Volltext Seite (XML)
7» en am i. 29. Lande, >«.) 8«° 8»° eine werthvollc Tischdecke zum Geschenk machten. Darauf ergriff Hr. Lehrer Hauffe aus Rosenthal da« Wort, um im Namen der anwesenden Lehrer den kollegialen Glückwunsch darzubringen, wobei nicht nur der Jubilar, sondern alle Anwesenden dem Gefühl der tiefsten Rührung in ihren Herzen Platz machen mußten. Nun folgte mit angemessenen Worten die Uebergabe der Geschenke von Kollegen des Jubilar-: eines schönen Tellers mit einem Silbcrkranze belegt, einer geschmackvollen silbernen Uhrkette und einer Tabaks pfeife. Hierauf gab man Gefühlen Ausdruck, welche heute die Schul- und Kirchgemeinde beseelten, und verehrte dem Herrn Jubilar von Seiten der selben einen werthvollen Sccretair; überdies beschenkte eine Abendgesellschaft allhier denselben mit einem Regulator. Zum Schluffe dieser Schulfeierlich- kcit trug der Gesangverein aufs Fest bezügliche Lieder vor, worauf sowohl die Schuljugend als die Erwachsenen mit einem Frühstück vom Jubilar be dacht wurden, wobei man in der heitersten Stimmung bis zur Mittagszeit verweilte. Das Festmahl, wozu alle erwachsenen Theilnehmer am Feste, 35 an der Zahl, geladen waren, fand im Gasthause des Herrn Wenk statt, wobei cs an ernsten und heiteren Toasten nicht fehlt«. Gesang und Spiel hielt die Anwesenden bis gegen Abend zusammen und ein Jeder begab sich mit der Ucberzeugung nach Hause: Das war ein wahres Jubelfest. — Die dem Jubilar verehrten Geschenke repräscntiren einen Werth von rund neun zig Thalern. 7 2. limeter, e einen Im Jahre 1812 stand die Stadt D. noch unter sächsischer Herrschaft. Um jene Zeit garnisonirte in D. ein sächsisches Kürassicrrcgiment. Es war ! ein Elitetruppe, aus den größten und schönsten Männern SachsenS gebildet. I Die kleine Stadt faßte da- Regiment nicht ganz und es wurden aus diesem I Grunde die bei der Stadt liegenden Gehöfte, insbesondere das Gut Neuhof, I stark mit Einquartierung belegt. Auf dem lctztern lag eine EScadron und im Herrenhausc wohnte der Chef derselben, Rittmeister Devriant. Der Ritt- ! meister war ein junger, großer und schöner Mann. Bon athletischem Körper bau und eiserner MuSculatur, verband er hiermit freundliche, gewinnende und auf den ersten Augenblick einnehmende Manieren. Trotz alledem war der Rittmeister sowohl in der Stadt als in der Schwadron wenig beliebt. 74Ü »so vso Ivo s so KV Friedhöfe vor dem Mühlcnthorc zur ewigen Ruhe cingcgangcn war. Seine Augen schauten nicht mehr die Gräuel der Verwüstung in der kleinen Vaterstadt, nicht mehr die traurigen, furchtbaren Tage der Leipziger Schlacht. Er schlummerte in Frieden. Aber sie — ich will ihr Schicksal erzählen. tretene wendische Gesangverein „Jednota" den Jubilar, geleitete denselben im festlichen Zuge zum Gottesdienst und auf gleiche Weise nach beendetem Gottesdienst zur Schule. Darauf versammelten sich Gemeindevertrctcr, Bericht über die 23. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 3. Oe tob er 1872. Den auf Grund gutachtlicher Auslassung der Kämmereideputation vorliegenden Rathsdccrcten wegen Berkaus« einer Feldparcclle an Herrn Fabrik-Director Carl Mörbitz, angrenzend an dessen Baustellen unter dem Lauenwalle, für den Preis von 16 Ngr. pr. lUmr. und eines kleinen Flnr- trennstückeS am Wege zum Militairhospital an Herrn Kupferhammerwerks- befitzer Reinhardt, welcher dasselbe zur Anlage eines Fahrweges für seine neue Ziegclfabrik mitvcrwenden will, pflichtet das Collegium bei. lehnt da gegen, um der Conscquenzen willen, «in Rathsdecret, wonach dem Herrn Pfarrer Kordina für die von dem verstorbenen Oeconom T. Lische ererbten Feldparcellen die nach dem üblichen Satze von 20 Thlr. pr. Einheit be rechneten Cassengefälle auf des Genannten Ansuchen um ca. 25 H reducirt werden sollen, gegen 2 Stimmen ab. Von der mitgctheilten Verordnung des königl. Kriegsministeriums, welche da« städtische FriedenSeinquartierungS- Regulativ genehmigt, wird Kenntniß genommen und dem, nach Vorschlag des betreffenden Herrn AbthcilungSvorstandeS, formirten Rathsdecrctc zur interimistischen Einführung des gedachten Regulativs (bis zur Fertigstellung des betreffenden neuen Kataster«) nach Maßgabe bisheriger Sätze wird beigctreten. 29,7 ° M 23. Stand den 8., h Höhe Jubiläum. 1 Crostwitz, 30. Scptbr. Heute vor 25 Jahren trat unser Kirch schullehrer Herr Petasch sein Amt allhier an. Dieser Tag wurde nament lich von Seiten der Schul- und Kirchgemeinde zu einem recht festlichen ge macht. Nachdem am Vorabend des Feste« sowie am frühen Morgen desselben Böllerschüsse zu Ehren des Jubilars losgegangen waren und vormalige Schülerinnen des Letzteren das Schulportal festlich und sinnreich geschmückt, hatten, begrüßte und beglückwünschte früh -f? Uhr der wieder ins Leben ge Freunde und Cellegen des Jubilars im Gasthause des Herrn Wenk, um sich gemeinschaftlich nach der Schule zu begeben, wo sic von der versammelten Schuljugend und vom Herrn Obcrcaplan Nowak erwartet wurden. Hier angckommen, holten den Jubilar seine Kollegen aus der Lehrerwohnung ab, um einem ihm zu Ehren im Schulzimmer veranstalteten ActuS beizuwohnen. i Nachdem vorher der Localschulinspcctor Herr CanonicuS Barth ein in Geld bestehendes Ehrengeschenk des hochwürdigsten Conststorii zu Bautzen dem! Jubilar übergeben, sprach nun hier zunächst Herr Obcrcaplan Nowak zumj Jubilar U"d zu den Schulkindern vom Herzen kommende und zum Herzen! Die Obermühle. Criminal-Skizze von H. Engelcke Noch zu Ende der dreißiger Jahre durchwanderte, den Tag über ihr mühseliges Brot bettelnd vor den Thüren suchend, ein altes wahnsinniges Mädchen die Straßen der Stadt D. in Ler Provinz Sachsen. Die schwarzen, nur spärlich mit Grau vermischten Haare hingen ihr wild und struppig um Lie Stirn, das Haupt hielt sie gesenkt, al« ob sie etwa- auf der Erde suchte, das blaue Auge, starr und seines Glanzes beraubt, stierte scheu die Vorübergehenden an, um einen Augenblick später eilig den Boden zu suchen. I Das alte Mädchen bettelte nie mit Worten. Sie kam stumm vor die I Thüren, murmelte unverständliche Laute und reichte dann bittend die kleine, I abgemagerte Hand in das Haus. Jedermann in der Stadt kannte sie seit langen Jahren, Jedermann wußte, daß sie wahnsinnig war. Darum öffneten sich auch sofort, wenn sie an den Thüren erschien, die Taschen der Bewohner, und die Knaben und Mädchen theilten, wenn sie auf dem Wege zur Schule „Banko'S Röse" begegneten, freiwillig und freundlich mit ihr das Morgenbrot. ES war Therese Banko an ihrer Wiege nicht gesungen, daß sie in ihrem Alter krank und gebrechlich und von der Nacht totalen Wahnsinnes umgeben, ihr Brot suchen müsse vor den Häusern der Stadt. Ihr Vater war ein ziemlich wohlhabender Tischler gewesen, der HauS und Hof und ein blühendes Geschäft besessen. Aber die Geißel des Krieges war über da- Land gezogen, da- Hau- war zerschossen, der Hof verwüstet worden. Beim Netten der Sachen hatte ein hcrunterstürzendcr Balken den Bater er schlagen, und Therese Banko hatte allein in der Welt gestanden. Dem Bater war so wohl, daß er unter dem dichten Gebüsche auf dem kleinen Auf Grund eines Vortrages de- Herrn Stadtbaudircctor verfügt ein Rathsdecret nunmehr die Ausführung des SchleußenbaueS an der Haupt straße. Das Collegium setzt seinerseits die dcsfallsige Beschlußfassung aus und ersucht den Stadtrath, zuvor noch die Kämmerei-Deputation in dieser Sache zu hören, und rcsp. Kostenanschläge vorzulegen. Nach Maßgabe des deSfallfigen RathsdecretcS, welches für die vom königl. Kreissteuerrach ver. anlaßtc städtische Flur-Revision Seiten des StadtrathcS Herrn Stadtrath Jähne und Oeconom Zieschang als Sachverständigen berufen hat, werden aus der Mitte des Stadtverordneten-Collegiums Herr Förster und Wctzlich deputirt. Von mehreren Dankschreiben Seiten städtischer Beamten für die neuen Gehaltszulagen wird Kenntniß genommen. Der unterzeichnete Vorsitzende theilt mit, daß er bei der am 2. d. M. stattgefundenen Verpflichtung und Einweisung des Herrn Gerichtsrach Helsi^ auf Grund der Einladung des königl. Bezirksgerichts das Collegium ver treten habe. Den RevisionSberichtcn der 3. RcchnungS-Scction zur 1870er Almosen-I Cassenrechnung, sowie zur Fränkischen GcstiftSrcchnung pr. 1870 und dem Berichte der 1. Nechnungs-Scction über die 1870er Kämmereibau-Rcchnung wurde beigetreten und zur letzten Rechnung die Justification ausgesprochen Von dem Einladungsschreiben zum sächs. Gcmeindctage in Meerane nimmt da- Collegium Kenntniß, ohne seinerseits eine Beschickung des Städtetagcs zu beschließen. Hierauf fand eine geheime Sitzung statt. Bautzen, am 5. October 1872. Reinhardt l., St.-V.-Vorstcher. 2557 Beilage zu No. SSS der Bautzener Nachrichten Mtittwoch, bcv S. October LLVL. Jubilar und zu den Schulkindern vom Herzen kommende und zum Herzen! Man wußte, daß er, von Geburt Franzos«, im Jahre 1807 aus franzö- gehcnde, die Muhen «tn«s KirchschullthrerS zu Crostwitz anerkennende Worte, i fischen Kriegsdiensten in sächsische übergelreten war. D«n Grund de« Ueber- worauf die Schulkinder unter entsprechender Ansprache ihrem geliebten Lehrer«trittcS kannte aber Niemand genau. Bald nach seinem Eintreffen beim e. «. > 2.« > 3»o 4- 4«o 5«» 9.» «z. 54S! vv» zs toi» zroioso z«s 10b» Löbau» Zittau. 5l» 8so 5" 8,» 5.o^0o ceisen. .früh. ins- iß na- gsM chver iedeni Linds Affe :ark« ein!" 1iven- Fabrik , nach rt be- t nicht halten sind, inend, Lolle. f far- wcknen rocent. Dunst» gehakt,! pr.Ot, 56 87 85