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sr Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Donnerstag, den 23. Dezember 1915 Er« verkauft werden darf. druck in »» lgcrren n vier n und V uw- urden mbar- West- « eine einen der von einen jTW.) Erlbach bei Gusta» Dölling und beim Konsumverein, Lauterbach bei Franz Sachsenweger, Mühlhausen bei Postagent Ernst Jülich, Schönberg bei Rudolf Schwab, Ebmath bei Robert Rank, Raschau beim Konsumverein, Brrilenseld bei Otto Psretzichner, Droßdorf bei Gastwirt Richard Baum, Gunzen bei Gastwirt Walter Thomä, Raun bei Walter Jakob, Taltitz bei P. Lahn. r 19. : Ab- khöft arden skoje- wur- !in be- rd Ari iilleri--- .e Sol- irtekenp nd er- uner- ng es zurück- in b-e r am se Ber les neu- r zischen velchem itcs be-- >e Neu- t habe. Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel" Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Otto Meyer in Adorf Vorm Iahr. In Flandern herrschte am Weihnachlr-Heiligenabend im allgemeinen Ruhe. Östlich Festubert wurde den Eng- ländern anschließend an die am 20. Dezember eroberte Stellung ein weiteres Stück ihrer Befestigungen entrissen. Bei Chioy nordöstlich Vailly hoben unsere Truppen eine feindliche Kompagnie aus, die sich vor unserer Stellung ein- genistet hatte; 172 Franzosen wurden hierbei gefangen ge nommen. Bei dem Versuch, die Stellung uns wieder zu entreißen, hatte der Feind starke Verluste. Französische An griffe bei Souain und Perthes sowie kleinere Vorstöße nord westlich Verdun und westlich Apremont wurden obgewiesen. Italienische Truppen besetzten ohne Kampf Valona in Albanien. Die Österreicher wiesen im Laborcza-Gebiete mehrere Angriffe unter schweren Verlusten des Feindes ab. Nächst de» Uzsokec Passes nahmen sie eine Grenzhöhe. I» Galizien wurde der Gegner weiter gegen Lisko zurückgedrängt. Zwischen WiSIok und Biala hingegen setzte er leine Angriffe den ganzen Tag und mit besonderer Intensität am Weih- nachtsabend und in der Heiligen Nacht fort. Am Dunasec und an der unveränderten Front in Russisch-Po'en sanden teils Artillertekämpse statt, teils herrschte Ruhe. Im Norden wie Im Süden gedachten die braven österreichisch-ungarischen Truppen dankbar der Heimat, die jo reiche WeihnachlSgaben sandte. Dotz sich auch die Fürsorge des Deutschen Reiche« an diesem Werke mit großen Spenden beteiligte, wurde als »euer Beweis der innigen Zusammengehörigkeit warm «mpf»zn-en. . Rundschau. Frankreich holt olle seine wilden Heron. Der In den nächsten Tagen kommt bei den unten verzeichneten Derteilungsstellen markenfreie Auslandsbuttsr zum Verkauf. Der Preis beträgt für dos '/- Pfund 1 Mk. 38 Pfg, für das Pfund 2 Mk. 75 Pfg. Die Butter darf nur halb- pfundweise an die Käufer abgegeben werden. Die Auslandsbutter ist ausschließlich für die Personen bestimmt, die einen bisher noch nicht durch Buttermarken versorgtem Haushalte angehören. Es wird erwartet, daß Personen, die sich auf Grund der vom Bezirksoerband ausgegebenen Buttermarken mit Butter versorgen können, markenfreie Aurlandsoutter nicht ankausen, sondern diese den übrigen Bevölkerungrkreisen überlassen. Die Käufer der Auslandsbutter werden daraus aufmerksam gemacht, daß Auslandsbutter nur geformt mit dem Auf- Tageblatt für Adors und das obere Vogtland Anzeigen von hier und aus dem Amtsgcrichts- bszirk Adorf werden mit t OPsg., von auswärts mit 15 "pfg. dis 5 mal gespaltene Grundzeile oder deren Daum berechnet und bi» Mittag» 11 2lhr für den nächstfolgenden Tag erbeten Reklamen die Zeile 30 Pfg: „Auslandsbutter" oder unmittelbar aus dem Originalfaß Verkaufsstellen besinden sich in Oelsuitz bei Caspar Hug und Olga Bauer, Markneukirchen beim Wirtschaftsvereiu, Konsumverein n. bei August Kretzschmann, Adorf bei Caspar Hug, Oskar Schubert, Konsumverein und Hertel L Spengler, Schöneck beim Konsumverein und bei Alma verw. Ficker, Bad Elster bei Else Künzel und Andreas Hascher, Brambach beim Konsumverein, bei Ida Müller und Ida Thomä, O e l s n i tz, 22. Dezember 1915. Zusammenbruch der Dardanellen aktion. Die vorgeschichle de» Krieges. Furchtbar« Verluste des Feindes, vte Wirkung aus die mohammedanische Wei,. Am 29. Oktober v. I. war die Türkei al» VundeS- genosse der beiden Zentralmächte in den Weltkrieg elngetreten. Die Türkei wußte, was sie an Deutschland hat und was sie von einem Siege der Entente zu befürchten hatte. An der Sette deS Kriegsministers Enver Pascha hatte der General Liman Pascha, der frühere Kasseler Divisionskommandeur, als Führer der deutschen Militärmisston in Konstantinopel mit reichen Erfolgen auf die Schlagfertigkeit der türkischen Armeen hingearbeitet und damit einen hervorragenden Anteil an dem glorreichen Siege auf Gallipoli genommen, der unter seiner Führung über die vereinigten weißen und far bigen Engländer und Franzosen daoongelragen wurde. Nach dem der Heilige Krieg erklärt worden war, im Schwarzen Meere, am Kaukasus und sogar am Suezkonal türkische Er folge erzielt worden waren, wurde am 29. November der Generalfeldmarschall Frhr. v. d. Goltz, der Reorganisator der türkischen Armee, seiner Funktion als Gcncralgouoerneur von Belgien enthoben und für die Dauer des Krieges dem Hauptquartier des Sultans zugeleilt. In der Hand der beiden hervorragenden deutschen Strategen lag im wesent lichen die Leitung der türkischen Krlegsoperationen, die erst zu voller Wirksamkeit entfaltet werden konnten, nachdem die Bahn Berlin—Konstantinopel frei geworden mar. Nach Er reichung dieses Zieles erfolgte die Niedeningung der feind lichen Streitkräfte auf Gallipoli und die Verjagung deS Feindes von der das westliche Bollwerk der Dardanellen bildenden Halbinsel. Schon im Dezember v. Js. halten englische Untersee boote in die Dardanellen einzudringen versucht. Ein größeres Geschwader von acht englischen und jranzösischen Panzerschiffen erschien jedoch zum ersten Maie am 19. Fe bruar vor der Wasserstraße, um die Außenforts der Darda nellen zu beschießen. Drei feindliche Panzerschiffs wurden In dem Kampfe beschädigt, davon das Admiralschiff schwer. Im Februar und März wurden die Beschießungen mit dem Erfolge fortgesetzt, daß sich immer mehr feindliche Krirgk- schiffe schwere Beschädigungen zuzogen, so daß die Gegner sich der Erkenntnis Nicht länger verschließen konnten, auf diesem Wege niemals zum Ziele zu gelangen. Ein besonders schwarzer Tag der feindlichen Dardanellenflo te mar dec 18. März, an dem das französische Panzerschiff „Bmwel" sowie die englischen Panzerschiffe „Irresistible" und „Ozean" burch die Türken in Grund gebohrt wurden. Der englische Panzer „Inflexible" mußte schwer beschädigt nach Tenedos obgetchleppt werden, der torpedierte französische Panzer „Toulois" sank am 21. Dezember vor Tenedos. Am 19. April war Freiherr o. d. Goltz-Pascha zum Oberbefehlshaber der 1. türkischen Armee ernannt worden. Am 25. April landeten französisch-eaglische Streitkräste an der Südspitze von Galli poli bei Seddul Bahr, an der Westküste der Halbinsel bei Kaba Tepe und nördlich davon bei Ari Bmnu, sowie end lich bei Kum Kale, dem äußersten Dardanellenfort auf der «statischen Sette. .. Der Grenzbote erscheint täglich mit Aus nahme de» den Sonn- undFeiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 1 M. 35 "Pfg. Gestellungen werden in der Geschäftsstelle, von d-n Austrägern des Vlattes, sowie von allen Kaiserlichen 'Post- anstalten und «Postboten angenommen laß des französischen Kriegsmintsteriums mit den Bedingun gen, unter welchen die wehrfähigen Eingeborenen von Fran« zösisch-West-Afrika zum Waffendienst sür die Verwendung im europäischen Kriege herangezogen werden sollen, wurde aus die wehrfähigen Eingeborenen von Indochina, Madagaskar, Aequatorial-Afrika, der sranzösischen Somali-Küste von Neu kaledonien und der französifchen Südsee-Jnseln ausgedehnt. Ausdrücklich heißt es, daß die Anwerbung von Eingeborenen dieser Kolonialgebieie, soweit sie die nötigen militärischen Anlagen und physischen Erfordernisse aufweijen, erfolgen soll, um an den Kriegsoperationen in Europa teilzunehmen. Die Anwerbung ist natürlich die Zwangsaushebung mit allen ihren Begleiterscheinungen der gewaltsamen Beitreibung, dieses zum großen Teil noch in der tiessten Barbarei ver« junkenen Menjchcnmaterials. Soadersriedensgevanken in Rußland. Petersburger Blätter veröffentlichen bemerkenswerte Aeußerungen ehe maliger russischer Minister, die während ihrer erst kurze Zeit zurückliegenden Amtsdauer erklärt haben, es sei ihnen unbr- greislich, warum Rußland mit Deutschland Krieg führe. Beide Reiche feien aufeinander angewiesen und durch ihre geschicht liche Entwicklung dazu bestimmt, miteinander Frieden zu hallen. Beide Blätter weisen laut Küln.-Ztg. darauf hin, daß diese Anschauung seitdem in reaktionären und verant-s wörtlichen Kreisen zahlreiche Anhänger gewonnen habe. Diese würden gegebenenfalls auch vor dem Gedanken eines Son derfriedens nicht zurückjchrecken, da ein unglücklicher Krieg unfehlbar eine Revolution bringe. Der ArmeeNeseruugsskaadal in Frankreich. Zu. der Verhandlung der Deputiertenkammer über den Skandal der Armeelieferungen bemerkt der Senator Charles Humbert laut „Franks. Ztg.": Wenn die Regierung glaubt, daß die öffentliche Meinung diesem langsamen Tod deS Vaterlandes mit Resignation zusteht, so täuscht sie sich. Die unzähligen, Briefe, die ich tagtäglich erhalte, beweisen mir im Gegenteil, daß der Zorn des Volkes dumpf anschwlllt. Gewiß ist Frankreich zu allen Opfern bereit, aber es gibt nicht zu, daß seine Kraft, seine Gesundheit, seine Wohlfahrt der ver brecherischen Sorglosigkeit der öffentlichen Verwaltung ge opfert werde. Diese Unordnung, diese Nachlässigkeit, dies» schlechte Ausnützung unserer Hilfsquellen sind das Werk verantwortlicher Urheber; man juche diese schlechten Diener^ man strafe und entferne sie; wir sind eS müde, daß man uns immer wieder die Abhilfe für morgen verspricht! Di« krtegssteuern. Die ausgedehnte ReichStagSbe-^ batte über die Kriegsgewinnsteuer galt weniger dem un mittelbaren Gegenstände der Tagesordnung, denn man wart sich allerseits darin einig, daß die Kriegsgewtnne entsprechend! verfaßt werden müßten, als der Frage, wie einmal na<H dem Kriege der außerordentlich angeschwollene Zinsendienst deS Reiches geregelt werden solle. Während des Krieges,fi das wurde vom Reichsschatzsekretär Helfferich wiederholt«! mit Nachdruck betont, werden neue Steuern nicht eryovep werden; aber nach dem Frieden sind einschneidende steuer, ltche Maßnahmen unumgänglich, wie groß auch immer di« Kriegsentschädigung sei, mit der wir natürlich rechnen. De» Schatzsekretär gab gleichzeitig jedoch die Versicherung, Lax die schwachen Schultern geschont und auf die notwendigen Lebensmittel Steuern nicht gelegt werden würden, wed« während des Krieges noch nach dicjem. Im ReichsschaM amt und in den Finanzministerien werden mit Eifer dis neuen Sleuergesetze ausgearbeitet. Sie beziehen sich zS einem wesentlichen Teile auf Einkommen und Vermögens steuer. Wenn ein fortschrittlicher Abgeordneter meinte, bis her habe man einen oder zwei Monate im Jahr für dst Steuern gearbeitet, in Zukunft werde man dafür ver bis fünf Monate arbeiten müssen, so hatte der offenbar zu schwach gesehen. Aber die neue Zeit wird wesentlich größere An forderungen stellen und ein Harles Geschlecht erziehen, das« ist gewiß. Von der erneuten Erhebung eines einmaligem WehrbeitrageS wird abgesehen werden. Vte Oentsryenhctze in Amerika erfindet Näuberro-, mane. Nach Neuyorkcr Meldungen des englischen Nach.« richten- und Lügenbüros verhaftelcn Beamte des Washing-j toner Justizdepartements einen gewissen Paul Köniz, ehe maligen Chef des Geheimdienstes der Homburg-Amerikc 1 Linie, und einen gewissen Richard Lyndecker. Beide sinks beschuldigt, sich verschworen zu haben, die Brücke über den Welland-Kanal zwischen dem Erie- und dem Onlarie-Sev in die Luft zu sprengen. Beide sollen eingestanden haben I daß ste sich nach dem amerikanischen User des Kanal begeben! haben, aber ohne die kanadische Grenze zu überschreiten Man erklärt, daß König seit Kriegsbeginn der C^ef de»I Die Königliche Amtshauptmannschaft. Ungeheure Verluste an Truppen und Kriegsschiffen und Milliarden-Aufwendungen au Geld ließ eS sich namentlich England kosten, um an den Dardanellen einen durchschla genden Erfolg zu erzielen, der nalürltch nicht Rußland in den Besitz der Wasserstraße und Konstantinopels setzen, son dern die Türkei sestlegen und die Gefahr beschwören sollte, die Aegypten, Persien und Indien drohte. Als zu Anfang Oktober deutsche und österreichische Truppen über die Donau fetzten und Schulter an Schulter mlt den bulgarischen Streit kräften das VernichtungSwerk an Serbien vollzogen, da mehrten sich die Londoner Stimmen, die eine schleunige Einstellung der Dardanellenaklton und die starke Verteidi gung Aegyptens am Suezkanal forderten. Bevor die Auf gabe des linternehmens, mit der man sich ernsthaft trug noch erfolgen konnte, zogen sich die englisch-lranzösischen Streitkräfte die vernichtende Niederlage bei Anaforla und Ari-Burnu zu, durch welche die ganze Halbinsel Gallipoli biS auf den Südzipsel bei Seddul Bahr vom Feinde ge säubert wurde. Die siegreichen türkischen Truppen drangen bis zur Küste vor und machten sehr reiche Beute an Zellen, Munition und Kanonen. Da auch bei Seddul Bahr rin feindlicher Angriff unter ungeheuren Verlusten für den Gegner entscheidend abgrwiesen wurde, so ist die vollständige Befreiung Gallipolis und damit das Ende der Dardanellcn- oktion besiegelt. Engländer und Franzosen aber werden in ihren großen von Mohamedanern bewohnten Besitzungen bald spüren, was es heißt, von den Truppen der mohame- danischen Vormacht geschlagen zu sein. Tel.-Ddr.: Grenzbok 80. Iahrg. Adorfer Grenzbote früher: Der Grenzbote) Fernsprecher Nr. 14 M 298.