Volltext Seite (XML)
«-IS!--.» s Lb<«^LLLLLv^iLr L .« s'L Z T L L s. !cr«->»>-i'^8<!-W N'L «-L.S - 111 — brochen und doch scheinbar unversehrt, mit friedlichem Aus druck um den jungen Mund, der noch keinem Toten zu gehören scheint. Und doch tot! Unwiderruflich totl In liebender Sorge beugt sichS über ihn. Aerztliche Hilfe ist zur Stelle, um zu helfen, wenn zu helfen wäre. Aber daS stille Herz bringt niemand mehr zum Schlagen, selbst nicht die Bitten und Verschwörungen, selbst nicht die Liebkosungen seiner Mutter. Eigentümlich! DaS Aufstotzen aus daS Dach hat den Fall gemildert, hat den Fuß, den Arm wie GlaS zersplit- tert; aber kein edler Teil ist verletzt; es ist ein untadeliger junger Körper, der da von den Sonden der Sachverständigen betastet wird. ES ist nicht anders: der Sturz mutz erfolgt sein, weil daS Herz auSgesetzt hat, nicht, wie man denken sollte, weil das Steuer versagte. Zs war ein Toter, der herniederstürzte, einen Lebenden hätte das Schicksal vielleicht nicht so glimpflich behandelt. Da drängte sich ein alter Arzt durch die Menge — sein Arzt. „Nun ist es doch gekommen, eher als ich glaubte, schlimmer als ich fürckitete. Zürnen Sie mit mir, Frau Anne-Marie, schelten Sie mich! Ich dachte, Ihnen Sorge und Aufregung zu ersparen und sagte Ihnen nicht, datz Erwin seines Vaters Herz hatte. Ich bangte um ihn und sagte, datz Siechtum und Krankheit ihn langsam töten würden, wie sie seinen Vater getötet haben; aber dies hier ahnte ich nicht. Ich wollte ihn vor Leid und Schmerz hüten. Jetzt hat ihn die Siegesfreude, jetzt hat ihn daS Glück, hat ihn der Erfolg getötet.. ." Da richtet FrauAnne-Marie sich auf und streicht ihrem Sohn das Blondhaar aus der bleichen Stirn: „Nun will ich nicht klagen, datz du als stiller Gesell wiederkehrest, der mich so jubelnd und glücklich verlassen. Du hast nur den Höhenflug, nur das Emporsteigen kennen gelernt; Leid und Enttäuschung sind dir ferne geblieben, und dein Werk wird deinen Namen unsterblich machen! Mir ist eS erspart ge blieben. zu erleben, datz dein starker Geist an deinem schwachen Körper zerschellte; ich habe dich nicht Nein werden sehen. Grotz und siegreich lebst du in mir fort," ihre Stimme zittert, „wenn ich dich auch nicht mehr habe, mein edler, mein guter Sohn. Ich habe dich deinem Schöpfer so rein wiedergeben dürfen, wie er dich mir gegeben hat. Dank ihm!" Anne-Marie von Sand pretzt ihre Lippen zum letzten Male auf die erkaltende Stirn ihres Sohnes und finkt dann ohnmächtig an seiner Leiche zusammen. Deukspruch Wer immer singt und immer flennt Von Liebesglück und Schmerz. Dem fehlt, was er am meisten nennt. Dem fehlt Gemüt und Herz! Ueber die Gefahren von seiten wilder Tiere in der Sambesimislisn berichtet der Heiligkreuzer Missionar Br. Adolf in einem Schreiben vom 8. April d. I. an seine Mitbrüder: „Wer nach hier kommt, mag sich ruhig eine Flinte mit- bringen; denn ungefährlich ist es hier nicht. Vorgestern erst wurde in unserer nächsten Nähe ein Mann von einem Löwen aufgefressen. Jede Nacht halten zudem noch Leo parden und Hyänen ein schauerliches Konzert, datz man oftmals im Schlafe gestört wird. Geradezu entsetzlich Heu- len die Hyänen. In einem fort tönt es: Hui! Hui! Kürz- lich besuchten wir die benachbarte Jesuitenmission in Rho- Lesia. Ein in der Nähe der Jesuitenstation Söhnender, schon 70 Jahre alter Oberschlesier, der schon manchen Krieg in Afrika mitgemacht hat und sehen mußte, wie vor Jahren seine Frau und Kinder vor seinen Augen erschossen wurden, erzählte uns, als wir seine Farm auf dem Hinwege zur Missionsstation besuchten, daß kürzlich 3 Löwen die Stallung der Jesuitenstation heimgesucht und ein Rind sowie 6 Schafe getötet hätten. Auch in die Nähe seiner Farm waren die Bestien gekommen. Einer der Löwen, der einen Giftbrocken genommen, lag verendet in der Nähe des Wohnhauses. Als sich unser Landsmann anschickte, das Fell des Tieres abzuziehen, begann plötzlich in der Nähe ein mächtiger Löwe zu knurren, so daß der beherzte Mann nur mit knapper Not durch schleunige Flucht sich in seine Wohnung retten konnte. In der Jesuitenmission angelangt, fanden wir die erhaltenen Mitteilungen über den Raub- zug der drei Bestien bestätigt. Auch in bezug auf Schlangen ist es hier sehr unge mütlich. Mehrere Dutzend habe ich in der letzten Zeit schon erschossen. Wären die wilden Tiere nicht, dann wäre man hier seines Lebens sicherer als in Europa, da die Neger es kaum wagen, einen Weißen anzugreifen, es sei denn, datz gerade ein Aufstand ausgebrochen sei. Sie wissen recht wohl, was ihnen nach solcher Tat blüht." Dies und Das Destilliertes Wasser — eia Gift. Daß destilliertes Wasser der Gesundheit nicht zuträglich sein soll, ist schon viel fach behauptet worden, doch ist diese Behauptung wiederum ebenso häufig ungläubig belächelt worden; ist doch gerade destilliertes Wasser das denkbar reinste Wasser. Dreierlei Verunreinigungen sind im Wasser Lenkbar und vor kommend, solche, welche als feste Teilchen im Wasser verteilt sind oder darin herum schwimmen, solche, welche im Wasser gelöst sind, und schließlich Keime kleiner Lebewesen, welche Veranlassung zur Entstehung von Krankheiten geben können. Was die festen Stoffteilchen anlangt, die sich im Wasser vorfinden können, so lassen sich solche stets durch Filter ent fernen; diese letzteren können aus Fließpapier oder aus Sand- oder Kiesschichten bestehen, auch Kohle wird vielfach als brauchbares Filtermaterial verwendet. Im Wasser ge löste Stoffe können entweder feste Körper oder Gase sein; letztere werden oft in Kohlenfiltern zurückgehalten, erstere — die festen gelösten Bestandteile — können durch Filtrieren nicht entfernt werden, hier Hilst nur das Destillieren. Unter Destillieren versteht man im allgemeinen die Ueberführung einer Flüssigkeit in Dampf und die Rückver wandlung des Dampfes in die ursprüngliche Flüssigkeit. Wasser verdampft nun bei 100 Grad Celsius; bei diese: Temperatur entweicht also der Wasserdampf, aber es bleiben alle im Wasser gelösten Stoffe zurück, somit bildet der wieder flüssig gewordene Wasserdampf tatsächlich reines Wasser, was sich technisch Herstellen läßt. Die im Wasser befindlichen Krankheitskeime werden oft schon im Filter zurückgehalten, beim Destillieren aber jedenfalls vernichtet. Die Frage nun, ob destilliertes Wasser schädlich wirken könne, ist deshalb von vornherein nicht von der Hand zu weisen, weil die Menschheit sich seit Tausenden von Jahren nicht an destilliertes, sondern an gewöhnliches Trinkwasser gewöhnt hat. Dieses aber enthält stets verschiedene feste Stoffe im gelösten Zustand, namentlich Kalk, außerdem, wenn frisch entnommen, immer Kohlensäure, welche dem frischen Trinkwasser den angenehmen Geschmack verleiht. Vom chemischen Standpunkte ist es daher einleuchtend, daß ein Wasser ohne diese Zusätze sich im menschlichen Körper anders verhalten muß. Aber schon außerhalb des Körpers zeigt destilliertes Wasser recht bedenkliche Eigenschaften. Es löst Kupfer auf, wenn es in Gefäßen aus diesem Metall länger Zeit steht oder gekocht wird. Solches Wasser ist dann direkt ein Gift ge worden; es vernichtet z. B. Pflanzenkulturen, welche damit bewässert werden. Auf eine schädliche Eigenschaft des destillierten Wassers, auch wenn es ganz rein ist, haben neuerdings amerikanische Botaniker aufmerksam gemacht. Das ganz reine Wasser ist