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Sächsische Volkszeitung : 05.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192406056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240605
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-05
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.06.1924
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Donnerstag, den 5. Juni 1924. Die „Pmkkiifriige" Man schreibt uns von besonderer zentrumSparlamentarlschcr beite: In einem Teil der Presse sind Falschmeldungen iiber die Ber- kandlungen veröffentlicht worden, die der Reichskanzler Marx mit den Teutschnationale,, über die sogenannte Preußen- frage führte. Es wird darin berichtet, das; der Kanzler bestimmte Zusicherungen gegeben Hütte. W'r können seststellen, das; das nicht nur nicht der Fall ist, sondern, daß im Gegenteil der Reichskanzler es adle Hute, d°e ihm angesonnenen Schritte zu tun. Tie Deutichnat'onalen hatten diesmal allerdings nicht, wie vor e'nem halben Jahre, die offizielle Forderung auf Aus lösung der preußischen großen Koalition gesordert, aber sie verlangten eine Erklärung, wobei die drei bürgerlichen preußischen Landtagssraltione,, sich verpflichten sollte», diese Koali tion auszugcben. Sie warf ferner die Frage ans, ob der Wahl termin, der ordnungsgemäß in den Februar nächsten Jahres falle» würde, nicht schon srühergelegt werden könnte. Ter Kanzler hat es durchaus abgelehnt, die Initiative in diesen Frage» zu er greifen. Er hat allerdings private Erkundigungen bei dem preußischen Parlament unternommen, wie diese Dinge dort be urteilt werden. Es konnte nach Lage der Tinge gar keine andere Antwort erwartet werden, als die, daß man im preußischen Parlament jede Einmischung vom Reich her in preußifche Ver hältnisse als eine Unsreundlichkeit ansehen würde. Tas Par lament behält sich vor, selber zu entscheiden, ob und wann es sich über die aufgeworfene» Fragen, insbesondere über die des Wahl- ternntis, verständigt. Preußische Landtagswahl im November? Ter Termin der preußischen Landtagswahlen würde nor malerweise in den Februar nächsten Jahres falle». Bei de» drei bürgerlichen Koalitionsparteien j>nd Beratungen gepflogen worden, ob nicht ein früherer Zeitpunkt, etwa November dieses Jahres, in Frage kommen könnte. Entschließungen sind aber noch nicht gefaßt. Die RkilhstiigMsslW Die Besprechungen der Parteien bez. der Besetzung der Ausschüsse hatten das Ergebnis, daß die zu bildenden Ausschüsse des Reichstages auf Grund des bisher üblichen Schlüssels, der zur Grundlage die Größe der Parteien nimmt, besetzt werden. Dabei war naturgemäß die Frage zu hören, wie die Kom munisten sich zur Geschäftsordnung stellen. Man wollte eine bestimmte Erklärung, ob sie die Geschäftsordnung anerkennen. Ihr Vertreter in der Kommission erklärte, daß sie „selbstver ständlich" die Geschäftsordnung und auch die auf ihrer Grund lage ausgebauten Ausschüsse anerkennen, worauf ihnen ent gegengehalten wurde, daß sie im Reichstag ganz gegenteilige Erklärungen abgegeben hätten. Jedenfalls haben sich die Par teien noch Vorbehalten, wie sie sich zur Besetzung der Ausschüsse auch mit Kommunisten verhalten. — Bei der Verteilung der Vorsitzenden der Ausschüsse sind entsallen auf die Deutsch nationalen die Vorsitzenden des Haushalts-, des Wirtschasts- und des Bildungsausschusses, auf Zentrum die Vorsitzenden des Sozialen und des Berkehrsausschusses sdieser letztere wird dem nächst eine ganz besondere Bedeutung gewinnen, weil in ihm die sehr wichtigen mit der Lösung der Neparationsfrage zu sammenhängenden Eisenbahnsragcn zu behandeln sind.) Die Sozialdemokraten erhielten den Vorsitz im Auswärtigen Ausschuß, Im Steuer, und im Ueberwachungsausschuh. Den Kommunisten fiel der Vorsitz im Nechtsausschuß — ein merkwürdiges Spiel des Zufalles! — und im Beamtenausschuß zu. Die Deutsche Volk spartet stellt den Vorsitzenden des Geschäftsordnung?- und eines weiteren Ausschusses, der noch nicht endgültig bestimmt ist. Die Nationalsozia listen werden den Vorsitzenden im Bcvölkerungsausschutz, die Demokraten im Ausschuß für Wohnungswesen stellen. Der Bayrischen Volkspartei fällt der Vorsitz In dem recht wichtigen Ausschuß für Petitionen zu. Der Vorsitz im Ausschuß für die Rechnungen ist noch nicht endgültig bestimmt. Dkiltjlher Reichstag Sitzung vom 3. Juni. Waüraf stößt mit den Kontz.nunisbru zusammen. Tie Aufhebung der Untersuchungshaft für die kommunisti schen Abgordneten Pfeiffer, Schlecht und Lindau bildete den Gegenstand einer lebhaften Erörterung, an deren Ende schließ lich der Präsident die Sitzung anfheben mußte. Abg. Loebe (Soz.) erstattete den Ausschußbericht. Er er klärte, daß der zu den Ausschußverhandlungen hinzugezogene Reichsanwalt Reumann oie Ausrechlerhaltung der Haft für not- wendig erachtet hatte, weil Fluchtverdacht und Verdunkelungs gefahr vorlicgt. Die drei Verhafteten sind Mitglieder der Zentrale der K. P. T. (Deutsche Tscheka). Diese Zentral ha« feit Herbst 1922 planmäßig den bewafsneten Aufstand vorbereitet. Die komußlnistischen Verbäirde wurden von der Zentrale militärisch organisiert. Darüber hinaus waren Spreng- und Entgleisung»'' kolonnen gebilder worden. Genaue Mordpläne, dir teilweise auch auSgeführt worden sind, wurden von dieser Zentrale vorbereitet. So ist am 7. Januar der Ingenieur Rauch ern.'ordct worden-, An schläge gegen den Go rral vonGeeikt und den württembergischen Minister Holz waren vorbereitet Tie verhafteten Abgeord neten mußten von dielen Plänen wissen. Ter Ausschuß beantragte, die Abgeordneten Pfeiffer und Lindau in Haft zu belassen, den Fall des Abg. Schlecht iveiter nachzuprüfen. Während der Rede des Abg. Koenen (Komm.) kam es »n einem Zwischenfall. Ter Abg. Remmele (Komm.l her sich der mehrfachen Aufforderung des Präsidenten, seine» Platz einzunehmen, nicht fügte, wurde von der Sitzung aus ge- schlossen. Ta er den Saal nicht verließ, hob der Präsident die Sitzung auf. Nach Wiedereröffnung der Sitzung war Remmele immer noch im Saale auwrsend. Präsident Wallraf erklärte, daß damit für Remmele ein Ausschluß aus die Dauer von 20 Sitzungen ringetreten Ist. Die Sitzung wurde ge. schlosse», der Aeltestenrat des Reichstages, der sofort zusammen- trat, bill' gte das Vorgehen des Präsidenten. Nächste Sitzung: Mittwoch vorm'ttag 11 Uhr. Verl!», 4. Juni. Die Arbeiten des Reichstages werde» vor- auSsichtltch nur bprch eine ziemlich kurze Psing st pause unterbrochen werden. Die Reichsregierung will unter allen Um ständen noch vor den große» Sommcrserien, die aber in diesem Jahre nur, wie in allen vorangegangene», beschränkt sein können die ans der Annahme des Sachverständigengutachtens sich er- gebenden gesetzlichen Maßnahmen dem Reichstage in Vorlage bringen. Anstatt -er Lail-tigk Bayern. München, 4. Juni. Bei stark besetztem Hause und überfüll ten Tribünen hielt der neu gewählte bayerische Landtag om Dienstag nachmittag seine erste Sitzung ab. Die Plätze der Minister waren leer. Zum Präsidenten wurde der Präsi» dent de« früheren Landtage«, Abgeordneter Königsbauer, mit vb von 125 abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Abgeord neter Königsbauer übernahm dav Präsidium. Zum Ersten Vize. Präsidenten wird in der Stichwahl der völkische Abg. Dr. Dörfler mit 48 Stimmen gewählt. Auf den früheren Bize- Präsidenten und sozialistischen Abgeordneten Auer find 44 Stimmen Die franziisische Miginl »I» SkAkiiliMiUl Pari», 4. Juni. Heute wird die Wahl de» Präsidenten der Kammer erfolgen. Als Kandidat galt bis gestern allein Palnleve, der von dem Linkskartell dazu bestimmt worden war. In letzter Minute, hat nun der Verband der demokratischen Linken und der Ltnksrcpubllkaner beschlossen, in der Person Magi not» einen Gegenkandidaten auszustellcn. Schritte, die eine Abordnung des Verbandes gestern abend bei Peret, dem Präsidenten der letzten Kammer, unternahm, um lhn zur Auf stellung einer Kandidatur zu bewege», hatten keinen Erfolg. Maglnot sagt ln einer Erklärung, die der „Matin" heute früh abdruckt, er sei gewiß, daß er geschlagen werde. Doch biete die Abstimmung der Opposition eine Gelegenheit, ihre Stärke kenncnzulernen. Paris, 4. Juni. Die Meldung, daß der ehemalige Kriegs minister Maginot ersucht worden sei, seine Kandidatur für die Präsidentschaft der Kammer aufzustellen, bestätigt sich. Infolge dieses Beschlusses von Maginot, der der Gruppe der republi kanischen Linken angehört, hat deren Vorsitzender Thomson unter der Begründung seinen Austritt aus der Fraktion er klärt, durch diese Kandidatur stelle Maginot die Partei auf die rechte Seite des Hauses und das könne er nicht mitmachen. Paris, 4. Juni. „Petit Parisien" stellt ziffernmäßig dar, wie Kammer und Senat sich zur Frage der Demission Mil lerands stelle. Danach stimmen für die Demission die Sozialisten, die sozialistischen Republikaner, die Sozialistisch- Radikalen und einige Mitglieder der rddikalen Linken. Das sind nach der am Sonntag in der fraktionellen Besprechung fest gesetzten Gesamtzahl 307 Abgeordnete; gegen die Demission stim men die demokratische Linke, die Linksrepublikaner und die republikanisch-demokratische Union, im ganzen etwa 180 Ab geordnete. Im Senat handelt es sich um 4 Gruppen, die demo kratische Linke mit 165 Mitgliedern, die republikanische Union mit 96. di« republikanische Linke mit 32 und die Rechte mit 10 Senatoren. Sechs Senatoren sind bei keiner Fraktion ein geschrieben, auch sind zwei Sitze vakant. Die stärhste Gruppe der demokratischen Linken hat sich gestern mit 122 gegrn fünf Stimmen der Resolution des Kartells der Linken angeschlossen. Dagegen hat die republikanische Union, der Poincare angehört, und die republikanische Linke einstimmig gegen jede Be einträchtigung der Dauer des Mandats gestimmt, das die Nationalversammlung dem Präsidenten der Republik erteilt hat. Es würden also 122 Senatoren gegen Millerand stimmen und 123 für ihn. Schic»«»- -ic Regie Paris, 4. Juni. Der Brüsseler Berichterstatter des „Oeuvre " will wissen, daß die belgische Regierung der An- sicht sei. die Regie müsse ausgehoben werden, so bald die von den Sachverständigen vorgesehenen Garantien organisiert wären. Es könne nicht begriffen werden, wie das Nuhrgebiet in das deutsch« Wirtschaftsleben «lnbezogen werden solle, wenn die Eisenbahnnetze getrennt blieben. Die in der letzten Zeit veröffentlichte Darstellung, die die Annahme auf- kommen ließ, die Belgier beabsichtigten nur eine Reorganisation ihrer Regie, hätte der belgischen Regierung eine Auffassung zu geschrieben. die so wenig ihrer wirklichen Auffassung entspräche, daß das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten sie, wie verlautet, formell dementieren werde. Maedonald uns Herriot Brüste,. 1. Juni. Wie der Berichterstatter des „Daily Telegraph" iveiter mitteilt, wird Macdonald Mitte nächster Woche von icincm beabsichtigten Psingsturlaub in London zurück- erwartet. In ministerielle» Kreisen sei gestern abend mit großer Bestimmtheit berichtet worden, daß Macdonald nicht beab sichtige, Paris zu besuche», daß aber der Eindruck vor herrsche, das; Herriot "n nicht zu seiner Zeit nach London kommen werde. Macdonald würde, falls möglich, es vorz"ehcu> Herriot während der Ps-ngstserien zu sehen. — „Taily Mail" zusolge wiro Herriot möglichevweije am 12. Juni „ach London kommen. Der amerikanische Senat lehnt die Kredite für das deutsche Hilsswcrk ab Washington, 4. Juni. Der auswärtige Ausschuß des Senats verwarf zwei Resolutionen, welche die Bewilligung von Geldmitteln seitens der Regierung für das deutsche Hilss- werk Vorschlägen. Es handelt sich um die Resolution Fish, welche eine Bewilligung von 19 Millionen Dollars vorschlägt, und «m die Resolution Howell, welch« 25 Millionen Dollar» fordert. Erlche -er ilbiMcil N»ti»nalilic« Rom, 4. Juni. Tie italienische» Meldungen über die Aufstandsbeweguugen in Albanien berichten von einem Kampf der Nationalisten mit de» Regierungstrnppen an den Tore» von Tirana. Tie Nationalisten habe» die Tirana umgebenden Höhe» beseht Ter „Pop. Jtal." bestätigt die Einnahme von Sku- tari durch die Aufständischen. TW hohen Regierungsbeamte,; von Skutari seien nach Jugoslawien geflüchtet. Die Negierung von Tirana enlsandte 2000 Mann Verstärkungen nach Skutari, sie mobilisierte 13 Jahrgänge. Tie Regierungstruppen Sndnlbci- niens sollen sich de,, Nationalisten angeschloß'en haben. Es ist z» beachten, daß Italien von jeher ein großes Interesse an Albanien genommen hat, Albanien auch immer mit Geld unter stützte und zurzeit auch die Post und den Telegraphen Albaniens in seiner Hand hat. Nom, 4. Juni. Nach einer soeben rlngrtroffenen Nach richt wurde Tirana von den Nationalisten besetzt. Die Ncgie- rungstruppen wurden geschlagen. Wiens Ksnslilit mit -tt Tiirilki Nom, 4. Juni. Zwischen Italien und der Türkei ist eine Spannung entstanden, nachdem die türkische Presse Gerüchte über militärische Rüstungen Italiens im Zusammenhang mit Aktionsabsichten tm östlichen Mittelmesr gebracht hatte. Tie italienische Presse protestiert in scharfer Weise und eine offiziöse Mitteilung verlangt «in Einschreiten der türkische» Ne gierung gegen die Hetze der türkischen Presse. Auf der anderen Seite meldet ein Havasbericht ans Konstaiitinopel, der türkische Ministerrat habe von dem italienischen Geschäftsträger Erklä rungen über die italienischen Truppenansammlnngen auf Rhodos erhalten, die der Ministerrat jedoch nicht als befriedigend erachtet. Ko»stanr»"»pc>, den 4. Juni 1924. Die „Post" berichtet anS Konstantinopel, die Regierung hat in sechsstündiger Erörterung über die kritische Lage verhandelt, die zwischen der Türkei und Italien entstanden ist. Vor einigen Tage» wurde eine Zusammen- zichung italienischer Truppen gemeldet. Der türkische Vertreter in Nom ist angewiesen worden, die italienische Regierung uin Auf klärung zu ersuchen. Die Regierungsbehörde in Smyrna ist an gewiesen, alle notwendigen Vorsichtsmaßregeln zu treffe». entfallen. Als zweiter Vizepräsident wird auf Vorschlag des Völki schen Blocks der Abg. Prieger (Dnt.) gewählt. Nachdem Präsident Königsbauer das Rücktrittsschreibcn der bayerischen Negierung bekanntgegeben hatte, forderte Abg. Dr. Buttmaun (Völkischer Block) erneut die Verhandlung der Anträge seiner Fraktion insbesondere des Antrags auf Entlassung des Abg, Assner aus der Schutzhaft in Landsberg. Weiter verlangt der völkische Redner die sofortige Verhandlung des Antrags auf Freilassung aller im Hitler-ProzeßVerurt eil ten. Diese Aenderung der Tagesordnung findet im Hause nicht die vorgeschricbene Unterstützung. ' München, 4. Juni. In der gestrigen Eröffnungssitzung des Landtages hat es einigermaßen Aussehen erregt, das; die Sozial, demokraten in dem neuen Präsidium ülwrhaupt nicht mehr vertrete,, sind. Die Korrespondenz der Bayrischen Bolkspartei er klärt: Diese ausfallende Tatsache werde voraussichtlich zu politische» Kombinationen Anlaß gebe», und es werde nicht an Stimmen fehlen, welche die Tatsache so auslegen, als ob von der Bayrischen Volkspartei die Sozialdemokraten mit Absicht herausgewählt worden seien. Die Korrespondenz erklärt demgegenüber, daß die Bayrische Bolkspartei bereit geweien wäre, einen Sozialdemo kraten als ersten Vizepräsidenten zu wählen, daß sie aber per- sonelle Vorbehalte macht«, indem sie wissen ließ, sie könne den Abg. Eberhard Auer nicht als Vizepräsidenten wählen, und zwar wegen seiner Politik als vormaliger Vizepräsident des Landtages. Nachdem die Sozialdemokraten einen anoeren Kan didaten nicht namhaft gemacht habe», sei die Bayrische Bolks partei nicht in der Lage gewesen, für Auer zu stimmen. Württemberg. Stuttgart, 4. Juni. -Im Landtag wurde gestern der Führer der Bürgerpartei Bazille mit 44 von 77 Stimmen zum Staatspräsidenten gewählt. Staatspräsident Bazille nahm die Wahl mit herzlichem Dank an und erklärte, sie lege ihm schwere und ernste Pflichten auf, die er in freiem und weitem Geiste ohne Voreingenommenheit erfüllen wolle. Er bat um die Mitarbeit des Hauses und betonte, die Kritik werde sür ihn lediglich ein Ansporn sein, seine Kraft einzusetzen für oaS Wohl des schwergeprüften Volkes. Landtagspräsident Körner erklärte, daß damit die Zwischenlösung der Regierungskrise erledigt sei. Er dankte Stantsrat Rau dafür, daß er sich opferbereit stellte- Dem neuen Statspräsidenten sprach der LandtagSpräsident die besten Wünsche aus. Die Regierungsbildung in Bayer« München, 4. Juni. In der bayrischen Regierungskrise ist mich gestern kein Fortschritt erzielt worden. Neu ist lediglich, daß die Vorstandsschast des Bayrischen Bauernbundes und des Mittelstandsbundeg sich mit der Negierungsfrage beschäftigten und zu dem Schlüsse kamen, daß die Partei sich nur unter ge wissen Bedingungen zum Eintritt in di« Regierung bereit- erklären könne. In diesem Falle würde, wie man hört, der frühere Neichsernährungsminister Fehr als Kandidat sür das Amt des Landwirtschastsmintsters vorgeschlagen. Die deutsch-polnischen Verhandlungen ergebnislos Wie"». 4. Juni. Die de» ganzen Monat Mat in Wien ob- gehaltene» Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen über die Zuständigkeit ihrer Staatsbürgerschaft in Obers ch testen sind ergebnislos geblieben. Nunmehr wird die schieds- richterliche Entscheidung durch den neuen Vorsitzenden, den Belgier Karchenbek, erfolgen, dem die beiderseitigen Ansprüche zur Be schlußfassung vorgelegt werden. Ter Spruch ist nicht vor Monats- ende zu erwarten. Der Reichsetat sür 1924 Berlin, 4. Juni. Ter R«ichsrat hat heute den Etat sür 1924, der, wie der Berichterstatter bemerkt, mit äußerster Spar samkeit ausgestellt worden ist, angenommen. Im einzelnen führte der Berichterstatter n. a. aus, nach Ausscheidung von Reichsvost und Reichsbahn sind auch die Zuschüsse für beide Verivaltungen weggesallen. Bis zum 1. April sind insgesamt 134 507 Beamte, 30197 Angestellte und 232 134 Arbeiter, insgesamt 396 838 Per- sonen, gleich 24,9 Prozent abgebaut worden, wodurch eine Er- sparnis von 421 Millionen Mark erzielt worden ist. Ans dem Haushaltplan sind neun größere Behörden, darunter das Wieder- aufbauministennm verschwnnoen. Ter Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 6 Milliarden ab. Dr. Seipel außer Gefahr Wien . 4. Juni. Um 2 Uhr haben die «erzte neuerdings Dr. Seipe; untersucht und das Beiiirden des Bundeskanzlers als z»fr'edn»steilrn» erklärt. Tr. Seipel ist, fieberfrei, der Puls norma,. Berlin, 4 Juni. Die Z en t r u m s fr a k t i o n des Reichs tages hat an tue Gruppe der Christlich-Sozialen <m Wiener Reichs« rat eine Beilcidsknndgebung aus Anlaß des Attentats auf den Bundeskanzler Dr. Seipel gerichtet. Dis Kundgebung spricht dabei die Hoffnung aus, daß der hervorragende Staatsmann bald wieder die Genesung erlange, um seinem segensreichen Wirken sür die österreichische Brudernation wiedergegebe» zu werden. Gegen die Einfuhr ausländischer Nahrungsmittel Berlin, 4. Juni. (Drahtbericht.) Ein Antrag der Zentrums- Partei und der Bayrischen Volkspartei ersucht die Reichsrcgierang, die bisherige ungerechtfertigte Befreiung von der Umsatz, steuer auf die Einfuhr und den erstmaligen Weiterverkauf aus. ländischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse im Inland sofort a u f- zuh eben. Ferner soll mit Rücksicht auf die gegenwärtige Ab satzkrise deS deutschen Fleischmarktes jede bevorrechtigte Beschaffung von Devisen und die Kreditgewährung sür die Einführung ton Ge frierfleisch sofort eingestellt, und endlich im Interesse der deutschen Müllerindustrie die Einfuhr von ausländischem Mehl Möglichst ganz verhindert werden. Berliner Börse Mtteniini« tn Billionen Berliner AnfangSkurse rproz. Rei«SanIe>he Schantnna-Babn . . Tanada-Pacific . .. Hambnra. Paletlahri Nords. VioNd . .. . N,r»>n.«k>bel«>iiahri Tom.-». Brivatbani Darmltktdier Bank - Deniiche Banl. . . . DirkontoKommand» Dresdner Bank . . . Leipziger Kredit«»». Oeiierr. Kredit . . . Bochnmer Gnhslahl, Deulch-Vnxembnrger Geiienlirchen Bergt». Harvener Bergwerk. Hohenlohe Laurahiitte Mamieemaini-Ntihr. vbichl. »isenbahiibdi. . ENeiiindnNrie Handel»-!»-». Köln 4 8. «SS 0.418 r, 4? r. r» 4 s. r 73 ?vrs iZ 0.NK 48 «3.7» «7.,28 836 I»r» 10 r» u.ttb >16 8.8. 68 <V ro.78 »Zrs r.» 4 8.878 7.8 8.3 4.78 >6 0.4 48.78 41.8 «8 »4Z r» 8878 78828 >» >2,7» Bhitntr Momba«er kbnn ich« Hedden. . Ddnamit Nobel . . . 7b. Moidichmid». . . Hbchitcr g-arbwerke. Vberlchi. Kowwerke. Nllq.SIckir.-Mciellsch. Bergmann Elellr.. . PSge »lelir. Sachienwerl kOSrlther Aaggon. . Linke-Hoffman». . . Ng-b.-NIirnb. Mai« Berltn-AnbaN.Masch. Berliner Maschinen. Daimler. Moiore» . Hartman» Mal«.. . orenkletn n. Koppel. gimmermannwerk« . Bing-Werte Hackethal Hirsch-Kupfer. . . . Hugo Schneider. . . Norddeutsche «olle. Stöhr Kammgarn. . Kelliioff-Waldhoff . . «.8. 23.87- II irr r.« 8.7 w.i 78.78 7.8 >0.3 >178 >,r r.8 70 8H77 8.878 r 8.28 10 0.8 r 1.78 >7.375 84 80.« 8.7 >4» 3,». 28 ».» 2.7 8.87» 8.28 i0 38.« 7.8 IV.8 I.I28 1.78 3 >1 7V >28 8.78 8.7» 2 3.3 to.r» 8.8» 2.2« 1.4 >7 St» 8.82» >«.>2» Mit,»teil« »o« tsch«q,„,w«7is»»n «ankSeeein, «tltale »»««den.
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