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NolÄ«. Jun« 1872 Aauhener Aachrichten. Kreisblatt für dm Kreis-Directions-Sessrk Lautzen- Amtsblatt für die Gerichts» und Nerwaltnugsbezirke Bautze«, EchirgiSwalda, KSuig-wartha, W-ißeuberg, Herrnhut, Ostritz, Bernstadt und Reichenau. Redacteur und Verleger: E. M. Monse in Bautzen. HolzAuction. Dienstag, den 25. Juni s. e , von Vormittags 9 Uhr an, sollen aus dem Gtadtberg'Forstreviere, in der Restauration am Soniabrunnen, 29 Stück weiche Klötzer, von 15—22 C-M. obere Stärke im Ganzen, 159 Stück weiche Stangen, von 8—14 C.-M. untere Stärke und 7—13 M. Länge, 110 R--C-M. weiche Scheite, 63 R--C.-M- weiche Rollen, 374 Wellenhundert weiches Reißig unter Vorbehalt des Angebotes gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Löbau, den 17. Juni 1872. Der S t a d t r a t b. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen den 25. Juni 1872, Nachm. 2 Mr, 1 Düngerstreumaschine, 1 Drillmaschine, 1 Ricgelwalze, Kutschgeschirre, 2 Kutschwagen, 1 Ochsenkalb, 1 Schreibepult, 1 Chronometer und einige andere Gegenstände auf dem Freigut Neueunuewitz versteigert werden, was unter Bezugnahme aus die Anschläge im hiesigen Gerichtsgebäude und in der Schänke zu Neu- Cunnewitz andurch bekannt gemacht wird. Löbau, am 17. Juni 1872. DaS König l. Gerichtsamt daselbst. v. Gottschalck. Rosenmüller. Berlin, 19. Juni. Gegenüber den neuesten Forderungen der Maschinenar beiter haben die hiesigen Maschinenfabricanten durch gängige Einführung zehnstündiger Arbeitszeit und Lohnfestsetzung nach freier Vereinbarung, ferner Nichtannahme sinkender Arbeiter binnen einer Frist von zwei Monaten beschlossen. Ein AbgangSzeugniß deS seitherigen Arbeitgeber? wurde für Annahme der Arbeiter erforderlich erachtet. — Der Reichstag wird voraussichtlich heute durch Minister Delbrück im Sitzungssaals geschlossen. Frankfurt a. M., 18. Juni. (W. T. B.) Die Kron prinzessin von Italien ist heute Morgen hier eingetroffen und im Hotel de Nussie abgestiegen. Essen, 18. Juni, Nachmittags. (W. T. B.) Dec Strike der Bergarbeiter ist nunmehr in 42 benachbarten Kohlengruben that- sächlich ausgebrochen, bet den Bochumer und Dortmunder Belegschaften wird ein solcher vorbereitet. Excesse sind nicht vorgekommen. München, 18. Juni. (W. T. B.) General Sherman ist gestern von Wien hier angekommen. Pesth, 17. Juni. Der „Pesther Lloyd" erfährt aus Agram, daß eine Fusion sehr wahrscheinlich sei. Dasselbe Blatt erfährt auS Belgrad, daß der Abschluß, den die Angelegenheit der türkischen Bahnen in den letzten Tagen gesunden, die serbische Negierung geneigt gemacht habe, auf jene Bedingungen einzugehen, von welchen die Pforte die Bewilligung zum Anschlusse an das türkische Netz im Mo- ravü'Thale abhängig macht. Genf, 17. Juni. (W. T. B.) Die heutige zweite Sitzung des Schiedsgerichtes wurde um 2 Uhr unter Theilnahme der beider^ festigen Agenten eröffnet und schloß um 3 Uhr. Die Schiedsrichter blieben dann noch zu einer Privatsitzung bis 4 Uhr zusammen, worauf sich daS Tribunal biS Mittwoch 2 Uhr vertagte. Das Resultat der Verhandlungen bleibt nach wie vor absolut unbekannt. Rom, 17. Juni. (C.-B.) Auf die gestern von dem Marquis Eavaletti überreichte Adresse antwortete der Papst: „Gott sendet dem Stellvertreter Christi beständige Tröstungen inmitten seines bittern Kummers. Das hebräische Volk verlangte einen König an Stelle einer väterlichen Regierung. Ihr dagegen bleibet dem Papstthume treu. Fahret fort, der Ungerechtigkeit eine Mauer von Erz entgegen- justellen. Gott wird endlich für uns das Licht leuchten lassen." Von allrn Theilen der Welt sind zahlreiche Telegramme mit Glückwünschen an den Papst etngelangt. Rom, 18. Juni. (W. T. B.) Der österreichische Gesandte beim Vatican, Baron v. Kübeck, hat aus Gesundheitsrücksichten einen längeren Urlaub angetceten. Derselbe wird Anfangs October hierher zurückkehren. Parts, 18. Juni. (W. T. B.) Die Partei der Rechten hat, um nicht den Fortgang der Unterhandlungen mit Deutschland zu stören, ihren Beschluß, Thiers über seine innere Politik zu tnter- pelliren, aufgegeben und überhaupt jeden Schritt zu unterlassen be schlossen, durch welchen ThierS unangenehm berührt werden könnte. (!) Loudou, 17. Juni. (W. T. B.) Unterhaus. Aus eine Anfrage Cochrane s theilt derUnterstaatSsecretair derColonieen, Hugessen, mit, daß die von Amerika nachgesuchte Erlaubniß, während der Fischerei-Saison die durch den Washingtoner Vertrag gewährten Pri vilegien benutzen zu dürfen, von der kanadischen Regierung nicht be willigt sei, während die Regierungen der Prinz-Edward-Jnseln und Newfoundlands dem Ersuchen Amerikas entsprochen hätten. — In Erwiederung auf die Anfragen Bouverie'S und Cecil s erklärte Glad stone, die Mittheilung, daß beim Genfer Schiedsgericht eine Ueber- reichung der Beweisstücke stattgefunden habe, sei, soweit sie England angehe, incorrect; die englische Regierung habe eine Vertagung nach gesucht, indem sie sich dabei auf die Erklärung des Staatssecretairs Fish verließ, daß die Schiedsrichter auf einen aus ihrer Mitte ge stellten Antrag über Vertagung beschließen könnten und daß Amerika in eine Vertagung willigen werde, sofern England dieselbe nachsuche. Fish habe allerdings für den Fall einer Vertagung deS Schiedsgerichts von einer vorherigen Ueberreichung der Beweisstücke gesprochen, der selbe habe aber nicht erklärt, Amerika werde, falls die Beweisstücke nicht überreicht würden, sich einer Vertagung widersetzen. Der Premier fügt noch hinzu, daß bei der augenblicklichen Lage der Dinge nur eine 24 stündige Vertagung möglich sei. London, 18. Juni. (W. T. B.) Das Oberhaus nahm trotz des entschiedenen Widerspruchs der Regierung mit 162 gegen 92 Stimmen ein Amendement Richmönd'S betr. die Bezeichnung der Wahlzettel bei den geheimen Wahlen an. Madrid, 18. Juni. (W. T. B.) In Deputirtenkreisen verlautet, die Regierung beabsichtige, den Eongreß zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberusen und demselben einen Gesetzentwurf zur Berathung vorzulegcn, wodurch daS von der letzten Regierung eingebrachte Gesetz bezüglich der auswärtigen StaatSpapiere umgeändert werden soll. Die Regierung will die von dem früheren Ministerium getroffenen