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> halb z eine >en die in den Thür ßender Dich, , wa- l dem Nacht, Alle«, rann« iebten , ihr oußte, war -oben hatte Nasch men, «statt >hend zeneS >rfen, und »anr hren mit :iner klärt gelS hen, chen rng, sie un- gen er- >er. in« ad. )er die en zu s: >d re tt et i- it r e singens Euch vor in ihren trunkenen Liedern- der vierte und fünfte Schritt ist die große Revolution und das ungeheuere Blutvergießen, für deren Aus bruch nur auf die rechte Stunde gewartet wird; - sie sollen die Welt erlösen, einen Himmel voll Gold und Glück und Genuß Euch ausbauen und aus die blut- triesende, fluchbeladene Erde ein Paradies pflanzen! Ja, und um Euer Gewissen, das vor solchen Verbrechen zurückschrecken muß, zum Schweigen zu bringen und Eure Furcht und Ebrsurcht vor Gott zu bestechen, wagt man Euch srevlerisch aus- zubinden, daß Christus, unser Herr und Heiland, gar nichts Anderes gewollt habe, als was sie, diese Verführer, Euch vorspiegeln. . . Ja wohl, ein Arbeiter freund ist Jesus Christus gewesen, und ein Armenfreund, — der größte und heiligste, der je auf Erden gewandelt hat. Ein Feind der Lüge, der Ueppigkeit, der Gottlosigkeit, der Lieblosigkeit und des Hasses war er von Hoch und Niedrig. Sie Alle, ob Fürsten oder Bettler, hat er zu Kindern Gottes machen, ein Band der Liebe um Alle knüpfen und alle Arbeit, die der Hohen und die der Geringen, zu einem Gottesdienste heiligen wollen. Aber was lehren Eure Verführer von solcher Gottesliebe? Was von der Vergebung der Sünden? Von der brüder lichen Liebe? Nichts lehren sie von dem Allen, sondern Haß, Neid, Zorn, Rache, — leugnen und verleugnen den lebendigen Gott, sein Wort und seine Gebote, machen Jesum Christum zum Lügner und schlagen ihm in's Angesicht. Arbeiter! Unter Denjenigen, welche die in diesem Blatt ausgesprochene Gesinnung haben, sind rings umher im Lande viele Tausende, — und unter ihnen auch viele Ar beitgeber, die, — möge man Euch vorreden, was man wolle, — den besten und eifrigsten Willen haben, mit brüderlicher und Opfer bringender Liebe Eure Lage zu bessern. Sie wollen dazu helfen, daß Eure Bildung und Euer geistiges Leben gehoben, daß Euer Familienleben veredelt, daß die Arbeitskraft Eurer Frauen der Häuslichkeit bewahrt, daß Eure Kinder gut erzogen werden, daß Ihr in Krank heitsfällen und im Alter vor Noth und Sorgen sicher seid. Dies Ziel kann aber nicht ohne Euch und nicht wider Euch, sondern nur mit Euch und zu gleich durch Eure eigene Arbeit und Anstrengung erreicht werden. Welches ist der Weg zum Ziele? Wahrhaftig der nicht, den Eure Parteiführer Euch zeigen! ... Es giedt für Euch und für uns Alle keinen anderen Weg zum Glück, als Gottesfurcht, Arbeitsamkeit, Tüchtigkeit, Treue. Wer da sagt, daß es für Arbeiter und Arbeitgeber, für Gesellen oder Meister, sür Handwerker oder Kaiser einen anderen Weg giebt, der irrt entweder oder er lügt.— Eure Partei führer sagen es Euch, bringen es Euch bis zum Ueberdruß bei: der Geld besitz ist es, der die Welt zur Hölle macht, nämlich der Geldbesitz in den Händen der Einzelnen. Der Staat soll alles Geld und allen Besitz haben und dafür sorgen, daß derselbe unter Alle gleich getheilt wird. Hat Jeder seinen gerechten Antheil, nicht mehr und nickt weniger, habt Ihr Arbeiter Euern Löwenantheil, der, wie die Herren sagen, bei der jetzigen Ordnung der Dinge Euch vorenthalten wird: dann ist das Glück und der Genuß Euch in den Schooß gefallen. Ich will von der Undenkbarkeit und der Unaussübrbarkeit der Zustände, welche diese Träumereien Euch als die guten und besten Vorsteven möchten, diesmal schweigen. Aber fragen will ich: wenn diese Zustände geschaffen und nicht nur geschaffen, sondern auch aufrecht erhallen werden könnten und Ihr Arbeiter hättet dann Euer Theil was wäre es, das Euch dann glücklich macht? Welches ist das Fundament, au dem Eure neue Seligkeit begründet ist? Antwort: das Geld! Und weshalb ver achten Eure Führer die Besitzenden? Doch aus keinem anderen Grunde, als weil sie Geld, viel Geld haben. Wer darin einen Verstand entdeckt, den will ich als Meister preisen. Ich entdecke darin keinen. Geld und Genuß! darin giert der Elende, dem der Geldsack sein Gott ist, — und tritt den Armen mit Füßen. Geld und Genuß! schreit der Socialdemokrat, — und ballt die Faust Wider den Reichen. Wer von beiden ist besser? Ich sage Euch; keiner. . . . Ob in Speculation gewonnen, oder in Revolution genommen, ob verbracht in Prassen, oder verjubelt in Hassen: allezeit ist Geld ohne Gott der Tyrann, der seine Sclaven zertritt, und das Irrlicht, das die Verführten in den Sumps und in den Tod lockt. Diese Verführten sollt Ihr sein, Ihr Arbeiter. Man miß braucht Euch. Die jetzige Welt soll zerschlagen und in Feuer und Blut ersäuft werben, und eine neue Welt aus Geld, Blut und Lust zusammengeklebt werden, — und des Todes soll sein, wer dem Frevel in den Weg tritt. Euch will man als Helfershelfer dazu in den Kampf schleppen, und die Kastanien sollt Ihr aus dem Feuer holen, — Alles ans purer „Brüderlichkeit!" Und die das thun, wollen Eure Beglücker sein? Eure Erdrücker werden sie sein, und Ihr werdet es, fürchte ich, spüren, wenn Euch der Athem ausgeht und es zu spät ist." — Görlitz, 9. Juli. (G. A.) Achte Schwurgerichtssitzung. Auf der Anklagebank befanden sich: l7. Die verw. Tagelöhner Eleonore Hausmann aus Kerzdorf (Kreis Lauban). Angeklagte, welche geständig ist, in der Nacht vom l i. zum 12. Juni o. aus einem Gebäude in Kerz. dorf verschiedene Kleidungsstücke und andere Gegenstände mittels Einsteigcns gestohlen zu haben, wurde wegen schweren Diebstahls im wiederholten Rück fall zu 2 Jahren Zuchthaus, 2 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt. — 18. Die unverchel. Christiane Lemberg aus Ober-Linda (Kreis Lauban). Die Anklage beschuldigt die selbe, unter Vorspiegelung falscher Thatsachen und in der Absicht, um sich einen rechtswidrigen Vermögensvortheil zu verschaffen, das Vermögen mehrerer Personen beschädigt, sich auch einen falschen Namen beigelegt zu haben. Angeklagte wurde wegen wiederholten Betruges im 2. Rückfall unter mil dernden Umständen und wegen Führung eines falschen Namens mit 6 Mon. Gcfängniß und 1 Woche Haft und 1 Jahre Ehrverlust bestraft. — 19. Der Tagcarbeiter Oswald Stürtzc aus Görlitz, schon fünf Mal wegen Diebstahls und zuletzt mit 3 Jahren Zuchthaus bestraft. Derselbe ist an geklagt, in der Nacht vom 13. zum 14. April o. aus einer Wohnung-resp. aus einem verschlossenen Pulte hiersclbst die Summe von circa 12—15 Thlr. mittels Einbruchs und Einstcigens gestohlen zu haben. Angeklagter be streitet die Thätcrschaft, wurde aber aus Grund des Ausspruchs der Ge ¬ schworenen wegen schweren Diebstahls im wiederholten Rückfall zu S Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht verurtheilt. — Stollberg, 8 Juli. (A.) Gestern fand in unserer Hauptkirche eine Trauung statt, wie sie unsere Stadt noch nicht gesehen. Herr Frei- tag au- Niederwürschnitz, der im Kampfe für'- deutsche Vaterland durch eine französische Kanonenkugel beide Arme verlor, wurde mit Derjenigen getraut, die, als er noch unverletzt und al« gesunder Jüngling um ihr Herz und ihre Hand warb, ihm durchs Leben zu folgen versprach. Von allen Seiten gab sich bei dem feierlichen Acte eine große Theilnahme kund. — Dresden, 10. Juli. (D. I.) In voriger Nacht haben sich über Dresden und seiner Umgegend schwere Gewitter entladen, und mehr fach find, namentlich in den Loschwitzer Bergen und nach Pillnitz hin, durch die herabströmenden Wassermassen nicht unerhebliche Beschädigungen vorgekommen, wogegen in den Fldern, obwohl die Wetter mit Hagel drohten, wenigstens in unsrer nächsten Umgebung, bedeutendere Verheer ungen glücklicherweise nicht wahrzunehmcn sind, was wohl hauptsächlich der herrschenden Windstille zu danken ist. An Mehrern Orten und Stellen hat der Blitz eingeschlagen. — Prag, 9. Juli. Die „Rchb. Ztg." meldet: In Folge eine« Wolkenbruche-beiRadnicundBeraunistder Beraunfluß ausgetreten: die Stadt und die Landgegend haben stark gelitten. — ^.6. Darmstadt, 8. Juli. In der heutigen zweiten Sitzung der Generalversammlung dcrGesellschaftfürVerbreitungvonVolkS- bildung, welcher wieder Prinz Ludwig von Hessen und Minister von Bechtold beiwohnten, wurde zunächst eine aus 5 Mitgliedern bestehende, in Berlin ansässige Revisionscommission, welche das Recht der Cooptation besitzt, ernannt, um die Gesellschaftsrechnungen des vergangenen Vereinsjahres zu prüfen. Dieser Commission wurde auch später nach Abänderung des Statut- dasselbe Mandat sür die Rechnungen diese- Jahres gegeben. — Der erste Punkt der heutigen Tagesordnung, die Revision des Gesellschaftsstatut-, worüber Schulze-Delitzsch referirte, gab zu einer längeren Verhandlung Anlaß. Von den hierüber gefaßten Beschlüssen zur Ergänzung und Ver vollkommnung de- seither in verschiedenen Beziehungen noch mangelhaften, der Natur der Sache nach noch nicht entsprechend entwickelten Statut- Heben wir außer der präcisercn Redaction der die Verhältnisse der Zweig- und Bezirksvereine regelnden Sätze nur hervor, daß der betreffende Satz über die Zwecke des Vereins etwas weiter gefaßt wurde und daß demnach die Gesellschaft ihre Thätigkeit auch bei Gründung von Fortbildungsschulen, von Büchersammlungen, Lesezimmern und dergl., bei Beschaffung von Lehr kräften, Vermittlung von Vorträgen und bei Allem, was sonst zur Er reichung der Vereinszwecke wünschenSwerth ist, eintreten lassen wird. Auch fand hierbei ein Amendement Annahme, im Anschluß an den Passus: „die Gesellschaft sucht ihren Zweck zu erreichen durch u. s. w.", einzuschieben: „Belebung des Interesses für die Aufgaben der Volksschule und des Sinne- für eine zeitgemäße Reform derselben." — Nach Erledigung dieser Angelegen heit ergriff Professor Kumpa (Darmstadt) das Wort zu einem längeren sehr beifällig aufgenommenen, durch Proben und Vorzeigen von Vorlagen anschaulich unterstützten Vortrag über die Einführung methodischen Zeichenunterrichts in der Volksschule, welcher sodann in der Fortbildungsschule weiter zu führen sei. Schulze-Delitzsch dankte Namens der Versammlung sür den sehr interessanten Vortrag, an welchen sich eine Discussion knüpfte, die mit Annahme des Antrags des Darm städter Zweig-Vereins auf Einführung de- methodischen Zeichenunterricht« in der Volksschule ihren Abschluß fand. — Hiermit waren die Verhand lungen zu ihrem Abschluß gediehen und trennte sich die Versammlung nach einigen warmen von Schulze-Delitzsch gesprochenen Worten des Danke« für die Theilnahme der Mitglieder der Gesellschaft, des hiesigen Local- Comitös und die von der Stadt Darmstadt bewiesene Gastfreundschaft und einem auf den Vorsitzenden auSgebrachtcn Hoch. — Nachmittag- 3 Uhr unternahmen die Festtheilnehmer einen gemeinschaftlichen Ausflug in die romantische Bergstraße. — Der deutsche Protestantentag ist jetzt definitiv auf den 1. bis 3. October nach Osnabrück berufen. — Köln, 8. Juli. In einer gestern hier stattgefundenen vorberei tenden Versammlung wurde beschlossen, den diesjährigen Congreß der Altkatholtken auf den 20., 21. und 22. September nach Köln ein- zuberufen, falls an diesen Tagen der Gürzenich-Saal zur Benutzung zu erlangen sein wird. An den beiden ersten Tagen werden geschlossene B«- rathungen der Delegirten, am 21. und 22. Nachmittag- öffentliche Bor- träge stattfinden. — Hannover, 7. Juli. Da- Schützencolleg und die von ihm er nannten verschiedenen Au-schüsie sind nun mit den Vorbereitungen zum