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1994 dm Thieren einen Erfolg von der Zugabe des phosphorsauern Kalkes. Hieraus muß zunächst folgen, daß die Verdayungssästc der schwächer» Ferkel die im Futter vorhandene Menge von PhospHortzrure und Kalkerde nicht in dem Grade zu lösen und zu verarbeiten vermögen, als die der stärkeren Ferkel, ferner, daß überhaupt ein großer Theil des phosphorsauern Kalkes des Futters für die Thiere unverdaulich ist. Die zu dem Versuche benutzten Thiere wurden bei Beendigung dieses Versuches zu einem zweiten benutzt, in welchem das beste Rährstoffverhält- niß zwischen Protsinkörpern, Kohlenhydraten und Fett zu bestimmen ver sucht werden sollte. Hierbei wurden die Thiere so ausgestellt, daß in jeder Abtheilung 1, rcsp. 2 Thiere, die früher mit phosphorsauerm Kalk ernährt worden waren und 1, resp. 2 Thiere, welche früher keinen crbaltcn, sich be fanden. .Es sollte zugleich gesehen werden, ob bei der späteren Mast sich noch ein Einfluß des phosphorsauern Kalkes zeige. Dies ist indeß, wie die Versuchsrcsultate zeigen, nicht der Fall gewesen. Wir haben nach allem Diesen aus dem Versuche die folgenden Schlüffe M Mey: l) In dem bei dem Versuche verabrcichtenF uttcr — Gerste, Milch — war eine weit größere Menge .von Phosphorsäurc undKalkcrde, als überhaupt von den Thieren zur Knochcn- bildung gebraucht wird. Dies hat einerseits die Rechnung und andererseits die Untersuchung des Kothes ergeben. Ob phosphor saurer Kalk oder ob keiner gegeben war, im Koth fand sich stets noch eine erhebliche Menge von Phosphorsäure undKalkcrde. 2) Trotzdem ist mit Ausnahme der starken bei den übrigen Ferkeln ein Einfluß des pbosphorsauern Kalkes erkennbar. 3) Am größten ist der Einfluß bei den schwachen Ferkeln her vorgetreten, so daß eine Zugabe von phosphorsauerm Kalk bei schwachen Ferkeln als durchaus wünschcnswerth hjngestcllt werden kann. 4) Eine Zugabe von phosphorsauerm Kalk ist in den ersten 3—4 Monaten nach dem Absetzen der Ferkel erforderlich. 5) Die Höhe der Zugabe crgiebt sich aus den Versuchen zu 15 —20 Grm. Da hiernach 1 Pfd. 25—33 Tage ausreicht, so geht hieraus hervor, daß die durch die Zugabe von phosphorsauerm Kalk ent« stehenden Kosten als durchaus nicht erheblich hingcstellt werden können. DaS Pfd. des reinen phosphorsauern Kalkes kostet 3 Ngr, Außer den in den bisherigen Bekanntmachungen genannten Herren Düngcrhändlern ist dem Vertrage mit der Versuchsstation, die Dünger-Con« trole betreffend, ferner noch Herr Kaufmann Ernst Gutt« in Geiten dorf bei Zittau beigetreten. Pommritz, den 1. August 1872. Im Auftrage des LuratoriumS Prof, vr. E Heiden. T<»«graPVe«»Suren», UN Hintergebäude der Poft, täglich geöffnet vo» srüb 7 bis Wend? 9 Uhr. » Der Braun-ierschnnt ist bei Herrn Puy, Wendischestraße. DaS «Schfte Brauubier kommt zu Frau Möckel, Wendischestraße. Der Weitzbierfchaut ist bei Herrn Hasche, Schloßstraße. Meteorologische Station Bautzen. A u g« st Tag. Stunde. Barometer aus0°Y. rehucirl. Thermometer nach Lhermometrograph. Minimum nach 6. f ». Dunst« gehalt» pr.Pt, 6. R. v. Nm. 2. 738,«oMillm. k 21,- k 17,9 In der Nacht 41 Abd. 10. 740,«. Millm. k 14,« 11,7 vom 6.-7. 81 7. Krüh 6. 739,9° Millm. k 15,« -j- 12,- s14,- I i-11- «0 Wind: De» 7, August früh 8. Anni-licheS Hostyeater. Donnerstag: Der aehkimuißpptte Brief. Lustspiel in l Act, vo» Roderich Benedir.— Moderne Jugend. Lustspiel in 3 Acten, von Bauernfeld. krospsvt. AuSKtzds vo» 1,82V,OVO Lks-Isr rrioritüts-Ltammaotioa Her Das längst hervorgetretcne Bedürfnis;, die K- S. medererzgekirgische mit der voigtländischen Staatseisenbahn in Vireete Verbindung zu bringen, wird dzzrch d^ projectixte, auf kürzestem Wege von Zwickau über Stenn, Ehelsbrun«, Voigtsgrün, Jrfersgrün, Waldkirchen, Leugenfel-, Grün, Rodewisch, Auer bach und Mühlgrün nach Falkenstein zu erbauende Eisenbahn in vollkommener Weise befriedigt. Während gegenwärtig der gesammte Transitverkehr von Dresden bez. Riesa, Chemnitz, Glauchau, Zwickau nach Falkenstein, Oelsnitz, Eger u- f. w- und umgekehrt mittels der sächsisch-bayerischen Staatsbahn über Reichenbach geleitet werden muß und aus diesem Wege zwischen Zwickau und Falkenstein 7,- Meilen Bahnstrecke zu durchlaufen hat, bietet die dtrectc Eisenbahn Zwickau-Lengenfeld-Falkenstein eine nur circa 4,s Meilen lange, also 3,i Meilen kürzere Strecke. Es kann daher wohl keinem Zweifel unterzogen werden, daß der gesammte hier in Frage kommende, höchst bedeutende durchgehende Verkehr der direkten Verbindungsbahn Zwickau-Falkenstein zusallen muß, und erlangt diese Annahme wesentliche Sicherstellung dadurch, daß die K, S. Staatseisenbahn-Verwaltung den Betrieb dieser neuen Linie voraussichtlich übernehmen und die so gewonnene Adkürzungsstrecke benutzen wird, um den gegenwärtig übermäßig in Anspruch ge nommenen 3,, Meilen langen Theil Werdau-Hcrlasgrün der sächsisch-bayerischen Linie, auf welchem durchschnittlich 33 Züge in jeder Richtung, also in Summa 76 Züge täglich verkehren, möglichst zu entlasten. Außerdem bildet die directe Linie Zwickau-Falkenstein nach ihrer Fortsetzung bis zu dem I,« Meilen entfernten Schöneck das kürzeste Mittel glied zwischen der bereits in Bau genommenen Muldenthalbahn: Wittenberg-Wurzen-Glauchau und der auf kürzestem Wege in die böhmischen Braunkohlen- lqger bei Falkenau führenden Seitenlinie: Schöneck-Klingenthal der vor Kurzem constituirten Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft, hat also auch nach diesen Richtungen hin einen ganz bedeutenden Transitverkehr zu erwarten- Beachtet man hierüber noch den sehr umsangreichen Localverkehr, welchen der von der projectirten Bahnlinie durchschnittene industriell hoch ent wickelte Dichtbevölkerte Landstrich durch den Bezug von Steinkohlen einerseits, von Braunkohlen andererseits, Transport von Bau-, Schirr- und Brenn hölzern ays den umfänglichen voistländischcn Staats- und Privatwaldungen, Zuführung von Rohstoffen für seine bedeutenden Streichgarnspinnereien, mechanischen Webereien und Stickereien, Filztuch- und Messtngfäbriken u. s w., sowie Abfuhr der Fabrikate derselben zur Zeit schon hat, so wird man leicht erkennen, daß im vorliegenden Falle es sich nicht um eine Eisenbahn handelt, welche erst Industrie wecken muß, wenn sie Verkehr haben will, sondern um eine Linie, welche vom Tage der Eröffnung an Transportgegenstände in so großer Menge vorfindet, daß sie der von sächsischen Eisenbahnen überhaupt und mit Recht bereits bestehenden günstigey Meinung beziehendlich ihrer Rentabilität schon in ihren ersten Betriebsjahrcn vollständig gerecht werden wird. Das Grundcapital der Zwickau-Lengenfeld-Falkensteiner Eisenbahn ist auf 2,200,000 Thlr. festgestellt, d. i- noch nicht ganz eine halbe Million vro Meile und wird somit diese Bahn z» den billigsten Hauptbahnen Sachsens zu zählen fein K des Grundkapitals -- 880,000 Thlr., werden in Stammaktien, K desselben 1,320,000 Thlr-, in Prioritäts-Stammaktien vzzsgtgchen, von denen letztere in 6600 Stücken s 200 Thlr. am 8. und 9. August » «. zum Course von 90 H zur Subskription aufgelegt werden. . , Inhaber der Prioritäts-Stammaktien erhalten während der Bauzeit 58 Zinsen aus dem Baucapitale; nach ersolgter Betriebseröffnuna der Balm aber eine Dwtdcnd: von 5K des Nominalbetrages vor den Stammactien, sowie gleichmäßigen procentalen Antheil an dem Reste des Reingewinns, nachdem" die SjsWmacüen 68 empfangen haben. ' v - Dresden, am 2. August 1872. M. Schie Nachfolger. Zeichnungen auf obige Prioritäts-Gtammactien nehmen wir bis 9. August, Abends 6 Uhr, zur spesenfreien VsnMeluW entgegen. Bautzen, 5, August 1872. Filiale der Oberlausitzer Bank zu MM«