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«»«m»r rr Sächsische Voiks^eilunq DieBauernunrer-rückunginRutzlan- Neue Direktiven zur Beseitigung der Eigenwirtschaft Staatlicher Terror Kowno, 25. Januar. Wie aus Aloskau gemeldet wird, hat das Präsidium des Vollzugsausschusses der Sowjetu^on eine neue Erklärung über die Lage in de» Dörfern erlassen. In dieser Erklärung, die von Kalinin und Zenukidse unterzeichnet ist. wird daraus hingewiesen, dag der politische Kampf im Dorfe sich in der letzte» Zeit sehr verschärft habe. Die Tors-Sowjets müssten folgende Maßnahmen im Kampf gegen die sowjetfeindlichen Elemente im Dorfe ergreifen: 1. Die kleinen Bauernwirtschaften müssen so fort herangezogen werden und die Arbeit der Kollektivwirtschaft muß unter strengste Kontrolle der Kommunistischen Partei ge stellt werden. 2. Ehemalige reiche Bauern dürfen nicht in die KoNektivbauernwirtschast ausgenommen werden. 3. Der Klassenkampf im Dorfe zwischen den reichen und armen Bauern muß auf 1t>0 v. H. verschärft werden, in dem terroristische Maßnahmen gegen di« reichen Bauern ergrisen werden. 4. Die Dorssowjcts müssen mit allen Nüttel» die reichen Bauernwirtschaften auslösen und die gesäh'-lichsten Bauern zwingen ihre Besitzungen sofort zu verlassen. Das Präsidium des Vollzugsausschusses der Sowjetunion erklärt, die Dorssowjcts müssen unbedingt scharfe Maßnahmen gegen die reichen Bauern treffen, weil diese durch geschickte Pro- Hamburg, 25. Januar. Nach den bei der Hamburg-Südamerikanischen Dampf- schissahrtsgesellschaft heule eingcgangcnen Nachrichten bestätigt cs sich, daß Kapitän Dreyer mit der „Monte Cer vantes" u n t e r g e g a n g e n ist und den Tod gefunden hat. Kapitän Dreyer hatte bis zum letzten Augenblick immer noch an der Hoffnung fcstgehalten, daß es ihm möglich sein werde, die „Monte Cervantes" frei zu bekommen, obwohl die Unter suchungen im Schiffsraum ergeben hatten, daß das Riss, auf das der Dampfer gelaufen ist, fast das ganze Vorder schiff aufgerissen hatte. Gestern mittag hatte sich die Situation für den „Monte Cervantes" noch erheblich ver schlechtert, denn durch die starken von der Seile kommenden Seen hatte sich das Schiff mehr nach Steuerbord ge neigt und dadurch das vorhandene Leck so stark erweitert, daß der erste Ingenieur dem Kapitän die Meldung erstatten mußte, daß di« Pumpen trotz voller Höchstleistung das eindringende Wasser nicht mehr heraus zu schassen imstande seien. Man hatte in der Vcsürchtung. daß das Schiff sinken werde, in Tag- und Nachtschichten den gesamten Proviant und das Ge päck. vor allem aber auch Balken und Bretter aus dem Schiss h e r a u s ge r i s s e n. um für die Passagiere an Land Baracken Herstellen zu können, für den Fall, daß die Ankunft des Hilfsschisfes sich verzögern sollte. Außerdem war es trotz aller Bemühungen nicht möglich, die Mannschaften während der Nacht unterzubringcn. da man vor allen Dingen erst für di« Passagiere gesorgt hatte, die trotz der Hilfsbereitschaft der vor Ushikaia liegenden Schiss« und der Bevölkerung nur in primitivster Weise Unterkommen konnten. Di« Situation wurde gegen mittag des gestrigen Tages bereits sehr kritisch da das Vorderschiff vollief und immer tieicr ins Meer hinabsank. Der Kapitän gab den Be fehl, daß die gesamt« Besatzung von Bord gehen solle, blieb aber selbst aus der Konimnndobri'.te und wo- trotz alles Zu- paganda versuchen, die Sowjetmacht zu stürzen. Diese Direktiven werden die Lage in den Dörfern vcrjchärsen. Wie aus Moskau amtlich gemeldet wird, teilt die OGPU. in Artemowsk mit. daß die russischen Staatsangehörigen Eolodar, Wasigcw, Surewow, Abakumow, Tatstaschew, Jljchanow, Bogin, Saitschinsky wegen Sabotage und Konterrevolution zum Tod« verurteilt worden seien. Das Todesurteil soll am Freitag vollstreckt worden sein. Die Erschossenen sollten einer Organi sation angchörcn, die es sich angeblich zur Aufgabe gestellt hatte, die wirtschaftliche Macht der Sowjetunion zu vernichten. Sie sollen im Laiife von zwei Jahren wichtige Materialien, darunter Quecksilber, gestohlen haben, das für die russische Kriegsmarine bestimmt war. Alle übrigen Mitglieder der Organisation wur den nach Narym verbannt. Der Lischst van 0msk verhafte! Kowno, 25. Januar. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die O. G. P. U. in Omsk den Bischof Wladimir wegen Beteiligung an einer monarchistischen Verschwörung verhaftet. Der Bischof wurde in das Gefängnis eingelicfcrt, und Anfang Februar wird in Omsk der Prozeß stattsinden. Die Verhaftung steht im Zusammen hang mit der Aufdeckung einer monarchistischen Verschwörung in Omsk, die angeblich eine geheime Druckerei in einer Kireye unterhielt. Außer dem Bischof wurden noch 12 Personen ver haftet. reden, der Offiziere nicht zu bewegen, seinen Platz zu verlassen. Der 1. Offizier und der Oberingenieur blieben bis wenige Mi nuten vor der Katastrophe bei Kapitän Dreyer und vermochten sich selbst im letzten Augenblick nur mit Mühe zu retten. Wie wir von der Hamburg-Südamerikanischen Dampf- schiffahrtsgesellschast erfahren, dürfte ös leider ausge schlossen sein, die „Monte Cervantes" zu heben. In dem durch seine Strömungen und Stürm« gefürchteten Beagle-Kanal, wo übrigens auch vor einem Jahre ein dänisches Schulschiss untergegangen ist, liegen weit über hundert Schisse aller Nationen, die dort durch di« Strömung oder durch dir Wintcrstürme aus die Klippen getrieben worden sind. Nach einer Auskunft des Argentinischen Marineministeriums, an das sich übrigens auch die Versicherungsgesellschaften inzwischen ge wendet haben, besteht keine Möglichkeit, im Kanal die „Monte Cervantes" zu heben, da bei den ganz eigen», tigen Witterungsverhältnissen, den hohen Seen und den überall unter Wasser lauernden Klippen den Hebeschiffen das selbe Schicksal drohen würde, wie der „Monte Cervantes". Die Kosten für ein solches Unternehmen wären so groß und mit einem so hohen Risiko verbunden, daß selbst im günstigsten Falle die aufgewendeten Mühen und Mittel den Erfolg nicht lohnen würden. Denn bei der Lage des Schiffes muß damit gerechnet werden, daß die vom Februar bis April einsehenden starken Stürme den jetzt unter Wasser liegenden Schifssrumpf soweit zerstört haben, daß trotz aller Abdichtungen auch die Maschinenanlagen völlig unbrauchbar geworden wären. Die Hamburg-Süd wird also von sich aus keine Versuch« machen, die „Monte Cervantes" zu heben, und auch die Versicherungsgesellschaften dürsten von dem Versuch abstehen, durch eine etwaige Hebung ihren Verlust zu ver mindern. — Nach den in Hamburg vorliegenden drahtlosen Meldungen der „Monte Sarmicnto" ist damit zu rechnen, daß das Schiff am Sonntag in Ushuaia eintrifft, um nach Ueber- nahme der Passagiere am Montag, den gefährlichen und un gastlichen Beagle-Kanal wieder zu verlassen. vr«5ck«n unrl Umgebung Grokteuer im Rittergut Grokharihau Großharlhau, 27. Januar. Am Tonntagvormiitag gegen IN Uhr brach im Knhstallgebäude des hiesigen Rittergutes, das von de», Pächter A. Müller bewirtschaftet wird, ein Brand aus. Das Feuer, das oermutlich im Dachstuhl ausgebrochen ist, verbreitete sich bald über das ganze Gebäude. Trotzdem schon nach kurzer Zeit zahlreiche Feuerwehren der Umgebung, darun ter drei Motorspritze», an der Brandstelle erschienen, brannte da», Gebäude säst vollkommen nieder. Das Vieh konnte gerettet werden, doch sind die gesamten Heuvorriite und große Mengen Futtermittel mitverbrannt. Die Feuerwehren halten bis in di« ersten Nachmiltagsstunden an der Brandstelle zu tun. lieber das Schadenfeuer in dem Rittergut, das dem Für sten Günther von Schwarzburg gehört und an der Staats straße Dresden—Bischofswerda—Bautzen liegt, wird uns weiter folgendes gemeldet: Als nach Ausbruch des Brandes das Rittergutsversonal in größter Eile mil Unterstützung von Naclzbarn das Großvieh aus de» Ställen trieb, stand bereits das Dach des massiven Grund- stücke» in Hellen Flammen. Eine ungeheure Rauchwolke stieg zwischen dem Schloß des Fürsten und dem Hauptivirt- schastsgebäude empor, weithin den Großbrand verkündend. Alle Feuerwehren der Umgebung wurden alarmiert und rück ten zur Bekämpfung aus In kurzer Zeit waren gegen f ii n f. zehn Wehren, darunter diejenigen aus Teeligsladt. Ram menau u»d Bischofswerda mit ihre» Motorspritzen an der Brandstelle eingelrofsen. die eine große Anzahl Schlauchleitun gen in Betrieb setzte» und das dazu benötigte Wasser aus der unmittelbar vorübersließenüen Gruna. den Schloß- und Rit- tcrgvtsteichen und aus der W e s e » i tz entnahmen, die. da sie sämtlich zugefrorcn waren, erst ausgebrochen werden muß ten. Das von den Flammen ergriffene Stall- und Seitengebäude brannte bis aus das Stallgewölbe vollständig nieder. Dieses brach verschiedentlich durch. Während der Nacht zum Montag übernahm die Ortswehr die übliche Brandwache und löschte die verschiedentlich aufilackernden kleineren Brandherde ab. — Die Ursache ist noch ungeklärt. Ter Brandschaden ist vermutlich sehr erheblich Ein Jahr Dresdner StaliMK Mit dem Erscheinen des Dezeniüerberichte-Z ist der 1. Jahrgang der Mviialsberichie des -Statistischen Amtes der Siadt Tressen in der neuen Gestaltung nunmelir abgeschlossen und gibt Gelegenbeit zn einem Rückblick ans das Iatu 10A> »nd zu einem Vergleiche mit dem Fähre 182ck Die E i u w o k u e r»a h I Dr»soens betrug Ende Dezember I0W «>32 071 »nd ging bis Ende Dezember 102.) ani <>.">> 105 zurück. Die Ursache dieser rückläufigen Bevvlkeruiigsven'eguiig ist ein Wanderungsverlust von 1 >-W Personen. Dazu lomnu. das; infolge der gesteigerten Sterblichkeit im erslen Vierteiiabr 1020 iür daS Ge- iamüabr kein Geburtenüberschuß zu verzeichne» ist. DaS Dresdner V e r k e b r S w c s e n bat sieb im vergangenen Fahr uneiiibeitlich entwickelt. Einen ainierordentticken Ainsihwung hat der städtische Kiaitoninibusocrkebr genommen: cS warten 1029 5.5 Millionen Fahrgäste mehr befördert als im Voräbre. Dagegen ist der Eisen bahn« Personenverkehr im Dresdner Stadt, und Wirtschaftsgebiete z u r n ck g e ga n g : u. Auch der Fremdenverkehr weiß einen Rückgang von rinid W'.Hst Personen auf. Im Luftverkehr bat sich die Zabl der Flugzeuge von 3051 a»> 113d vermehrt, die Zabl der beförderte» Fluggäste dagegen ist im Vergleich mit ION s,,si unverändert geblieben Eine bcwnd- dere Zunahme bat die Beiörderung von Post und Fracht im Flug» verkebr eijahien Der Bestand a» .äraittalu'ze igui ist im vaatt teS vergangenen Jahres um 1000 geivachi'en. Die Zahle» des Dresdner Wirt s cba f t s leben« ivre- cben deutlich die Svrache der ungünstigen Wir»'cvast?lage. Dir Arbeitslosigkeit bat erheblich zu genommen.. Die Lebenshaltungs kosten sind säst unverändert geblieben. Be'onder? deutlich lviegelt sich die Verschärfung der Virlschaftsäge in der Spartätigkeit der Dresdner Bevölkerung Wäkrerd im Iabre 11)28 rund II Mil lionen Mark gestmitt wurden, betrug o»r Eunav.'ungsuber'chuß im Jahr« 1020 nur 0 Miktionen Mark, es wurde» a m 5 Millionen Mark weniger gespart. Dir Produktion der städtischen Eas . Wa'sii. und E e::uz.« lä:Siverke bat im Fahre 1020 luaenommen. am nar'üen c>:e Ettien- gung von «kektri'chem Strom Sie ist um 1V Miilmnen au- >>0 Millionen stüom-tt'stuude» gestiegen. Das Schiffsgrab im Veagle-Kanal Kapitän Dreyers Seemannslod — Kebung der „Monte Cervantes" unmöglich Das Land -es Lächelns Zur Erstaussührung im Zentraltheater Dresden. Wenn der Schein nicht trügt, dann geht es mit der Operette wieder aufwärts. Die mit billigen und banalen Mitteln zur Hochkonjunktur hinausgetricbene Schlageroperetie kann kaum noch mit Lockartikeln dienen. Der Inventurausverkauf scheint rasch von statten zu gehen. Die musikalische Ware wird immer mindcrwärtiger,. und die textlichen Arbeiten gleichen dem Ramsch. Da versucht die Musizieroperette den verlorenen Posten wicderzugewinnen. Und es hat auch den 'Anschein, als seien die geschmackvolleren Besucher müde, di« durch Lichtbild pro bierten Texie nach einer Gassenhauermusik mitzusingcn und ich den Operettenunsiii» und -blodsinn noch länger servieren zu aÄ'en. Die durch Jazz, Niggcrtünze. Saxophongejaul« und durch die in der Nachkriegszeit so verhimmelten Geräuschinstrumenie übel zugerichteten Trommelfelle empfinden das Bedürfnis, sich wieder an einer echten Musik erfreuen zu können. Daher ist es freudig zu begrüßen, wenn Operettenbühnen an diesem Verlangen nicht acktlos voriibergehen. Und die Direktion der Rolterbiihnen scheint cs sich als schönes Ziel csetzt zu haben, den ver'eichteten Zeitgeschmack mit heben zu essen. Mit sicktsiarer Intensität geht man dabei ans Werk. Auf „Friederike" und „Bettelstudent" so!gt ..Das Land des Lächelns". Für mancke Besucher wird freilich diese Neuheit zu ernst sein. Aber, muß denn eine Operette unbedingt der breiten Heiterkeit dienen? Dieses Verlangen entbehrt der Be rechtigung. Warum so!! die Operette nicht in leichtflüssiger Weise einen ernsten Konflikt lösen? Und die Textversasser Piktor Leon. Ludwig Heizer und Hritz Löhner Iwben mit nicht alltäglichem Geschick einen solchen Oinsthafleii Geivissenskonililtt mit der Notwendigkeit des un- OtbillUchsn Müssen» unter L-ermeidung der opeiätteniibUchen Katastrophen Senttmentaliiät gelöst. Nickt» Gewaltsames, niek:-.- tlnnalürliches. kein Theatcrroman. Ein kleiner Ausschnitt aus greifbarer Erdeunähe. Eine Seite aus dem ewigen Kapitel Liebe. Aeußersl gering der handelnde Stoff. Aber mit be- Zwingender Wirksamkeit auf drei Akte ^bracht. Prinz Sou- Pong findet in der Tochter de» Grafen Lichtenfels. in Lisa, die Erwähile seine» Herzen. Sei»« Ernennung zum Ministerpräsi- deuten ruft ihn nach China zurück. L'sa verläßt Familie und Heimat, um ihm als Gattin zu folgen. Sou-Pong muß aber nach Landesgesetzen vier Fragen elzelichen. Für ihn ist das Formalität: denn Lisa ist ihm einzige Gemahlin. Aber Lisa findet nicht sie Ucberbrüekung zu dieser Zeremonie. Das Heim weh crivacht zudem in ihr. Flucht ist ihr Sinnen. Flucht in die Heimat. Sou-Pong fürchtete stets, daß bei Lila das Heimals- acfühl stärker sein wurde als ihre Liebe zu ihm. Er gib! sie frei. Also ein echtes Bühnenwerk. Und in der leichtmöglichcn Lösung der Konflikte sehr wohl geeignet für dis Operette. Ein mal gipfelt es in einem tragischen Wetterleuchten. Wer der drohende Sturm ebbt ab und fuhrt zu einem versöhnenden Ent sagen. Für den Komponisten war die Arbeit nicht leicht. Die Verfasser gaben ihm. nicht allzuviel Möglichkeiten, um stark gegensätzliche oder besonders wirksame Suuationen ausnützen zu können. Aber Lehar ist das musikalische Gewand be stechend geglückt. Auch er nivelliert den Charakter der Ver tonung. so daß keine Legierung zwischen Oper und Operette entsteht. Denn ein soickies Zwitterding hätte vielleicht ein anderer Komponist entstehen lassen. Lehar ist dazu musikalisch zn überlegt». Er vermeidet die sentimentale Schmalzigkeit und den lärmenden Schlager. Eine vornehme, nobie. immer den lcichtfließcnden Grundlon einer rassereinen Operette wahrende Richtlinie bleibt bestimmend siir die Musik. Iin allgemeinen bleibt die Musik ernst, nur durchschossen von einigen leicht- heiteren Episode». Lehar entzieht sich glücklich der Ge'ahr. zu einer für diesen Fall falsch angebrachten Musikdramarik zu greifen. Also auch in der musikalischen Kleidung e-.ne versöh nend«. unechtem Aufputz entsagende, wehmütige Melodie 'Aber unlresebmert durch süßliche Senttmen:alttät. So wnd sie deu natürlichen Konnex zu den Hörenden Eine karbenreiche In strumentation gibt den äußerlich aiiziekenden Re::. Eine schöngeschlossene, apart zugeschnirtene Aufführung hielt sich an die tfchpsiogiiouii« der Musik und Handlung. 'Auch hier O»>ere1!c im besten Sinne des Worres unter Vermeidung eines bramardasierenden Pathos L^eriahnend, ausgleichend. Das unterstrich die gelvandk« Spielleitung Wiilv Karls, di« flüssig«, reich dynamische, seinmustkaliich« Orchesterführnng Werner Goedel» und da» geschmackvolle Bühnenbild Oskar Schotts. Tie Erstausführung beachte dis Bekanntsclxi't mit einem neuen Operettcnsiar. Willy T h u n i s. Gesang und Dar» sielliing meisterhaft. Tis Maske, die Haltung, das -Spiel der Hände, die typischen Körperbewegungen, die katzcnarlig falsche Psyche in» Ausdruck sins sicher an'einem ».einen Vorbilds irgend wo studiert. Man sagte mir. Thunis habe eine Zenlang ans Java gelebt. Die Tcnorstimme besticht durch Glanz und Klang, pracht. zudem durch Ausdauer. Sechsmal ..Dein ist mein ganzes Herz" mil verschiedenartiger Nuancierung hintereinander zu singen, ist an sich eine physische Leistung. „Auf de» Hab acht. Sixtus!" Eine vortreffliche Partnerin, elegant in der Hattung und wohlg-epflegt im Gesänge, erstand ihm in Johanna Schu he r t als Lisa. Charlotte Schaedrich sand geschmackvoll dir süß-wehmütige Melodie der kleinen Mi. SoldatensckneiS. Frische und gesellschaftliche Gewandtheit gab Poldi Har. lau ns dem Grown. In den kleinen Ep'.foden-.oilen l".s'.:en sich harmonisch Ida K a r t n e r . Karl S u ck''ü l! Gast und die übrigen Darsteller an den durch Sie mnnkal'icke .nid spiel- technische Leitung vortrefflich vorgewickneten Rahmen. Der laute Beifall bestätig:»: den außergewöhnlichen Er'olg dieser wertvollen Erwerbung. Wollen :r:r hoffen, da' neue Operette des Zentraltbeaiers den Weg zeigt, de» Sie folgenden kür die Zudnnst gehe:: m-.inen. Wollen wir aber auch hof'en. daß d:e Thea:erle::uiigen du ck einen Rueittall n den Overetteii-uiNi"' dem Aufstieg 'nickt stöienö in >i>s Räderwerk grei'en. " Otto Hollstem. Staat?over. Di: Annahme, daß '«r sau'.: Eiiolo. den W. n> beinere- . S ck w a » d a" am Son.iiav.no 'and, wett üv.'r den Em< dr..ck der Premiere sich «roob. dal sich de- der erst.» Wieder.'« ' : voll i.i'd oanz benäii.it. D.nn anck diesmal zesttt: nck a:n S: der aus echtem Äunkcrblu: geflossene» VolkSov lang anoa.'.'-d:: Bei-all. Und das Vor'viel. daS in seinen: sprudelnden 'd u:::- ickä-unienden K omni von 'Anfang an die sieb dauer-d st« -<-d: St: n- »iuiig vorbereitet, erntete erneut starken Sonderoenäll. Es st.-.:: ,u erivarten. daß die durch Kurt Strirgt«: mit Sck-.'m'.g De n- oerameiil geleit»':« und durck Angela Ko n:ak. Ela re ehern. Kun Taucher, Paul Sckäfsler rudi? g Erne.d Fr ed- rick Pla-'chk« und den weiteren Mitwirkenden m-.t bercorragenoer K-ünstlelschan deireuie Neuheit sich a.S d:e langer «.'u« Kamen.'per durchsetzen dürft«. Ter Besuch war sehr gut. -»st-