Charakl dort eir D findet i Geflügel, flügcl Geflügel' CH bauver dieser Ai Scheffel eapitale r Actionair Das Kohl Oelsnitzer und bei t