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1768 vtntion Serrano ausgeschlossen sind. U Dieselben müssen sich daher! er sei der Großgärtner Lorenz au« Temmritz und habt in Milkt! zur Auswanderung entschließen oder zu Straßenräubern werden/' — eine Kuh gekauft, zu deren Bezahlung ihm noch 2 Thlr. fehlten, zur Die conservative Presse, mit Ausnahme der Organe Sagasta's und Verabfolgung eine? DarlehnS von 2 Thlrn. vermocht. Zum nächsten der Fronterizo'S, spricht sich äußerst lobend über das Decret der Re- Markttage in Bautzen sollte die Restituirung erfolgen; wer aber nicht gierung auS, welches die von dem früheren Eabinet willkürlich sus- kam, war Just. — Auf dem Wege nach Ostritz traf am 16. Novbr. pendirten Municipalitäten wiederherstellt. Der „Libertad" zu- 1870 der daselbst wohnhafte Kürschnermeister Puell mit dem Ange folge beläuft sich die Zahl der von den Cabineten Sagasta und klagten zusammen. Letzterer gab sich für den Bruder deS Pfarrer- Landau suspendirten Municipalitäten auf mehr als 200. MroS in Grunau mit dem Bemerken auS, daß er in Radibor Besitzer — Die Wiener . Tagespreise" enthält ein Pariser Telegramm, nneS großen Gute? sei und wußte hierdurch Puellen nicht nur zu be- wonach auS „eingeweihter' spanischer Quelle flammende Nachrichten wegen, daß dieser ihm ein freies Nachtquartier gab, sondern auch beim melden, daß inneres, Cadix, Barcelona und Saragossa republikanische Fortgehen am andern Morgen noch einen Pelz im Werthe von 16 RevolutionS-Comitö'S im Besitze von großen Summen und Thlrn. käuflich abließ. DaS Geld sollte in 14 Tagen spätesten- bei Waffen entdeckt wurden. Puell eintreffen. Nach langem vergeblichen Warten mußte sich nun R U tz l a U zwar derselbe auf eingezogene Erkundigung überzeugen, daß er da» Petersburg. Im Ministerium deS Innern ist man mit der Opfer eines Betrügers geworden sei, eS gelang ihm aber doch wenig- Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs beschäftigt, durch welchen die An- stenS noch, längere Zeit darauf Justen, als er sich in Böhmisch-Leipa gelegenheit der Auswanderung russischer Unterthanen nach t - Hast und Untersuchung befand, diesen Pelz, welcher freilich etwa» fremden Ländern gesetzlich geregelt werden soll. Soviel über den In- stark gelitten, wieder abnehmen zu lassen. — Im November oder halt deS Gesetzentwurfs verlautet, soll jedem Russen daS unbeschränkte December 1870 fand sich Just im Schmidt'schen Gasthofe in Ostritz Recht der Auswanderung nach dem AuSlande gewährt sein, ihm auch, > in. Auch hier nahm er die Rolle eines reichen Gutsbesitzers an. Er im Falle er in die Heimath zurückkehren will, die Rückkehr gestattet nannte sich MroS und wollte ein Neffe deS Pfarrer» MroS in Grunau werden. lein. Die Gelegenheit, eine Schwindelei auSzuführen, ließ er nicht Warschau, 9. Juli. Die großen Feuersbrünste sind in ungenützt vorüberziehen. Ein Händler mit Pferdedecken war in die Rußland noch immer an der Tagesordnung. In den Gouvernements Gaststube eingetreten. Justen gefielen 2 Decken sehr gut, da er indeß Saratow und Piskow wüthen dieselben am Meisten und es vergeht kein im Augenblick nicht soviel Geld bei sich trug, um solche bezahlen zu Tag, wo in denselben die eine oder andere Stadt oder größere Ort- können, war auf sein Ersuchen der Wirth Schmidt bereit, dem ver- schaften nicht ganz oder theilweise in Asche gelegt werden. Merkwürdig meintlichen reichen wendischen Gutsbesitzer die Kleinigkeit von minde ist, daß vorzugsweise größere Fabrikorte von Feuersbrünsten betroffen stenS 4 Thlr. 15 Ngr. darlehniwrise vorzustrecken. Spätestens in 14 werden. Man schließt daher wohl mit Recht, daß diese Feuersbrünste Tagen sollte die Rückerstattung geschehen; Schmidt hat aber bis heute von frevelhafter Hand angelegt werden und daß sie im Zusammen- noch nicht 1 Pfennig darauf zurück erhalten. Drei Betrügereien hange mit socialistischen Umtrieben stehen. — Die Warnung vor rührte Just am 13. Decbr. 1870 in der Schänkwirthschaft Leberecht der Betheiligung an geheimen Gesellschaften ist hier nicht blos der Opitze'S in Ncusalza, in welcher Just außer dem Wirth Opitz noch Universitätsjugend, sondern auch den Schülern der beiden höheren Classen ren Schuhmacher Opitz jun. daselbst und einen Bürstenhändler NamenS sämmtlicher Gymnasien von der Schulbehörde eingeschärst worden Es Leistner anwesend traf, au». Er gerirte flch als ein, ein großes Ver- wurde den jungen Leuten, im Falle fie diese Warnung nicht beherzigen mögen besitzender Gutsbesitzer Sperling auS Ebendörscl und gelang e» würden, mit der Strafe d-S HochverratheS gedroht. hm hierdurch, daß Leistner zwei aus 1 Thlr. 7 Ngr. 5 Pf. taxirte - I Bürsten, Opitz jun. aber ein Paar große, auf 5 Thlr. 15 Ngr. ge- i.oürderte Stiefel käuflich ihm abließ und Opitz sen. ein Tuch im Gerichtsverhandlung. Nerthe von 5 Ngr. ihm zum Einpacken borgte. Leistner sollte sich )) Zittau, 11.Juli. Der heute auf der Bank der Angeklagten bc- ^aS Geld für die Bürsten bei der Wirthin de» vermeintlichen groß findliche, aus Kronförstchen bei Bautzen gebürtige, dermalen 47 Jahre alte dastehenden Gutsbesitzer Sperling holen, Opitz sen und jun dagegen Andrea- Just darf wohl unstreitig zu der ebenso unverbesserlichen, sollten daS Geld und Tuch am darauf folgenden Sonntage, wo der wie gemeingefährlichen Sorte von Verbrechern gerechnet werden, denn, Sperling mit seinem eignen, mit ein Paar feinen Schimmeln be- wie auch der Personalbogen an die Hand giebt, ist derselbe, kaum spannten Schlitten Vorfahren und mit ihnen dann eine VergnügungS- daß er flch wieder einmal auf freiem Fuß befunden, zu Begehung tour gen Rumburg unternehmen würde, erhalten. Leistner jedoch fand eines neuen Vergehen» sofort wieder geschritten. Als 22jähriger ur Ebendörfel nicht den Sperling und Opitzes warteten vergeblich auf Bursche betrat er zum ersten Male die Verbrecherbahn und seitdem ist das Ankommen de» Schlittens. — Schließlich nun anlangend den letzten er von ihr nicht wieder gewichen; durch nichts als Schwindeleien und Betrug, so verübte solchen Just zu Weihnachten 1870 in der Schank- Spitzbübereien, auSgeführt zumeist mit der größten Raffinirthcit, hat wirthschaft der verw. Lorenz in BeyerSdorf. Er trat hier al» ein er von da an sein Dasein gefristet. Die erste Strafe erhielt er zu- Gutsbesitzer Lorenz auS Ebendörfel auf. Er spielte hier den durch erkannt vom Stadtgericht Bautzen 1846 mit 2 Jahren Arbeit-Hau? ZchicksalSschläge stark Heimgcsuchten; der Tod, schwindelte er vor, habe wegen Betrügereien, sodann von verschiedenen Behörden, und zwar ihm von der Seite die liebende Gattin und sein einziges Kind hin- 1849 wt>erum wegen Betrügereien 2 Jahre 9 Monate Arbeit-Haus weggerafft, wußte aber hierbei die Bemerkung mit einzuschalten, daß 1853 wegen dergleichen 8 Wochen Grfängniß, 1854 wegen auS- er auf seinem schönen und schuldenfreien Gute viele Pferde, Kühe gezeichneten und einfachen Diebstahls, Veruntreuung und Handgelöbniß- habe rc. Die» Alles hatte jedoch Just geschmiedet für die bet der bruch» 7 Monate Arbeitshaus, in demselben Jahre wegen Zechprellerei Lorenz dienende Johanna Lehmann, welche denn hierfür auch nicht und LegitimationsmangelS 1 Woche Gefängniß, 1856 wegen Diebstahls ganz unempfänglich war, zumal da der reiche Gutsbesitzer in seinen 6 Wochen Grfängniß bei Wasser und Brot, in demselben Jahre wegen Morten eine große Sehnsucht nach den Freuden deS ehelichen Glück- mehrfacher Diebstähle 1 Jahr Arbeitshaus, 1857 wegen Betrügereien durchll cken ließ. Als nun aber endlich der so verlassen dastehende 1 Jahr Arbeitshaus, 1861 wegen diverser Diebstähle 1 Jahr 4 Monate Lorenz mit einem HeirathSantrag bei der Johanna herauSrückte, war Arb.itShauS, 1864 wegen Betrug» 1 Jahr ArbeitShauS, 1865 wegen von dieser da-Jawort bald gesprochen und der Tag, an welchem der Diebstahls 3 Monate Gefängniß, 1866 wegen mehrfacher Diebstähle so schnell zum Bräutigam avancirte Gutsbesitzer mit seinem Geschirr und Betrügereien 3 Jahre Zuchthaus, 1869 wegen Diebstahls 1 Jahr vorfahren wollte, um mit der Braut zu deren Eltern zu fahren, fest- Arbeitshaus und 1870 wegen Diebstahls und Betrügereien 1 Jahr gesetzt. Noch zwei Tage hielt sich Just jedoch bei der Lehmann auf. 3 Monate schweren Kerker und hat Just außerdem wegen Bettelns Nachdem nun Letztere ihrem Bräutigam ein Umschlagetuch geliehen, und VagirenS noch verschiedene Freiheitsstrafen zu verbüßen gehabt, mußte am Tage, wo die Fuhre zu den Eltern stattfinden sollte, noch Bor Antritt der zuletzt gedachten Kerkerstrafe hatte aber Just diejenigen für da- eine Pferd eine Decke gekauft werden. Zum Ankauf einer 7 Betrügereien sich zu Schulden gebracht, welche den Gegenstand der solchen hätte aber Justen möglicher Weise das Geld nicht au-gereicht heutigen, unter Vorsitz deS Herrn GerichtSräth Zscheile und unter und seine Bitte, ihm für diesen Fall etwas Geld auf kurze Zeit zu Mitwirkung von Gerichtsschöffen abgehaltenen Hauptverhandlung bilden, borgen, fand bet der Lehmann sofortige Erfüllung; sie händigte ihre — Im August 1869 war er zum Schänkwtrth Andrea- Sende in ganze bei sich führende, glücklicher Weise nur in einem Thaler be- Luppa gekommen und hatte dense/öen unter dem unwahren Vorgeben, > stehende Baarschast Justen auS. Dieser nahm sie in Empfang, Jo-