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„Denke nich dran, Käpten! Ser schall bloß nich von Le derbibbelte Dünung op unse Kap Sancta Maria landet wenden!" ' „Dat's man dumun Tüg. Süidvst to Ost schall hier stüertwerden, höv ik befohlen." „Denn sau sitt wer fort (sofort) in de Klippen!" „Dat's mien' Sach! Ik bün de Kappen! Jü fat' den Kurs Südost to Ost!" > „Wenn Jü met Gewalt oplvpen Willi, mi schallt recht sin!" In der nächsten Sekunde lag das Schiffloin wieder Südost zu Ost an und balgte sich mit den Dünungen, daß seine Raaen bald backbordseits, bald steuerbordseits in die See stippten, und sein Bug in diesem Augenblick klaftertief niederschoß, im nächsten Augenblick himmelan stieg. Dann, bei der dritten Kreuzung gegen Südost, gab es plötzlich einen Krach, der das ganze Schifflein vom Kiel bis in den Flaggenstock erzittern machte, die deutschen Gäste Käpten Kattenuhls über den Haufen warf, und das Heck der Kuss unter die Dünungen senkte. Die „Muhme Marie' aber saß fest. „Dar hät wci't Malheur!" grollte Claas Camphusen. „Dat's van Ine Kursverlaten!" schallt Käpten Kat-tcn- uhl. Und dann stand er „kalm as en Kielbolzen" am Ru- der, schob den grollenden Claas beiseite und befahl mit lau- ter, klarer Stimme: „Alle Mann an Deck! Makt dat Ret tungsboot klaar. Die Passageers steigen zuerst ein! Dann kommt das schwarze Volk! Zuletzt die Weihen!" Wenige Minuten später schaukelte "das schmucke Ret tungsboot aus den Dünungen und Helge, der mit ihm nieder gegangen war, half den deutschen Jägern hineinzuturnen. Das war nicht schwer' da die Kuff festlag. Noch schneller vollzog sich die Rettung des „schwarzen Volkes", und endlich waren auch Claas Grotschnut und Jan Camphusen gebor gen. Als man nun aber erwartete, daß Käpten Katten- uhl sich gleichfalls in Sicherheit bringen weide, da lehnte der dies ab: „Schall ik mi nahreden laten, dat ik mien Schipp ver taten häv? Wat 'n echter Schipper is, bei geht met sien Fahrtüg under. As de „Muhme Marie" under mi flirt- sackt, denn sau sack ik niet furt. Mar Jü könnt Jüch in der Nähe ophcllen. As ik wedder bochkommeu don daue, denn sau könnt Jü mik optischen, as Jü mik faten könnt. Un nu stüert af, dat Jü nicht met dahl strudelt, wenn de Kuff surtsackt." „Dat's so man bannigen dummen Snack, Käpten! Wat willt Sei erst met fnrtsacken? Dat's bloß Tiedverlust. Turnt Sei man mik fort's in, datt wei furtkommen!" rie sen die im Rettungsboote.- Aber Käpten Kattenuhl turnte nicht mit ein. „Ik is de Käpten!" befahl er hinab. „Un I hät mien Ordre to parieren. Ik sacke met de „Muhme Marie" furt. lln wenn ik nich wedder hochkommen don baue, datt Jü mik opfischen könnt, denn sau verteilt in Mossamedes un Benguella, datt Käpten Kattenuhl as en echten un rechten Schipper met sien Fahrtüg fnrt'ackt is." Damit kreuzte er die Arme über der Brust und erloartete den Seemannstod. Den Leuten im Rettungsboote blieb nichts weiter übrig, als in der Nähe zu kreuzen und auf den Untergang der „Muhme Marie" zu warten, um ihren eigensinnigen Kapi tän aufzufischen, falls er wieder hochkommen sollte. Aber die alte Kuss war noch eigensinniger, als ihr Ka pitän. So viel der letzte an ihr niederschaute, sie senkte Wohl ihr Heck noch ein wenig, aber fortsacken tat sie nicht. Im Gegenteil, die Dünungen hoben und senkten das kleine Fahrzeug wie eine Wippe, ob sie auch über sein Heck hin- wegrollten, bis die Ebbe ihren Tiefstand erreicht hatte. Da hörte die Wipperei für zehn bis fünfzehn Minuten auf. Indessen die , Muhme Marie" sank auch jetzt noch nicht fort. Als die Flut langsam cinsctzte. begann sie wieder zu wippen. Sie hob sich sogar mehr und mehr, je höher die Flirt anstieg, und als diese ihren Höchststand erreichte, hatten die Dünun gen Las wackere Fahrzeug wieder flottgewippt. Kapitän Kattemchl mußte allerschleunigst sein Volk unid seine Gäste mit samt dem neuen Rettungsboote an Bord der Kuff zu rücknehmen und Südost zu Ost gegen Baba weitersteuern. Das hat er denn auch getan. Aber von der Manie, mit seinem Fahrzeuge fortzusacken, war er geheilt. „Wenn de olle Kasten afsolut nich mag, denn sau mag hei jawol nich mögen," hat er bloß noch genreint. „Ik häv dan, wat ik kunnt häv. Wenn Ein daun deit, Wat hei dann kann, denn sau kann hei nich mehr daun, as hei daun deit." Indessen, gefreut und befriedigt hat es ihn doch, daß namentlich die Jäger in Mossamedas von ihm rühmten, daß er feine Kuff nicht verlassen habe, sondern bereit gewesen war, mit ihr „fortzusacken". Kleine Mitteilungen Der deutsch« Michel. Die fast ehreurthrlKe Be' zeichnung „Deutsch« Michel" hat «inen sehr ehrenvolle« Ursprung. Der erst», der damit Ausgezeichnet neurd«, war Johann Michel Obertraut, «in tapferer Haudegen und dänischer Generell. Er errang großen Ruhm in den Kämp fen gegen die Spanier. Wenn sie von ihren großen Ver lusten berichteten. Pflegten st» zu sagen: „Da» Hasen wir wieder dem deutschen Michel zu verdanken." Wurde da mals »ine kühne Tat verrichtet und fragt« »an nach dem Täter, so hieß e» jede»mal: „Der deutsch» Michel ist es gewesen!" Kirchlicher Wochenkalender «rNi,»», »er «»kürt»»,er«! «. — «»dicht, «rp. — «»»er,es »- -- hl. «eicht. H. ^ H»ch»mt. «. ^ HI. «esse. »r. — Predig «ch. --- «chul. »esse. ». «. — sakramentaler »egen. K — Kommunton oder «ustrülm, »er «I K»»»uni»n, ». — Tesper. Ar. — Krieg»aiidacht, «. «. — LutseAun, »et «Her teilt,sten. «o. — Sonntag. «o, — vtontag, Di. — Dien«tag, «i. — Mittwoch Do. — DonnerSt-g. Kr. — Kreitag, S. — Sonnabend. K. — Ketert«» Moa. --- Monat, >. — Mochenta». »». — »»ende S««nt«g, de« 28. April -»fkirche (Fernst- 27815). «. S, 7, >/,8, '/.g Sch. nck Pr., 10, 11 H.. ,r -/,7 u V,l>. nachm. 4 V.. Kr. «. S. G. Dp M. ö. 7, »/,» u. V. (Im Monat Mai tägl. an. -/,8 Ma'-A.) S nachm. 4 Litanei ^i. S S.. danach bi» ab. 0 v. Pfarrkirche ,« Dresde«-Ne«fta»t, »lbertplast 2. (Fern- spr. IbtzM). 7 M„ S Pr. u tz. '/.II Ech.. 3 A. W. M. 7. Fr. ab. 7 K 6. ab. 7 B.< Go. früh « B Pfarrkirche ,« Dresden - Friedrichftadt. Friedrtchftr. W lFern'm 27 0«5. 7 «. 9 U.. Pr.. «. n. Ä. S., ab. « (an ev. bei M.) Kr. W. M. 7, Mi. u. Fr. Ech, Fr. ob. 7 Kreuzweg' L. nachm. -.SB. Herz-Jesu-skirche zu Dre»de«-I«hamnftakt, Scke BorSderg« und Krenk.istr. (Fernspr. 19is8>. 6 M.. M.. >/,10 H-, M. m. Exhorte, >/,8 Segcni-A. Marienkapelle zu Dreaden-Etriese«, Wiktenderger-Str. 88 Fernspr. 2» 201). So. u. F. 9 Pr. u. M. Tt. Josephr-Nirche zu Dre»de«-Pieschen. Rchefelder Etr. S. (kernsv. 10207). So. st,7 v.. 7 K. v,8 M-, danach B. u. K., 10 8!.»., Pr. u. H., nachm. 3 Taufen. >/,8 GegrnSandacht. D. M. V.» Mo. «. Do. 8 Sch., Do. ab.7 Kreuzweg. S- ad. V,7 B. «arien-lkirche z» Dre«de«-T»tta, Totlsrieb-KeSer^Swaße. (Fer»s,r. 1«»l4). «o. u. F 7 S v. u «. S M.. Pr. u. S. S. '/,« 8.. S u. »or». r/,1l Taufe». W. 7 M. Jeden 1. Eo. im «e» ist auberde« '/,« M « K. deS BrreinS chnßl. Familie«, G. vorher ist stet» ab. '/,7—'/,8 V. Dre»de«-L»bta«, Pfarrkapell» Tröbelstr. 1. Sv u. F 0 8 M. « K. >/,I0 «Ip.. M . Vr.. S., 2 Taufen. Vr» «. W. 7 M. Mo u. D, i« Slbertstlft.) B. E. ab. st,7-8. Jeden 1. So. im Mon. » M. «. Pr. u. K. de? Marienvereiu» u. christl. Familien. Fssephinenstists-Kirche, Trohe Plauensche Errate 1«. l '/,s Pf. m. Pr. ab. « Christenlehre, A. u. s. E. W. M. 7, Mi u. S. ab 7 Kr. Garxis-mkirche Dresve«. V»t0 Gott^die»st. »mher v. u. K. !steser ,ela,arett I: Mr. 8 M. u. Pr. — «eservelozarett Ik. Di. « «. — «eservelazarett NI: Fr. » M. u Pr. Dre-k-»«Etrehle«, Turnhalle Mo«kri»,rstr. IS. Jeden 8 Zo. im »v»at S Tmterdienst.