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vollem ig un» nt, un» lief, der r Liebt tameni o öffne« ch, der merzen, lament. Wett, ed von West- kampf. Idmar- Pulpe nünde > von Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland Anzeigen von hier und aus dem Nmtsgerichts- bszirk Adorf werden mit 1 »Pfg.,von auswärts mit 15 Pfg. die 5mal gespaltene Grundzeils oder deren Aaum berechnet und bis Mittag» 11 Ahr für den nächstfolgenden Lag erbeten Äeklamen die Seile 30 Pfg: Der Grenzbote erscheint täglich mit Aus nahme das den Sonn- undFsiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 1 M. 35 Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von d-m Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Adorser Grsnzbote (früher: Dee Grenzbote) Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Ä Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel" Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Otto Meyer in Adorf Tel.-Adr.: Grenzbotc W 278. Dienstag» den 30. November 1913. 80. Iahrg. ' von stellen von B.) , oigen« 181. 19- c. 12, ! Nr. Zerfer- » und -item- i Nr. dem dam, Bein, igert, kneu- k Lt- - 0- r. Die Verordnung über den Verkehr mit Hülsenfrüchten vom 26 August 1915, Rcichsgesetzblatt Seite 520, bestimmte in H 1 Absatz 3, daß Besitzer von Hülienfrüchten aus ihren Vorräten insgesamt 1 Doppelzentner von jeder Art ohne Der- mittelung der Zentrallklnkaufsgesellschast m. d. H. in Berlin W. 8 absetzen dürfen. Diese Vorschrift ist durch die Be kanntmachung vom 21. Oktober 1915, Reichsgesetzblatt Seite 681, mit Wirkung vom 25. Oktober 1915 aufgehoben wor den. Es dürfen mithin seit dem 25. Oktober ISI5 auch kleinere Mengen von Hülsenfrüchten nicht «ehr ohne Vermittelung der Zentral-Einkaufsgesellschaft m. b. H. abgesetzt werden. Da infolgedessen die Besitzer von Hülsenfrüchten diese Waren nicht mehr frei verkaufen dürfen, ohne sich strafbar zu machen, andererseits aber eine Stockung in der Versorgung der Bevölkerung mit Hülsenfrüchten nicht eintreten soll, wer den die Besitzer von Hülsenfrüchten aufgesordert, auch die Bestände von unter I Doppelzentner bei der Königlichen Amtshauptmannschaft anzumelden. Als Hülsenfiüchte gelten: Erbsen, Speisebohnen und Linsen. Den Kaufpreis hierfür wird der Bczirksoerband noch festsetzen und dem Eigentümer der Waren vergüten. Oelsnitz, 27. November 1915. Die königliche Amtshauptmannschaft. UW« N »MMWWWW Mittwoch» den 1. Dezember 1913, vormittag 10 Uhr bis 1 Uhr nachm. Adorf, am 29. November 1915. Dev Etahtrat. Der Stadtrat A d o r s i. V., am 25. November 1915. Die Einquarlierungsbescheinigungen über die letzte Militär EInquarrlerung wollen gehörig ourgesüllt am Diens tag, den 3V. d. M,, vormittags auf unserer Ratscrpedition abgegeben werden. i Worte und Taten. Die Kriegsberichte, vor ventsche Reichstag. Di- feindlichen Parlamente. Nachdrücklicher als sonst kommt eS uns in dieser KriegS- zeit zum Bewußtsein, daß Worte leichte Ware sind gegen» über den Taten, die allein entscheidenden Wert haben. Zu den Merkmalen, die uns von unseren Feinden unterscheiden, gehört nicht an letzter Stelle die Wertung deS Wortes. Nan vergleiche einmal dle Berichte unseres Großen Haupt- guartterS mit den phrasenrelchen Darstellungen der feind lichen Heeresleitungen! Hier die schlichte prunklose Mit» KUung des Tatsächlichen selbst bei ruhmreichsten Siegen, die oft an spartanische Größe gemahnende Art, wie in dem Bericht „Wir haben die befohlene Linie erreicht"; dort lautes Schrllengeklingel und bramarbasierende Worte, die be rauschen und die erlittenen Niederlagen und Verluste ver hüllen sollen. Dle Ruhmredigkeit eine» Falstaff klingt nicht nur au» Cadornas, sondern auch aus den Kriegsberichten von Joffre und French heraus. Von der pfauenhaften Prahlsticht bi» zur willkürlichen Entstellung der Tatsachen, dis zur gemeinen Lüge ist es nur ein Schritt. Die Sucht, zu glänzen und das Verdienst de» Gegners in den Staub zu ziehen, führte zu dem Lügenfeldzuge unserer Feinde, in dem diese sich als unbedingte Sieger erwiesen haben. Dieser Lagenbau wird eines TageS furchtbar zusammenbrechen und diesenigen unter sich begraben, die ihn errichteten. Die be logenen und betrogenen Völker Rußlands, England», Frank reichs und Italiens werden Rechenschaft von denen fordern, die sie kaltherzig ins Verderben gestürzt. Die parlamentarische Hochsaison hat begonnen. Der Deutsche Reichstag tritt am Dienstag zu einer neuen Krlegs- tagnng zusammen, die italienische Kammer folgt am Mitt woch. Selbst die „vertagte" Duma soll demnächst wieder einberufen werden. In London und Paris sind die Parla mente gleichfalls versammelt. Wir dürfen ohne ttberhebuag sagen, daß die deutschen Neichstagsoerhandlungen, trotz ge legentlicher Sturmtage, sich schon in Friedenszeiten aus einem wesentlich höheren Niveau bewegten als die französischen und italienischen Kammervebatten. Die Kriegstagungen der verschiedenen parlamentarischen Körperschaften haben den Unterschied noch augenfälliger gemacht. Wir dürfen auch aewlß sein, daß der neue Sessionsadschnitt des Deutschen Reichstags nicht minder würdig und ergebnisreich verlaufen ?^rd als alle voraufgeganpenen. Sollte irgendein Mißton °rn harmonischen Verlauf der Tagung auf Augenblicke stören, so könnte er nur von einer Seite auSgehen, die daS Acht der Zugehörigkeit zum deutschen Volke verwirkt Hot. Has gesamte deu jche Volk steht heute noch so einig und geschlossen da wie am Tage der ersten Kriegssitzung, am August v. I., als der Kaiser das Wort sprach: Ich kenne ^e>ne Parteien mehr. DaS deutsche Volt in seiner Gesami- Mt ist heute noch genau so unerschütterlich entschlossen, ^^uhalten bi» zum siegreichen Ende wie bet Beginn He« Kriege», Es wird in diesem unbeugsamen Willen unter- stützt durch die sichere Siegesbürgschast, die aus den VIS- herigen entscheidenden Erfolgen unserer Waffen und auf der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands ruht. Die russische Duma verdient den Namen eines Parla ment» nicht. Die Verhandlungen des englischen Ober- und Un-erhauscs sowie der französischen Deputiertenkammer boten fortgesetzt das Bild der Uneinigkeit, des Zweifels und der ratlosen Angst. Die Abgeordneten Haden nicht ohne Grund den Eindluck, daß Regierung und Heeresleitung ihnen Lie volle Wahrheit vorenthalten. Sie üben Kritik an den schweren und unerwarteten Mißerfolgen, die der Vierver- dand aus allen Kriegsschauplätzen erlitt und ziehen die schuldigen Männer zur Verantwortung. Die Suche nach dem Sündenbock charakterisiert, um eS mit einem Worte zu tagen, die parlamentarischen Verhandlungen der feindlichen AuslondSstoaien. Zur Beschwichtigung der erregten Gemüter vollsühren di« Minister nach Seiltänzermanier einen Eiertanz nachdemandern. SchlimmeralsinLondonundPariSwirdesim Parlament zu Rom zugehen, wo die Minister Solandra und Sonnino eine mehr al» trübselige Rolle spielen werden, da sie nicht nur mit teeren Händen vor das Haus hinzuireten gezwungen sind, sondern auch noch die furchtbar schweren Verluste an Toten und Verwundeten werden beichten müssen. Dle starke sozialdemokratische Partei Italiens befindet sich heute noch in ebenso scharfer Gegnerschaft gegen den Krieg wie an den entscheidenden Tagen im Mai dieses Jahres. Italien hat am schwersten gesündigt, über seinem Haupte wird sich daS Wetter am ersten entladen. Aus der kriegszett. Der Winter hat schon verschiedene Wochen vor seinem kalendcrmäßigen Eintreten Zeichen seines Könnens gegeben, und von der Kriegsfront, wie aus den verschiedenen Ge bieten des Deutschen Reiches wird Kälte und Schnee ge meldet. Im allgemeinen ist draußen wie drinnen eine nicht zu harte Temperatur angenehmer empfunden, als der nasse Winter, der Krankheiten mit sich bringt, die Kräfte und die Stimmung, sowie die Kampffreudiakett beeinflußt. Das geht aus den Feldbciefen hervor, die schon wieder zum großen Teil aus festen und gedeckten Stellungen geschrieben werden, und aus denen unverwüstlicher Humor und gute Laune sprechen. Man freut sich auf Weihnachten und die Christ festsendungen, die eine frohe Zwischenzeit im KriegSgclümmel schaffen und die Soldaten mit ihren Lieben daheim durch Brief, Gedanken und Erinnerungen wieder eng ver binden. Im ersten Kriegswinter war schon viel für unsere Feld grauen geschehen, und die Leistungen des Vorjahres find, wenn möglich jetzt noch erhöht worden. Die amtliche wie die private Fürsorge sind unübertroffen, bei keinem von unseren Gegnern finden wir diese pflichtgetreue Organisation und diese liebevolle Fürsorge. Da ist denn der Winter im Kriege eine Sache frischer und froher Schneidlgkeit, wenn ja freilich mancherlei Strapazen bleiben, die schlechterdings nicht sobald überwunden werden können. Mit gewaltigem Drsck geht e» wetter, und tm feindlichen Lande wird er kannt, daß die Erwartungen ans ein Niederringen der Deut-i scheu Täuschungen sind. Seit Monaten wird in Frankreichs utw. ein Zurücktreiben unserer Streitkräfte verkündet, die ir« Schnee und Eis ungebrochen auStzarren. Großartig Yuk- ine Laten auf oer Balkanhaidinsel, und der Wtuierkrieg in den Alpen, wie er zwischen Italienern, Österreichern und Ungarn ausgefochten wird, ist ein Feldzug von dem sich die Talbewohner keine Vorstellung machen können. Und di« Schrecken des Krieges werden noch verstärkt durch die Besti alität der Feinde. Daß wir diesen zweiten Kriegswinter erleben würden, ist wohl kaum erwartet worden, denn die törichten Prophe zeiungen konnten nicht ernsthaft genommen werden. Aber nun eS so weit ist, muß die harte Zett auch ausgehalte« werden. Darüber gibt es keinerlei Auseinandersetzungen weder bei Alt, noch bei Jung. Unsere Jugend schaut nach dem Tannenbaum und nach dem Weihnachtsmann, die ihr in den ernsten Tagen besonders willkommen find. Die Bu ben und Mädchen wachsen in den Kriegsmonaten heran, gar vielen von ihnen ist in der langen Zett das Verständnis dafür ausgegangen, was Krieg und Kriegszeit bedeuten, und da« kindliche Spiel hat sich in einem Anflug vo« stille« Ernst verwandelt. Wie unsere Feinde über den Winter denken, können wir uns ausmalen, wenngleich Lie ausführlichen Berichte maa- geln. Frankreich und England weisen viele Schwadroneure auf, welche die einsichtsvollen Elemente nicht zu Wort kom men lassen, und denen es gor nicht darauf ankommt, di» Tatsachen kurzer Hand für gefälscht zu erklären. Sie leidere sehr unter dem Druck deS Krieges, der die Russen in den Bann einer dumpfen Agonie schlägt. Dort war nie geisti ges Leben, kein Wunder, wenn eS sich auch jetzt nicht ein stellen will, und man als unabwendbar hinnimmt, was dw kommt. Der Zar von Rußland reist mit seinem sieche« Sohne durch sein Reich, und wir dürfen bezweifeln, daß er eine klare Vorstellung von allem Kriegselend gewinnt, son dern können eher annehmen, daß man den so lange getäusch ten Herrscher auch heute noch von dem Schlimmsten fernhält. Der deutsche Kaiser und die deutschen Fürsten kennen de« Krieg, den sie wahrlich nicht gesucht haben, aus eigener An-> schauung; sie ertragen ihn, well Deulschland's Ehre ver langt, den Frieden sicher zu stellen. Kein zweiter solcher« Krieg soll Europa heimjuchen l Stadt und Dorf und Land liegen bei uns im Silber weiß, ober aus dem Leichentuch der Natur empor kommend wieder die ersten Zeichen neuen Lebens. Und das Weih- nachtslickt wirft seinen Schimmer versöhnend auf olle Schat-^ ten deS Schlachtfeldes. Durch die Straßen der Stadt wan^ delt der Weihnachtsmann und stellt aus, was sich au Neuei« bietet, das auch dies Jahr nicht fehlt, und selbst im kleine« Dorfe weht über den niedrigen Häusern ein starker Hauch! des WeihnachlSsriedens. Ueder den Schnee klingelt der! Schlitten dahin, den in der Front ein bärtiger Landsturm mann regiert. Der könnte Knecht Rupprecht, der Weih»^ ^achtsmonn, sein. Werhnachlszcil. Im Unterstand der Landsturmmann! — Lehnt an der Brüstung schwer, — Er jchaut gefpannts ins serne Land, — Im Arme das Gewehr. — Der erstes Stern am Himmel blinkt — Aus dichter Wolkenwand, —s Er schimmert wie der Hoffnung Strahl — An dunkler Zr»-r kunst Rand. — Und um das Äug' des Kriegers glänzt —j Ein Heller, froher Schein, — Der bärt'gen Wange rinnt her ab — Die Träne leuchtend rein. — Der Seinen denkt er' still zu Haus; — Da kracht es durch das Tal, — Es knat tert ohne Aufenthalt, — Das ist ein Schlachifanal. — Im Unterstand der Landsturmmann — Cteht fest in treuer Reih'' — Und in Lie Ferne sicher fliegt — Als Todesgruß das Blei. — Für's Vaterland kämpft der Soldat. — Dem^ gilt jetzt feine Wacht, — Das ist weit draußen in der. Front. — Die deutsche Weiheuacht. Leopold Sturm. Vorm Jahr. Am 30. November sowie am I. Dezember v. I. herrschte! auf der Westfront im wesentlichen Ruhe. An der ostpreußi schen Grenze mißglückte em UebersaUsverfuch stärkerer russi scher Kräfte auf deutsche Befestigungen östlich Darkehneni unter schweren Verlusten. Der Nest der Angreifer, einige' Offiziere und 600 Mann, wurden von uns gefangen genom men. Südlich der Weichsel führten unsere Gegenangriffe zu nennenswerten Erfolgen. Die Zahl der Gefangenen oer-! -mehrte sich um 9500, die der gewonnenen Geschütze um 18;' außerdem fielen 26 Maschinengewehre und zahlreiche Mu- nitionswageii in unsere Hände. _ . 3n Len Kämpfen bei Lodz waren Teile der deutschem