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Adorfer Grenzbote Hamburg, 6. März. (Englische Frechheit.) Die Hamburger Nachrichten melden aus Stockholm: Kapi- rän Nilsson, der einen schwedischen Frachtdampfcr von Spanien nach KarlSkrona führte, wurde bei Dover an- gehalten. Eine Anzahl englischer Soldaten ''lieg an Bord und der Führer erklärte, er habe den Auftrag, eine Strecke weit mitzufahren, um auf etwa sich zeigende deutsche Unterseeboote schießen zu lassen. Trotz schärf sten Protestes des schwedischen Kapitäns und der Vor haltung, daß eine Beschießung der deutschen Unter seeboote doch erwidert werden würde und daß die schwedische Besatzung großer Gefahr ausgesetzt sei, blie ben die Engländer an Bord. Weiter sagte der Kapitän aus, er habe ienen englischen Handelsdampfcr gesehen, der die rein schwedische Flagge führte. In politischen Kreisen wird versichert, daß eine genaue Untersuch ung des Falles eingeleitet wird. Hamburg, 6. März. Tie Hamburger Nachrichten melden aus Stockholm: Der schwedische Seemannspastor Lundgreen in West-Hartlepool wurde von englischenSol- daten mit dem Bajonett bedroht und der Spionage zugunsten Deutschlands beschuldigt. Schon vorher war er beschuldigt, daß! er bei der Beschießung von Hartle pool den Deutschen Signale gegeben habe. Er hat bei dem Konsulat seiner Heimat Zuflucht gesucht. Brüssel, 6. März, Ein Z e p p e l i u l u f t s ch i ff, das gestern von einer erfolgreichen Erkundigungssahrt zurückkehrte, landete in der Gegend oon Tirlcmont, geriet dabei auf Bäume und erlitt nicht unerheb liche Beschädi gungen, so daß es zweckmäßig er schien, das Luftschiff a b z u m o u t i c r e n, was durch die herbeigerufenen Mannschaften eines Luftschisfkom- mandos mit größter Beschleunigung ausgeführt werden konnte. Das Luftschif wird in "Deutschland wieder zusammengesetzt werben. Namur, 6. März. (Deutsche Ehrlichkeit.) Eine in Namur erscheinende französische Zeitung enthält fol gendes Schreiben des Bürgermeisters von Givet: An den Generalmajor von Huber. Ich habe die Ehre, Ihnen folgende rechtschaffene Tat das Soldaten Her mann Rudolf beiäunt zu geben. Dieser Soldat, der in einem .Hause einquartiert worden ist, dessen Besitzer abwesend war, brachte heute Morgen auf das Bürger meisteramt eine Kassette, die er in einem Schlafzimmer gefunden hatte und die Papiere von hohem Werte enthielt. Ich beglückwünsche den Soldaten, dessen Tat verdient, bekannt zu werden. Amsterdam, 6. März. Der Dampfer Sommels- dhk von der Hamburg-Amerika-Linie ist von den Eng ländern angehalten und nach Greavesend gebracht wor den. Rotterdam, 6. März. Wie der Meuwe Rotter- damsche Courant aus London meldet, ist der Streik der Kohlenträger in Liverpool durch Vermittlung des nationalistischen Abgeordneten O'Connor beigelegt wor den. Calais, 6. März. Tie sozialistische „Nouvelliste" meldet, daß bei Calais ein Deutscher verhaftet wurde, der beschuldigt ist, einem deutschen Unterseeboot Zeichen gegeben zu haben. Pa ris, 6. März. Herve stellt in der „Guerre sociale" den Franzosen die Japaner äls Beispiel hin. Die Japaner befänden sich zwar mit Deutschland im Kriege, dies hindere sie aber nicht anzuerkennen, daß es in Deutschland Männer gibt, welche eine Zierde der Wissenschaft bilden. Sie hatten vor dem Kriege die Gewohnheit gehabt, den Jahrestag des großen Bak teriologen Koch festlich zu begehen. Der Krieg hätte sie nicht gehindert, von ihrer schönen Gewohnheit ab zuweichen. Das traditionelle Fest fand kürzlich statt. Ueber 300 Professoren und Aerzte nahmen daran teil. Herbe schließt: Was sagen nun gewisse Mitglieder der Akademie dazu? London, 6. März. Der Dampfer Cornich Coast mit einer Ladung von Cement, von Rochester nach Liverpool unterwegs, stieß, gestern in Mersey mit dem erbeuteten deutschen Dampfer Jeanette Woermann zu sammen und sank. Der Kapitän und fünf Mann er- tranken. Petersburg, 6. März.. Rnßkoje Slowo berich tet aus Kiew, daß die deutsche Elektrizitäts-Gesellschaft, deren Besitz auf 10 Millionen Rubel bewertet werden kann, endgültig sequestiert worden ist. — Der Staats rat hat beschlossen, zur Beseitigung des Defizits im Jähre 1015 eine Kriegskopfsteuer für die Dauer von 3 Jahren einzuführen, die von jedem vom Kriegsdienst Befreiten zu zahlen sein würde. Krakau, 6. März. (Die Russen haben Tarnow geräumt.) Der Sonderberichterstatter der „Nowa Re- forma" meldet, die Russen hätten Tarnow geräumt und auf den benachbarten Höhen Stellung genommen. Von den rcichsdeutschen Truppen wurde zum Gedenken an die hier geführten Kämpfe eine Straße Kaiser Wilhelm- Straße genannt, worauf eine aufgestellte Tafel hin weist. Konstantinopel, 6. März. (Vereitelter Lan- Lungsversuch der Verbündeten.) Das Große Haupt quartier meldet unterm 5. März : Gestern abend in spä ter Stunde versuchte die feindliche Flotte unter verstärk tem Feuer an* einzelnen Teilen der Küste außerhalb des Feuers unserer Artillerie bei den Stellungen von Sedil-Bahr und Küm-Kälessi in Schaluppen Soldaten zu landen. Anfangs ließen wir den Feind gewähren, aber dann erwiderten wir das Feuer. Sechzig feindliche Soldaten, die sich bei Sedil-Bahr ausschifften, flüch teten wieder in die Schaluppen zurück und zogen unter Zurücklassung von 20 Toten und. Verwundeten sich zurück. 200 feindliche Soldaten, die bei Kum-Kälessi an Land gesetzt worden waren, wurden vertrieben, wobei sie etwa 80 Tote verloren . Wir hatten sechs Tote und 25 Verwundete in beiden Gefechten. Nach dem gestri gen Mißerfolg teilte sich die feindliche Flotte in mehrere Teile und beschoß, die unverteidigten -offenen Häfen Dikili, Sarmsak und Aivalik am Aegäischen Meere. Zwei Flieger, die den Golf von Sarvs überflogen, stürz- tcn ins Meer. Ter Apparat fiel ebenfalls ins Wasser und verschwand. — Von den übrigen Kriegsschau plätzenistnichts Wichtiges zu melden. Amtliche Heeresberichte. Großes Hauptquartier, 6. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Den Engländern entrissen wir südöstlich von Dpern einen Graben. Die französi schen Versuche, uns aus der aus der Lorettehöhe er oberten Stellung wieder hinauszudrängen, scheiterten. Tie Angriffe wurden abgewiesen. 50 Franzosen blie ben in unserer Hand. In der Champagne setzten die Franzosen ihre Angriffe bei Perthes und Lemesnil fort. Alle Angriffe schlugen fehl. Bei Perthes machten wir 5 Offiziere, HO Franzosen zu Gefangenen. In die sem Angriff entrissen wir den Franzosen ein Wäld chen nördlich Perthes und ein Grabenstück ihrer Stell ung bei Lemesnil. Ergebnislos verliefen französisch«! Angriffsversuche auf unsere Stellungen bei Vauquois! und bei Consenvoys sowie östlich Badonviller und nord östlich Celles. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nachdem die gesamte Kriegsbeute in dem Weichselgebiet nordwestlich Grodnv und um Augustow geborgen ist, ohne daß die Russen uns trotz energischer Gegenmaßnahmen daran zu hindern vermochten, stehen die dort bisher verwendeten Truppen nunmehr sür andere Operationen zur Verfügung. Sonst bei Grodno und Lomza nichts Wesentliches. Nördlich! Krasznysz brach ein russischer Angriff unter schweren Verlusten für den Feind zusammen. Auch nordwestlich Plonsk wurde ein russischer Angriff abgewiesen. Südlich der Weichsel nichts Neues. Oberste Heeresleitung. Wien. Amtlich wird verlautbart am 5. März 1915: An der Gefechtssront in Russisch-Polen und West galizien herrschte gestern im allgemeinen Ruhe. In den Karpathen wurde in einigen Abschnitten gekämpft. Tie Situation hat sich nicht geändert. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Eingesandt betr. — Das Eingesandt, betreffend den Wunsch des Kar toffel-Einkaufes seitens der Stadtgemeindc sür weniger: Bemittelte kann Aufnahme finden, nachdem der Ver fasser uns seinen Namen mitgeteilt hat. Derselbe bleibt Redaltionsgeheimnis. H erzu eine Beilage. Da der „Zeitspiegel" nicht eingegangen ist, erfolgt die Beilegung in den nächsten Togen. künNlnZenun6t'Ze lüMiO w Mee Heute Sonntag und Montag Vovkbtvr. kür uassre Iruppen im kelüg ist «wo praktiseds unä tvirk- I1«h üankbars Oabs IVinter's Heiisalds OonZkuslin, körvorragsnä bevakrt dsi spröäsr, rissiAsr, vurüer Kaut, k'rostsedääsii, vunäsn küssen usw. LrhAUiek w Liisa ^potbsksn. ästew.llerst. f.Ainter jr., L, käbrbrüeke i. 8. Belkin s. MnWge Nachtübung findet nicht statt. KM slW ßMW feinster MWkMW Kiste 1,40 Mk.. Sprotten Montag eintreffend empfiehlt Ars. stellt zum Kirchgang Sonntag 9'/^ Uhr beim Schü tzenhaus. Gasthaus „« MW" Sonntag, 7. März, krm. MrlntMlm kONSStt. Es ladet freundlichst ein stobst. Nene vössn u. Müs werden sauber gclicsert. KspurLtorva werden pünktlich ausgeführt. Otto ^oekwortd, Ofensetzer, Adorf, Markt 5. Ziehung der 4. Kl. 166. Kgl. Sachs. Lan des-Lotterie am 10. n. 11. März 1915. Fein M Wiese im Wolssgäßchen zu verpachten. ^nna ZtauäinAsr. In unsagbarem Leitwerks ^.ckort i. V. klober-t Heelcel u. Familie im Namen aller Hinterbliebenen. In ^einckeslanck Vein treues ^uge brach, Vein gutes vor? tat seinen lebten 8eblsg. 2um lernen Orab sebweitt tränensebver nun unser LIiek In veber Llage um ru trüb verlor'nes 6iüek. Nadr Oottes unerforsebliebem Ratsebluss forderte ckas Vaterlanck aueb von mir äas grösste Opfer. ^m Oedurtstsge 8r. Vla^estat ckes Kaisers fanck an! ckem Deicke der Lbre äen Lelckentoä mein berrrensguter, kostnungs- voller Brucker nnä Biebling, unser lieber 8cli wager, Onkel unä unvergesslicher Neste, cker keutvallt ä. ^68. im zz. ?Ü8.-ke§. (?rmr Hemrick V. ?reu88ev) vr. Heekel, Kitter» des Lisernen Lreures, 0ir»6ktiori8-^88i8tent äer» öor^ig-Werke leAsI-kerUn. Odra-vntermhaus, Viktoriastr. 25.