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,kslios8 et bonockietao tiammav^ hat ein sehr naive Wkriptor dort aufleuchten lassen. Hoffentlich hat man auch in Nom dafür Verständnis, wie unendlich schwer den Katho liken und der katholischen Presse ihre Stellung in Deutsch land und anderwärts gemacht wird, wenn solche Dinge nicht* Gründlich abgestellt werden. Lesterreich-Ungarn. — Tie Neuwahlen in Ungarn. Die Wahlbewegung wird muh von der Regierung mit sehr ernsten Blicken ver folgt und jede Vorkehrung getroffen, um dem äußersten vor- zubeugen. Das Einschreiten des Militärs dürfte auch ziem lich bald erforderlich sein, auch dann, wenn die Negierung nicht Lust t>aben sollte, das Wahlglück nach dem Rezept des Herrn v. Banffti mit Bajonetten zu korrigieren. So wurde in Gerlachfaln, Sz?-pes-Szombater Wahlkreis, ein Bauer erschlagen, in Lipto-Szent Miklos ein Wachmann tödlich verletzt. In Szilagycseh in Siebenbürgen mußte die Gen darmerie die gegen den liberalen Kandidaten Baron Borne- misza erzedierenden Bauern auseinandertrcibeiv. Stach Totzotina mußte Militär beordert werden zum Schutze der liberalen Wähler, die von den Anhängern des im Waitzenec Staatsgefängnisse eine Freiheitsstrafe abbüßenden Kandi daten der Nationalitätenpartei Veszelovszky bedroht wurden. In Bonaya in Siebenbürgen wurde wohl das kühnste Stück von Wahlterrorismus gewagt: die Anhänger der Unab- hängigkeitspartei überfielen den liberalen Kandidateil Franz KaboS im Gemcindehause und zwangen ihn, unter An drohung des Todes, in einer Schrift zu schwören, auf die Kandidatur zu verzichten und den Kandidaten der Gegen partei zu unterstützen . Kabos versuchte sodann zu entfliehen und wurde von Stcinwürfeu sehr schwer verletzt. Zwölf Rädelsführer wurden bereits verhaftet. Italien. — Tie Beteiligung der Katholiken an den Wahlen hat wieder zu einem Erfolg geführt. In Genua errang am 17. d. M. bei den Muuizipalwahlen die Liste der mit den Katholiken verbündeten konstitutionellen Partei einen voll ständigen Sieg. Es wurde weder ein der früheren Ge meindeverwaltung angehörcndcr noch ein neukaudidierter Sozialist gewählt. — „Eorr. de Sera" bringt einen Bericht aus Wien über die österreichischen Rüstungen an der italienischen Grenze, in dem die Ansicht ausgesprochen wird, daß -Oesterreich- Ungarn in der Balkaufrage auch gegen den Willen Italiens vorzugehen entschlossen sei. Offensive Absichten gegen Italien lägen absolut nicht vor. Oesterreich-Ungarn sei durch die unsichere Politik des Ministeriums Zauardelli und durch das Wachsen des Jrredentismus in seinen italienischen Gebieten mißtrauisch geworden und müsse auch au die Mög lichkeit denken, daß der Dreibund nicht erneuert würde. Man möge aber in Oesterreich berücksichtigen, daß die Mehrzahl der Italiener und die ernste italienische Presse vollkommen friedlich gesinnt sei. Frankreich. — Wie die „Croir" meldet, begab sich der Erzbischof Richard im Aufträge des Papstes zum Elysöe, um dem Präsidenten der Republik das Beileid des Papstes zum Tode seiner Mutter audzusprechen. Dieser Auftrag war aus Rom eingetrosfen. Dein Schritte des Papstes kommt eine gewisse politische Bedeutung zu, nicht nur in Anbetracht der unterbrochenen diplomatischen Beziehungen Frankreichs und des Vatikans, sondern auch in Erwägung des Um standes, daß er gerade iin Augenblicke des Mcktritts des Kabinetts Coinbes erfolgt. — Bischof Turiuaz von Nancy hat anläßlich der Jahresversammlung des katholischen Mäunervereins in der Kathedrale eine Predigt gehalten, in der er ausführte: „Ihr werdet Eure Kirchen mieten, sagt man uns. Misten, was man uns nimmt? Mieten, was uns gehört? Nein! Die Kirchen sind unser Eigen tum; mehrere von ihnen in dieser Stadt und wie viele andere in ganz Frankreich sind mit den Spenden der Katholiken erbaut worden, ohne daß der Staat einen Pfennig beigestenert hätte. Nein, wir werden sie nicht mieten: aber wir werden kämpfen, bis zum äußersten kämpfen, um unsere Freiheiten zu verteidigen. Auf. Katho liken I Frankreich ist nicht tot. Es schläft nur und wird sich wieder erheben. Auf, Katholiken, für Frankreich und für Gott!" Rußland. — Das Attentat in Petersburg. Beim Fest der Wasser weihe au der Newa wurde von der ausgestellten Batterie statt der blinden Schüsse Kartätschen gefeuert, die in un mittelbarer Nähe des Zarenzeltes einschlugen. Eine Kugel drang in den Nikolai-Saal des Winterpalais, wo zahlreiche Offiziere, Diplomaten usw. der Zeremonie beiwohnten. Ein Schutzmann ist durch einen Schuß schwer verletzt worden, soll jedoch nach neuerer Meldung wieder ins Leben znrück- gerusen worden sein. Wir führen folgende Telegramme an: Die erste Batterie der Garde-Artillerie-Brigade, die bei der Feier der Wasserweihc die Salutschüsse abgab, wurde vom Kapitän Dawydow befehligt. Außer ihm waren im Dienst bei dieser Salutbattcrie Stabskapitän Karzew, die Leut nants Graf Kontaissow, Perebinsow, Miller, Not I und Not II. Die Batterie bestand ans alten Vorderladern. — Behufs Untersuchung des Zwischenfalles bei dem Salut schießen ist eine Kommission gebildet worden unter dem Vorsitz des Generals Chitrowo, Kommandeurs der Garde- Artillerie, und unter der Leitung des Großfürsten Sergius Michailowitsch, Inspekteurs der Artillerie. — Zuviel Ver mutungen über die Urheber dieses unglücklichen Falles, bei welchem der Zar dem Tode nur wie durch ein Wunder entgangen ist, liegen vor. als daß man jetzt zu einer Gewiß heit gelangen könnte. Dies werden spätere Tage lehren, da schon eine strenge Untersuchung eingcleitet ist. — Die Beweise dafür, daß der Kartätschenschuß ins Winterpalais ein vorsätzliches Attentat war, mehren sich. Da» Geschütz war mit niedrigem Ziel genau auf den kaiser lichen Pavillon gerichtet. Die Untersuchung durch die Poli zei ergab, daß in den Fußboden im Parterregeschoß des Palastes sechs Kugeln eingeschlagen hatten, und im ersten Stock sechs Fenster in dem Nikolai- und dem diplomatischen Salon, in welchem sich das diplomatische Korps versammelt hotte, zertrümmert waren. Fünf Schüsse durchbohrten die Fahne, die ein Soldat in der Nähe des kaiserlichen Gefolges hielt. Als man den: Zaren davon Mitteilung machte, sagte er, es sei sehr schade. Er blieb im Palast, unterhielt sich mit den Diplomaten und den Hofdamen, reichte ihnen die Hand, und bemühte sich nach jeder Richtung hin, keine Unruhe auf- kommen zu lassen. Besondere Bedeutung mißt man dem Umstande bei, daß die Batterie, die den Schuß abfeuerte, zum innersten Kern der kaiserlichen Leibwache gehört, und daß ihre Offiziere ausschließlich aus Familien stammen, deren persönlicher Loyalität man vertraut. Dem Loudouer „Daily Expreß" wird aus Petersburg berichtet, es werde jetzt zugegeben, daß der Kartätschenschub gegen den Zaren- Palast auf eine Verschwörung unter den Mannschaften der Batterie zurückzusühren sei. Unter den Hofbeamten herrscht Entsetzen. Tie Polizei gibt zn, daß sie Warnungen erhielt, es würde vielleicht eine Gewalttat geschehen; sie habe jedoch nichts entdecken können — wie gewöhnlich. — Die Arbeiter haben in Petersburg auf allen Werken der Stadt die Arbeit niedergelegt, Sonnabend werden alle Unterschriften für die Petition au den Kaiser gesammelt. Die Versammlungen dauern fort; der Priester Gapon hält Ansprachen au die Arbeiter. Man ist überall entschlossen, am Sonntag um 2 Uhr auf den Platz vor dem Kaiserlichen Palais zu marschieren, selbst bei jedem nur deutbaren Widerstande, sogar wenn die Truppen die Waffen gebrauchen sollten. Man hat sich entschlossen, keine Massen mitzunehiueu und sich der Gewalt nicht zu widersetzen. Die Arbeiter wünschen, daß der Kaiser selbst ihre Petition höre, sic weigern sich, sie den Beamten zu übergeben. Der Priester Gapou hat versprochen, vor den Arbeitern in seiner Sou- taue mit dem Kreuz zu marschieren. Die Arbeiter erklären: Wir sind bereit, auf dem Platz vor dem Palais zu sterben, Wir verlangen ausdrücklich, daß der Kaiser erscheint und uns auhört. — Tie Tabatfabrik Shapshat erbat eine Kompagnie Soldaten zum Schutze, als 500 Arbeiter vor der Fabrik er schienen und die Einstellung der Arbeit forderten. Die Fa brik wurde geschlossen, ihre Arbeiter aber vereinigten sich mit der Menge, welche in das Etablissement eiudrang und die Arbeitseinstellung erzwang. Tie Truppen machten von den Waffen keinen Gebrauch und kehrten in ihre Kasernen zurück, als die Menge sich entfernte. Aus Stadt und Land. lMMetlunqcn aus unserem Leserkreise mit Ram>-nSs>'rt1fl»iiq für diele Rubi-i- Nnd der Redaktion allezeit willkommen. Der Name dcS Einsender-) bleibt (LebclmniS der Redaktion Rnonbme Zuschriften müsse» uuberüchsichtigt bleiben.) Dresden, den 21. Januar 1005. * Heute früh t/,8 Uhr hat sich Se. Majestät der König nach Weimar zu den Beisetzungsfeierlichkciten weiland Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin von Sachscn-Weimar-Eiseuach begeben. Tie Rückkehr Sr. Majestät von Weimar wird heute abend erfolgen. —* Tcm Königlich sächsischen Oberstmarschall Grasen Vitzthu ui v. E ck st ä d t ist vom Kaiser das Großtreuz des Noten Adlerordens verliehen worden. —* Ein seltenes Fest. Morgen Sonntag be geht die älteste Einwohnerin von Dresden nnd Umgegend Frau Ncnt. Günther in Blasewitz, Forsthaus straße 11, in voller geistiger Frische und körperlicher Rüstig keit das Fest ihres 100 jährigen Geburtstages. Frau Günther wohnt gemeinschaftlich mit ihrem Sohne, der schon ein hoher Siebziger ist. —* Mit der Ansgabe der neuen H a l b m a r k st ü ck e ist bereits durch die öffentlichen Kasse» begonnen worden. Die neue Münze tragt auf der einen Seite statt der bisher üblichen Inschrift „50 Pfennig" die Bezeichnung .//. Mark". Ausfallend ist der scharf gezahnte Rand, wodurch Verwechs- luugen mit den 10 Pfennig-Stücken vermieden werden sollen. Sonst gleicht die neue Münze vollständig den zuletzt ausgegebeueu Füufzigpfenuigstückeu. —* Bezüglich des F a h r r a d v e r k e h r s über die A u g u st u s b r ü ck e hat die Königliche Polizei- direktion die bestehenden Anordnungen dahin abgeäudert, daß das Befahren der Brücke mit Zipeirädern nur in der Zeit von 7 Uhr früh bis 10 Uhr abends verboten ist. —* Die Gräfin Montignoso soll nach einer Blättermelduug unlängst Audienz beim heiligen Vater ge habt haben. Auf Grund von Erkundigungen au autorita tiver Stelle können wir versichern, daß weder die Gräfin Montignoso, noch, wie auch berichtet wurde, die Königin. Mutter von Italien bei Pius X. war. C.-A. —* Platz mn sik am A l t in a r k t. Sonntag, den 22. d. M., mittags t/,12 Uhr spielt die Kapelle des K. S. Schützeuregiments (Dir. Helbig) folgende Stücke: 1. Ein Kaiserwort, Marsch von Pollack: 2. Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie" von Supp<Z 3. „Verlaß uns nicht". Gebet von Kücken; 4. Zwischenspiel nnd Matrosenchor a. d. Oper „Der fliegende Holländer" von Nich. Wagner; 5. „Die Schlittschuhläufer". Walzer von Waldteufel und 0. Zwei altsächsische Märsche: n) Erbprinz von Braunschweig, 1>) Prinz Anton. * Die Anmeldungen für die vom 17. bis 20. Februar im städtischen Ansstellnngspalast zu Dresden stattsindende Zehnte Deutsche nationale Geflügelaus- stellnng gehen so zahlreich ein, daß sich bereits eine Neu auflage der Anmeldeformulare notwendig gemacht hat. Es steht demnach zu erwarten, daß diese Ausstellung eine der größten werden wird, die bisher in Deutschland stattge funden haben. Auch der Garantiefonds hat die bisher noch auf keiner nationalen Geflügelansstellung erreichte Höbe von über 18 000 Mark anfzuwciscn. Ebenso dürfte die für das auszustcllende Geflügel angeordnete Klasseneinteilung (über 800 Nummern) den weitgehendsten Ansprüchen ge nügen. — *Polizei bericht. Wie bererts in mehreren TnqeSbläktern mitgeteilt, ist nm 1. d. M. eine etwa 50 Jahre alte Fra», die sich Hermine von Marwitz aus DreSda» genannt hat, in Begleitung eines kleinen Mädchens in Wien m em Hotel gekommen und bat dort ein Himmer bezogen. Unter dem Vorwände. Besorgungen anSslibrcn zu müssen, hat sich die angebliche non Marwitz unter ZnrUkklassung de» .Kindes aus dem Hotel entfernt, obne wieder dabin zuriickgekommen zn sein. Da» Kind ist angeblich am tO. 02 geboren, soll den Bornamen Luise baden, wird Lulu gerufen und läßt in der Sprache deutlich sächsische Betonung erkennen. Die hier angestelten Erörterungen baben ergeben, daß eine Hermine von Marwitz hier noch nicht vorgckommen nnd daß daher der Name zweifellvs ein angenommener ist. Auch die Herkunft de» Kindes war nicht zu ermitteln. Es wäre daher sehr erwtnscht, wenn durch Abdruck auch in auswärtigen Aeitungcn. womöglich mit dem Bilde des KmdeS, wozu Photographien hier zur Ver fügung stehen, der Sache eine weitere Verbreitung gegeben würde. Mitteilungen, die zur Ernnttelung der angeblichen von Rarwitz und der Herkunft des Kindes führen dürften, werden zn 0. ll. 8. 22,/l. 05 an die hiesige Kriminalabteilung. Hauptpolizci, Schieß- gasse 7. I.. erbeten. Adorf. Aufgegriffen wurde am Donnerstag in Hunds- grün das elfjährige, aus Leipzig stammende und zuletzt hier wohnhaft gelvesene Schulmädchen Elsa Hedwig Bühner. Die kleine Ausreißerin hat sich seit dem 10. Januar in OelS- uitz. Hermsgrün und Huudsgrün aufgehalteu. (Fortsetzung in der 2. Beilage.) Vereinsnachrichten. t; Dresden. Der katholische Arbeiterverein Dresden hält Sonntag den 22. Januar, abends Punkt 8 Uhr. im großen Saale des kath. GesellenhanseS. Käufserslraße 4, seine zweite diesjährige Monatsvelsaniwlnng ab, wozu alle kath. Glaubeusgeuesseu als Gäste höflichst eiugeladen sind. Vortrag über Gottesglauben und Spiritismus. (Serichtssaal. Berlin. Ter Masseur Marti» Köhler wurde wegen fahrlässiger Tötung der Frau Martha Radatus, deren Leichnam er zerstückelte und beiseite schasste, zu .» Jahren Zuchthaus und tO Jahren Ehrverlust verurteilt. Vermischtes. V Etwas vom „Türmer". Eine Zuschrift in Nr. 29 der „Köln. Volksztg." rügt mit Recht die Gehässig keiten gegen katholisches Wesen, welche sich seit einiger Zeit iw „Türmer" breit machen. Gehört der laufende Roman „Vor der Süudslut" von Tose zu den widerlichsten Karri- i'atureu katholischen Lebens und insbesondere zu den nieder trächtigsten Besudelungen des katholischen Priesterstaudcs, au die mau sich in der Zeit des Los von Nom-Fauatismus ja leider fast hat gewöhnen müssen, die mau aber in einer „vornehin" sein wollenden „Monatsschrift für Geist und Gemüt" doch nicht suchen sollte. Indes, das mag Freiherr Ieauiwt Emil von Grotthuß mit seinem Gewissen ans- uiacheu: Tatsache ist, daß er katholisches Empfinden in der gröblichsten Weise insultieren läßt. Und — jetzt kommt, was wir hier betonen möchten — der Verfasser jener In sulte ist, fast möchte mau sagen: natürlich, ein protestan tischer Theologe! Gerade im soeben erschienenen Januarheft wird dessen Lebenslauf kurz, aber liebevoll skizziert. Das ist eben das Symptomatische der gegenwärtigen Lage, daß die uieisteu, ja fast alle Juvektiveu gegen den Katholizismus von Protestantischen Theologen ausgeheu, die sich in eine förmliche Rabies hineiugearbeitet zu haben scheinen. Das hat die Presse unzählige Male für das politische Gebiet fest- gestellt; es gilt aber auch, wie ki^in-u zeigt, für die schöne Literatur. Und den Ton der Belletristik auf die Melodie des fanattsclM „Reichsiboteu" und der romkollerigen „Wartburg" gestimmt zu haben, ist ein Vorwurf, der dem sonst so friedsam auftretendcu Herausgeber des „Türmer" nicht uiebr erspart werden kann. Sehr lehrreich ist dabei die Beobachtung des ungefähren Termins, seitdem er sich nicht mehr scheut, die Posaune im Stile des Evangelischen Bundes zu blasen. Wir haben den „Türmer" seit seinem Entstehen verfolgt: bis zum Jahre 1003 haben wir kaum ein die Ka tholiken verletzendes Wort in seinen Spalteil gefunden. Der in Nr. 29 geschilderte U m s ch l a g trat ziemlich genau mit dem Erscheinen des — „H ochlau d" ein! Das sollte doch auch Harmlosen zu denken gebeil und die Frage nahelcgen: Glaubt etwa jetzt, wo vielleicht einige katholische Abonnenten abgespriiilgeil und zum „Hochland" iihergegangeu sind, der „Türmer", auf die .Katholiken nicht mehr die Rücksicht nehmen zu sollen, die mau früher au ihm zu bemerken ge wohnt war? Telegramme. E,'seu a. d. Ruhr, 20. Januar. Die Gesamtzahl der Streikenden in der hentigen Morgenschicht über nnd unter Tage beträgt 195 004 Mann gegen 195 870 in der gestrigen Morgenschicht. Es ist also eine Abnahme von 272 Mann zu verzeichnen. Budapest. 20. Januar. Der frühere Ministerpräsident Julius Szapary ist in Abbazia gestviben. ' Knrak, 20. Januar. Die Laiidschaftsversaiiimlnng richtete an den Kaiser eine Ergebciiheitsadrcsse und sprach hierbei die Hoffnung ans, der Kaiser werde dem Beispiel seiner Vorfahren folgend, die Volksvertreter aller Stände zu den Stufen des Thrones zulasten. Der dritte SitzungS- tag endigte unter großer Unruhe. Als zwei Entwürfe der Kaiseradresse verkündet wurden, erhob das im Saal zahl reich befindliche Publikum einen furchtbaren Lärm. Die Sitzung wurde bis abends geschlossen. Am Abend wieder holte sich dasselbe Schauspiel. Petersburg, 20. Januar. (Meldung der Peters burger Telegrapbeil-Ageutur.) Eine aus 200 Arbeitern bestehende Ahordimilg begab sich beute nachmittag in alle Werkstätten, Fabriken »nd Druckereien und forderte die in denselben besckx'istigteii Arbeiter ans, die Arbeit niederzn- legen, widrigenfalls gegen sie Gewaltmaßregeln angewendet werden würde. Alle kleineren industriellen Betriebe in Petersburg befinden sich bereits im Ansstande, die Drucke reien werden geschlossen. Heute abend wird eine Arbeiter- Versammlung stattfinden, in welcher man sich über die zn stellenden Bedingungen schlüssig machen will. Petersburg, 20. Januar. Heute früh nach 8 Uhr drang eine ans Arbeitern verschiedener Fabriken bestehende Menge in die Druckerei der Akademie der Wissenschaften ein. um die dortigen Schriftsetzer nnd anderen Arbeiter znm Anschluß an den allgemeinen Ansstand zn zwingen. Da ans der Straße eine tansendköpfigc Arbeiterschar des Verlaufes der Dinge barrte, ordnete die Polizei, nm Ausschreitungen vorziibcngen, die Einstellung der Arbeit in der Druckerei an. PeterSsbnrg. den 20. Januar. Der „Peters burger Telegrnvben-Agentnr" zufolge haben seit mitta- die Arbeiter die Arbeit in vielen industriellen Werkstätten in allen größeren topographischen Anstalten an allen pri-