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Nr. A 22. Jahrg, Sonnavend, 6. Januar 1923 Ferksprecher: 32722 Postscheckkonto: Dresden R». 147V7 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden »A. IS, Holbelnstrahe 46 Mid RereinSanzelgei». Siellett» und BNkise.u.i. IN Selbst« ^-»ler S »,! «ebenen»»»« dur v sie inilräaeii und Leistung von Lchadeiwc E>« ^üchsllche VolkSzritung ers»euit zur-eil dreimal wöchentlich. vezug-vretS für Januar durch dt« Post S«l» x. «tiiietgenUreiS: Die eiiigslpatteus PetüzeNs l»t> für Aamllien- Dt« Pettl-l»eklame,etle m rodaltionellen retl. ns mm breit. IN«Kür Inserate mit besonderer Plazterunasoorlchlis« aut obige Preise 1.» Präge», >tusch!„a. Ofserteuacbühr: sür Leibst« Portozuschlag. Im Falle h«herer Gewalt oder beim Ausbleiben der Papierlieserungen usw. «ritscht jede iSerpslichtung aus Lieioruug der Zeitung sowie Erjiiiluug von Auzcigeu-Al 1^1NL0^t1t1tt1N1pt'Evrechstimbe ber SledaMon t Ik—«Ubr nachm. 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Die Berzinsung wäre in den ersten vier Jahren zu stunde» und in den folgenden vier Jahren auf 4 Prozent zu ermäsztgen. 2. Eine Serie von Gutscheinen im Betrage voll 17 Milliarden Gvldmark (der Betrag sür die ge stundeteil Zilisen der ersten Serie) oder ein geringerer Betrag, den ein Schiedsgericht festzusehen hätte. Diese Gutscheine wären auf den 1. April 1933 auszustellen. Der volle Betrag wäre 1965 zahlbar. Die Verzinsung würde 5 Prozent pro Jahr betragen. Diese Gutscheine sollen nicht auf dem Markte gehandelt werden. Sie dienen ausschliesslich als Rechnungsbehels. Deutschland bätte also zu zahlen: 1. in den ersten vier Jahreil nichts mit Aus nahme gewisser Naturalliesernnge», sür die ihm ein Kredit ans das Konto der späteren Zahlungen eingeräumt werden würden, 2. zwei Milliarden Mark jährlich in den folgenden vier Jahren, 3. 2,5 Milliarden jährlich in den folgenden zwei Jahren; 4. nach Ablauf dieser zehn Jahre 3,5 Milliarien Black jährlich oder eine kleinere Summe, die ein unparteiisches Schiedsgericht sestzusel'.Sn hätte. In den ersten vier Jahren würden die Sachleistungen, die soweit wie möglich einzuschränken wären, vor allem enthalten: Koks sür Frankreich, Kohle sür Italien und wenn möglich Farb stoffe. Die Tilgung soll in 30 Jahren stattsinden. Wenn sich jedoch Deutschland früher der Schulden zu entledigen vermag, wird ihm eine Vergütung bis zu acht Prozent eingeräumt. Das französische Programm Paris, 4. Januar. Da- französische Programm, das Poin- care am Dienstag vorlegte, deckt sich im wesentlichen mit den Angaben des Petit Parisien. Im ersten Teile ist die Rede von den Reparationen und de» interalliierten Schulden. Die C-Obligationen sollen ganz zur Verteilung kommen. Für die A- und B-Obligationen nimmt Fraittrcich den von Italien ge machten Vorschlag einer Herabsetzung des Gesamtbetrages im Falle einer vorherigen Bezahlung durch Deutschland an. — Der zweite Punkt betrisst die Neuordnung der deutschen Finanzen und ent hält eine Aufzählung der finanziellen Reformen Teutichlands zur Wiederherstellung de- BudgetgleichgewichleS. Ihre Ausfüh rung geschieht unter der Kontrolle des Garantiekomilees. Die französische Negierung will ei» Moratorium von zwei Jahren be willigen. — Die Garantien, die Frankreich fordert, bestehen in einer technischen Kontrolle der Kohlenförderung im Rnhrgebiet sowie in einer Reihe von weiteren Maßnahme». Der italienische Plan Paris, 4. Januar. In der gestrigen Sitzung der Pariser Konferenz nahm nach Poineare der italienische Vertreter della Toretta das Wort, uni den von Mussolini au-gearbeitcten Plan mit einigen in der Zwischenzeit vorgenommenen Aendernngen oor- zutragen. Er sagte, das; diese Aendernngen den Zweck hatten, den Plan sür die Alliierten leichter annehmbar zu machen. Die Abänderungen beziehen sich vor allein ans folgenoe Pnn-te: Mit Rücksicht auf die Bedingungen sür die Streichung der iitter- allliicrten Schulden verzichtet das italienische Programm auf die Herbeiführung eines Ausgleiches der interalckeeten Kriegsschulden unter einander. Statt desten wird ein Verzicht auf die Forderun gen Englands an die Alliierten und auf die in oen deutschen Obligationen, enthaltenen Forderungen der Allierten vorgescblagen. Für den übrigen Teil der E-Obligationen, die nach dem ursvrüng- lichen italienischen Plane zur Tilgung der alliicrien Kriegsschulden an Amerila benutzt werken sollten, wird jetzi eine andere Form vor geschlagen: Dieser Rest soll von Deutschland nur eingelrieben wer ben, wenn die Gläubiger der Alliierten inrcrseits Zahlung ver langen. Zu der Frage der inneren Anleihe, die Deutschland während des Moratoriums ansnehmen soll, verlangt Italien die Sicherstellung der Banken und der Grostindnstrie Deutschlands. Ueberdies wird vorgeschlagen, dass für den Fall der Voraus bezahlung von Reparationsbrirägen durch Deutschland der übrig bleibende Teil der Repcirationsschuld entsprechend verringert wer den soll. Schliesslich schlägt Italien in der Pfändcrsrage Mass nahmen vor. Die eingehenden deutschen Paiermark sollen in Goldmark umgewnndclt werde». Keine Aussicht auf Einiqunq Paris, 4. Januar. Die auf der Pariser Minlsterkonferenz eingctrctcne Lage ist noch viel ernster, als aus den bisherigen französischen Meldungen zu cr'ehen ist. Dailh Mail schreiM: „Die Reparationskouserenz ist wohl dazu veruueilt, ohne irgendeine Einigung abzujchließe». Obwohl gestern nachmittag eine Aussprache zwischen Poineare, Thennis und Bonar Law stattsand, luar es ganz klar, das; nutzt die geringste Ansicht an eine Versühnung des britischen und französischen Standpunkte« besteht, und da weder Bonar Law noch Poincarc von ihre; bisherigen Haltung znrncktreten wollen, onctte es nnblos sein die Konferenz fort-,»setzen." „Heute nachmittag uni 3 Uhr wird eine sormclte Sitznne abgehalten, in der der italienische Vertreter della Torctma Ritt teilnngen über die Haltung Italiens matzen iviro, wozu einig« Bemerkungen von englischer und französiicher Seite hinznzesüg werden. Wahrscheinlich wird Bonar Law, Sir Lord Grcam« und der übrige Teil der englischen Abordnung heute beceiis nack London zurückkehren. Man kann nicht behaupten, das; ein Ab bruch der Konferenz irgendeine Ueberraschung bedeuten wurde Es war gestern vormittag »ach den» KabineitSrat im Elhwe und nach den Erklärungen Poincares klar, das; lein anbecea Ergcbni-: zu erwarten i,st." Ferner führt das genannte Blatt ans: Poineare ist über zeugt, das; eine Einigung mit England in dic-en, Augenblick nicht möglich sei und daß er seine Ber prechnngcn an das fran zösische Volk ausführen und zu einer sofortigen selbständigen Aktion schreiten müsse. Poinenre wird in seiner Hattnng durch die Meinnng-knndgel'nngen der Senatoren und Abgeordneten sehr bestärkt, da in diesen Kreisen die englischen Vorschläge als völlig unannehmbar angesehen werden. I»; französischen Publi kum herrscht eine große Bestürzung über dn-s englische Programm, die zu einer sehr erregten Volksstimmnng geführt hat. Die allgemeine Ansicht ist »ach der Daily Mail etwa die: „Wir sind von unseren Freunden betrogen worden." Die geplanten Maßnahmen — Protest Englands Paris, 4. Januar. Die Reparation-Skonserenz wird heute abgebrochen werden, da man keine Hoffnung inehr darauf bat, einen Mittelweg zwischen dem englischen und den: framösiiche- Neparationsplaii einschlagen zu könne». Mussolini hat zwar seine Verinittlnng angeboten, und der ttaliennche Delegierte soll in der heutigen Sitzung eineil VernnttlnugSvorschlag machen, doch ist diesem Borschlag, wie der ganzen bentigen Sitzung über haupt, nur ein formeller Charakter beizumessen. Auch die eng lische Entgegnung ans Poincares Aeußerungen und die vielleicht zu erwartenden Erklärungen der Sachverständigen können da an nichts ändern. Die englische Delegation hat die Pläne für ibre Heinireise bereits belegt. Ein englischer Ministercat wird ofort nach der Rückkehr der englischen Delegation die in Anbetracht der ver änderten Lage notwendig erscheinenden Maßnahmen beraten. In nerhalb der englischen Delegation ist man überzeugt, das; ein selbständiges Vorgehen Frankreichs nach dein 15. Januar nicht mehr zu vermeiden ist Der englische Handel-minister erklärt, das; England gegen eine solche selbständige Aktion einen forme'len Protest erbeben wird. Irgendwelche tatsächlichen Mastnahmen dagegen sind aber nicht zu erwarten. ES heDtt daß Frankreich an Deutschland zunächst eii; Ultimatum richten wirs, dessen Ablehnung durch Deutschland zn crnarten ist. Daranihin sollen die geplanten Maßnahmen Poincares in Kraft treten: Besetzung von Essen, Bochum und zwei D'-Ütct des Nnlir- gebieieS durch etwa drei Divisionen. Dien- Trinwe-me ge wird sür nötig gehalten, weil man mit deutschen Unruhen in dem neubeset-.ten Gebiet rechnet. An wirischastlichen Maßnahmen sind gevlant : Beich a znabme der Domänenwaldungen »nd der Kohlenbergwerke. Einttcibnng der Kohlenstener und der Mprvzentigen AnSfnhrabgabe in den; Rhcinland und im Rnhrgebiet. Schluß ohne Vcrständiirjung - London. 4. Januar. Reuter nielbet: Die Pariser Konferenz ist abgebrochen worden, ohne daß eine Verständigung erzielt wor den wäre. Paris, 4. Januar. Poineare und Bonar Law gaben Er klärungen ab, welche die Unstimmigkeit in der ReparcuionSscagr fest stellten. Die englische Delegation wird morgen früh, die belgische Delegation morgen abend abreisen. Morgen finde» zwischen der französischen, italienischen und belgischen Delegation »och Be sprcchungcn statt. Tagesschau Die Pariser Konferenz ist ergebnislos abgebrochen worden. Der belgische Ministerpräsident Tlieunis hat dem Könige sofort »ach dem Abbruch der Pariser Konferenz seine Demission tingereicht. Die dentfche Ncichdrcgiernng hielt Freitag vormittag eine KnbincttSsitznng ab. Man rechnet damit, daß der Reichstag »och Vor drm vorgesehenen Termin des 16. Januar rinbcrnsen wird. Wie ans Wien berichtet wirb, verhandelt dir österreichische Negierung an verschirdcnen ausländischen Plätzen wegen Unter- bring»»» der ersten Völkerbundsanleiherate in Höhe von 366 Millionen Goldkronen. Eine amtliche deutsche Erklärung bezeichnet trotz Abbruchs der Konferenz als einzige Möglichkeit, Europa vor dem Ruin z» bewahre», den vorgeschlagencn Weg, der in der Note vom 14. No. Vembcr und den darauf folgenden Erklärungen Vorgezcichnet ist, und wie er vom Reichstag gebilligt wurde. Das Hornberger Schießen! ** Die Konferenz zu Paris ist der politische Auftakt des newen Jahres, an den sich die bangen und zaghaft gewordenen Hoffnungen so vieler Millionen von Menschen klammern, dcnen heute das grausame Gespenst der Not und Teuerung Interesse sür die Vorgänge auf dem Gebiete der hohen Politik abzwingt. Noch haben wir keinerlei Grund zu überspannten Hoffnungen und oplimistikchen Erwartungen. Fast scheint es zur Stunde, als sei das Urteil schon besiegelt, das die Geschichte unter diese erste Konferenz des Jahres 1923 setzen wird: Noch immer ist das Licht der Vernunft über dem abendländischen Staatengewirr nicht anfgegangen. ES bleibt auch fernerhin beim alten! Sie ist noch nicht genügend zerrüttet, gepeinigt und gedemütigt, diese stolze Welt des angehenden 20. Jahrhunderts I Terke.be Dämon scheint uns in das nsue Jahr zn begleiten, der uns schon jahrelang mit seinen Marterwerkzeugen bearbeitet, der Dämon der Rachsucht, des Hasses, der Machtgier und des Materialismus. Unter seinen Schlägen sollen auch im neuen Jahre die Völker immer tiefer sinken auf der abschüssigen Bahn des WeltruinS »nid des Weltzusammenbruches. Wie ein schwerer, nndn.rcbdringbarer Nebel scheint eS auch heute noch über der französischen Hauptstadt zu liegen, eine Finsternis ringsum .die den Ausweg ans diesem Tale des Unheils schon so lange verhüllt. Ganz bezeichnend für die Pst>che der französischen Staatsmänner ist ein Ereignis, das sich in der letzten Zeit in der politischen Welt «bgcspielt hat. Es ist nur zu bekannt, daß Poincarö seine Politik der N Heinlandbesetzung seinem Volke nur schmack haft zu machen Vermag mit der Argumentation, man müsse sich gegen Deutschlands Rache ans jede Weise schützen. Um so be zeichnender aber ist es nun, wenn von derselben Seite ein von der deutschen Regierung durch Vermittlwng Amerikas angebotener Ga ra n ti e v er t rag, der die Rhcinlande gegen jede kriege rische Bedrohung von beiden Seiten sichern sollte, rundweg ab- gclehnt worden ist. Immerhin bedeutet gerade dieses Vorgehen PoincaröS sür die gegenwärtige Konferenz ein nicht nnbedeuien- dcs Minus für die französische Politik, die sich nn» ganz nnverhüllt vor den Alliierten darstcllt und ihr wahres Ge sicht zeigt. Frankreich faßt — wie so oft betont — die ganze Reparationsfrage nicht als wirtschaftliches Problem ans, sondern vielmehr als politisches. Frankreich will nicht in erster Linie Reparationen, Frankreich will das deutsche Rh ei li la n d! Kann es dann noch wundernehmen, dieses komische Bild, das sich jetzt wieder in Paris darbietet? Am heutigen Tage be richtet das Evangelium von drei weisen Männern, die trotz Mühen und Beschwerden einer weiten Reise durch öde Wüsten in der Nacht des Heidentums den Heiland der Welt in Bethlehem aufsuchlen und ihm ihre Geschenke zn Füßen legten. Das waren führende Männer der damaligen Zeit, die dem Lichte folgten und sich in Demut vor dem Kinde in der -Krippe beugten. Reist dieses Ereignis nicht eigenartige verglel» chende Gedanken wach? Sind das auch „weise Männer", die in diesen Tage dem Rufe- nach Paris gefolgt sind? Da erscheint Bonar Law aus dem Volke der Angelsachsen, Poincarö aus dem Frankenreiche und Della To retta aus dem ewigen Rom. Jeder bringt ein Geschenk mit in der Form eines ReparationSvorschlageSj und sie legen eS hin auf den Altar der Welt. Jeder dieser drei Vor schläge soll nach Meinung der Verfertiger das Heilmittel dar stellen, das der totkranken Welt endlich die so lang erhoffte Ge sundung bringen soll. Doch was sind sie anderes als künst liche Machwerke der Rache rend der Habsucht? Das allein ist der inoderne Gott, vor dem diese drei „Weisen" un serer Tage ihre Kniee in Hochmut beugen, angetrieben von der verblendeten Masse ihrer Völker, deren Gunst sie höher schätzen als jede Einsicht und Vernunft, als Wahrheit und Gerech tigkeit. Eine traurige Szenel Von den drei Vorschlägen — so kann tnan heute sagen ^ .bietet Löcüüens einer, und zwar der englische, die Möglichkeit einer Lösung des Weltkonflikteö und kommt den deutschen Vorschlägen ^ ziemlich nahe, die Staatssekretär von Bergmann der Kon- i ferenz überreicht hat. Auf diesem Boden ließe sich also ganz gewiß eine Einigung erzielen, die nicht nur provisorisch erzwun. gen wäre, sondern die ihre Durchführbarkeit in sich schließt. Aber wie die bisherigen Meldungen besagen, sind die Franzosen ganz i.iid gar nicht gesonnen, diesen englischen Vorschlägen Gefolgschaft zu leisten, vielmehr macht sich bei diesen der stärkste Wider stand bemerkbar und schon kommen Nachrichten, die bon einem Scheitern der ganzen Konferenz sprechen. Nach den Erlebnissen der letzten Jahre könnte man trotz des Ernstes unse rer Lage über einen solchen Ausgang kaum noch verwundert lein. Auch die letzte Mahnung der päpstlichen Enzyklika scheut in ihrer Wirkung noch nicht bis an diese verantwortlichen Stellen gedrungen zu sein. Soll der Ruf nach Frieden abermals wir- kungslos verhallt sein? Wir können es noch nicht glauben. Die Folgen wären »och nicht abzusehen, wenn auch der Anfang dieses Jahres wieder verstreichen sollte, ohne daß endttcb das Tor wieder geöffnet würde, das den Weg zum Völkersrieden und zur V 3 l k e rw oh l fa tz r t versperrt, das mit dem Beginn des Weltkrieges ins Schloß geworfen und durch die unseligen Ver träge von Versailles und St. Gerinain mir noch feiler verriegelt und verrammelt worden ist Lange genug baben die verständigen Völker an diesem verschlossenen Tore gepocht »nd gerüttelt, und haben gel-ofst daß dieses Hindernis endlich ein mal ans dem Wege geräumt würde. Man sollte meine», daß ernste Politiker an einer endgültigen Lösung de- gro-