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Tageblatt für Adorf und das obere Vogtland Anzeigen von hier und aus dem Amtsgerichts- r bezirk Adors werden mit10Pfg.,von auswärts t mit 15 Pfg. die 5 mal gehaltene Grundzeils k oder deren Äaum berechnet und bis Mittags ! 11 Ähr für den nächstfolgenden Tag erbeten r Reklamen dis Teils 30 pfg: Der Grenzbote erfchsint täglich mit Aus nahme des den Sonn- undFeiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 1 M. 35 Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, forme von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Adorfer Grenzbote (früher: Der Grenzbote) sr Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Ä Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel" Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: GttoMeyer in Adorf Tel.-Adr.: Grenzbot< A« 24«. 80. Iahrg. Freitag, de» 22. Oktober ISIS. Bekanntmachung. Di« militärische Ueberwachung der sächsisch-böhmischen Grenze läßt das Uebcrschreiten der Grenze in beiden Richtungen nur an den vom stellvertretenden Generalkommando 19. A.-K. bckanntgegebenen Eisen bahnen und Straßen und nur mit vollgültigem Passe an den dort befindlichen Ueberwachung sstellen zu. Für die Grenzbevölkerung sind folgende Erleichterungen getroffen: a) Zur Erleichterung des kleinen Grenzverkehrs (Grenznachbarverkehrs) ist dieser gestattet an den zwischen den Ueberwachungs,teilen stehenden Durchlatzposten (jedoch nicht bei den Sperren und Posten und dem dazwischen liegenden Gelände). Hier dürfen diejenigen Bewohner des sächsischen und böhmischen Grenzstrei fens (in einer Breite von je 4 km. beiderseits der Grenze), die Grenze überschreiten, die dazu durch ihre Beschäfti gung regelmäßig gezwungen sind und folgende Ausweise oorzeigen können: 1. Ausweis ihrer Ortspolizeibehörde mit Personalbeschreibung, Wohnort, Arbeitsstelle, beglaubigter Photographie, eigener Unterschrift. 2. Ausweis des Bataillons Abschnittskommandeurs Adorf (für die Grenze zwischen Bayern und der Linie Mühlleiten-Steindöbra-Silberbach einschließlich) bezw- Aue (für die Grenze von dieser Linie ausschließlich bis zur Linie Schmalzarube-Chnstophhammer einjchl.). Auch sie und ihre Fuhrweike werden bei Verdacht oder durch Stichproben häufig auf Schriftstücke unter sucht. Anträge auf Ausweise sind durch die Arbeitgeber zu stellen, die damit für das einwandfreie Verhalten ihrer Arbeiter haften. b) Die Grenze zwischen den Durchlatzposten darf an keiner Stelle überschritten werden; die hier ste henden Zwischen-Wachen (Sperren) und Posten, sowie die die Grenze und das sächsische Hinterland abstreifenden Patrouillen haben jeden solchen Versuch zurückzuweisen, nötigenfalls mit Wassengewall. Die Patrouillen haben auch den Fuhrwerksoeikehr im sächsischen Grenzstreifen zu überwachen. Erleichterung für die Grenzlandwirte: Solche sächsische oder österreichische Personen, die im Grenz streifen beiderseits der Grenze (vergl. a) landwirtschaftlichen Grundbesitz haben, dürfen mit ihren Gehilfen die Grenze bei Tage und auch mit Fuhrwerk auch außerhalb der Durchlatzposten und Posten aber auch nur auf Fahr wegen überschreien, wenn sie die beiden unter u verlangten Ausweise oorzeigen und der eine Ausweis von der zu ständigen Amtshauptmannschaft (Bezirkshauptmannschaft) ausgestellt ist und auch die Höchjtzahl und Namen d r begleitenden Gehilfen enthält. Auch diese Erenzlandwirte und ihre Fuhrwerke und Gehilfen werden häufig auf Schriftstücke usw. untersucht. e) Die Postenkette (Durchlaßposten, Sperren, Posten) ist grundsätzlich hart an die Grenze vorgeschoben. Wo aus besonderen Gründen hiervon abgewichen werden mußte, kann es vorkommen, daß sächsische Personen zwi- chen Grenze und Postenkette wohnen oder zu tun Haden. Solche Personen dürfen (wie unter u und b) die Posten kette bei Tage bei und zwischen den Sperren und Posten, jedoch nur auf Fahrwegen, überschreiten, wenn sie die unter u geforderten Ausweise oorzeigen. Bei Behörden diensttuende Personen bedürfen in letzterem Falle nur eines von diesen Behörden ausgestellten, an keine Form gebundenen Ausweises mit dem Dienststempel. Die Wachen, Posten und Patrouillen sind angewiesen, von allen diesen Personen, ob bekannt oder nicht, die Ausweise stets erneut zu fordern. Nur bei uniformierten Beamten, die den Posten oder Patrouillen bekannt sind, dürfen letztere nach eigenem Ermessen vom Verlangen des Ausweises absehen, der aber stets mitzuführen ist. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß auch im kleinen Grenzverkehr nichts Gedrucktes oder Geschriebe nes irgendwelcher Art über die Grenze (in beiden Richtungen) gebracht werden darf. Nach dem 31. Oktober d. 2. werden Personen ohne Ausweise (a b e) nicht mehr durchgelassen. A u e, den 19. Oktober 1915. KOMM des SrenMuM beim Mertz. IS. UMllW. Seitens des Kriegsausschujses )ur Truppenbedürfnisie im Königreich Sachsen wird uns voraussichtlich m nächster Zeit eine größere Menge Garn zum Stricken von Socken zur Verfügung geiteilt werden. Die Verarbeitung soll ausschließlich durch minderbemittelte, arbeislose Frauen ersolgen. Bezahlt werden sür ein Paar Socken 75 Psg. Allen minderbemittelten, arbeitslosen Frauen unserer Stadt geben wir hiervon Kenntnis mil dem Ersuchen, von dieser Arbeitsgelegenheit Gebrauch zu machen und sich im Zimmer des Herrn Sekretär Neubert aus dem Rat hause möglichst umgehend zu melden. Adorf, am 20. Oktober 1915. Der Stadtrat. Wir machen darauf aufmerksam, daß eine Vergütung für dis in hiesigen Bürgerquarüerea untergebrachten Mannschaften nur aus Grund der von hier aus ausgestellten Quartierscheine beansprucht werden kann. Die Quar- tierscheine sind daher gut aufzuheben. Des weiteren empfiehlt es sich zur Vermeidung etwaiger Unstimmigkeiten, die Dauer der Einquartierung sich von den Quarüernehmern aus den Quartierzetteln bei Beendigung der Einquartierung bescheinigen zu lassen. Adorf i. V, den 20. Oktober 1915. Der AtadllMl. Nächsten Sonntag u. Montag» den 24. u. 25. Oktober, findet in Lrldöüi MiMgi'kt statt. Der Gemeindevorstand. Gertliches und Sächsisches. Adorf, 21. Oktober 1915. ' —> Mr weisen auf die Bekanntmachung in Nr. 244 der sächs. Staatszeitung hin, Mr. Aufhebung des Leu- und Strohaussuhrberbo tes. — Ter Beamtenanwärter Herr Walter Zöphel aus Adorf, beim Rat der Stadt Leipzig tätig, z. Zt. nach der Leipziger Heilstätte Lei Adorj abkommandiert, hat, das Eiserne Krenz 2. Klasse verliehen erhalten«. Herr Zöphel wurde bereits am 16. September 1914 bei Juviucourth in Frankreich verwundet und ist infolge seiner Verwundung aus dem Heere ausgeschieden. — Tie Verlustliste Nr. 212 der Kgl. Sachs. Armee hat folgenden! Inhalt: Znf.-Regtr. Nr. -107, 133, 192. Reserve-Regimenter Nr. 102, 103, 104. Land wehr-Regimenter Nr. 100, 101, 106, 133. Ersatz-Re gimenter Nr. 23^ 24, 32, ^0. Ersatz-Bataillon, Land ¬ wehr-Regiment Nr. 101. Landsturm-Regiment Nr. 19. Jäger-Bataillon Nr. 12. Referve-Jäger-Bataillone Nr. 12, 13, 25. Feld-Maschinen-Gewehr-Züge Nr. 68, 385. Train: 2. Abteilung Nr. 19. Feldbächerei-Kolonne 'Nr. 1, 19. 'Armeekorps. Reserve-Bäckerei-Kolonne Nr. 2, 12. Reserve-Armeekorps. Reserve-Fuhrpark-KolonneNr. 5, 12. Reserve-Armeekorps. Schwere Proviant-Kolonne Nr. 5, 19. Armeekorps. Preustisäze Verlustliste Nr. 353. Württembergische Verluliste Nr. 286. Kaiserliche Ma rine, Verlustliste Nr. 52. — Aus dem oberenVogt land« sind folgerte Personen enthalten: Geipel, Paul Utffz., Nntergettengrüm s. v. — Stark, Herm., Bram bach, 1. v., Kopf. — Hendel, Paul, Eichigt, l. v. — Tischer, Richard, Adorf, gefallen. — Müller, Fritz, Untertriebel, gefallen. — Steiniger, Otto, Gesr., Erl bach, s. p.. — Winkler, Otto, Zaulsdorf, l. v. — Medel, Fritz, Emil, Bernitzgrün, l. v. — Wunderlich, Alfred, Schöneck, gefallen. — Pinder, Albert, Adorf, l. v., l. Arm. — Tumback, Johannes, Vzfeldw., Oels- nitz, l. v., r. Hand. — Tietze, Gotthardt, Gefr., Bad Elster, f. v. — Baumann, Martin, Sergi, Schöneck, l. v. — Leicht, Wilh., Utffz., Vogtsberg, s. v. — Leucht, Paul, Oelsmtz, s. v. - Schädlich, Map Klin genthal, l. v., r. Hand. — Teller, Kurt UMersachsen- berg, l. v., Rücken. — Borgt, Paul, Utffz., Obcr- trrebelbach, l. v., bei der Truppe. — Fischer, Hugo, Gefr., Zwota, l. v. Meinel, Georg, Brunndöbra, 1. v., dienstfähig. — Rudert, Kurt, Utffz., Mors, s. v. — Meinel, Max, Brunndöbra, gefallen. - Strobel, Otto Haselrain, s. v., I- Arm. — Herold, Paul Unter- fachsenberg, l. v., bei her Truppe. — Biedermann,, Richard, Brambach, gefallen. — Götz, Karl, Schöneck, gefallen — Trommer, Max, Utffz., Brnnndöbra, gef. — Kropf, Albin, Grün, Bohrn., l v., Rücken. — Ti: Kriegs-Fünfpiennigstücke. Tie ersten der neu geprägten eisernen Fünfpsennigstücke sind in den Ver kehr gelangt. Sehr gefällig und durchaus nicht „eisern" sieht der Kriegssechser aus — das schwarze Eisen ist von einem grauer« Zinküberzug verdeckt. So ist wenig Unterschied gegenüber dem gewohnten Nickel, nur ein klein bißchen stumpfer ist das Grau des Eisengeides. Tie Inschrift auf der Vorderseite des neuen Fünf pfennigstückes ist anders ungeordnet als die des alten. Unter der Fünf steht das Wort Pfennig in gerader Linie und darunter die Jahreszahl 1915. Ein wei terer Unterschied besteht darin, dass auf dent Kriegs- gelde der Rand gerippt ist. Tie Prägung ist so scharf und klar wie bei allen anderen Reichsmünzen. — Weitere Mastnahmen gegen den Lebeusmittel- wucher. Wie dem B. T. aus Dresden gemeldet wird, waren sämtliche 28 Amtshauptleute aus Dienstag mit tag zu einer Kvnfereutz im Ministerium des Innern berufen worden. Es handelt sich um Mastnahmen gegen die andauernde Steigerung der Preise der notwmdigsten Lebensmittel. — Erhöhung der sächsischen Einkommensteuer. Aus Dresden wird geschrieben: Trotz der hohen Ausgaben für Kriegsfürsorge hatte die Regierung, wie wir berich teten, ursprünglich nicht die 'Absicht, eine Erhöhung der Einkommensteuer vom Landtage zu verlangen. Wie wir hören, ist sie jedoch nach neueren Erwägungen ge nötigt, eine entsprechende Vorlage einzubringen. Die Steigerung der Einkommensteuer soll eine mäßige sein und wird als Kriegszuschlag erhoben werden, lieber die Höhe ist heute noch keine Auskunft zu er: altem Oelsnitz. Auch ein Opfer des Krieges geworden ist die in der Finkenburg wohnende verwitwete Frau Schiller. Drei Söhne und ihr Schwiegersohn stehen int Felde. (Zwei der Söhne waren verwundet bezw. erkrankt und bereits wieder hergestellt, und die Frau hat die Sorgen um diese standhast ertragen: Seitdem nun auch der dritte Sohn in den Kampf gezogen war, wurde die Mutter schwermütig, und in einem Anfall solcher Schwermut hat sie heute früh sich in die Elster gestürzt und d ort den Dod gefunden. Die arme Frau, die mehr als 20 Jahre rn ein und demselben Hause