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o -Löbau, ffe. M-) 745 «50 Sso lOo S55 1015 1030 10-5 5e 1>o 2«. 3»o 44» 54» 7, 74. 8.» 8.« 84« enz. 545 «5 «20 «45 e. !«. en, von benedix. Le- lustspiel i, 8'pSr nabendr hriften. and in inigtcn oelchem n ver- ;r ge- c Tage -s ein^ rakter- utschen Auch pfthlen Buch, Rg. Vermischtes. — Bautzen, 8. Juli. Wie von Reisenden mitgetheilt wurde, ist man bei den Rettungsarbeiten in Bischofswerda endlich zu den in einem Brunnen Verschütteten (vergl. Nr. 154) gelangt; leider seien aber Beide todt aufgefunden worden. — Am 6. d. verunglückten bei Pirna durch Anstoßen der Scha- luppe 6 Mann, darunter der Capitain, von der in der Nähe des Haide» nauer Chausseehauses ausgestellten Baggermaschine in der Elbe. Vier Per sonen gelang es, sich zu retten, zwei hingegen aber wurden ein Opfer de« Stromes. Ler Leichnam des Einen, Künert aus Birkwitz, wurde kurz darauf aufgefunden; der Leichnam des Anderen, Kegel ebendaher, ist bis jetzt nicht aufgefunden worden. Beide Verunglückte find verheirathet und hinterlassen Familie. — Am 2. d. M. ist ein achtjähriges Mädchen, Amalie Auguste Richter, Tochter des Handarbeiters Richter in LipperSdorf bei Lengefeld, von ihren Eltern mit einer Baarschaft von 1 Thlr. 4 Ngr. 5 Pf. nach der sogen, schwarzen Oelmühle geschickt worden, daselbst aber nicht eingetroffen. Am darauf folgenden Tag« hat man das Kind als Leiche ohne seine Baarschaft und gemißbraucht in dem benachbarten Gehölze aufgefunden. Von der GenSdarmerie wird «in junger, leider noch unbekannter Mann als der Verübung dieses Raubmordes dringend verdächtig, verfolgt. — Görlitz, 5.Juli. (G. A.) Fünfte SchwurgerichtS- Sitzung. Auf der Anklagebank befanden sich: 10) Der Dienstknecht Heinrich Weipert und der frühere Tuchmacher und Colporteur Robert Hertwig, Beide aus Löwenberg. Die Angeklagten sind beschuldigt, ge meinschaftlich zwei Privaturkunden fälschlich angefertigt und von denselben zum Zwecke der Täuschung Gebrauch gemacht zu haben, um sich Kleidungs stücke, im Betrage über 16 Thaler, zu verschaffen. Die Angeklagten wurden auf Grund de- Ausspruchs der Geschworenen, Weipert wegen Urkundenfälschung zu 1 Jahr 6 Mon. Zuchthaus und 2 Jahren Ehrverlust, Hertwig wegen Ur kundenfälschung unter mildernden Umständen zu 2 Mon. Gefängniß verurtheilt. — 11) Die verehelichte Tagearbeiter Christiane Richter und deren Ehe mann Gottlieb Richter au- Klingewalde. Die Anklage beschuldigt dieselben, in einer Proccßsache, wtgen eines Darlehns von 50 Thalern, vor dem königl. KretSgericht zu Görlitz wissentlich tin falsche« Zeugniß mit einem 1723 Beilage zu No. LSV -cr Bautzener Nachrichten DitNStaa, s. Juli LA^A Zittau. >,5io!8so > 540,0 0 Kessen, n-ftüb. fnet von >editions- Bürger- is4Uhr. s (Buch- Varlehne een ohne dem großen deutschen Publicum den richtigen Eingang der Zins zahlung für französische Rentenbriefe oder seiner Zeit Eingang deS Capjtals, worüber sie lauten, unter allen Umständen zu garan- tiren? Die Franzosen, daS in zahllose Parteien gespaltene, unzuver lässige, leichtfertige Volk, sind augenblicklich nicht einmal im Stande, irgend eine Steuer ausfindig zu machen, um solche dem überladenen Volke ausbürdend auch nur ihr Budget in'S Gleichgewicht, in Balance zu bringen. Man lese und staune! Nach dem Londoner „Econymist", einem bewährten Finanzblatt, beträgt die Schuldvermehrung Frankreichs in Folge deS Krieges nicht weniger als 10 Milliarden Francs. Consolidirt find davon nur erst 3250 Mil lionen Francs, während 6750 Millionen Francs noch aufzunehmen find, wenn die der Bank von Frankreich entnommenen Vorschüsse zu- rückgrzahlt werden sollen. Niemand möge sich daher dem Glauben hingeben, daß mit der jetzt aufzunehmenden Anleihe von circa 3500 Millionen Francs der Gesammtbedarf nominal gedeckt sei, sondern die Rückzahlung an die Bank und mannigfache anderweite Bedürf nisse werden bald weitere Ansprüche an den Geldmarkt nothwendig machen. 1867 erforderte die Verzinsung der öffentlichen Schuld 550 Millionen Franc«; für das Jahr 1873 find schon 925 Millionen Francs zu gleichem Zweck in's Budget gestellt. In runder Summe wird, statt früher nur 550 Millionen Francs, die Verzinsung der öffentlichen Schuld 1050 Millionen Francs in Anspruch nehmen. So erheblich gesteigerte Ausgaben haben erhöhte alte und neue Steuern nothwendtg gemacht, und selbst diese decken noch nicht alle Ausgaben, sondern lassen noch ein Deficit von 125 Millionen Francs, um welche Summen im gesetzgebenden Körper selbst zur Zeit noch viel hin- und lergestritten wird." Der Artikel schließt mit der Aufforderung an daS deutsche Volk, ich mit aller Zähigkeit gegen den Kauf französischer Rentenbriefe zu iemmen. Die Dreimilltarven-Auleihe. Angesicht- der soeben erfolgten Ratification deS neuesten deutsch französischen Vertrages wendet sich daS allgemeine Interesse natur gemäß noch entschiedener alS bisher der unmittelbar bevorstehenden großen Anleihe zu, welche die französische Regierung ihrer eigenen Ver sicherung nach in kürzester Frist auf den Geldmarkt bringen wird und zu deren Realifirung sie sich die Unterstützung ganz Europa'- verspricht. Nächst Frankreich hat begreiflicherweise Deutschland das höchste Inter esse nicht allein daran, daß diese großartig« Finanzoperation überhaupt gelinge, sondern auch an der Frage, wie und wodurch dieser Erfolg herbetgeführt werden soll. ThierS selber hat in letzter Zeit zwischen zwei Wegen geschwankt. Einerseits war er mit einem Consoitium bedeutender Banquier« und Finanzinstitute unter Führung deS HauseS Rothschild, welche? ihm seine Vermittelung für die Anleihe-Operation angeboten hatte und allein für seinen Theil, gutem Vernehmen nach, die gewaltige Summe von 1 Milliarde 800 Missionen garantiren wollte, in Unterhandlung getreten, andererseits war er auS mehreren Gründen geneigt, auch dieses Mal ausschließlich den bei früheren Gelegenheiten mit so großem Erfolge eingeschlagenen Weg der öffentlich en Sub- scription zu wählen und ohne Vermittelung einer Gruppe großer Bank- und Creditinstitute, im Vertrauen auf den Credit Frankreichs, direkt zunächst an daS französische und in zweiter Linie auch an daS ausländische Capital zu appelliren, Soviel nun neuerdings in dieser Angelegenheit verlautet, hat ThierS sich für das Letztere ent schieden und damit auch die gleichfalls längere Zeit ernstlich erwogene Combination, für die eine Hälfte deS AnlehenS die Vermittelung eines Konsortiums, für die andere Hälfte den Weg der allgemeinen Sub- scription zu benützen, abgelehnt. Officiell jedoch ist darüber, ob resp. welch' ein Entschluß in dieser Beziehung gefaßt sei, noch nichts bekannt geworden. Wie sehr auch Deutschland, und zwar nicht allein die deutschen Banquiers und Börsenmänner, welche sich direct an dem An lehen zu betheiligen gedenken, an dem Ausfall dieser Entscheidung interesstrt ist, darüber scheint man sich im großen Publicum noch nicht völlig klar zu sein, und eS ist deshalb wohl zweckmäßig, über diese Angelegenheit die Ansicht eines FachblatteS, deS in Hamburg er scheinenden „BörsenWächters", kennen zu lernen. „Zwei Wege", schreibt daS Finanzblatt, „treten auS allen Com- binationen alS die möglichen hervor, durch deren Betreten Frankreich die 3 Milliarden zu zahlen in die Lage gebracht werden soll. Der erste ist eine allgemeine Subscription in England, Frankreich, Deutsch land, Oesterreich rc auf neue französische Renten-Documente, und der zweite eine vorschußweise von Bank- und Geldinstituten zu leistende, resp. zu garantirende, Zahlung der in Rede stehenden Summe mit allmählich zu realisirendem Verkauf der neuen französischen Renten- Documente durch die garantirenden Bank- und Geld-Institute. Das Eine ist gewiß, in baarem Gelde vermag Frankreich die Zahlung so wenig zu leisten, wie die garantirenden Bank- und Geld-Institute. Nun sind die überschüssigen Baarfonds Englands, Frankreichs und Deutschlands vor allen Dingen im letzten Jahre zum allergrößten Theile festgelegt oder doch nicht zu entbehren. Würde demnach die französische Regierung mit der deutschen Reichsverwaltung über die zweite Modalität einig Behufs Zahlung der restirenden 3 Milliarden, dann kämen, die französischen neuen Renten-Documente mehr all mählich durch langsamen Verkauf in den Geldhandel, während durch die erste Modalität die Verbreitung dieser Renten - Documente sofort in umfangreichster Weise erfolgen müßte, soll die deutsche ReichSverwaltung auch nur annähernd die baaren Summen zur DiS- Position erhalten, über die schon längst Seiten des deutschen Reichs tages verfügt ist. Daraus folgt: französische Renten-Documente, ge kauft für englische-, französisches, deutsche«, österreichische- baareS Geld, werden in England, Deutschland, Oesterreich gehandelt und heimisch gemacht werden müssen. Vor allen Dingen wird daS deutsche baare Geld, gezahlt für französische-, bedruckte- Papier, Deutschland ent schädigen für die unaussprechlichen Opfer Deutschlands an Intelligenz, ManneSkraft und baarem Gelde. Fürwahr eine herrliche Aussicht für die Deutschen Alle, die noch baareS Geld übrig haben zu irgend einer werbenden Anlage! Denn find etwa die Consortten im Stande, ! Dunst gehalt. pr, 6t. -47- 81 85 41 62 74 14,0 0, ' 16,4«,