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Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Donnerstag, den Oktober 1915. Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage „Der Seitspiegel" Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf Anzeigen von hier und aus dem Amtsgerichts- : bezirk Adorf werden mit 1 OPfg., von auswärts ! mit 15 Pfg. dis 5 mal gefpaltsns Grundzsils j oder deren Daum berechnet und bis Mittags ! 11 Ahr für den nächstfolgenden Tag erboten t Doklamen dis Seile 30 Pfg: Tageblatt für Aldorf und das obere Vogtland Der Grenzbots erscheint täglich mit Aus nahme des den Sonn- undFeisrtagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbszahl- bar, 1 M. 35 Pfg. Gestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Glattes, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Tel.-Adr.: Grenzbott 80. Iahrg. Fernsprecher Ne. 14 233. Adorfer Grenzbote (früher: Der Grenzbote) Die Saatgutmenge an Winter- und Sommerweizen ist vom Königlichen Ministerium des Innern für den Bezirk auf 4 50 Zentner für den da Mache erhöht werden. Die in der Bekanntmachung vom 28. September 1915 — 2236 cl Kr. — in Nr.H 227 der ^Amtsblätter genannten Saatmengen für Weizen werden hiermit für ungültig erklärt. OeIsnitz. 5 Oktober 1915 Die Königliche Amtshaupt Mannschaft. Die Verteilung der Brotkarten auf die nächsten 4 Wochen findet am MIM. SN L U M, MW 'U-l W in den bekannten Ausgabestellen statt. Adorf i. V., am 6. Oktober 1915. Der Stadtrttt. Um den Eintritt des Mangels an Futtermitteln nach Möglichkeit entgegenzuarbeiten, mutz auf die Ver wertung der sogenannten Küchenabfälle künftig in weiterem und ausgiebigerem. Matze als ..dies bisher der Fall gewesen ist, Bedacht genommen werden. , § j' Wir richten daher an alle Haushaltungsvorstände unserer Stadt, die ihre Küchenabfälle 'zur Fütterung ihres eigenen Biehes nicht benötigen, die Aufforderung, in Zukunft alle zur Viehfütterung geeigneten Küchenabfälle, getrennt von anderen Abfällen (Knochen, Holz- und MetaNsiückchm und dergl.) zu sammeln und den Vieh besitzenden Haushaltungsvorständen zwecks Veffüiterung zur Verfügung zu stellen. Um unseren Viehbestand durchhalten zu können, ist es patriotische Pflicht eines Jeden, daß er nichts umkommen läht, was noch zur Viehfütterung dienen könnte- Wer die Pflicht erfüllt, trägt mit dazu bei, der Nahrungsmittelteuerung zu steuern und uns vor Fleischknappheit ZU bewahren. Adorf, am 5. Oktober 1915. Der Stadtrat. Wren-Hasel! Aus dem Kirchspiel Adorf starben bis Ende September 1915 den Heldentod fürs Vaterland die folgenden, am Sonntag während des Vormiitags- gottesdienstes in der Stadtkirche vermeldeten 6 Krieger: Reinhold Heinrich. Adorf, Reservist in einem k. ». k. Infanterie-Regiment, Albin Fritz Meigert, Adorf, Landwehrmann im Landwehr-Jnsanterie-Regiment 133, Paul Köhler, Adorf, Gefreiter der Reserve im Infanterie-Regiment 134, Kurt Arno Schüller, Jugelsburg, Gefreiter jder Reserve im Infanterie-Regiment 133, Reinhard Otto Kahn, Adorf, Landwehrmann im Reserve-Infanterie-Regiment 245, Alfred Edwin Hertel, Leubetha, Soldat im In fanterie-Regiment 133. Mit diesen sechs hier genannten Toten, zu deren ehrendem Gedächtnis am Sonntag von 12—1 Uhr Trauergeläut ertönte, sind bis jetzt in unserem Kirch spiel Adorf 115 Opfer des Krieges zu verzeichnen. Tröste Gott die schwergeprüften Angehörigen! We km Meulen Ker Heiken! Gertliches und Sächsisches. Adorf, 6. Oktober 1915. — Bei der Städtischen Sparkasse lvurden im Monat September rund 119 000 Mark eingelegt, 700000 Mk. bar auf Kriegsanleihe eingezahlt und 110 000 Mark vom Sparkassenguthabcn abgehoben, worunter sich 20 000 Mark auf Kriegsanleihe abgeschriebene Beträge befan den. - - Tas im Gruudbuckw für Sohl Blatt 23 auf den Namen des Instrumentenmachers Emil Max Schorler in Sohl eingetragene Grundstück soll am 19. November 1915 im Gasthofe zur Krone in Sohl im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. — Enteigirungspreise für Kartoffeln. Tie Verband langen zwischen dem Reichsamt des Innern und dem Vorstand des Deutscl-en Städtetages über die Lebeusmit- telbZchaffang lwben jetzt, soweit sie die Kartoffelversorg- nng der Gemeinden in diesem Erntejahr betreffen, zu einem Absclpnß geführt. Es svil mit Beteiligung der Re gierung und der Städte eine Kartoffeleinkaufsgesell schaft begründet werden, die das Recht der Enteignung und der Festsetzung von Enteignungspreiscn erhält. Ta mil erübrigt sich die an sich schwierige Festsetzung von Produzenten- und Großhändler-Höchstpreise«!. — Die eisernen Kriegs-Fünfpsennigstücke. Die Ar beiten für Herstellung der eisernen Fünfpfennigstücke sind bereits in vollem Gange, es wird aber noch einige Zeit vergehet!, ehe sie in den allgemeinen Zahlungsverkehr gelangen. Da chcr Bundesrat den Betrag, bis zu dem eiserne Fünspfennigstücke geprägt werden dürfen, auf 5 Millionen Mark festgesetzt hat, so können im ganzen 100 Millionen Stück der neuen Müntze geprägt werden. Ter Umfang der Ausprägung richtet sich jedoch nach den Bedürfnissen des Geldverkehrs. Tie vielfach verbrei tete Annahnre, daß auch eiserne Zehnpfennigstückc her- gestellt werden sollen, entbehrt jeder Begründung. Tie Ausgabe' eiserner Zehnpfennigstücke ist nicht vorgesehen. Tie Verlustliste Nr. 204 der Kgl- Sachs. Armee hat folgenden Inhalt: Juf.-Rcgtr.N r. 106, 107, 108, 139, 177, 183, 351. ReserveRegimenter Nr. 102, 241, 244. Landwehr-Regiment Nr. 100, 104. Land sturm-Regiment Nr. 19. Landsturm-Bataillone: Dres den (12.2), Pirna (12. 5), Zittan (12. 7), Leipzig (19. 4), ZwickaU (19. 18), 3. Ersatz-Bataillon (12. 12). Jäger-Bataillon Nr. 12. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 12. Garderciter, Karabinier-Regiment, Reserve-Abtei lung Nr. 53, 2. Landwehr-Eskadron, 19. Armeekorps. F,eldartiüer.i»Mgimcnter Nr. 32^ 48, 18, I45. Ersatz Abteilung, Regiment Nr. 48. Reserve-Regiment Nr. 23. Fußartillerie-Regiment Nr. 12. Reserve-Bataillon Nr. 12. Fcldflieger-Truppen. Preußische Verlustlisten dir. 340, 341. Württembergische Verlustlisten 9tr. 276. — Aus dem o bercn Vog t l an d e sind folgende Personen enthalten: Wtzold, Paul Ebmath, s. v., l. Oberarm.. — Müller, Oskar, Ebmath, l. v., rechtes Bein. — Martin, Adolf, Breitenfeld, l. v. — Schwab, Gustav, Hohendorf, l. v., r. Bein. — Puggel, Arno, Eschenbach bei Oelsnitz, s. v. — Roth, Arthur, Ltn. der L., Oelsnitz i. P., s. v. — Baumann, Hartwig, Mühlhausen i. V., gefallen. — Köhler, Alfred, Untcrwürschnitz, s. v. — Berndt, Ernst, Gefr., Schönlind, s. v. — Bauer, Fritz, Rebersrenth, s. v., beide Hände. —Rogler, Anw, Bad Elster, s. v., Bauch. — Asbeck, Josef, Graslitz iBöhm , gefallen. >— Heinig, Alfred, Schöneck, gefallen. — Adler, Max, Adorf, l. v. — Eschebach, Alwin, Papstleithen, verw. l— Hums, Paul, Markneukirchen, l. v. — Müller, Paul, Adorf, s. v. — Im Handgranatenkampf gegen die Engländer starb den Schlächtentod der Oberleutnant und Kämpag- nieführcr' Oskar Schuster, Sohn des Herrn Arnold Schuster in Markneukirchen. Er stand beim Pionier- Bataillon Nr. 7. K irch'berg, 4. Oktbr. Heute früh wurden die in der Jnnungsstraße wohnenden Eheleute Tuchmacher- meister Theodor Reißmann, 64 Jahre alt, in ihren Bet ten von einem ihrer Söhne tot anfgefnNden. Ein älterer Sohn steht an der Front in Frankreich. Ter Tod ist durch Gasvergiftung eingetreten. Nach der ganzen Sach lage liegt Nuglücksfall vor. Ter Gaskocher befindet sich ganz in der Nähe der Schlafstubentür, die offenstehend gefunden wurde. Das Gumnrirohr Ivar nicht ganz dicht und ist durch das entwichene Gas der beklagenswerte Unglücksfall entstanden. E r i m mit s ch a u, 4. Oktbr. Verhaftet wegen Rück- saltsdiebstahls wurde hier am Sonnabend ein 36 Jahre alter Arbeiter von auswärts, er hatte bei einer Schuh machers-Ehefrau, deren Mann im Felde steht, zu wicder- holtcnmalen Sohlenleder gestohlen und dies in seinem Nutzen verweirdet. — Eingebrocl-en wurde hier in der Nacht zum Sonntag in die Geschäftsräume eines Be triebes an der Kitscherstraße. Der Spitzbube hat mehrere Pulte erbrochen, prußte aber mit leeren Händen abziehen.. Flöha. Tie Königl. AmtShauplmannsckwft Flöha untersagte unter Strafandrohung das Anbrennen von Kartoffelfeuern und das Umhertreiben jugendlicher Per sonen unter 18 Jahren auf öffentlichen Straßen abends nach 9 Uhr. Schankstätten dürfen jugendliche Personen abends nur in Begleitung der Eltern aufsuchen. Kinder unter 14 Jahren wird der Aufenthalt auf öffentlichen Straßen und Plätzen bereits von 8 Uhr abends an ver boten. Zwönip, 4. Oktbr. Im benachbarten Kühnhaide erlitt ein 40 Jahre alter Einwohner, der sich beim Schlachten einer milzbrandigen Kuh eine kleine Wunde zugezogen hatte, Blutvergiftung und verstarb bald da rauf. Er hinterläßt Frau und 8 Kinder. Burkersdorf. Einen schrecklichen Selbstmord be ging der geisteskranke Wirtschaftsgehilfe Dietrich. Er hatte seinen Kopf unter das Messer einer Heckselschneide- maschine gelegt und es mit solcher Wucht heruntergerif- sen, daß ihm der Hals bis zum Wirbel durchschnitten wurde. Ter Tod trat sofort ein. Eger. Sämtliche hiesige Brauereien ließen den (Gastwirten Handschreiben zugehen, in denen bekannt- gegeben wird, daß infolge der Einschränkung der Gerste abgabe an ine Brauereien die Bierabgäbc an die Gast wirte uni mindestens 50 Prozent eingeschränkt werden muß. Der Weltkrieg. — Belohnungen für Ergreifung flüchtiger Kriegs gefangener. Um den sich mehrenden Entweichungen von Kriegsgefangenen zu begegnen, wird die Bevölkerung zur Beteiligung an der Ermittelung und .Festnahme ent-