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Sächsische Volkszeitung : 08.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192112087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-08
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1921
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rmrneriray den 8. Dezember IWr «r. 283. Seit, » Das Fest Mariä Empfängnis Im Bange de» Vatikans, der zur berühmten Sixtinischen Kapelle führt, hängt ein grobe» Gemälde: Die Togmatisierung der Unbefleckten GotteS-Mutler Maria, die am 8. Dezember !854 im Et. PeterSdome durch Papst Pius IX. vorgenommen wurde. Da» Bild macht auf den Beschauer einen geradezu überwältigenden Eindruck und rust in ihm all die Gefühle wach, die jeder Katho lik gegenüber der Gottes-Mutter empfindet: Ehrfurcht und Liebe uird Vertrauen ahne End«. Die Kirche feiert den Anfang Marlens in der Schöpfung, ihren sündenreincn und gnadenvollen Eintritt in« Leben und weist uns hin auf den Grundzug ihres ganze» Wesens, aus ihre wunderbare Reinheit. Reinheit soll der goldene Faden sein, der das Leben der Marienkinder, jedes wahren Christen durch ziehen soll. Am Feste Mariä Empfängnis tritt die Gottes-Mutter vor uns hin und sagt mit mütterlichem Ernst: Ihr müßt die Sünde fliehen und hassen; und wenn ihr die Reinheit und Schönheit eurer Seelen durch die Sünde verloren habt, dann erwerbet sie wieder durch den würdigen Empfang des heiligen Bubsakramentes und durch ein bubfertiges Leben. Denn die Büste reinigt das Herz, erleuchtet die Sinne, heiligt die Seelen. (St. Joh. Chry- sostomus.) Und nicht nur daS: die Reinheit und Schönheit unserer Seelen, sie soll wachsen durch würdigen Empfang der heiligen Sakramente, durch innere und äussere Tugendübungen im Stande der Gnade. Erfüllen soll sich daS Wort der Heiligen Schrift: „Der Weg de» Gerechten ist wie ein strahlendes Licht: es kommt hervor »nd wächst bis zum vollen Tag." Wie notwendig sind diese mütterlichen Ermahnungen gerade tn unseren Tagen, wo die Seelen mit der Unreinheit des Materia lismus und de» goldenen Kalbes befleckt sind wie nie zuvor, wo Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit vom Throne gestoben und Unrecht, Hab und Habsucht aus de» Thron erhoben wurden. Wo da» ganze Menschenleben entweiht ist durch die Jagd nach dem Mammon ohne Rücksicht darauf, ob der Nebenmensch, ja ob Tausende Mitmenschen zugrunde gehen. Wo das sinnliche Lebffn, der Sinnengenuß triumphiert über die Reinheit der Seele. ^Erinnern wir unS gerade heute am Fest Mariä Empsängnis wiiver so recht an den Lobpreis, den die Heilige Schrist den reinen SeAn spendet: ^'„O, wie schön ist ein keusches Geschlecht im Tngendglanzel UnMblich ist sein Andenken, bei Gott und bei den Menschen steht rS in Ehren. Ist e» gegenwärtig, so ahmet man ihm nach; entzieht es sich den Augen, so sehnt man sich darnach. Ewig tri umphiert es in der Siegeskrone und trägt den Preis für die Kämpfe unbefleckter Reinheit davon." Das gottlicke Kind und seine Mutter sollten der Ausgang, der Anfang und die Grundlage einer neuen, heiligen und reineren Menschheit werden. Ander« ist an eine Erneuerung der Welt, an rin Erheben aus dem Chao» von heute nicht zu denken. Stunden schwere oder leicht« Arbeit leiste. Der Achtstundentag werde eine» schönen TagcS ohne Sang und Klang begraben werden. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Minister Jäckel sucht seine Verordnung gegen die An griffe von rechts zu schützen: Die Ueberarbeit habe schon in den Jahren 1SI7/18 große Arbcitskämpfe hervorgerusen. Diese Lage habe die Unternehmers«!»« bei ihren Ausführungen übersehen. Durch die Verrrdnnng würde nur der Anarchie entgegengewirlt. Sie habe Anerkennung bei der Arbeiterschaft gefunden. Man habe das Reich gegen die Verordnung mobilmachen wollen, aber «8 gäbe keine Reichsinstanz, die gegen gewerbliche Verordnungen Einspruch erheben könne. Ein Leipziger Rechtslehrer hätte er klärt. daß Ueberstundenbewilligungen dem gellenden Rechte widersprechen. (Unruhe rechts.) UebrigenS sei die Arbeitslosig- seit wieder gestiegen. Di« Arbeiter wollen ihr Einkommen nicht auf Kosten ihrer Kameraden vergrößerir. Die Arbeiter würden in Sachsen nickt nach Tarif bezahlt. (Zuruf von rechts: DaS stimmt nicht.) Nichts wird imstande lein, das ArbeitSministeriuin zur Zurücknahme dieser Dienstverordnung zu bewegen, schließt der Minister. Ministerialrat Dr. Thiele betrachtet die Mr- kung der Ueberarbeit auf die Arbeitergesundheit und Sterblich keit. Sein Urteil ist namentlich für die Frau ungünstig, wenn auch im allgemeinen die Sterblichkeit infolge der besseren Er nährung seit 1920 zurückgegangen sei. Aber die Wohnungsnot, bi« Heizungsnot, die KinLcrnot zeige die schlimme Lage der Ar beiter. Abg. Franz (Srq.) wendet sich dagegen, daß die Arbeit nehmer bei gewerblichen Fragen immer zuletzt gehört werden. DaS Entscheidende würde immer den Unternehmern Vorbehalten. Dagegen sei anzukämpfen und deshalb müsse die Verordnung des Arbeitsministenums bestehen bleiben. Letzten Endes führe die Ueberstundenkonjunktur zum Ausverkauf auf dem Textil- Warenmarkt. Der letzte Faden Baumwolle würde verarbeitet, um zu Schleuderpreisen in die Welt zu geben. Die Reichsregierung müsse vielmehr die Unternehmer zur Streckung der Arbeit r:ckst° zeitig veranlassen, wenn der Mangel an Rohstoffen drohend werde, aber nicht einfach die Arbeiter entlassen. Abg. Dr. Eckardt (Deutschnat.) polemisiert gegen den znrücktretenden Minister Jäckel, der sich selbst als Parteiminister bezeichnet habe, anstatt als Staatsminister der Allgemeinheit zu bienen. Zu bemerken sei wieder, daß der Unternehmer gute Arbeiter in schlechten Zeiten durchhalten und auf Lager arbeiten lassen müsse. Im übrigen beleuchtet Redner die Konkurrenz verhältnisse, die zuweilen eine AroeitSwelle über die Industrie hinwtzggehe» lassen, die erfaßt werden müsse, während sich der ArbtzitSminister aus den Standpunkt gestellt bgbe, daß, wenn zu viel Aufträge eingehen, man sie einfach zurückweisen müsse. Die ser Standpunkt sei in der Praxis ganz unmöglich, da zu beach'.-n sei, daß sich die einzelnen Betriebe immer ergänzen. Ohne eine grundlegende Veränderung aller dieser Verhältnisse würden wir nie wieder emporkommen. Ein Verzicht auf die Steigerung der Arbeitsleistung bedeute den Verfall eines ganzen Volkes. Nach weiterer Debatte wir- der Antrag auf Aufhebung der Verordnung des Arbeitsministers über Ueberstunden gleichfalls für eine später Abstimmung zurückgestellt. Schließlich nimmt daS HauS den Antrag des Haushaltsausschusses A ans Ermächtigung der Regierung, den Ruheständlern usw. Abschlagszahlungen schleunigst zu gewähre» , einstimmig an. Die beanstandete Verfügung wegen Vorschüsse an die Gemeinden soll später ver handelt werden. Nachrichten aus Sachsen SaatenstanbSbericht für Sachsen . Die Niederschläge am 4. und 5. und 10.—18. November, di», übrigen Tage waren kalt und trocken, reichten bei weitem nicht aus, das erschöpfte Erdreich so zu sättige», daß der durch die vornuSgegangene Trockenheit tief gesunkene Grundwasscrstaud sich wesentlich gehoben hätte. Die Folge davon ist, daß der Wasser mangel in einigen Bezirken immer bedrohlicher wird. In hohen Lagen sind sie Felder bis auf kleine Stellen mit Schnee bedeckt, eine Begutachtung der Saaten konnte hier infolgedessen nicht vor genommen werden, man befürchtet aber, daß die Schneedecke bei längerem Liegenbleiben, da die Erde darunter frostfrei ist. den Samen Schaden bringt. Die Wintersaaten, die durch die a». dauernde Trockenheit in den Monaten September und Oktover einen schweren Aufgang hatten, haben sich durch die Nieder schläge im November noch etwa« ausgeglichen, sie werden in den meisten Bezirken nicht ungünstig beurteilt. Die starken Kohl- ifrüste im November und in den letzten Tagen lasten allerdings «i den spät bestellten Saaten, besonder» bei Weizen, der vielfach erst t« Keime« ist. «in AuSwintern betürchtern. In wieweit die» zutrikst, »ird sich erst i« Frühjahr -eigen. Di« Be- Peilungen de« Wintersaaten Sannt« nach nicht allenthnlben de- Mauern wanken ^ Eine Hochburg der deutschen Grobfinanz ist zilsammengebrocken. Die Münchner Niederlassung der beson ders in Süddeutschland stark verbreiteten Pfälzischen Bank hatte sich so stark in der Devisenspekulation engagiert, daß das gesamte Bankgebände dem Untergänge geweiht war. Dabei ist es tm Effekt natürlich gleichgültig, ob die Münchner Niederlassung „unter Verletzung schärfster Vorschriften" und „geflissentlicher Ver heimlichung vor der Generaldirektion" Tevisen-Engagements ein gegangen ist oder nicht. Die Münchner Niederlassung halte bei der Pfälzischen Bank, die ihren Sitz tn Ludwigshasen am Rhein hatte, eine sehr selbständige Stellung. Wenn trotzdem, woran nicht mehr zu zweifeln ist, die Münchner Filialbank ihre Devisen engagements der Generaldireftion der Mutterbank verheimlicht hat, so ist daS natürlich doppelt strafbar. Es ist nun immerhin noch zu hassen, daß durch das Einspringe» der Rheinischen Kredit bank und der Deutschen Bank eine schwere Erschütterung des süd deutschen Wirtschaftslebens vermieden wird, und daß vor allem die kleineren und mittleren Banlkunden vor schweren Verlusten bewahrt werden. DaS ändert aber alles nichts an der Tatsache, daß eine der bedeutendsten Banken Deutschlands innerhalb 24 Stunden durch den rapiden Sturz des Dollars znsmninengebro- chen ist und einen Verlust von nicht weniger als 340 Millionen Mark erlitten hat. Dieser Zusammenbruch muß wie ein Fanal wirken. Er zeigt, daß ein großer Teil unseres heutigen Wirtschaftslebens vulkanischen Charakter trägt. Wir tanzen wirklich aus einem Vulkan, und die kleinste Erschütterung kann den Krater össnen, in dem wir vollständig versinken. In diesem Zusammen hang gewiniit die Rede, die der Reichskanzler Dr. Wirth am letzten Sonntag bei dem Empsang des Vereins Berliner Presse gehalten hat, eine besondere Bedeutung. Ter Reichskanzler hat sich von seinem Standpunkte als Politiker aus gegen die Aussas- sung gewandt, als ob die Presse ein reiner Nachrichtenapparat sei, allein dazu bestimmt, die Oesfentlickkeit über das, was vor geht, oder angeblich vorgeht, zu informieren. Eine solche Auf fassung würde der Entwicklung der Presse zu einem bloßen Sensationsapparat Vorarbeiten. Der Reichskanzler erklärte, er würde dies für eine bedauerliche Ausartung der Presse halten und es könne nicht verkannt werden, daß manche Anzeichen für eine solche der Entartung zustrebende Entwicklung heute vorhanden leien. Der Kanzler ist niit dieser seiner Ausfassung vollständig im Recht. Als Gegenmittel gegen solche Bestrebungen, als Mit tel, um dieser Ausartung zur Sensation vorzubeugen, gibt eS nach Auffassung des Kanzlers nichts anderes, als die Presse mit politischem Verantwortungsgefühl zu durchdringen. Wenn wir den Zusammenbruch der Ludwigshasener Groß bank an Kr Gesamtsituation betrachten, dann wird sich nicht ab streiten lassen, °baß auch ein Teil der Presse, gerade in letzter Zeit, es an dem nötigen Verantwortungsgefühl hat fehlen lassen. Die Art und Weise, wie in einem Teile der Presse über den Stand des Dollars und dergleichen berichtet wurde, mußte weite Kreise zweifellos geradezu zur Spekulation ausreizen. In die an und für sich schwüle Situation ist gewiß die Nachricht von dem Zu sammenbruch der Pfälzischen Bank wie ein greller Blitz gesahre». Immerhin sehen wir aber doch bei diesem Fallissement, wie zwei andere Großbanken der bedrängte» Bank sich anuehmeu. Das ist, wie wir schon augedcutet haben, gewiß in hohem Maße begrüßenswert, weil davon ebenfalls die Gesamtheit Nutzen hat. Wir fragen aber, wer sich denn der kleinen und mittleren Spe kulanten annimmt, die in der vorigen Woche bei dem Tollarsturz zum großen Teil ihr Vermögen verloren haben. Mit einem ge wissen Recht kann man sich gewiß a»f den Standpunkt stelle», daß derjenige, der sich in solcher Weise der Spekulation ergibt, auch die Folgen tragen muß. Man wird aber auch in vielen Fällen in dieser Angelegenheit etwas tiefer greisen müsse». Und hier wird man wiederum an das Verantwortungsgefühl zu ap pellieren haben. Nur aus dem mehr und mehr schwindenden Psllchtbewußtsein und Verantwortungsgefühl heraus kann man die Tatsache erkläre», daß sich in den letzten Monaten weite Kreise, die bis vor kurzem niemals etwas von einem Devisenengcige- ment gewußt haben, dem Spiel an der Börse ergeben und ihm jetzt zu einem sehr großen Teile zum Opfer gefallen sind. Der Reichskanzler hat in seiner Rede, die er vor dem Pressepaclament am Sonntag im Reichstag gehalten hat. er neut daraus hingewiesen, daß das Deutsche Reich in seiner jetzi gen Not die Zusammenfassung aller produktiven Kräfte zu seiner Rettung notwendig hat. Er hat davon gesprochen, daß der Staat gestutzt werden müsse „durch die geistigen und kulturellen Kräfte, deren man ebensowenig entbehren kann, wie Eisen und Kohle". Aller dieser Kräfte würden wir bedürfen, wenn wir über die nächsten Monate überhaupt hinweg kommen wollen. Das mögen sich auch diejenigen Kreise merken, welche die jetzige Zeit als willkommen betrachten, um gegen die christlichen Kulturgüter zu lämpsen. Die Rede des Reichstanz'ers Tr. Wirth vom letzte» Sonntag war gewissermaßen ein letzter Appell an alle diejenigen, die zur Mitarbeit berufen sind. Da tonnen wir uns denn nicht verhehlen, zu sagen: Wie nimmt sich eigent lich der Kamps des sächsischen Kultusministeriums gegen den Bt- schos von Meißen aus. der Kampf also gegen die Katholische Kirche und gegen das katholische Volk, gemessen an der Notlage unsere- Vaterlandes. Es zeigt sich daran betrachtet, wie wenig der Kul tusminister und seine Vorder- und Hintermänner die Zeichen der Zeit verstehen, wie wenig sie den Notwendigkeiten der Stund« gerecht werden. Mauern wanken, Mauern, die als uneinnehmbar angesehen worden sind. Durch den Sturz der Pfälzischen Bank ist auch in die Großsinanz eine Bresche geschlagen worden. Das zeigt deut lich, wie die Dinge stehen. Es zeigt aber auch, Ufte uorwciltng «g ist, das Becantwortungsgesühl zu stärken. IrD » Zusammenbruch einer Grotzban» Berlin, 7. Tr». Die pfälzische Lank in LudwigSdafe« ist durch unverantwortliche Trvisrngefchäftr um 340 Millionen Mark geschädigt worden. Aktirntapitat und Reserven der Bant, die fast 100 Millionen Mark betragen, sind dadurch völlig ver loren. Die Bank ist au» sich heraus nicht in der Lage, für den Schaden auszutommen. Die deutsche Bank und die mit ihr ver bundene Rheinische Kreditbank haben eine umfangreiche Aktiv» eingrlrilrt, dir auf eine »ollständige Urbrrnahme »er Pfälzische» Bank hinauSlänft, so daß dir Gläubiger der zusammragebroch«, nrn Bant keine Verluste erleiden. LudwigShnfen, 6. Dez. Di« Pfälzische Bank erläßt folgend« Erklärung: Bei unserer Münchner Niederlassung sind unter Ver letzung schärfster Vorschriften und geflisjentticher Verheimlichung vor der Zentraldirektlon Devisenengagements eingegangen wor den, dw nach bereit» erfolgter Abdeckung gemäß unseren Fest stellungen einen Verlust der Bank von 340 Millionen Mark er geben. Weitere Verlust« der Verwaltung sind nicht bekannt und nach 'hrer besten Ueberzeugung nicht zu befürchten. Um einer Erschütterung des süddeutschen Wirtschaftsleben zu begegnen. die der Pfälzischen Bank nahestehende Rheinische Kreditbank, ob wohl sie, abgesehen von dem Besitze von b Millionen Mark Atrien der Pfälzischen Bank, an dem Verlust materiell nicht beteiligt ist, gemeinschaftlich mit der Deutschen Bank der Pfälzischen Bank die Summe zur Verfügung gestellt, um die jener Verlust den Betrag des Aktienkapitals und der bilanzmäßigen Reserve über steigt und nicht durch vorhandene stille Reserven und den Ge schäftsgewinn der Pfälzischen Bank im Laufe des Geschäftsjahres gedeckt wird. Im Zusammenhänge hiermit ist, da eine Fort führung der Pfälzischen Bank als selbständiges Unternehmen mangels genügender Betriebsmittel sich mit Erfolg nicht be wirken läßt, die Ueberleitung der Geschäfte auf die Nheinisck>e Kreditbank und auf einigen Plätzen insbesondere im rechts rheinischen Bauern, auf die Deutsche Bank in die Wege geleitet. Al>gesehen von jenem Verlust der der Münchner Filiale waren bei der Pfälzischen Bank im lausenden Geschäftsjahre der G«, schäftsgang, Umsatz und Gewinn durchaus befriedigend. endet werden, man hofft noch auf einige frostfreie Tage, um den Rest bestellen zu können. Dasselbe gilt für die sonstigen Pflug arbeiten, für die der Frost in einige» Bezirken »och zu bald kam. während sie in anderen Bezirken in der Hauptsache beendet sind. Die Mäuse sind durch den Frost noch nicht vernichtet. Es herrscht eine starke Mäuseplage, die für die späten Saaten und Klee verhängnisvoll werden kann. Hiermit schließt die Saalenbericht- erstattung des sächsischen statistischen Landesamtes für das Jahr 1021, die neu« beginnt Anfang April 1922. — Eine Verbandskommission in Heidenau. Um lest« zustellen, ob die noch in den Rockstrobwerken Vorgefundenen Gesckütz- robre abiran-vortiert und der Bcarbeituna ftir andere Zwecke zuge- führt worden sind, besuchte „fftern »nd heute die Dresdner Verband?, kommiision die genannten Werke in Heidenau. E» entstand dadurch daS Gerücht von einem weiteren Funde von Kriegsmaterial. — Ersatz für tschechische Kohlen. Wegen der geivaftsgerr Preissteiaernng für fichechilche Kable», auf die namentstch auch die sächsische Bopiersabrikation angewielen ist. fanden in Le psig Berliand- lungcn statt, die, wie verlautet, da? Ergebnis zeitigten, daß Sachsen aus dem mitteldeutschen und N cderlausitzcr Revier beliefert wer den soll. Aus Dresden —* Kapellmeister Reiner hat, wie bereit« bekannt ist, den ehrenvollen Ruf crbalten. die Meistersinger von Nürnberg im Laufe des Dezember» in Rom einzustiidieren und im Januar zu dirigieren. Der Intendant hat sich zu seinem Bedauern nicht in der Lage ge sehen, einen so langen Urlaub zu bewilligen. Kapellmeister Reiner ist jedoch zur Ucberrengung gekommen, daß er um icine» künstlerischen Rufe» willen die Einladung nicht ablednen lönire und hat deshalb um seine soiortige Entlassung au« dem siaatsoienst nachgesuckt, die ihm, da sie nach Lage der Dinge nicht verweigert werden konnte, unter ausdrücklicher Ancrtrnnung der geleisteten wenvolle» Dienste bewilligt worden ist. Gemeinde- und Veretrisnachrichte» 8 Dresden. Katholischer Bürgerverein. Unser Siis- tungSfest findet am 1». Januar im .Neustädte: Kasino", Köirigstraßc, mit einem hervorragenden Programm statt. Die Vcrememttglreder Werden gebeten, sich inest» Tag vorznmerkcn. — Tie nächste Ver sammlung findet am Freitag, den S. Dezember, im gutgeheizten Lokale des „Pirnaische» Hoses", Schreibergasse, stalt. Begwn abeniS 6 Uhr. Da wichtige Besprechungen statifiriven werden, rsl zanlrcichcs Erscheinen unserer Mitglieder dringend geboten. Gäste herzlich will kommen. (siehe Anzeige.) 8 Leipzig. Dantevortrag veranstaltet vom Orts-ver band der Katholischen Vereine Leipzig. Montag de» 23. No vember versammelte sich ein großer Teil der katholische» Ge meinde in dein stimmungsvollen Saale der Alten Börse. Es war dem Vorstände gelungen, zu diesem Festabende einen un serer gediegensten Kenner der einschlägigen Literatur zu gewin nen in der Person des- rühmlichst bekannten Literarhistorikers-. Dr. Pater EtpedituS Schmidt aus Füssen -O. F. M. Ter geschätzte Redner verstand es, die zahlreiche Zuhörersclnrft zu fesseln vom ersten bis zum letzten Satze. Seine tiefschürfenden, lichtvollen Ausführungen enthüllten ein klares Bild von der Scikulargröße dieses katholischen italienischen Dichterfürsten, der »S verstanden habe, de» Grund zu legen zu dem Ausbau der nationalen Einheit Italiens, da er seine Divirra Comedia zum sprachlichen Rationalgut seines Volles erhob, deren Sprach« da» einigende Band wurde für die verschiedenen italienischen Stämme, so dich «s heut« «l» Natiorralheld einstimmig anerkannt und ge- feiert wird. Umrahmt wurden die interessanten Ausführungen durch rezitatorischc Vorträge (zum Teil aus der Göttlichen Ko- niedre) von seiten der Lehrerin Fräulein Lippert aus Gohlis, deren Wirkung gesteigert worden wäre, wenn die an sich snmpa- thische Stimme sich der Größe des Raumes etwas mehr angepaßt hätte. Besonders hcrvorzuheben verdienen die zwei vom Herrn RerchSgerichls-rat Schafseid komponierten wirkungsvollen L e der. von Fräulein Werner künstlerisch vorgetragen. Der Kom. ponist verrät auch in diesen seinen Gesängen glückliche Ersin. dungSgabe und tüchtige Schulung. Der rührige OrtSverband kann auch diesen Abend zu den übrigen als gelungen buchen. —t. er-' ^ r- Z Parteiliachrichten Kreis Südlausitz der Zentrumspariei Am Sonntag, den 8. Januar 1922, findet nachmittag« v Ukr lmVereinSbaus in Ostritz eine Sitzung derKreiSvertraurnS« leute statt, in der Herr Lgiidta"»adgeordvctcr Heß lein über di« Stellung de< Zeniiums zu den TareSfiaaen und über dak neu« Parteivroaramm der Zentrumlpartei. das dem am IS. Januar zrilammeirlrelenden ReichSoartestag vor liegen wird, referiert. Die Ve,handl»n-ien traren vertraulichen Cha,alter und es bab:n nur die VorftandSmita>'edir »nd VertrauenStellte der OrtS» gruvpcn deS Südlausitzcr Kreiser Zulrilt. Diele werden schon beute gebeten, sich den Sonmag, 8 Januar, z» diesem Zwecke freizuhaltcn. Am Abend de» 6. Januar spricht dann um 8 Ubr Herr Aba-Heßlein in Ostritz in einer großen ZentrumSver» sammiung über die politische Lage im Reiche «nd in Sach'cn, am Montag, den 9. Jauuar, abend» i« Reichenau über dasselbe Thema. Schlrgiewakdr. Dir Welsen nochmal» aiff die am DonnerS « tag, den 8. Dezember, abend» 8 Ugr im gronen Saale de» „Erb- gerichtS" staltfiirdende öffentliche ZenirumSveriammlun» bin, in der ReichSiazSableordir r Allekotte über „Zentrum, Kommiinalpolitik und politische Lage" sprechen rmxd. Pirna. Wie cku» dem gestrigen Inserat ersichtlich war, spricht um Donnerstag den 8. Dezember, abends halb 8 Nbr, i», Adler Reichslagsabg. von Rehbinder, der evangelische Zentrnmsführer, über „Politik der Mitte — Evange lische »nd Katholiken im Zentrum". Wir weise» auf diese öffentliche Versammlung nochmals hin. Pirna. W i» d t h o r st b u n d. Freitag, den 2. Dezember fand im „Adler" die Generalversammlung statt. Nach Hinweis des Vorsitzenden ans die Bedeutung des Tages als GcdurtStng TrinibornS erfolgte» kurze geschäftliche Mitteilungen. Anschlie ßend ergriff Herr Abgeordneter Heßlein, der zum ersten Male in unserem Windtborstbuirde weilte, das Wort. Er besprach in seinen etwa einst»ndigcu Ausführungen die allgemeine deutsche und Weltkrisis und wies die Jugend in begeisternden Ermahnnn- gen auf die politische Schulung im Sinne der ZcntrnmSidcalc hin. Hierauf erjolgten oie Berichte des ersten Vorsitzenden und der Kassiererin über das vergangene Jahr. Durch einstimmigen Be schluß wurden Herr Oberlehrer Karisch und Herr Kaplan Rheda zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Vorstand-Wahlen, für 1922 ergaben: 1. Vorsitzender sind. chem. et math. Karisch, 2. Vorsitzender Herr Weigand (evang), Kassiererin Frl. S. Fieber, Betsitzender Herr Oberlehrer Karisch, Frl. Dieze- mann, Herr Gottkieb, Herr Mohaupt al» Vorsitzender der Ortsgruppe. Da» vom 1. Vorsitzende« vorgelegte Programm steht zwei monatliche allgemein« Sitzungen vor und lstägige Zirkelarbeit in engerem Kreise. ^ Kr.
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