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Grotzbritaniens Erpressung an Griechenland Die Beschützerin der kleinen Nationen und Staaten hat neuerdings ein Zeugnis davon abgelegt, wie ernstlich ihre angeblich schöne Absicht, das Programm eines freien Europas, zu verwirklichen ist. Griechenland wollte zwischen den beiden Mächtegruppen, die miteinander im Kampfe auf Leben und Tod begriffen sind, tatsächlich neutral bleiben. Es hat zwar zu Beginn des Feldzuges, den Oesterreich- Ungarn, Deutschland und Bulgarien gegen Serbien eröff- rieten, den Staaten des VierverbandeS die große Konzession gemacht, auf griechifichem Territorium bei Saloniki ihre Truppen landen zu lassen. Diese vom früheren griechischen Ministerpräsidenten Venizelos verursachte Parteinahme des Königreiches Griechenland war bereits eine Verletzung der Neutralität dieses Staates, wogegen die Mittelmächte mit Recht Einspruch einlegten. Der Staat, der Groß britannien nur teilweise entgegenkommt, befriedigt eS aber nicht. Dieses verlangt nicht nur einen Finger, sondern auch die ganze Hand, sobald es willfährige Diener irgend wie zu ergattern imstande ist. In Griechenland haben ange sehene Politiker, einsichtsvolle Offiziere, vor allem aber der König, dem die militärische Ueberlegenheit der Mittelmächte sehr wohl bekannt ist, gleich vom Anfang, als Griechenland auf Venizelos' Zuspruch sich England näherte, dagegen Einspruch erhoben. Diese klardenkenden griechischen Patrioten wollten zumindcstens zwischen beiden feindlichen Mächtegruppen neutral bleiben. Sie ließen es wohl ge währen, als die Truppen der Mächte des Vierverbandes ihr Okkupationsgebiet immer mehr nach dem Norden von Salo niki ausbreiteten und zulebt auch die gesamte Umgebung dieser Stadt samt der Eisenbahn bis Vodena mit ihren Truppen besetzten: die griechische Regierung erlaubte die Besetzung des gesamten griechischen Gebietes westlich vom Struma-Fluß bis dicht an die Grenze Albaniens. All dies genügt aber England und seinen Verbündeten noch lange nickt. Sie wollen, daß das neutrale Griechenland direkt für sie Partei ergreift. Deshalb stellen sie eine Anzahl von Forderungen an dieses, die für ,die griechische Regierung, insofern sie die Ehre ihres Staates und ihres Volkes wahren will, absolut unerfüllbar sind. Zuerst kam die Forderung, die in Korfu untergebrachten serbischen Truppen ans griechischen Eisenbahnen nach Soloniki zu bringen. Als das hellenische Königreich dies ablehnte, hat England keine wei teren diplomatischen Schritte getan, sondern die Ueberreste des serbischen Heeres ganz einfach, ohne auf den griechischen Protest zu achten, nach Saloniki überführen lassen, wobei es die Schiffahrt in den griechischen Territorialgcwässcrn, die bekanntlich nur dem Hoheitsrechte des Königreiches Griechenland unterstehen, in Anspruch nahm. Doch nicht genug mit dieser Verletzung der griechischen Neutralität. Die militärischen Bewegungen der Truppen des Vier- Verbandes gingen ans griechischem Gebiete ungestört vor fick. Deshalb hat Bulgarien mit Recht an Griechenland das Ansuchen gestellt, nach Maßgabe des militärischen Be dürfnisses einzelne Grenzgebiete besetzen zu können. Bul garische Truppen besetzten den Paß Rüpel: darüber Helle Entrüstung in der gesamten Presse des VierverbandeS, die sich bereits seit Kriegsbeginn in Vorwürfen gegen Griechen land nicht genug tun konnte, daß dieses die Sache der „Ver fechter der europäischen Kultur und Zivilisation", d. h. Eng land und seine Verbündeten im Kampfe gegen die „Bar baren" nicht unterstütze. Sclwn seit langem hatte die Presse des VierverbandeS Griechenland mit der Erdrosselung 'eines wirtschaftlichen Lebens gedroht, wenn es sich dazu nickt verstehen wollte, auf Seite der Staaten des Viervcr- kandes und Serbiens zu treten, das nach Ansicht Englands und Rußlands noch immer ein selbständiger Staat sein soll, obgleich cs kein Territorium und deshalb auch die Eigen schaften eines selbständigen Staates nicht mehr besitzt. Nun bat Großbritannien mit dieser Drohung ernst zu machen begonnen. Das Auswärtige Amt in London gibt bekannt, daß es „Vorsichtsmaßregeln bezüglich der Kohlenansfuhr Und so ging es auch die nächsten Tage: der Jörg ver brachte die Abende im Wirtslxms und ließ seine Familien angehörigen vergeblich ans ihn warten. Wenn c-r dann spät endlich nach Hause kam, so begann der Streit, meistenteils vom Jörg vom Zaune gebrochen, denn er wollte stets den berechtigten Vorwürfen seiner Frau zuvorkommen und lieber .Hammer als Ambos sein, das heißt, er nwllte lieber selber drausfchlagen. Für Frau Liese begann eine böse, eine entsetzliche Zeit. Die Aermste schlich bleich und abgelstirmt einher, ver richtete die Hausarbeiten wie mechanisch und nur die Sorge um ihre Kinder lenkte ihren Geist noch etwas ab. Auch klein Lieschen empfand die Veränderung im Wesen des Vaters schmerzlich. Eines Abends, als die kleine Familie wieder alleine zu Haufe war und vergeblich auf den Vater harrte, trat das Kind plötzlich vor seine Mutter hin und fragte: „Mütterchen, hat uns der Papi nicht mehr lieb, daß er nicht mehr zu uns kommt? Worum spielt er nicht mehr mit mir, ich war doch immer artig, gcl Mammi?" Und dabei sab das Kind mit seinen unschuldsvollcn Augen erwartungsvoll die Mutter au. Frau Liese würgte die aufsteigenden Tränen mit Ge walt hinunter und antwortete nicht gleich. Da hob klein Lieschen wieder an: „Kömmt der Papi nie mehr oder bat er keine Zeit jetzt? Oder bleibt er wegen dir fort, Mammi? Ich bin gestern abend erwacht, als er mit dir in der Stube zankte. Was habt ihr beiden denn?" Da konnte sich Frau Liese nicht mehr zurückhalten und sic brach in leidenschaftliches Schluchzen aus. Ganz verwundert betrachtete Lieschen die Mutter und dann fing es ebenfalls an zu weinen. Iran Liese war keine .Kampfnatur, wie eine solche viel leicht bei dem willensfchlvachen Jörg imponiert und ihn — Tachfische BoMzrifturg — Seite 6 — und der griechischen Schiffahrt in den britischen Häfen ge troffen habe, um zu verhüten und zu verhindern, daß Vor- räte den Feind erreichen". Großbritanniens Ministerium des Aeußeren fügt hinzu, „die Verbündeten beraten über einschränkende Bestimmungen für griechische Häfen". Gleich zeitig haben die Zollbehörden in Cardiff, wo bekanntlich die beste britiische Kohle nach den meisten Ländern der Welt ausgeführt wird, in bezug auf die erwähnte diplomatische Maßregel des Vierverbandes den Befehl erhalten, jede Aus fuhr von Kohlen für Griechenland zu verhindern. Was dies für Griechenland als Handelsstaat bedeutet, liegt auf der Hand. Dieses Land besitzt gleich Italien keine Kohlen gruben und ist deshalb auf Zufuhr dieses für die Schiff fahrt und das ganze wirtschaftliche Leben notwendigen Produktes auf Staaten angewiesen, die Kohle im reichlichen Maße besitzen. Ties sind nun einerseits die Mittelmächte Deutschland und Oesterreich, andererseits aber Groß britannien. Nachdem der britische Bedränger durch die Be setzung von Saloniki und der von dort nach Norden führen den Eisenbahnen die Verbindung Griechenlands mit den Mittelmächten abgeschnitten hat, fetzt er nun das Messer an die Kehle seines Opfers. Er verlangt entweder bedingungs lose Unterwerfung Griechenlands unter britisches Diktat oder aber Vernichtung des gesamten Handelsverkehrs, des industriellen und wirtschaftlichen Lebens, des griechischen Volkes. Wer erinnert sich bei dem grotesken Licbeswerben John Bulls um die Neutralen nicht an Erlkönigs Worte, die er zu dem in den Armen des Vaters schlummernden Solme spricht: „Willst feiner Knabe du mit mir gehen? — Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Tiefe Wort Erlkönigs, des dämonischen Ungeheuers im düstern Nebelreiche, erinnern tatsächlich an die Umschmcichlung und Vergewaltigung der neutralen Staaten durch das düstere Nebelland England. Italien ist bereits ein Opfer dieser britischen Verführung und Vergewaltigung geworden. Frei lich hat dieses diesen Lockungen keinen Widerstand geleistet, sondern sich ihnen in frivoler und verbrecherischer Weise hin gegeben, Das gleiche gilt aber bezüglich Griechenlands noch nicht. Dieser Staat hat eine vaterländisch gesinnte Dynastie, der es nicht auf schöne französische und britische Phrasen ankommt, sondern auf das Wohl des griechischen Volkes. Griechenland besitzt auch ein in zwei Kriegen er probtes. gutausgebildetes Heer, dessen OfsizicrkorpS nicht gesonnen ist, sich gleich den Serben und Portugiesen zu bri tischen und russischen Söldnern zu erniedrigen. Deshalb wollen wir annchmen, daß der griechische Staat sich durch die britischen Drohungen nicht wird einschüchtern lassen. Die starken Heere Bulgariens stehen Saloniki viel näher, als die britischen und französischen Kriegsschiffe Athen, und die griechische Regierung hat deshalb keine Ursache, Eng land zu fürchten, mag dieses auch in brutaler Weise an Stelle der Rechtsfrage die Machtfrage answerfen. England blockiert nicht allein die griechische Küste, es blockiert den ganzen griechischen Staat, eS unterbindet nicht nur die Warenzufuhr, der als Konterbande bezeichnenten Produkte, sondern den ganzen Handelsverkehr überhaupt. Das ist das Völkerrecht in britischer Interpretation. Dies ist der Kampf für Freiheit und Recht, den der Viervcrband angeb lich gegen das Deutsche Reich und Oesterreich-Ungarn führt. Daß eben ein kleiner Staat wie Griechenland zuerst die Segnungen dieser britischen Völkerbefrciung verkosten soll, dies gehört zur Ironie des jetzigen Weltkrieges, an dessen Verursachung das „großmütige" England die Hauptschuld trägt. Weit England seinen großen Rivalen Deutschland nieder zu Lande noch zu Wasser besiegen kann, läßt es seinen Zorn an dem kleinen Staate Griechenland aus, dessen Be völkerung wahrlich an der Unzulänglichkeit der militärischen Kampsinittel Großbritanniens keinerlei Schuld trägt. Dieser neueste diplomatische Schurkenstreich des Vierverbandes wird aber sein Mißgeschick in der Balkanpolitik nicht besei tigen können, sondern viel eher vollenden, der Viervcrband verliert daselbst seinen letzten naiven Freund; es war dies das griechische Volk. ins richtige Geleise geleitet hätte durch energisches Ein greifen. Ihr Naturell war nachgiebig, sanft, zurückhaltend, Eigenschaften, die ein anderer Mann normalen Charakters hoch eingcschätzt hätte. Nicht so der Jörg. Ter legte das so aus, als ob seine Frau einsehc, wie Unrecht sie habe, wenn sie das Ausbleiben des Mannes wie ein Vergehen betrachte oder ihm gar Vorwürfe mache. Ja, je mehr er darüber nachdachte, desto selbstverständ licher kam es ihm vor, daß dem so sei. Warum sollte übrigens das, was er tat, auch ein Ver brechen sein? Handelten die Arbeitskollegen, die noch viel mehr Zeit im Wirtshause zubrachten als er. besser? Nein, diese trei ben es zweifellos noch ärger und keinem Menschen fiel es ein, dieselben eines Unrechts zu beschuldigen. Nur bei ihm kritisierte man, nur seine Frau hatte so zimperliche, veraltete Anschauungen, rückständige Auf- fassungcn. So war cs erklärlich, daß sie die Sache in einem ganz anderen Lichte betrachtete und ihm dann so schwer Unrecht tat. Und Unrecht war es, denn sie vergönnte ihn? das Gläschen Wein, das er doch so redlich verdiente und auch nach der anstrengenden Arbeit tagsüber nach Feierabend benötigte. Das war alles. So kalkulierte der Jörg stets und auf Grund dieser seiner vermeintlichen Erkenntnis handelte er auch. DaS heißt, er trieb es immer toller, denn er fand immer mehr Schcingründe zur Rechtfertigung seines Tuns und somit setzte er die Grenze des Erlaubten eben immer weiter hinaus. ES ist ja ein alter Erfahrungsgrundsatz und auch psychologisch erklärlich-, daß ein begangenes Unrecht bei den Aus der Arbeiterwelt Die Zentral - Krankengeldzuschußkasse zu Düsseldorf, Versicherungs-Verein auf Gegenseitigkeit. Der- einSkafse der kath. Arbeiter-Knappen-Jünglingsvereine, ver sendet soeben ihren 20. Jahresbericht für das Jahr 1910. Wir entnehmen demselben folgendes: Die Kasse zählte vor dem Kriege 34 000 Mitglieder. Ende 1915 waren es noch 21 236.. so daß rund 13 000 Mitglieder im Felde stehen. Ausgebreitet ist die Kasse über 576 Verwaltungsstellen mit 16 Zahlstellen. — Die Einnahmen betrugen im Berichtsjahre 479 283,23 Mark, die Ausgabgen 457 914,74 Mark, davon an Krankengeld 403 725.86 Mark, an Sterbegeld 36 046,84 Mark. Don den Einberufenen erlitten im Berichtsjahre 602 den Helden tod fürs Vaterland; für diese wurden 18 980 Mark Sterbe geld bezahlt, ohne daß die Einberufenen Beiträge weiter zahlen; von den übrigen Mitgliedern starben 203 Personen mit 17 066,84 Mark Sterbegeld. — Die KrankheftSlage betrugen pro Kopf im Durchschnitt 12,21 Tage und hielten sich in der Höhe der rechnerisch zugrunde gelegten Zahl. Die Sterbefälle — mit Ausnahme der Kriegsgefallenen — machten 0,96 Prozent der Gesamtmitgliederzahl aus und blieben weit unter der Annahme. Die Verwaltungskosten betrugen 17 020,42 Mark oder bloß 3.5 Prozent der Ein nahme. Die Sicherheitsrücklage ist 448 973,00 Mark, das Betriebskapital 76 337,87 Mark, mithin beträgt das Ge samtvermögen 624 310,87 Mark. Die Kasse hat die schwierige Zeit gut überstanden und verdient wie bisher volles Vertrauen. Die Eltern mögen für Mehrung des Mitgliederbestandes sorgen, indem sie ihre Söhne schon von der Schule an der Kasse zuführen. Für diese Jugendlichen ist eine besondere 6. Abteilung ge gründet. welche 10 Psg. pro Woche an Beitrag verlangt, wofür im Krankheitsfall 3,50 Mark pro Woche Krankengeld und im Todesfälle nach einjähriger Mitgliedschaft 50 Mk. bezahlt werden. Das Sterbegeld für Erwachsene steigt vom 1. bis 5. Jahre von 60 Mark auf 100 Mark. Deutsches Reich — Gegen die Jesuiten. Ein vom Evangelischen Bund Berlin W. 35, herausgegebenes Flugblatt, betitelt: „Die. Jesuiten und die evangelische Kirche", ist in letzter Zeit in Ostpreußen, auch in den Lazaretten in Pillau, an die Sol daten verteilt worden. Wir meinen, für die verwundeten Soldaten, die ohne Rücksicht auf die Verschiedenheit der Religion Schulter an Schulter zur Verteidigung ihres ge meinsamen geliebten Vaterlandes ihre Wunden empfangen haben, gibt es eine erhebendere und trostreichere Lektüre, als die religiös-politische Streitschrift des Evangelischen Bundes. Man sieht aber, wie auch auf diesem Gebiete mit Flugblättern gearbeitet wird. Der Versuch, den Evan gelischen Bund von seiner Furcht vor den Jesuiten zu be freien. wird keinen Erfolg haben; fixe Ideen sind meistens unheilbar. Folgender Passus der Flugschrift ist für die Geistesverfassung sprechend: „Das Schlimme und Nach teilige für die evangelische Kirche ist dabei nur. daß mit den Jesuiten ein offener und ehrlicher Geisteskampf nur im. beschränkten Maße möglich ist. Schleichen ist den Jesuiten auf Grund ihrer ganzen Erziehung zur zweiten Natur geworden. Sie gehen gerade und krumme Wege, vor allem aber krumme. Sie lieben das Halb- dunkel. Man spürt ihren Einfluß und kann sie doch nicht sehen und nicht packen. Sie senden ihre giftigen Pfeils aus dem Hinterhalt, sie bedienen sich hochgestellter und einflußreicher Mittelspersonen, halten sich aber selbst in ihren Schlupfwinkeln verborgen. Der verstorbene Pastor von Bodelschwingh, der gewiß alle Menschen selbstlos liebte, sagte einmal von den Jesuiten: „Ich habe bisher niemals einen Priester oder Laien kennen gelernt, der bekannt hätte: „Ich bin Jesuit", aber ich fühle mich in meiner Arbeit an vielen Orten im Kampf mit ihnen, ohne daß ich beweisen könnte: es sind Glieder des Jesuitenordens, mit denen ich Entschuldigungs- und Beschwichtigungsversuchen immer mehr in unfern Augen den Charakter des Unrechtes verliert und schließlich sogar als ein gutes Recht erscheint und dann skrupellos immer wieder begangen wird. So häuft sich die Schuld, ein Fehltritt zeugt, bedingt den zweiten und so fort, denn „das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie, fortzeugend, Böses muß gebären", wis so treffend der Dichter sagt. Dies zeigte sich leider auch beim Jörg, denn dieser war so sehr wieder in den Banden des Bösen verstrickt, daß er skruppellos jeden Abend im Kreise der Zechgenossen zu brachte, wie denn das sich so gehörte, so ganz selbstverständ lich sei. Seine Frau machte zwar öfters den Versuch, Jörg zur Umkehr zu bewegen, aber sie fand stets nur taube Ohren oder der Jörg fing an, gewaltig zu schimpfen und zu skanda- lieren. Der gute Geist schien ganz von ihm gewichen zu sein. Sein Weib empfand diesen Zustand viel bedrückende« als wie früher, denn damals hatte sie in der Schwieger mutter noch eine treue liebe Seele gehabt, der sie ihr Leid anvertrauen konnte und bei welcher sie Trost und Auf munterung gefunden. Das war nun vorbei, jetzt stand sie ganz allein da mit ihren Sorgen, ihrem Kummer und ihrer Not. Ja ihrer Not, ihren Sorgen. Zu all den seelischen Leiden trat nämlich nun noch ein neues Unheil, die materielle Not. Der allabendliche Wirtshausbesuch verschlang eben einen großen Teil des Verdienstes ihres Mannes und am letzten Zahltage hatte er ihr nur noch einen solch geringen Geldbetrag nach Hause gebracht, daß dir arme Frau sich verzweiflungsvoll fragte, was sie denn nur damit an fangen sollte. (Fortsetzung folgt.)