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8874 Leute mit dem gestohlenen Gilde nach Herzenslust — Hier ist es de« Dir lieutenanl, Werthpapiere gestohlen. Im Nachlasst des inzwischen vcr- storbenrn Herrn fanden sich die Werchpapiere genau verzeichnet. Der Verdacht des Diebstahls fällr auf den Diener. Derselbe wird verhaftet. ES befindet sich in seinem Besitz ein Theil der gestohlenen Papiere Den andern Theil hatte er nachweislich bei einem Banquier versilbert. Dennoch mußte der spitzbübische Diener von der Staatsanwaltschaft in Freiheit gesetzt werden, west er seinen Herrn bei dessen Lebzeiten be stohlen hatte, dieser aber todt war, also keinen Strafantrag mehr stellen konnte und die Einreichung desselben durch die Erben unzulässig ist. Polizei am Mittwoch gelungen, eine aus vier Köpfen bestehend.- Räuberbande zu entdecken, welche lange ihr Handwerk mit größter Darauf erschien der spitzbübische Diener bei der Versteigerung des Nach lasses seines verstorbenen Hrrrn und kaufte zum Hohn aller ehelichen Verwegenheit auf offener Straße getrieben und erst kürzlich einen heim- kehrenden Kaufmann in früher Abendstunde im Herzen der Stadt — Der „StaatSanz." publicirt heute die Ernennung deS Prof. Hermann in Heidelberg zum Präsidenten deS evangelischen Ober« KirchenrathS. — DaS StaatSministerium trat gestern Abend zu einer vertraulichen Besprechung zusammen. — Der Minister deS Innern Graf zu Eulenburg hat am Sonntag und Montag die Mitglieder der fr"b ren KreisordnungS-Eommission des Abgeordnetenhauses zu Eon- ieienzen Behuf- vertraulicher Vorberathung deS neuen Entwurfs der Kreis ordnung bei sich versammelt. ES scheint, daß der neue Entwurf im Abgeordnetenhaus« mit großer Beschleunigung berathen werden soll. . — Im Reichs - Münzgesetz vom 4. Deeember 1871 ist vor- grschrieben, daß die noch umlaufenden alten Goldmünzen deutschen Gepräge- auf Reichskosten eingezogen werden sollen. DaS Reichs- canzleramt hat nun an die verbündeten Regierungen ein Rundschreiben erlassen, worin sie aufgefordert werden, hierher mitzutheilen, welche Arten alter Goldmünzen ihres StaateS noch im Umlauf find und zu welchen muthmaßlichen Beträgen. — Unterm 10. d. wird der „K. V." von hier geschrieben: „Das deutsche Strafgesetzbuch enthält so ungeeignete Bestimmungen, daß selbst national - liberale Organe die Nothwendigkeit und Dringlichkeit einer durchgreifenden Revision desselben nicht mehr in Abrede zu stellen wagen. Unter dem Einfluß dieses Gesetzes entvölkern sich allerdings die Zuchthäuser und Strafanstalten. Aber in demselben Grade wächst die Unsicherheit der Personen und des Eigenthums und macht sich das Bedürfniß nach Verstärkung der Polizeikräfte zur Ueberwachung der frei umherschwrifrnden Strolche fühlbar. Die Bestimmung, daß Kinder unter zwölf Jahren wegen Diebstahls u. s. w. nicht bestraft werden können, hat dahin gefühlt, daß Kinder von den eigenen Eltern zum Diebeshandwerk angeleitet werden, und daß unsere Gefangen-Anstalten jetzt von Kindern im Alter zwischen 12 und 15 Jahren überfüllt sind. Bezeichnend endlich für die Unzweckmäßigkeit der Bestimmung, daß ein Dieb nur auf Antrag des Bestohlenen gerichtlich verfolgt werden kann, ist folgender Vorfall. Ein Diener hatte seinem Herrn, einem Oberst- I haupteten Thatsachen, Falls nicht au- dem Präjudieial-Einwande, daß nämlich dem Redacteur hätte nachgewiesen werden müssen, ihm sei der Inhalt deS betreffenden Artikels vor dem Druck bekannt gewesen, die Abweisung der Klage erfolge. Der Gerichtshof berieth etwa zehn Minuten und verkündete darauf das Urtheil, daß Kläger mit seiner Klage abzu weisen sei und die Kosten deS ProcesseS zu tragen habe. — Interessant ist übrigens der Umstand, daß der Domherr Kozmian in seiner Replik eingeräumt hat, an der Bank zu Homburg gespielt zu haben, aber — nur zum Zeitvertreib, und dabei nicht einen großen Verlust erlitten, sondern sogar einen unbedeutenden Gewinn erzielt zu haben." (Die Klage gegen die ,N. A. Z" ward hauptsächlich wegen Ehrenverletzung angestrengt, welche die Zeitung durch Angaben über das Verspielen des PeterSpfennigs Seiten des Domherrn Kozmian u. s. w. begangen haben sollte.) Wesel, 9. Novbr. Die wegen deS S'Heerenberger Aufruhr« vor daS hiesige Schwurgericht verwiesenen Emmericher Bürger wurden, nachdem sie zum Theil seit einigen Monaten vorläufig der Haft ent- lassm, gestern zum gerichtlichen Gcfängniß wieder eingezogen. — Zwei Krankheiten haben sich in ungewöhnlicher Weise hier eingebürgert, wovon die eine, daS gastrische Fieber, bei Ewachsenen, die andere, Masern, bei Kindern von 5 bis 7 Jahren förmlich grassiren. — Rhein und Lippe sind in den fitzten Tagen mächtig gestiegen. Stuttgart, 1l November. Der König hat heute den preu ßischen Gesandten Freiherrn v. Rosenberg behufs Entgegennahme oessen Abberufungsschreiben empfangen. München, 11. Novbr. Die am 21. Octbr. l. I. zur Berathung des Reglements und der Instruction über die Ausführung deS PostvertrageS zwischen Deutschland und dcr österreichisch-ungarischen Monarchie dahier zusammengetretene Eonferenz von Vertretern der brutschen ReichSpostoerwaliung und der Postverwaltungen von Bayern und Württemberg hat nunmehr ihre Geschäfte beendet und zugleich unterm 9. d. M., vorbehältlich der Ratification, ein Uebereinkommm zum Abschluß gebracht, durch welchts die Verhältnisse der deutschen RcichSpostverwaltung und dcr Postverwaltungen von Bayern und Württemberg unter sich, soweit solche nicht auf gesetzlichem Wege und durch das deutsche Postreglement bereits festgestellt sind, ihre Regel ung erhalten. — Der Verhaftung der Jnhabcrin einer Dachauer Bank, > Pauline Losch, ist nun auch die ihres ManneS und ihre- 19jährigen Lohnes gefolgt; auch ist bereits das Gantverfahren gegen dieselbe ringeleitet. Obwohl diese sog. Bank nur einige Wochen bestanden, betrügt der bereits bekannte Schuldenstand derselben schon 276,000 Fl, während die Activ« sehr unbed-ufind sein sollen. Lie im Gange be findliche Untersuchung gegen die Losch bezieht sich übrigen» nicht allein auf ihre Geschäftsgrbarung in letzter Zeit, sondern auch auf einen früheren Bankerott derselben. Wie die „N. N." erzählen, „versucht die Dachauer Bank de» Fräulein Spitzeder die Zahlzeit für verfallene Wechsel nur auf eine einzige Stunde des Tages und zwar auf die ungewöhnliche Morgenstunde von 6—7 Uhr zu beschränken, spater kommenden Wechselgläubigern aber durch ihre Portiers die Thure vel- beraubt hatte. Am folgenden Abend wurde von drei Wegelagerern ein Ischließ-n zu lassen"; auch erkläre sie „auS Gesundheitsrücksichten" an räuberischer Aissati auf den Ober-Jnspector einer Actien-Brauern ge- gewissen Wochentagen, z. B. Mittwoch und Sonnabend, ihre GeschäftS- macht. Die Erhaltung seines Lebens verdankte derselbe nur dein Um- locale für geschlossen. Demselben Blatte zufolge ist, außer über das stände, daß die Halsbinde mit der man ihn erwürgen wollte, platzte, Geschäft der Pauline Dosch, jetzt auch über die unlängst von einem und daß er einem seiner Angreifer einen kräftigen Messerstich verfitzt-. Grafen Friedrich v. Holnstein errichtete Dachauer Bant die Gant er- Am folgendcn Abend wurde ein Mann aus der Straße überfallen und öffnet worden. lJn einer dieselbe Angelegenheit betreffenden Cone- so arg zugerichtet, daß er sich glücklich schätzen konnte, mit dem bloßen sponLenz der „N. P. Z." heißt eS u. N.": „Es ist nicht zu glauben, Hemde die Flucht ergreifen zu können." welche ungeheuren Summen von nah und fern in diesen Schwintel- — Wie die „D. R.-C." vernimmt, werden in Elsaß-Lothringen Instituten angelegt find; aber es ist bereits erweisbar, daß ihr Betrag die Festungswerke von Schlettstadt, Malsal, Lichtenberg und sich in die Millionen beläuft. Außer der Betrügerei, welche bei diesen Lützelstein gänzlich beseitigt werden. Auch die kleine Bergfeste Bitsch Geschäften nothwendig zum Schaden leichtgläubiger und bethörter Leute wird ihre Außenwerke gänzlich verlieren und nur noch ihr festes Schloß mit unterlaufen muß, außer der Beeinträchtigung deS Hypothekar behalten. credits, die unzertrennlich damit verbunden ist, muß namentlich die — Die „N N. Z." berichtet: „In der Jnjurienproceßsache des furchtbare Korruption, welche von diesen finanziellcn Pestbeulen auS- Domherrn Kozmian wider den verantwortlichen Redacteur unserer geht, zum Einschreiten g^gcn dieselben veranlassen. ES find allein Zeitung, Pindter, stand heute Audienztermin vor dem hiesigen Stadt- hier in München bereit» mehr als tausend ehedem fleißige und genügsame gericht an. Vertreter deS Klägers war RechtS-Anwalt Jansen, der Dienstboten und Arbeiter, welche, nachdem sie ihre Ersparnisse diesen deS Verklagten Justizrath Lesse. Letzterer überreichte dem Gerichts- Banken übergeben, von den dafür erhaltenen horrenden Zinsen Hofe mehrere ausländische Journale, namentlich eine Nummer des jetzt in Saus und Braus leben und die — auch wenn, wie Lemberger „Dziennik polSki", aus der im Wesentlichen die incriminirte bald geschehen wird, die Zinsenquelle zu fließen aufhört — schwer- Notiz der „N. A. Ztg." entnommen ist, und beantragte ausführliche lich zu einem ordentlichen Leben zurückkrhren. Merkwürdiger Weise Beweisaufnahme über den angetretenen Beweis der Wahrheit der be- I sind e- die extrem - ultramontanen Blätter, welche die Warnungen, derö Kön los t Bei ung" wand eigcnr sächsi! nicht durch und ! zurück denen den g und o sä-M ung d begreif sich di Theil Diesel! eine F von ei zeitigen jetzt ge Wirt ! viel gr- so sind gerückt, Schon lleidunt WM statt ve feiler F nicht bfi werden, wickeln, Jndustri fischen sonstigen wozu iss Male sie Br Mandat Handelst Nß fas wel erla f>» n»n Er Voll die«! ans Spij Bahn is Mchaft z diese Arb^ halten di und VtlW in Wesenfi verlangt i das Berlir Beitrages, bahn betv