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Tageblatt für Adors rs ! und das obere Vogtland ; Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Freilag, den 8. Oktober 1913. Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Gtto Meyer !n Adorf Anzeigen von hier und aus dem Amtsgerichts- r bezirk Adorf werden mit 1OPfg., von auswärts r mit 15 Psg. die 5 mal gefpaltcns Grundzeit« t oder deren Daum berechnet und bis Mittags ! 11 Ahr für den nächstfolgenden Tag erbeten t Deklamen die Seile 30 Pfg: r t Der Grenzbote erscheint täglich mit Nus- ! nähme des den Sonn- undFeisrtagen folgenden j Tages und kostet vierteljährlich, vorausbszahl- t bar, 1 M. 35 Psg. Bestellungen werden in t der Geschäftsstelle, von den Austrägern des j Blattes, sowie von allen Kaiserlichen Pojt- t anstaltsn und Postboten angenommen Dörfer Grenzbote (früher: Der Grenzbote) Fernsprecher Ne. 14 234. Tel.-Adr.: Grenzbotc 8Ü. Iahrg. Die Wegebaupflichtigen werden veranlaßt, schleunigst und noch vor Frosteintritt an gleisig gewordenen öffentlichen Wegestrecken unter Verwendung frostbeständiger Baustoffe die nötigen Ausbesserungen vorzu nehmen und dabei insbesondere für genügende seitliche Wasserabführung von der Fahrbahn Sorge zu tragen; sogenannte Abschläge dürfen nur dort belassen werden, wo sie nötig sind. Besonderes Augenmerk ist mit auf die für den Verkehr während der Dunkelheit und bei Schneefall durch aus erforderlichen Baumyflanzunqen zu richten- Lückenhafte Pflanzungen sind durch kräftige Pflanzen zu ergänze«; wo irgend tunlich, sind Obstbäume onzufplanzen. Junge Bäume sind unter Verwendung halt barer Bindemittel an sturmfichere Pfähle zu stützen. Die Königliche Amtshauplmannschcft erwartet daß ihre im Interesse der Sicherheit des öffentlichen Verkehres gegebenen Anregungen allenthalben befolgt werden; gegen säumige Wegebaupflichtige würde sie einschreiten müssen. Oelsnitz, 6 Oktober 1915 Die Königliche Amtshauptmattttschaft. UMM WW M SlMMMneteii »8. MM U L Mi '!-S U Tagesordnung: 1. Richtigsprechung der Elektrizitätswerks- und Wasserwerks, sowie Ge- meindeanlagen-Nechnungen auf das Jahr 1914. 2. Erneuerung des Zaunes an der Schulstraße. Der Stadtverordneteuvorstehcr. Merkliches und Sächsisches. Udorf, 7. Oktober 1915. —> Wiederum hat ein Held aus unserer Stadt sein Leben für- das Vaterland lassen müssen. In den Kämpfen in der Champagne ist der Lehrer an der hiesigen Knabenschule, Herr Ernst .Herzog, gefallen!. Er war allgcnieins beliebt und geschäht und hinterläßt eine Witwe. >—Ebenso hat der Landwehrmann Emil Schönland in den Kämpfen! in Galizien den Helden- tod erlitten. Er hinterläßt Frau und Kinder, weist chen er ein treüsorgender Gatte und Vater war. Tie Heimät wird ihr Andenken allezeit in Ehren halten. — Milchpantscherei wurde dem hiesigen Milchhänd- 1er B. zur Last gelegt, die er an drei verschiedenen Tagen ich Juli 1915 durch erheblickxn Zusatz von Wasser begangen hatte. Tas hiesige König!. Schöf fengericht verurteilte ihn deshalb in der Verhand lung am Tonnerstag zu einer Geldstrafe von 80 Mark cvent. 16 Tagen Gefängnis und al^en Kosten. Bei der gegenwärtigen schweren und teueren Zeit liegt cs im eigensten Interesse, und ist es ebenso patriotische Pflicht jedes Einzelnen, solche Fälle, die auch nach den Ausführungen der K. Staatsanwaltschaft als Nah rungsmittelwucher anzusehen sind, den Behörden un verzüglich Mizuzcigen und sic bei den nötigen Er hebungen zu unterstützen.. —d. — Herr Grenzaufseher Weimert in Tiesenbrunn, der als Feidwebelleutnant auf dem westlichen Kriegsschau platz tätig war, hat am 25. September den Heldentod fürs Vaterland erlitten. Zugleich mit der Todesnach richt traf bei der tiefbetrübtcn Witwe das Eiserne Kreuz 2. Klasse ein. Ehre dem Andenken dieses tüch tigen Beamten^ der seinen Fahneneid nunmehr mit dem Tode besiegelt hat — Erhöhung der Kriegerfamilienunterstützung ab 1. November. Dem Berl. Lök.-Anz. zufolge hat auf das an den Reichskanzler gerichtete Gesuch des Neichsverban- des deutscher Städte um Erhöhung der Unterstützung für die Familien der Kriegsteilnehmer der Verbandsvor- ,sitzende die Nachricht erhalten, daß eine Erhöhung vom 1. November ab in Aussicht genommen ist, und eiu!c ent sprechende Verfügung demnächst ergehen ivird. — Bevorstehende Erhöhung der Zigarrenpreise. Auch den Rauchern steht in allernächster Zeit eine unwill- ?omn.°aw lleberraschung bevor. Infolge der außer- erdemllchen Preissteigerungen der Rohmaterialien, so wie aller Nebenartikel werden, wie das „B. T." hört, hie Berliner Zigarrenhändler in den nächsten Tagen die Preise für Zigarren um etwa zehu Prozent erhöhen »müssen. Eine Preissteigerung der Rohmaterialien hat Man vor längerer Zeit statt gejundeih doch war sie noch nicht io übermäßig, daß eine Erhöhung bei den ein zelnen Ziga-nn tugerommen werden konnte. In letz ter Zeit haben jedoch die Preise für Tabak, Holz für Zigarrenkisten und Arbeitslöhne eine weitere empfind liche Steigerung erfahren, so daß eine Erhöhung der Zigarrenpreise nicht zu umgehen ist. Tie Zigarren- sabrikanten in Bremen haben von: 1. Oktober ab die Preise auf ihre Fabrikate um 10 Prozent erhöht. Oelsnitz. Vom Bezirksvercin der Jugendwehren für das obere Vogtland (e. V.) wird uns mitgeteilt, daß nächsten Sonntag, den 10. Oktober, in unserer nächsten Umgebung (Richtung Bobenneukirchen) ein Kriegsspiel stattfinden soll, welches allgemeines Interesse Hervor rufen wird. Tie Parteien: Bezirksvereine der Jugend- wehren fürs obere Vogtland und die vereinigten Wehr- krastvercine von Hof, werden gegen den Bund der Ju gendpflege Plauen ins Feld ziehen. Tos Gefecht, wel chem auch aktive Offiziere und Feldwebel- sowie Unter offiziere beiwohnen, wird sich im Geländeabschnitt Burk- Hardtsgrün-Ottengrün absprelen. Nach dem Kriegs- spiele wird sich ein imposanter Zug von 1200 Jung- mannen mit l—5 Musikkapellen formieren und in un serer Stadt Oelsnitz eiumarschieren. In der Stadt wird in -mehreren Lokalen abgekocht und Vs4 Uhr wird im Schützenhause ein Vortrag des Vorstandes des Bezirks- Vereins der Jugendwehren für das obere Vogtland Herrn Emil Elaviez-Adorf stattfinden, über seine Reise ins Kriegsgebiet. Oelsnitz. Sowohl der Bürgermeister als auch der Stadtverordneten-Vorsteher unserer Stadt stehen seit Kriegsbeginn int Felde. To nun auch der stellver tretende Vorsteher Thümer das Stadtvevordneten-Kol- legiums Oelsnitz! verläßt so wurde eine Ersatzwahl nötig! sie fiel auf den Stadtverordneten Dr. Röder. Im übrigen werden Neuwahlen weder für das Rats-, noch für das Stcdtmuordnetenkollegium vorgepommen, solche vielmehr zunächst bis Ende 1916 hinausgeschoben. Für die Kricgshilfe wurden aus städtischen Mitteln abermals 20 000 Mark bereitgestellt, auch dem Orts- vercin Oelsnitz fd er Landesstiftung „Heimatdank" als nnmallge Bechflic aus städtischen Mitteln 2000 Mark gewährt. -- >'D,e Handelsschule zu Oelsnitz erhielt für das Jahr '915 vom Königlichen Ministerium des Innern eine Wilnlfe -von 12 000 Mark. Friedrichsgrün. Folgender Vorfall mahnt zur Vorsicht. Tie Mutter einer hiesigen Familie war im Waschhaus mit Wäschekochen beschäftigt, als ihre bei den Kinder sich frierend einstellten, um sich zu wärmen. Tie Mutter setzte sic auf den Kesselderkel, dieser aber rutschte ab und ein sechsjähriges Mädchen fiel in den Kessel und verbrühte sich derart, daß es an den erlitte nen Brandwunden starb. Plauen, 5. Oktbr. Eine Explosion fand hier- im Gasthof „Zi !deu vier Jahreszeiten" statt. Ter Herd war etwa eine Stunde geheizt. Plötzlich explodierte der ganze Ofen und die darauf stehenden Gefäße mit hvßc.m Mache ergossen sich auf das siebenjährige Mäd chen Oü'lie Lorenz, ein Enkelkind des Wirts. Tas arme Kind erlitt Verbrühungen am ganzen Körper, doch be steht glücklicherweise' keine Lebensgefahr. Tie Ex plosion wird vermutlich durch Kohlengase entstanden; sem. Reichenbach In her Stadtverordnetechitzung wurde vons der beschlossenen Erhöhung der Kriegs unterstützung Mitteilung gemacht. Frau und ein Kind erhalten monatlich! 47 Mark, eine Frau mit zwei Kindern 51 Mark, mit drei K indern 56 Mark, für jedes weitere Kind werden 6 Mark gezahlt. Tie Ar beitslosenunterstützung ist neu geregelt worden. Allein stehende Personen erhalten wöchentlich 7 Mark, Ehe mann nnt Ehefrau erhalten 11 Mbark, mit einem Kind 12, mit zwei 13, mit drei 14, nnt vier 15, mit fünf 16, welcher Betrag als Höchstbetrag festge setzt worden ist. Der Weltkrieg. Berst in. Zu der vom Wölfischen Bureau ver breiteten Auslassung anläßlich der Landungen in Salo niki bemerkt die „Kreuzztg.": Der deutsche Protest ist in Athen vielleicht erst eingetrosfen, als Herr Veni zelos schon ajnfgehört hatte, Ministerpräsident zu sein. Er behält natürlich, mag die Kabinettskrisis ausgehen,- wie sie will, so lange Gültigkeit, als Griechenland die Verletzung seiner Neutralität durch den Vierver band duldet. — Tie norwegische Regierung hat durch die Ber liner Gesandtschaft der deutschen Regierung als Ant- chorl auf sihre Note vom 0. September über den „Swein-Jarl" mitteilen lassen, daß sie mit Befrie digung den Beweis freundnachbarlicher Gesinnung be merkt habe, den die deutsche Regierung dadurch ge geben habe, daß sie, obwohl jie sich nicht für ver pflichtet halte, für den durch die Versenkung des „Svein Iarl" entstandenen Schaden Ersatz zu leisten, sichj trotzdewl hierzu bereit erklärt habe. Tie nor wegische Regierung müsse indessen behaupten, daß ihrer Meinung nach der Kommandant des deutschen Unter seebootes unter den vorliegenden Umständen nicht be rechtigt gewesen sei zu der Voraussetzung, daß er ein in einem stündlichen Lande beheimatetes Schiff vor sich habe. Wiewohl die Norwegische Regierung deshalb nicht einränmen könne, daß der deutschen Regierung anläß lich .der Versenkung des „Svein-Jarl" und des da durch verursachten Verlustes von Menschenleben keine Schadenersatzpflicht pbliege, wolle sie in derselben freund nachbarlichen Gesinnung die angeborene Entschädigung annehmen, ohne erst zu versuchen, die deutsche Regie rung von der Richtigkeit ihrer Auffassung zu überzeugen. Andererseits sei es die Voraussetzung der norwegischen Regierung, daß die Annahme der Entschädigung ihrer seits nicht von der deutschen Regierung dahin ausgefaßt werde, als erkenne die norwegische Regierung dadurch die Richtigkeit an. Tie norwegische Regierung werde sobald wie möglich einen SaclWerständigen ernennen, der zusammen mit den deutschen Sachverständigen die Höhe der Entschädigung festzustellen haben werde. Wien, 6. Oktbr. Nach den heute veröffentlichten Prospekten für die Dritte österreichische Kriegsanleihe beträgt die Zeichnungsprämie 93,60 Prozent, die Ver zinsung 5ch Prozent. Tie Kriegsanleihe ist steuerfrei.. Tie Stücke lauten aus 100, 200, 1000, 2000 und 10 000 Kronen, sowie'das Mehrfache von 10000.' Bek Zeichnungen bis 200 Kronen ist der Gegenwert bei der Anmeldung sogleich voll zu entrichten, Hei Zeich nungen über 200 Kvonen sind bei der Anmeldung 10 Prozent, ach 6. Tezember imd am 5. Januar je 20 Prozent und am 6. März der Rest von 25 Prozent einl- zuzahlcn. Tie Oestcrreichisch-Ungarischc Bank und die KriegsharlchMasse gewähren aus die Stücke bezw.