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Amtsblatt für den Gtadtrat zu Adorf Fernsprecher Nr. 14 Tel.-Adr.: Grenzboff Hierzu Sonntags die illustrierte Gratisbeilage ^Der Seitspiegel" Verantwortlicher Schriftleiter, Drucker und Vorleger: Gtto Meyer in Adorf Anzeigen von hier und aus dem Amtsgerichts- ; bezirk Adorf werden mit 1OPfg., von auswärts t mit 15 Pfg. die 5 mal gespaltene Grundzeils t oder deren Daum berechnet und bis Mittags ! 11 Ähr für den nächstfolgenden Tag erbeten r Deßlamen die Aeile 30 Pfg: Tageblatt für Aldorf und das obere Vogtland Der Grenzbots erscheint täglich mit Aus nahme dos den Sonn- undFoiertagon folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorausbezahl bar, 1 M. 35 Pfg. Gestellungen werden in der Geschäftsstelle, von d--n Austrägern des Glattes, sowie von allen Kaiserlichen Post- anstalten und Postboten angenommen Dörfer Grenzbote (früher: Der Grenzbote) 227. Donnerstag, den 30. September 1915. 80. Jahrs. Das Königliche Ministerium des Innern hat genehmigt, daß diejenigen Anbauflächen, die über 350 Meter hoch gelegen sind, wie folgt besät werden können: Winterweizen auf 1 bk Fläche mit 4,18 Ztr., Sommerweizen „ 1 „ „ „ 4,06 „ Winterroggen nnd « Sommerroggen " " Diese Mengen sind die Höch st mengen. Darüber hinaus darf also nicht gegangen werden. Da sämtliche Fluren im Bezirke über 350 Meter gelegen sind, so gelten diese Menger, für den ganzen amtshauptmannschaftlichen Bezirk einschließlich der Städte. Die Königliche Amtshanptmannschaft. Stadtseitig ist nicht in Aussicht genommen, zur Zeit die hiesige Bevölkerung mit Speisekartoffeln zu versor gen. Es wird vielmehr erwartet, daß sich unsere Bevölkerung den Bedarf an Speisekartosfeln selbst verschafft. Nur dann, wenn dies nicht möglich sein sollte, weil entweder von den Besitzern landwirtschaftlicher Betriebe die Kartoffeln zurückgehalten oder übermäßig hohe Preise gefordert werden, würden wir dem Ankauf guter und preiswerter Speisekartosfeln zwecks sofortiger Abgabe an unsere Bevölkerung näher treten. Um nun beurteilen zu können, ob und eventuell in welchem Umfange ein Ankauf von Speisekartoffeln durch uns sich nötig macht, ersuchen wir alle die jenigen, die aus einem der angegebenen Gründe nicht in der Lage waren, ihren voraussichtlichen Bedarf an Speise- kartosfeln bis etwa Februar 1916 zu decken, diesen ihren Bedarf bei uns im Zimmer des Herrn Sekretärs Neubert anzumelden. Dabei weisen wir aber besonders darauf hin, daß, wenn überhaupt stadtseitig nur für die minder be mittelten Personen Kartoffeln beschafft werden würden. Minderbemittelt ist aber derjenige, dem eine Zusatzbrotmarke bewilligt worden ist. Adorf, am 28. September 1915. Dev Stadtrot, Für den amtshauptmannschafilichen Bezirk Oelsnitz ist ein öffentlicher, gemeinnütziger Arbeitsnachweis ge bildet worden. Die Stadt hat sich diesem Arbeitsnachweis angeschlossen und zu diesem Zwecke für den hiesigen Stadtbezirk eine besondere Nebenstelle eingerichtet. Die Nebenstelle befindet sich in unserem Emmohnermeldkamt. Den Arbeitgebern und Arbeitnehmern unserer Stadt geben wir von dieser neuen Einrichtung hiermit Kennt nis mit dem Ersuchen, von der Einrichtung nach Möglichkeit Gebrauch zu machen Adorf, am 28. September 1915. Der Stadtrat. Merkliches und Sächsisches. Adorf, 29. September 1915. Herrn Bäckermeister Min Paulus aus Adorf, der sich zurzeit als Verwundeter hier aufhält, wurde für tapferes Verhalten auf dem russischen Kriegsschau- plaü die Friedrich August-Medaille verliehen. — Tie Verlustliste Nr. 201 der Kgl. Sachs. Armee hat folgenden Inhalt: Jnf.-Rcgtr. Nr. 100, 101, 102, 105, 108, 346, 351. Reserve-Regiment Nr. 107. Er satz-Regiment Nr. 23. Ersatz-Bataillon, Reserve-Re giment Nr. 100. Pionier-Bataillone 1. Nr. 12; T Nr. 12. Kompagnien Nr. 183, 245, 254. 1. Ersatz-Köm- Vagnie, 1. Bataillon Nr. 12. Reserve-Kompagnien Nr. 53, 54. Landwehr-Kompagnien 12, 19. Armeeokrps. R esc r v cSch ei mv e rfer-Zug Nr. 27. Leichte Minenw.erfer Abteilung Nr. 231. Mittlere Minenwerser-Abteilungcv Nr. 104, 14!), 167,182, 192. Schwere Mineuwerfer-Ab- teilungen Nr. 12, 22, 42. Tivisions-Brücken-Train Nr. 23. Preußische Verlustlisten Nr. 333 — 335. Bayerische Verlustliste Nr, 223. Württembergische Verlustliste Nr. 272. Kaiserliche Marine, Verlustliste Nr. 50. — Da sich noch immer rund 1 Milliarde Goldmün zen im Privatbesitz befindet, ergeht von neuem die dringende Mahnung an das deutsche Volk, Goldmünzen Knsverzüglich an die Reichsbank abzusühren. Der Reichsbank wird die Erfüllung ihrer hohen Aufgabe, für die finanzielle Rüstung des deutschen Reiches zu sorgen nnd gleichzeitig das Wirtschaftsleben in Gang Su halten, um so leichter, je grösser ihr Goldbestand ist, während das Gold im Privatbesitz tot und nutzlos herumliegt. Zeigt Euch der Opfer des deutschen Vol kes, welches Ivor 100 Jähren Hab und Gut für das Vaterland hingab, würdig und liefert noch verbor gene Goldstücke, für welche vollwertiger Ersatz geleistet wird, zum Heil unseres Vaterlandes baldigist ab, da mit das Ausland sieht, daß wir auch finanziell durck>- halten können. Bad Elster. Morgen Tönnerstag, den 30. Sep tember, nachmittags 5 Uhr werden versckchdcne hier zur Kur weilende Offiziere im hiesigen Königlichen Kur- saale einen Nachmittagstee veranstaletn. Dabei werden w der Hauptsache von den Herren Offizieren, sowie a. vom Dirigenten der Königlichen Kurkapeile Herrn Musikdirektor Ochs^ Vorträge gesanglicher, mu sikalischer und theatralischer Art geboten werde«. Gäste von auswärts sind zu der Veranstaltung willkommen. Das Eintrittsgeld beträgt einschließlich des Preises für Tee und Gebäck 2.50 Mark. Ter Reingewinn soll zu Gunsten ,der im Felde stehenden zahlreichen Bade- arberter Verwender werden, gewissermaßen als Aner kennung dafür, daß den in den hiesigen Lazaretten unteraebrachten Offizieren und Mannschaften die Kur mittel des Bades unentgeltlich zur Verfügung stehen. Bad Elster. Von einem schweren Schicksalsschlag ist eine hochachtbare Klingenthaler Familie betroffen worden, deren 19jährige Töchter Johanna Herold in der letzten Zeit Spuren von seelischer Niedergeschlagen heit zeigte. Tas junge Mädchen wurde nach Bad Elster gebracht, um im Sanatorium Heilung zu suchen, Am Freitag Vormittag entfernte sich die Kranke und kehrte nicht tvieder in das Sanatorium zurück. Sie hatte den Tod selbst gesucht und gefunden. — Die 99. Kurbste, welche heule zur Ausgabe kommt, schließt mit 7920 Parteien und 11 693 Kurgästen ab. Hierzu kommen 3286 zum vorübergehenden Aufenthalt Angemeldete, sodaß diese Liste mit ingejamt 14 979 Per sonen abschließt. Chemnitz, 27. Scptbr. Tödlicher Ausgang eines Unfalles. Ein zwei Jahre alter Knabe, der vor eini gen Tagen sin einer Mohninnig, der Ostvorstadt einen Tops siedenden Wassers vom Spirituskocher herabriß, wurde dabei so schwer verbrüht, daß er gestern nach entsetz lichen Qualen verstarb. Zwickau. Der .Kohlenabbau unter den: Innern der Stadt nicht genehmigt. Die Königlichen Ministe rien des Innern und der Finanzen haben auf den Rekurs dm Stadtgemeinde Zwickau wegen des Schutzes der Innenstadt Zwickau gegen Bodensenkungen infolge des Bergbaues eine Entscheidung getroffen. Nach dieser Entscheidung ist der früher vorn Königs. Bergamt und der König!. Amtshauptmannschaft Zwickau in derselben Sache gefaßte Beschluß aufgehoben und die Erteilung der Genehmigung zum Kohlenabbau unter einein Teile der inneren Stadt wegen der damit verbundenen Ge fährdungen der enggebauten Oberfläche zur Zeit ab gelehnt worden. Oberplanitz. Grubenunglück. Auf dem Fortuna» schacht wurde der 16johrige Fördermann Fr. W. Roch litzer von Kohlenhunlen gegen einen Stempel gedrückt. Der Tod trat infolge schwerer Schädelverlctzung auf der Stelle ein. Glauchau. Eine Mvere Blurtat hat sich in der Nacht zrmr Montag im benachbarten Höhndorf zuge- tragen. Der dort gegenwärtig aus Urlaub befindliche und bei einem Tragonerregiment in Oesterreich dienende Bergarbeiter Hladik hat den bei ihm wohnenden Berg mann Enderle mit seinem Säbel erstochen. Enderle starb auf der Stelle. Tie beiden Männer waren in Streit geraten, dem Eifersucht zugrunde lag. Hladik wurde noch in der Nacht verhaftet und in das Amtsgericht zu Lichtenstein eingelicsert. Pirna. Skalpiert. In dem Blechindustriewerk von Bierling und Co., in Gommern geriet die gegen 30» Jähre alte, hier wohnhafte Frau Lotze mit den Haaren in eine Maschine, so daß ein Teil der Kopfhaut ab gerissen wurde. Nachdem der herbeigerufene Arzt die Wunden vernäht hatte, konnte sich die Frau in ihre Wohnung begeben. Meißen. Tie Kartosfelpreise sinken. Ans dem hiesigen Kartoffelmarkt wurden Kartoffeln mit 3.60 Mk< der Zentner verkauft. der Weltkrieg. Berlin, 27. Scptbr. Eine Nachtragsverordnung zu der Bekanntmachung betreffend Bestandserhebung uud Beschlagnahme von alten Baumwoll-Lumpen und neuen baumwollenen Stöffabfällen — (W. 2, 285—5. 15 KRA.) vom 1. Juni 1915 wird mit Gültigkeit vom 29. September 11915 von den Militärbefehbshabern erlassen, hiernach ist die Meldepflicht dahingehend er weitert, daß diä Bestandsmeldungen, die nach den Meldebestimmungen zum letzten Male ain 1. August 1.915 unter Einhaltung einer Einreichungsfrist bis zum 15. August zu erfolgen hatten, nunmehr allmonatlich stattfinden; die Meldungen müssen nach dem Stande der Vorräte pm 1. ejinles jeden Monats Puter Einhaltung einer Einreichungsfrist bis zum 10. des betreffenden: Monats erfolgen. Die für die Meldung zu benutzenden amtlichen Meldefcheine werden auf fchriftliches Ersuchen von der „Aktiengesellschaft zur Verwertung von Stoff abfällen, Berlin W. 35, Lützowstraße 33—36" postsrei versandt. Ter Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Polizeibehörden einzusehen. Berlin, 27. Septbr. Am 28. September wird durch die Militärbeschlshaber eine Bekanntmachung be treffend Bestandserhebung von tierischen und pflanz lichen Spinnstoffen lWollc, Baunuvotle, Flachs, Ramie, Hanf, Jute, Seide) und daraus hcrgestellten Web- und Strickgarnen veröffentlicht werden. Tie Bekanntmachung führt eine monatliche Meldepflicht für die genannten Spinnstoffe und Garne ein und setzt die Bestimmungen der früheren Bekanntmachungen W. 1. 1—6. 15. KRA. betreffend Bestandserhebung unversponnener Schafwolle W. 1. 621—7l15. »RA. betreffend Bestandserhebung von Bastfaser-Rohstoffen usw. und W. 2 384—7. 15. KRA. betreffend Bestandserhebung für Bauumwolle ufw. insoweit außer Kraft, als fie regelmäßig wieder- kehreude Bestandserhebungen angeordnet haben. Zu der Bekanntmachung gehören 4 Arten von Meldeschei nen und zwar: Meldeschein 1 für Wolle und Garne vor liegend a,us Wolle, Meldeschein 2 für Baumwolle und Garne vorliegend aus Baumwolle, Meldeschein 3 für Bastfaser und Garne vorliegend aus Bastfasern, Melde schein 4 für SeidenabfÄle und Bourettegarne. Diese Meldefcheine sind bei den örtlich zuständigen amtlichen Vertretungen des Handels (Handelskammern usw.) ent weder mittels Postkarte (nicht mit Brief) anznfordern oder im Büro der betreffenden Handelskammern ab-- zuholen. Eisenach, 28. Septbr. Tie heute hier tagende Hauptversammlung der im Teutschen Buchdruckerver- ein zusammengeschlossenen Buchdruckereibesitzer sandte an den Kaiser ein Huldigungstelegramm, in welchem es heißt: Ter Deutsche Buchdruckerverein hält seine Hauptversammlung trotz der schweren Zeilen ab, ge tragen von dem Bewußtsein, daß auch wirtschaftliches