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«'S kann sei und nit aa. Aber eins mutzt mir ver sprechen. Im Tat darf's niem'd fruaher derfrag'n, datz die Milch besser wird. Dös kunnt g'fehlt sei." «Versteh dih scho, du Schlaumichl, du. Dös läßt sih leicht machen. I stups mih halt in 'n Finger, wenn i dem Pfarrer sei' Prob'n ins Flaschl schütt," rief der Nazl ganz begeistert. „Und du," sagt der Bracherbua zum Schafbuam, — «du springst itzt ins Dorf und bringst a fünf, sechs Pfund Glaubersalz. Hast g'hört?" Dann nimmt der Hans die Flinten vom Nagel und geht Murmeltiere jagen. Mit dem Murmelschietzen und mit dem Heiraten ist's über fast ein Ding. Da wart' ma und patzt stundenlang und meint, izt macht ma ganz g'wiß an Treffer. Und zieht ist ma froh^ wenn ma so a kloan's, verzagt's Geierle aus 'm Himmel runterknallt. So ist's auch dem Bracherbuam diesmal gangen. Nix bat er kriegt wie a armseligs Hühnergeierle, das gern noch länger g'lebt hätt. Und braucht hat er dazu 'n ganzen Tag." Der Weg zur Hütte führt ihn wieder am Tränkplatz vorbei. „Ja mei, Leut," ruft er da, — „seid's narrisch wor'n? An Zaun Hab' i g'sagt, sollt's machen, und da baut's a ganze Festung hin!" „Ja, Hans," sagt der Nazl vergnügt, „dös hat uns Freud g'macht. Gern hab'n wir's 'tan. Und die Hex? Fangen wer'n wir sie, Hans, dös denk i g'witz!" Der Bracherbua lachte vor sich hin und ging weiter. Was der Nazl Wohl sagen würd, wenn er ihm die Sach er klärt hätt, wie er sie jetzt sah? Nix hätt er ihm recht g'macht und jetzt baut er Mauern statt Zäune. Ja, die Menschen? — Abends vorm Schlafengehen fragt der alte Nazi noch, ob der Hans wohl die Lenbacher Leni kennt hat. Der Hans bejaht das und der Nazl meint, 's sei a seinig's Basl g'wes'n. „Du," fragt er auf einmal, — „iS sic nit aa mit dir g'freundet?" „Ja." sagt der Hans nach an Zeit!' Nachdenken, — «meiner MuatternS Muatter is an ang'heirats Basl g'wesen zu Lenis Muatter." „Da sein mir auf dö Weis noh verwandt mitanander. Hans," sagt der Alte voller Freud. Und als er dann in sciu'm Heu drin liegt, meint er noch zum Knecht: „Na. scho so a g'scheiter Mensch is 's, der Bracherbua. Grad g'schwind hat er's g'wutzt, wia man d' Hex fangt. A so g — g' scheiter —" Und dann schlief er den Schlaf eines übermüden Aelplers. — Die nächsten vier Tag hat sich der Hans um gar nichts mehr kümmert, höchstens datz er einmal g'fragt hat, ob die Küh ihr Glaubersalz kriegen. Dem Jörg ist er fast aus dem Weg gangen. Heimlich freilich hat er ihn immer wieder ang'schaut. Er hat's Wohl g'fühlt, datz dem Buam was schier 's Herz abdruckt, aber tan hat er, als ob er nix sieht. Der alte Nazl. vor dein hat er sich aber fast gar nimmer wehren können. Endlich am vierten Tag in der Früh sieht er ihn bei einem Milchflaschl, wie er seinen blutigen Finger drüber haltet. „Was tuast, Nazl?" ruft er. „Hans, Hans, die Milch ist schneeweiß! Tic Her hab'n wir g'fangen!" schreit ihm der Alts entgegen. — Der Hans legt den Finger auf den Mund. Der Alte nickt und sagt: „I versteh dih scho. Hans. Siebst cs denn nit?" Und dabei haltet er ihm den blutenden Finger entgegen. Der Hans macht 's ernsteste G'sscht von der Welt und sagt ganz rechtschaffen trocken: „Dös Hab i mir glei denkt!" Dann geht er hinaus und ganz in Gedanken hin zwn allen verzaunten Tränkplatz. Dort setzt er sich hin und denkt und sinnt über das, was jetzt noch g'scheh'n muß. (Fortsetzung folgt.) Grt rrirb Aleib. w enn zum Altar in goldenen Gewändern Der Priester tritt, nicht in der Alltagstracht, So möchte der und jener daran ändern Und ruft: „Wozu solch überflüssige Pracht!* Betritt der Mann, der über Tag Kanäle Gereinigt hat, erlaubt's ihm Geld und Zeit, Im Werkgewande die Vergnügungssäle? So richtet nach dem Drte sich das Kleid! I. Bergmann. Rätsel. Lcke. Bilderrätsel. i Magisches Quadrat. 1. Gespinnst. 2. Musikstück. 3. Berg in der Schweiz. 4. Charakterzug. In die Felder vorstehenden Quadrats sind die Buchstaben v, L L, o o, 1111, 1717, L R R derart einzutragen, daß die vier wagerechten Reihen, gleichlautend mit den vier senkrechten sind und Wörter von der beigefügten Bedeutung ergeben. Äuflösung des Bilderrätsels in Nr. 5- Frohsinn ist Reichtum. Auflösung der Scharade in Nr. S: Kupferstich. Auflösung des Vexierbildes in Nr. 5: Kopf im Brusttuch der Frau. Bild von rechts betrachten. Auflösung des Rätsels in Nr. 5: Pinsel — Insel. Auflösung des Homogramms in Nr. 5: L K kr .4 17 4 L .4 17 LI r 0 17 Auflösung des Stammtisch-Scherzes in Nr. 8: Unfallvoliee. Richtige Auslösungen sandten ein: Friedrich Harz, Mbert Nimmweg, Bruno Zacbs. Dresden; K. und M. Herzog. Albin Rothe, Leipzig. Rotationsdruck der Saxonia - Buchdruckerri, Verlag des katholischen Preßvcreins, Dresden, Holbeinstraße 46. Verantwortlicher Redakteur: Herzog!, sächsischer Rat Dr. Wilhelm Koch«.